Jean-Daniel Macchi - Ester

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Das Buch Ester gehört zu den fünf Festrollen, den Megillot. Es berichtet von einer jungen Israelitin, die im persischen Reich zur Königin aufsteigt und ihr Volk vor einem Genozid bewahrt. Diese Geschichte ist der Ausgangspunkt des Purim-Festes, das Juden in aller Welt bis heute feiern.
Der Kommentar bietet eine Literarkritik des Textes und analysiert die Komposition der unterschiedlichen Perikopen ebenso wie Erzählweise, Stil, Syntax und Vokabular.
Macchi zeigt, wie das Buch auf biblischen und außerbiblischen Texten und Traditionen basiert und mit ihnen im Gespräch ist, und charakterisiert auf dieser Grundlage den Redaktionsprozess und die historischen und sozialen Kontexte, in denen Autoren und Redaktoren des Buches arbeiteten.

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2.4. Die Kenntnis biblischer Texte

Biblische Texte, die im Buch Ester zitiert oder erwähnt werden, sowie Texte, die auf Ester verweisen, sind wichtige Hinweise für die Datierung. Wir werden weiter unten (C.4. Anspielungen und Verweise auf andere biblische Texte ) sehen, dass Ester auf Passagen in den Samuel- und Königsbüchern anspielt oder sie zitiert; dasselbe gilt für die Josefsgeschichte (Gen 37–46), für das Buch Exodus, die Kapitel 2–6 im Buch Daniel und für Nehemia 8,10–12. Diese Zitate und Anspielungen treten hauptsächlich in jenen Abschnitten von Ester in Erscheinung, die von den protomasoretischen Redaktoren gestaltet wurden. Diese Redaktoren gingen demnach ans Werk, als der Großteil der biblischen Literatur bereits vertraut war; denn die Königsliteratur und die späten Schichten des Pentateuchs wurden in der Perserzeit fertiggestellt, und das Buch Daniel kann nicht in eine Zeit vor der hellenistischen Periode datiert werden. 93Aber auch wenn Esters protomasoretische Redaktoren die biblischen Texte gut kannten, wusste der Rest der Bibel nichts von Ester. Man findet im TaNaCh keinerlei Anspielung oder Verweis auf das Buch Ester oder auf irgendwelche seiner Charaktere. Auch Jesus Sirach erwähnt in seinem Lobgesang auf die Väter weder Ester noch Mordechai, während zahlreiche andere biblische Namen angeführt werden. Erst in der Hasmonäer- und Römerzeit wird der Text von Ester eindeutig bezeugt. 94Diese Beobachtungen erlauben keine genaue Datierung, deuten jedoch auf die hellenistische Epoche für die protomasoretische Redaktion des Buches hin.

2.5. Ester und die hellenistische Literatur über Persien

Einer der wesentlichen Hinweise darauf, dass der Redaktionsprozess von Ester in einer stark von der hellenistischen Kultur geprägten Zeit stattfand, ist die Tatsache, dass das Buch eine ganze Reihe von griechischen „Klischees“ und Motiven über das achämenidische Persien als bekannt voraussetzt. Das Buch kennt auch mehrere Narrative über Ereignisse in der persischen Welt, die in der griechischen Literatur belegt sind. 95Die Autoren von Ester kannten also die griechische Literatur oder zumindest deren Klischees.

Um diese Hypothese zu untermauern, werden wir zeigen, dass die griechische Literatur sich mit der persischen Welt stark beschäftigt hat, dass die Art und Weise, wie das Buch Ester diese Welt darstellt, ganz mit griechischen Darstellungen von Persien im Einklang ist und dass die Erzählungen von Ester einigen griechischen Erzählungen über Persien recht ähnlich sind. Wir werden zu dem Schluss kommen, dass das Buch Ester durchaus den „Persika“ der griechischen Literatur vergleichbar ist.

2.5.1. Persische Geschichte und ihre Quellen

Wir kennen zwar Archive und königliche Inschriften aus der persischen Welt 96sowie einige babylonische und ägyptische Dokumente darüber, doch letztlich bieten uns die griechischen und lateinischen Quellen die reichhaltigsten Informationen über die Geschichte des persischen Achämenidenreichs. 97Seit dem Ende des sechsten Jahrhunderts v. u. Z. wurden die griechischen Städte anlässlich der medischen Kriege massiv mit dem Persischen Reich konfrontiert, das in der Folge zu einem viel diskutierten Thema wurde. So ist Persien im fünften und vierten Jahrhundert v. u. Z. in den Werken der Geschichtsschreiber Herodot, Thukydides und Xenophon sehr präsent. 98Ktesias von Knidos, ein griechischer Arzt, der am Hofe von Artaxerxes II. lebte, schrieb darüber seine sehr erfolgreichen Persika . 99Auch mehrere andere Persika waren in der griechischen Welt im Umlauf: die von Dionysios von Milet, Hellanikos von Lesbos, Charon von Lampsakos, Herakleides von Kyme und Dinon von Kolophon. 100Gleichermaßen präsent ist Persien im Werk von Philosophen wie Platon oder (Pseudo-)Aristoteles. 101Auch nach dem Untergang des Perserreichs spielte das Land weiterhin eine beträchtliche Rolle in der griechischen und dann in der römischen Geschichtsschreibung. Man findet Hinweise darauf bei Diodoros, Plutarch und Strabon sowie in der lateinischen Literatur, beispielsweise den Historiae von Quintus Curtius Rufus oder Iustinus. Im dritten Jahrhundert u. Z. taucht Persien erneut bei Athenaios und Ailianos auf. 102

