Glaubt ein Mensch auf der Welt, glaubt auch nur einer von den allerdümmsten fahnenschwenkenden amerikanischen Superpatrioten, dass die bankrotte Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika drei Billionen geborgter Dollar ausgegeben hat, um einen Mann – Saddam Hussein – zu beseitigen, um den Irak aus der Tyrannei zu befreien? Wer das glaubt, ist verrückt.
Saddam Hussein wäre für viel weniger Geld zurückgetreten, hätte man es ihm angeboten. Erkennen die Amerikaner die Ironie in der „den Irak aus der Tyrannei befreien“-Ausrede? Der höchste Preis für den neokonservativen Krieg gegen den Irak sind nicht die 3 Billionen Dollar oder die toten und verstümmelten Amerikaner und ihre zerbrochenen Familien. Der höchste Preis für diesen bösartigen Krieg ist die Zerstörung der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika und der amerikanischen bürgerlichen Freiheiten.
Der Bush/Cheney/Obama-Nationale-Sicherheitsstaat hat die Verfassung und die bürgerlichen Freiheitsrechte bedeutungslos gemacht. Nichts bleibt übrig. Die faschistische Republikanische Föderalistische Gesellschaft hat genügend Bundesrichter in der Justiz untergebracht, um sicherzustellen, dass der Präsident über dem Gesetz steht. Der Präsident braucht sich nicht an das Gesetz zu halten, das die Überwachung amerikanischer Bürger ohne gerichtliche Anordnung verbietet. Der Präsident braucht sich nicht an nationale und internationale Gesetze gegen die Folter zu halten. Der Präsident braucht sich nicht daran zu halten, dass die Verfassung nur dem Kongress das Recht gibt, einen Krieg zu erklären. Der Präsident kann machen, was er will, solange er es unter dem Titel „nationale Sicherheit“ macht.
Die Rolle des Präsidenten in der Regierung, der niemandem Rechenschaft schuldigen Exekutive, steht über allem. Ohne angeklagt zu werden kann der Präsident seine Entscheidung verkünden, Amerikaner im Ausland und im Inland zu ermorden, wenn jemand irgendwo in der niemandem Rechenschaft schuldigen Exekutive solche Amerikaner als „Bedrohungen“ betrachtet. Zuerst Mord. Danach keine Verantwortung.
Die Exekutive hat einseitig und unverantwortlich Macht ausgeübt, um die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika auszumanövrieren, kaum beeinträchtigt von der Justiz und mit Unterstützung durch den Kongress. Die Exekutive hat ausländische Gegner der illegalen amerikanischen Invasionen und Okkupationen zu „Terroristen“ erklärt, für die weder die Gesetze der Kriegsführung noch die Gesetze der Vereinigten Staaten von Amerika gelten und die daher unbegrenzter Folter und Anhaltung ohne Anklage oder Beweise ausgesetzt werden können.
Das ist das Erbe des Bush/Cheney-Regimes, und dieses kriminelle Regime wird unter Obama fortgesetzt.
Amerikas „Krieg gegen den Terror”, eine Erfindung, hat die willkürlichen Verliese des Mittelalters wiederbelebt und die rohe Tyrannei, die vor der Magna Charta herrschte.
Das sind die wirklichen Kosten der „Befreiung“ des Irak, das heißt der Umwandlung des Irak in einen Marionettenstaat, der seine Menschen für Amerikas Interessen verkauft.
Wer wird jetzt die Amerikaner von der Bush/Cheney/neokonservativen/Obama-Tyrannei befreien?
Präsident Obama beteuert, dass Amerikas Kriegsverbrechen im Irak zu Ende gegangen sind, aber Präsident Obama behauptet auch, die Macht zu haben, Amerikas Kriegsverbrechen nach Afghanistan zu exportieren, um dort unter Kontrolle zu bringen, was der CIA-Direktor als „50 oder weniger“ in Afghanistan verbliebene Mitglieder von al-Qaida bezeichnet.
Den bankrotten Amerikanern wird jetzt eine Schuldenlast von weiteren drei Milliarden Dollar auferlegt, um „50 oder weniger“ angeblichen Terroristen nachzujagen. Um diese außerordentliche Verschwendung geborgten Geldes zu verschleiern, setzte Obama, den unehrlichen Praktiken früherer amerikanischer Regimes folgend, al-Qaida mit den Taliban gleich, einer vor Ort entstandenen Bewegung von hunderttausenden Afghanen, die versuchen, ihr Land zu einigen.
