Anton de Kom - Wir Sklaven von Suriname

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1934 veröffentlichte Anton de Kom Wir Sklaven von Suriname. Das Buch ist eine literarische Provokation und eine persönliche, leidenschaftliche Anklage gegen Rassismus und Ausbeutung. Es gilt als das erste Buch, das die Geschichte Surinames aus antikolonialer Sicht beschreibt, verfasst von einem Nachfahren von Versklavten, die die Folgen der Kolonialherrschaft am eigenen Leib erfahren haben. De Kom schildert eindrucksvoll, mit welchen Mitteln die niederländischen Kolonialherren die eingeborene Bevölkerung sowie die Versklavten und deren Nachfahren allein um des Profits willen unterdrückt haben und wie sich diese gegen die unmenschliche Behandlung aufgelehnt haben.
Mit viel Hintergrundwissen schreibt er über das Grauen, aber auch über den Mut, die Selbstachtung und den Freiheitswillen. Über 150 Jahre Jahre nach der offiziellen Abschaffung der Sklaverei und über 80 Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung hat dieses Buch nichts von seiner Aussagekraft verloren. Anton de Kom steht exemplarisch für das erstarkende Selbstbewusstsein, für Antikolonialismus und Antirassismus bis heute und insofern in einer Reihe mit Martin Luther King, Malcolm X, Frantz Fanon oder Rosa Parks.

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Wenn allerdings die letzten Frauen durch die Felder nach Hause gingen und schwere, mit Baumwolle gefüllte Körbe auf den Köpfen trugen, konnte es passieren, dass der Herr (oder zu späteren Zeiten auch der Verwalter) seinen Blick auf eine der jungen Negerinnen warf und bedeutete, den Korb abzusetzen. Dann begann für sie, in der Nacht, die zweite Aufgabe, die Erfüllung der Gelüste ihres Herrn. Es gab kein Entkommen vor dieser Verpflichtung. Da die Negersklaven ja keine Menschen waren, galten für sie weder die Sakramente der Kirche noch die bürgerlichen Gesetze. Ein Petata (Weißer) konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es zwischen zwei Schwarzen so etwas wie ein Eheband geben könnte, also mussten sich auch die Frauen von Sklaven immer wieder von ihrem ehelichen Lager zum Haus ihres Herrn begeben.

Wir müssen zugeben, es ist vorgekommen, dass ein weißer Herr seine schwarze Geliebte mit allerlei Gunstbezeugungen überhäufte, mit Seidenkleidern und sogar mit Juwelen – sei es aus einer Laune heraus oder um seine Bekannten von anderen Plantagen mit ihrer Schönheit zu ärgern. Umso elender war jedoch meist das Los der Mätressen, wenn sie nach kurzer Zeit ihrem Herrn nicht mehr behagten. Dann kehrten sie in ihre Baracken im Sklavenquartier zurück, empfingen Hass statt Liebe und Misshandlung statt Gunst, wobei oft die betrogene weiße Herrin es nicht versäumte, ihre Wut an dem nun wehrlosen Opfer auszulassen.

Die Kinder, die aus solchen Verbindungen hervorgingen, wurden einfach als eine Aufstockung des menschlichen Viehbestands betrachtet, und die Peitschenhiebe ihrer Väter oder ihrer weißen Halbbrüder knallten mit völliger Unparteilichkeit genauso auf ihre Rücken wie auf die der Vollblutschwarzen. Man braucht sich nur die Zahl der Mulatten in Suriname anzusehen, um zu erkennen, dass die vorgebliche Abscheu der weißen Rasse den Schwarzen gegenüber nie ein Hindernis beim Geschlechtsverkehr mit unseren Frauen gewesen ist!

Auch hierfür möchten wir an erster Stelle einige Fakten als Beispiele anführen:

Herr Pichot, ein Neffe des gleichnamigen Ratsherren, Direktor der Plantage »Vlucht en Trouw«, alarmierte am 6. September 1750 die gesamte weiße Bevölkerung in seiner Umgebung mit der Nachricht, dass die Neger gegen ihn aufbegehrt hätten. Es stellte sich heraus, dass Herr Pichot eine Sklavin bei sich haben wollte, diese Frau sich jedoch standhaft geweigert hatte, sich den niederen Trieben dieses Herrn hinzugeben. Die arme Sklavin wurde von Pichot wegen ihrer Ehrbarkeit zu Tode geprügelt. Einen alten Sklaven, der dagegen einschreiten wollte, hatte er »mit Bleikugeln in den Bauch geschossen«. 21

Ein anderer Fall betrifft den reichen Plantagenbesitzer von »Arendsrust«. Ihm war zu Ohren gekommen, dass sich einer seiner Sklaven in die Sklavin Betje (die Geliebte des Besitzers) verliebt hatte. Er ließ diesen Sklaven auspeitschen, seinen ganzen Körper brandmarken und nagelte ihn anschließend an einen Holzpflock. Nachdem der arme Geknechtete gestorben war, wurde er in ein Loch mit ungelöschtem Kalk geworfen. Betje, die dem Sklaven nicht abgeneigt gewesen war, wurde ebenfalls gefesselt, bis aufs Blut gemartert und auf schändliche und abscheuliche Weise gebrandmarkt. 22

Von der Erfüllung eines häuslichen Glücks für Sklaven konnte unter diesen Umständen nicht die Rede sein, da der weiße Herr immer wie ein drohender Schatten zwischen den beiden Eheleuten stand.

