Jon Bassoff - Factory Town

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Russell Carver, ein rätselhafter und gebrochener Mann auf der Suche nach einem verschwundenen jungen Mädchen, ist nach Factory Town gekommen, einem postindustriellen Ödland aus verlassenen Gebäuden, zerbröckelndem Asphalt, tödlichen Charakteren, verborgenen Geheimnissen und unaussprechlicher Ver- derbtheit. Russell wandert immer tiefer in die gefährlichen, traumhaften und dunkel mysteriösen Labyrinthe der Stadt und stößt auf Hinweise, die ihn nicht nur dem vermissten Mädchen, sondern auch seiner eigenen unruhigen Vergangenheit näher bringen. Denn in Factory Town ist nichts so, wie es scheint, niemand ist sicher und es gibt keine saubere Flucht. Alles an dieser Stadt war seltsam; nichts ergab einen Sinn.

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Im Zimmer nebenan schrie sich ein Paar auf Chinesisch oder Japanisch an, und es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie sich schlugen. Auf einmal fühlte ich mich müde, todmüde. Diese Nachforschungen, die Schlaflosigkeit, alles wurde mir zu viel …

Wie lang bist du schon hier?, fragte sie. In Factory Town, mein ich.

Schwer zu sagen. Aber nicht lang. Einen Tag vielleicht oder eine Woche.

Sie lachte rau. Hab ich mir schon gedacht. Sonst würdest du’s längst wissen.

Was wissen?

Wissen, dass du auch nicht anders bist als wir alle hier. Dass du hier überhaupt nichts findest. Dass du das Mädchen nicht findest.

Ich biss die Zähne zusammen und ballte die Fäuste. Woher willst du das wissen? Hast du sie gesehen? Was weißt du?

Ist doch egal, was ich weiß. Alles ist völlig egal.

Was zum Teufel soll das denn heißen?

Sie grinste, zeigte ihre verfaulenden braunen Zähne. Das soll heißen, dass ich die Geschichte schon millionenfach gehört habe. Es ist immer dasselbe. Immer haargenau derselbe Scheiß.

Ich spürte die altbekannte Wut in mir aufsteigen, aber ich hielt mich zurück. Sie ist hier, sagte ich. In dieser Stadt. Meine Quellen –

Scheiß auf deine Quellen!

Das Gebrüll nebenan wurde immer lauter, und gleich darauf zerschellten Flaschen, eine nach der anderen.

Du dummer kleiner Knilch, sagte sie, und Schnaps und Speichel troffen aus ihrem dreckigen Maul. Weißt du denn nicht, wo du bist? Das hier ist eine Stadt der Sünde, der Trauer, des Hasses. Jeder hier trägt irgendeine Schuld, jeder Einzelne von uns. Jeder hier fürchtet sich zu reden. Kapierst du das, Mr. Carver? Millionen von dreckigen Geheimnissen sind hier unter dem Müll und Schutt vergraben. Du willst darin rumwühlen? Na, dann viel Spaß beim Schippen. In den Leichen findest du sicher noch ein paar Herzen, die schlagen …

Draußen prasselte der Regen auf den Asphalt, es blitzte, donnerte aber nicht. Ich hatte genug von ihr. Ich erhob mich und wollte aus dem Zimmer stürmen, aber plötzlich drehte sich der ganze Raum, und die einzelne Glühbirne fiel auf den Boden und platzte. Die Hure stand lachend vor mir. Mit einem energischen Ruck riss sie sich den Rock vom Leib und wackelte mit den Hüften, dann steckte sie sich die Finger in die Möse, einen nach dem anderen, ganz langsam und systematisch. Sie widerte mich an, aber ich sah zu, wie ihre ganze Hand darin verschwand, und dann begann sie mit der anderen Hand …

Ihre zerfressenen Lippen formten sich zu einem Schmollmund, und sie sagte: Und was jetzt, Mr. Carver? Wen wirst du jetzt lieben?

Plötzlich stand alles wieder still, und ich drängte mich an der Hure vorbei, um die Tür mit der Schulter aufzudrücken. Das Foto war noch in meiner Hand, nur inzwischen stark zerknittert. Als ich durch den Korridor taumelte, hörte ich das Lachen der Hure hinter mir über das Linoleum hallen …

Der Korridor war dunkel und furchtbar, überall lagen tote Vögel auf dem Boden, Dutzende Vögel, und noch schlimmer war, dass manche noch lebten und schwach mit den Flügeln schlugen, davonfliegen wollten, aber nicht mehr konnten. Die Wände waren mit Graffiti übersät, eine Flut gewalttätiger Botschaften sprang mich an. An der Decke die detailreiche Wandmalerei einer jungen Frau mit ernster Miene, die in kleinen Teilen und Bröckchen wie Konfetti zu Boden fiel.