Der am wenigsten kostspielige Weg der Bekämpfung von „Terroristen“ wäre die Einstellung des Versuchs, ein amerikanisches Imperium im Mittleren Osten und in Zentralasien zu errichten und die Beendigung der Bemühungen, einheimischen Bevölkerungen amerikanische Marionettenregimes aufs Auge zu drücken.
Die gekauften und bezahlten europäischen Handlangerstaaten, die sich selbst mit ihrer erhabenen Moral brüsten, begeben sich auf eine Linie mit Washington und gehorchen ihrem amerikanischen Herrn, der ihre Taschen mit Dollar füllt. Der Westen, der seit der Magna Charta die Tyrannei bekämpft hat, zwingt jetzt sich selbst und dem Rest der Welt die Tyrannei auf.
Gäbe es noch Hitler und Stalin, was wäre der Unterschied? Wird das Regime Obama die „Staatsfeinde“, die ohne Gerichtsverfahren oder Beweise verurteilt worden sind, hinrichten, indem es sie von vorn in den Kopf schießt statt ins Genick, wie es in der Lubjanka praktiziert wurde? Gibt es da noch einen anderen Unterschied?
23.09.2010: Der Zusammenbruch der Moral des Westens
23.09.2010
Der Zusammenbruch
der Moral des Westens
Ja, ich weiß, viele Leser werden sich beeilen, mir mitzuteilen, dass der Westen nie eine Moral hatte. Dennoch ist alles schlimmer geworden.
Ich hoffe, dass Sie mir gestatten, meine Sicht der Dinge zu schildern. Lassen Sie mich also darlegen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika zwei Atombomben auf japanische Städte abgeworfen und Tokio mit Brandbomben verbrannt haben; dass das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten von Amerika Dresden und eine Reihe von weiteren deutschen Städten mit Brandbomben verbrannt haben, dass sie gemäß einigen Historikern mehr destruktive Gewalt gegen die deutsche Zivilbevölkerung eingesetzt haben als gegen die Armee; dass Präsident Grant und seine Bürgerkriegsverbrecher, die Generäle Sherman und Sheridan, Völkermord an den Indianern der Great Plains begangen haben; dass die Vereinigten Staaten von Amerika heute die mörderische Politik Israels gegen die Palästinenser ermöglichen, eine Politik, die ein Vertreter Israels mit dem völkermörderischen Vorgehen gegen die amerikanischen Indianer im 19. Jahrhundert verglichen hat; dass die Vereinigten Staaten von Amerika im 21. Jahrhundert auf der Basis von erfundenen Vorwänden den Irak und Afghanistan überfallen und zahllose Zivilisten ermordet haben und dass der britische Premierminister Tony Blair die britische Armee an seine amerikanischen Herren verliehen hat, wie es auch andere NATO-Länder getan haben, wobei alle diese Länder Kriegsverbrechen gemäß den Standards von Nürnberg begehen, und das in Ländern, in denen sie keine nationalen Interessen verfolgen, sondern dafür von den Amerikanern bezahlt werden.
Ich meine nicht, dass diese paar Beispiele alles umfassen. Ich weiß, dass die Liste länger und länger wird. Dennoch erreicht, ungeachtet der langen Liste der Schrecken, die moralische Verkommenheit neue Tiefen. Die Vereinigten Staaten von Amerika foltern jetzt routinemäßig Gefangene, obwohl das nach amerikanischem und Internationalem Recht strikt verboten ist, und eine neue Meinungsumfrage zeigt, dass der Anteil der Amerikaner, die die Folter befürworten, größer wird. Er ist in der Tat sehr hoch, auch wenn er nicht die Mehrheit bildet.
Und es scheint, dass es einen neuen Nervenkitzel gibt: Amerikanische Soldaten benützen den Deckmantel des Krieges, um Zivilisten zu ermorden. Kürzlich wurden amerikanische Soldaten verhaftet, weil sie afghanische Zivilisten zum Spaß ermordet und Trophäen wie Finger und Totenköpfe gesammelt haben.
Diese Enthüllung erfolgte kurz nach der Weitergabe eines Videos von der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika durch Bradley Manning, das amerikanische Soldaten in Helikoptern und ihre tausende Meilen entfernten Controller zeigte, wie sie sich eine spaßige Hatz daraus machten, Presseleute und afghanische Zivilisten per Joysticks zu ermorden. Manning trägt die schwere Last eines moralischen Gewissens, das von seiner Regierung und seinem Militär verworfen worden ist, und Manning wurde verhaftet, weil er dem Gesetz gehorcht und dem amerikanischen Volk über diese Kriegsverbrechen berichtet hatte.
Читать дальше