In der griechisch-römischen Literatur fehlt es den Darstellungen von Persien nicht an „Stereotypen“ oder „ideologischen Motiven“, die nicht immer der historischen Realität entsprechen. 103Dennoch sind die griechischen Darstellungen von Persien reich an interessanten Details. 104

2.5.2. Verbindungen zwischen Ester und der griechischen Literatur 105

Die Darstellung der Welt des persischen Königshofs im Buch Ester ist durchaus mit den Darstellungen in der griechischen Literatur vergleichbar und an diese anschlussfähig. Leser und Leserinnen, die von der hellenistischen Kultur geprägt sind, werden nicht auf Anachronismen stoßen.

Die Wortverbindung „Persien und Medien“ ist, wenn vom Herzstück des Königreichs die Rede ist (vgl. Est 1,3 sowie 1,14.18.19; 10,2), typisch für griechische Darstellungen des Achämenidenreichs; die Erwähnung der „127 Provinzen“ eines Herrschaftsgebiets, das sich „von Indien bis Kusch“ (vgl. Est 1,1) erstreckt, erinnert an Herodots Darstellung des Steuerwesens im Perserreich. Auch die Beschreibung der Architektur des königlichen Palastes, der luxuriösen Materialien im Inneren und in seinen Gärten ähnelt der von bestimmten griechischen Texten (vgl. Est 1,5–8). Ebenso erwähnen die Werke griechischer Autoren das leistungsfähige persische Postwesen, die mehrsprachigen königlichen Erlasse oder die als „Satrapien“ bezeichneten großen Verwaltungseinheiten (vgl. 3,12–15 sowie 1,22; 8,8–10). Die Figuren der Höflinge von Ahasveros stimmen gut mit den griechischen Darstellungen des persischen Hofs überein. Eunuchen verwalten den Harem, betreuen die königlichen Frauen (Est 1,10.12.15; 2,3–15; 4,1–5) und verschwören sich gegen den Herrscher (2,21–23; 6,2). Der Topos der Siebenzahl von Fürsten oder hohen Untergebenen (Est 1,13–15; 1,10; 2,9) ist ebenfalls in der griechischen Literatur bekannt. Und schließlich haben auch die höfischen Gepflogenheiten Parallelen in griechischen Beschreibungen: Der König genießt die Gefälligkeiten zahlreicher Konkubinen und kann auf einen riesigen Harem zurückgreifen. Private Festgelage oder Feiern, bei denen Trunkenheit eine große Rolle spielt, erinnern an die Tischbräuche in der griechischen Welt ebenso wie an griechische Darstellungen königlicher Festmähler in Persien (vgl. Est 1,3–9). 106

Darüber hinaus haben einige Episoden bei Ester Ähnlichkeit mit Situationen und Verhaltensweisen, die in der griechischen Literatur über Persien belegt sind. Die Weigerung von Königin Waschti, beim Bankett vorgeführt zu werden, lässt sich wahrscheinlich damit erklären, dass von legitimen Ehepartnern keine Teilnahme am zweiten Teil eines Festmahls erwartet wird (vgl. Est 1,10–12). Der Beraterkreis, der über das Eheleben von Ahasveros spricht, erinnert an eine berühmte Episode bei Herodot über die Hochzeit von Kambyses (vgl. Est 1,13–22). Esters Aufstieg und der Schönheitswettbewerb, den sie gewinnt, rufen das Zusammentreffen von Aspasia und Kyros dem Jüngeren ins Gedächtnis, das Ailianos bezeugt (vgl. Est 2,2–18). Mordechais Weigerung, sich vor Haman niederzuwerfen, lässt sich im griechischen Denkhorizont nachvollziehen, insofern dort die Niederwerfung vor hochstehenden Personen mit hohem Status als typisch persische Sitte der Unterwürfigkeit angesehen wird (vgl. Est 3,2). Die Episode, in der Haman darauf hofft, Geschenke vom König zu erhalten, erinnert an die Vorstellung in der griechischen Literatur, der persische König führe ein Register von Unterstützern, an die er bereitwillig Pferde und Kleidung als Geschenke verteile, während seine Untertanen häufig von Hybris getrieben würden (vgl. Est 6,1–11). Esters riskantes Auftreten beim König hat Ähnlichkeit mit einer Episode bei Herodot, an der die königliche Gattin Phaidime beteiligt war. Und schließlich erinnert die Art und Weise, wie Ester, um Rache zu nehmen, den König und Haman während des Festmahls manipuliert, an mehrere Geschichten bei Herodot und Ktesias über Prinzessinnen und persische Königinnen (vgl. Est 5,1–8 und 7,1–10).

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