Mit gesenktem Kopf ging ich vor mich hin murmelnd weiter und versuchte, die Puzzleteilchen zusammenzusetzen, so viele gezackte Puzzleteilchen, während sich der Korridor hinzog, lang und endlos, verschlungen wie ein Irrgarten. Ich wanderte weiter und weiter, tagelang, wollte mir scheinen, und verlor immer mehr die Orientierung, während um meinen Schädel herum hasserfüllte Bilder herabstürzten wie blinde Vögel in einem Käfig. Ich hörte gedämpfte Stimmen sprechen, sah aber keinen Menschen. Einmal verstummte das Gespräch ganz, aber als es wieder einsetzte, wurden die Stimmen immer lauter, und ich verstand Bruchstücke, die aber keinen Sinn ergaben: Versteck den Rest in den Einmachgläsern … Die ganzen Leichen in der Höhle … Glaubst du, er kriegt’s raus? … Was ist mit ihm? … Glaubst du, er kriegt’s raus?

Schließlich verebbte das Gespräch. Ich ging weiter bis zu einer Gruppe alter Männer, die sich um das Feuer in einer Mülltonne drängten und darüber ihre Hände rieben. An den Mauern um sie herum tanzten ihre Schatten. Trotz meiner lauten Schritte sahen die Männer nicht auf, so vertieft waren sie in ihre gedämpfte Unterhaltung. Ich wollte sie um Hilfe bitten, nach dem Weg aus dem Gebäude fragen, aber sie schienen meiner Stimme gegenüber taub und gaben keine Antwort. Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel eine kleine Gestalt mit einem Cape durch den Korridor flitzen. Wie ein Blitz, der im nächsten Moment mit der Betonmauer zu verschmelzen schien.

Zuerst traute ich meinen Augen nicht, glaubte, ich hätte gar nichts gesehen. Ich hatte so lange nicht mehr geschlafen, dass mir meine Wahrnehmung wohl schon Streiche spielte und Eindrücke ein- und ausblendete wie ein Radiosignal am Übergang zwischen zwei Sendern.

Langsam schlich ich durch den Korridor, vorbei an den um die Mülltonne stehenden alten Männern, vorbei an einer jungen Frau mit einem vollständig tätowierten Arm und Dreadlocks, vorbei an einer räudigen Glückskatze zur anderen Wand, und sah, dass dort eine Metalltür war. An der Tür hing ein selbst gebasteltes Schild mit einer krakeligen Aufschrift: Der Annullator wartet hier.

2. Kapitel

Weil mich niemand zu bemerken schien und niemand etwas sagte, zog ich die Tür auf und begann, auf einer langen Treppe in die Tiefe hinabzusteigen. Alles war dunkel, und die Stufen liefen hin und her, hin und her, immer weiter unter die Erde. Von den Betonmauern hallten das Fiepen von Ratten und das Knirschen meiner Sohlen wider. Ich hielt die Flamme eines billigen Plastikfeuerzeugs vor mich, aber der eisige Luftzug blies sie immer wieder aus. Vorsichtig trat ich auf die bröckeligen Stufen und hielt mich vorsichtshalber an dem Metallgeländer fest, das aber nach einer Weile im Nichts endete. Als mir das Feuerzeug runterfiel, glich ich einem Blinden, der mit jedem Schritt von einer Betonklippe stürzen konnte.

Beklommen setzte ich einen Fuß vor den anderen und stieg langsam tiefer in den Schacht. Stundenlang ging ich so dahin, meinte ich, war mir jedoch nicht sicher, doch als ich endgültig von Angst und Verzweiflung befallen war, sah ich ein Stückchen vor mir Licht glimmen.

Ich beschleunigte meine Schritte, und kurz darauf war die Treppe zu Ende, und ich stand vor einer morschen, schief in ihren Angeln hängenden Holztür. Ich trat dagegen, und die Tür flog krachend auf. Sie führte in einen Gang, dessen Wände erneut mit wilden Graffiti bedeckt waren und dessen Boden mit Sägespänen, Glasscherben, toten Nagern und Patronenhülsen übersät war. Das Atmen fiel mir schwer, die Luft war muffig, faulig.

Ein Stück weiter mündete der Gang in einen großen Raum, der von einer Reihe Taschenlampen erhellt wurde, die angeschaltet an mehreren Stellen auf dem Boden platziert waren. Die Wände waren verputzt, doch blätterte der Putz großflächig ab und legte die Ziegel frei. In der Raummitte standen fünfundzwanzig bis dreißig Reihen zersplitterter Holzstühle. Der Gang zwischen den Sitzreihen war mit rotem Teppich belegt. Die Kuppeldecke war aufwendig mit Mosaiken verziert, die zwar ausgebleicht, aber noch zu erkennen waren. Am Ende des Raums befand sich ein halb eingestürzter Balkon, der von fünf bis zum Boden reichenden Metallrohren gestützt wurde. Der Raum musste einmal ein Theater oder Kinosaal gewesen sein, aber jetzt gab es weder Bühne noch Leinwand, nur Schutt und Dreck.

Verwirrt und orientierungslos stand ich lange Zeit einfach da. Dann tat ich ein paar Schritte nach vorne. Sobald ich mich vom ersten Schock dieses Anblicks erholt hatte, erkannte ich in dem Verfall eine gewisse Schönheit. Ich atmete langsamer, tiefer, entspannte mich.

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