Die von ihren Männern vernachlässigten europäischen Frauen suchten Trost im Hass, den sie ihrer schönen Rivalin gegenüber oftmals mit unmenschlicher Grausamkeit auslebten. Oder sie versuchten, ihre weißen Ehemänner zu bestrafen, indem sie eine Liebschaft mit einem gerade aus Europa eingetroffenen Weißen begannen. Anstößig war die Gepflogenheit, »schöne Sklavinnen zu einer wöchentlichen Abgabe zu verpflichten, die sie dem Herrn oder seiner Frau zahlen mussten, ohne dass diese wussten oder wissen wollten, womit dieses Geld gewonnen oder verdient worden war«. 23

Im Allgemeinen setzte man für diese erzwungene Prostitution auf hübsche Negerinnen, Mulattinnen, Mestizinnen, Quarteronen und Kabugrus. Steckten sich diese Frauen mit der aus Europa importierten Venuskrankheit an, strich man sie mit roter Farbe an und führte sie so durch die Straßen der Hauptstadt. Danach überließ man sie ihrem Schicksal, elendig dahinzusiechen.

DIE HERREN

»… dass es eine Sklavenklasse geben muss, die an die schwerste und mörderischste Arbeit gebunden ist und nur eine animalische Natur besitzt, und auf der anderen Seite eine höhere kultivierte Klasse, die somit über Mittel und Zeit verfügt, um den Verstand zu entwickeln und ihre Talente zu vervollkommnen, mit denen sie zugleich die Sklaven beherrscht.« 24

Das jedenfalls war die Theorie, von der ein höherer Fiskalbeamter seiner Familie in Holland berichtete, und wer könnte dies besser beurteilen als ein Diener der Kolonialjustiz! Erhärten wir diese Theorie also wieder mit Fakten. Beginnen wir mit einer Schilderung des Lebens der weißen Herren auf ihren Plantagen.

Der Herr stand morgens zeitig auf, begab sich zu dem Platz vor dem Haus oder in den Lustgarten, zündete sich eine echte holländische Pfeife mit würzigem Varinas an und ließ sich danach von einer seiner Sklavinnen ehrerbietig eine köstliche Tasse Kaffee kredenzen.

Während dieser durch und durch vornehme weiße Herr dann in aller Ruhe die kühle und erfrischende Morgenluft genoss, erschien der weiße Aufseher, um nach den gebotenen Verbeugungen und Höflichkeiten (ein bedeutsamer Teil seiner Tätigkeit) Bericht über den vergangenen Tag zu erstatten und Anweisungen für den neuen Arbeitstag entgegenzunehmen. Ausführlich teilte er mit, welche Arbeiten von den Sklaven und Sklavinnen verrichtet wurden, ob Neger die Plantage verlassen haben, wer krank oder gestorben ist, oder ob sich Geburten unter dem Sklavenvolk ereignet haben (eine willkommene Vermehrung des Viehbestands).

Danach erhielt der Morgen ein strengeres Antlitz, und es folgte eine Aufzählung der Sklaven und Sklavinnen, die nach Ansicht des Aufsehers am vergangenen Tag ihre Aufgaben nicht gebührend erfüllt, sondern sich eine kleine Pause gegönnt oder auf andere Weise gesündigt hatten.

Der Aufseher trat als Ankläger auf, der Herr als Richter, und ein Sklave, der eigens hierfür ausgebildet wurde, sorgte für die unverzügliche Vollstreckung. 25Fielen die Schläge aus Versehen allzu hart aus, so dass der Arbeitswert des Sklaven für den Tag gefährdet sein könnte, war glücklicherweise auch der Drisieman zugegen, ebenfalls ein Sklave, der, natürlich ohne jegliche Vorbildung, für das Wohl der Sklaven zu sorgen hatte.

Auch der Drisieman erstattete Bericht und durfte zufrieden sein, wenn er mit einer groben holländischen Verwünschung davonkam, sollte der Zustand nur halbwegs ungünstig erscheinen. Häufig erwartete aber auch ihn die Peitsche, wenn nach Ansicht des Herrn zu viele Sklaven Krankheiten vorschützten, um sich vor der Arbeit zu drücken. Denn nicht zur Heilung war der Drisieman angestellt, sondern um zu entscheiden, wer ohne Lebensgefahr (denn das würde Einbuße bedeuten) vom Krankenlager aufgescheucht werden und sich an die Arbeit machen konnte.

Schließlich erschien »die Mama«, eine alte Sklavin, die die Negerkinder auf der Plantage beaufsichtigte, denn die Holländer waren äußerst modern und setzten schon in jenen Tagen auf Kinderkrippen, damit die Mütter in Ruhe arbeiten konnten. So gesehen könnte man behaupten, dass die Sklaverei eine Wegbereiterin für die Emanzipation der Negerfrauen war!

Bitterer Spott beiseite. Die Mama erschien und mit ihr die gesamte Herde Negerkinder (denn in den Augen des Herrn waren sie nichts weiter als eine Herde Zuchtvieh, die später von ihm als Sklaven eingesetzt werden würden). Die Kinder wurden alle zuvor gebadet und genossen das Privileg, im Beisein ihres Förderers mit etwas Reis und Bananen gefüttert zu werden. Nach den unerlässlichen gestenreichen Dankesbekundungen durften sie sich entfernen, allein die Mama blieb zurück. Und wehe ihr, sie meldete dem Herrn den Tod eines Sklavenkinds. In den meisten Fällen musste sie dann Abschied von der Welt nehmen, denn fürchterlich war die Wut des Herrn, falls er durch den Tod eines jungen Sklaven Verlust an Besitz erleiden musste.

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