Klaus Herbers - Der Reisebericht des Hieronymus Münzer

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Der Nürnberger Arzt Hieronymus Münzer floh 1494 nicht nur vor der Pest, sondern er wollte mehr. Mit Verweis auf Aristoteles wollte er sich «der Suche nach der Wahrheit» widmen. Sein Itinerarium zeugt davon, in welchem Maße ihm das gelang. Vorkenntnisse aus Studium und Nürnberger Zusammenhängen sowie die Unterstützung von Kaufleuten, Druckern, Gelehrten und Höflingen halfen ihm, erfolgreich zu suchen. Sein Itinerarium, das hier erstmals in deutscher Übertragung vorgelegt wird, dokumentiert die Ergebnisse. Es ist ein bunter Strauß an kulturgeschichtlich interessanten Aufzeichnungen aus einer bewegten Zeit. Zwei Jahre nach der ersten Seereise des Kolumbus und nach der Eroberung Granadas ist Hieronymus Münzer am Puls der Zeit, wie er nicht zuletzt in einer Rede vor den Katholischen Königen in Madrid darlegt. Die zahlreichen Beschreibungen von Menschen und Orten, Religionen und Gebräuchen, Klöstern und Pilgerzentren, Kunstwerken und Reliquien, Fauna und Flora regen dazu an, auch heute wieder auf Münzers Spuren den Westen Europas neu zu entdecken.

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Als wir uns am selben Tag4 um die Mittagszeit der großen Moschee näherten, sahen wir, weil es Freitag und einer ihrer Festtage war, viele Priester auf dem Turm schreien, und es kam eine so große Menge von SarazenenSarazenen (Mauren/Muslime) zusammen, dass viele draußen stehen mussten, nachdem die Kirche gefüllt war. Ich glaube, es waren dort mehr als zwei- oder dreitausend Männer. Wir verfolgten, an einer Tür stehend, ihre Zeremonien und sahen den Hauptpriester von ihnen, der auf einem hohen Sitz saß und fast eine halbe Stunde lang predigte. Dann, nach einem Ruf von ihm und der anderen Priester, beugten alle die Köpfe und beteten; anschließend, nach neuerlicher Aufforderung, warfen sie sich massenweise zu Boden und küssten, wie unsere Mönche in den Kapiteln, die Erde. Dann wiederum, bei einem anderen Zeichen, erhoben sie sich und beteten mit der größten Ehrfurcht, stehend und mit nackten Füßen. Und so erhoben sie sich dreimal und warfen sich wieder zu Boden; schließlich erhoben sie sich, und nach beendetem Gebet ging jeder wieder an seine Arbeit. An der Tür bettelten viele Sarazenen um ein Almosen; sie waren Gefangene der Christen gewesen und inzwischen freigelassen worden. Es kam auch zu einer Beisetzung. Der Priester sprach über den Leichnam ein langes Gebet, und schließlich trugen sie diesen aus der Stadt, um ihn zu bestatten. An eben jenem Festtag waren die anderen Moscheen so voll mit Sarazenen wie jene. Die Moscheen sind in GranadaGranada, Ort und an anderen Orten so etwas wie die Pfarreien bei uns5.

Über die Lage der Stadt GranadaGranada, Ort

Beim Beschreiben von GranadaGranada, Ort, der größten Stadt des Reiches von Granada, könnte ich sie eher als ein Reich denn als eine Stadt bezeichnen. Sie ist im Osten von vielen und hohen Bergen umgeben, einige davon reichen gleichsam bis zu den Wolken. Ich glaube, sie sind höher als die AlpenAlpen, Gebirge in ItalienItalien, L.1. Aber obwohl die Gegend warm und mediterran ist, sieht man trotzdem während des ganzen Sommers auf den höchsten Bergjochen reichlich Schnee. Gegen Süden, Norden und Westen liegt eine sehr große und sehr schöne Ebene, die weitgehend von kleineren Hügeln umgeben ist. Diese große Ebene lässt sich überall bewässern und hat einen so fruchtbaren und üppigen Boden, dass dieser zweimal jährlich Getreide hervorbringt. Ich verschweige weitere Pflanzen wie Rüben, Möhren, verschiedene Hirsearten, Linsen, Bohnen und weitere Früchte. Und weil es in jener Ebene nicht schneit, gedeihen verschiedene Arten von Bäumen, vor allem Oliven, Quitten, Feigen, Mandeln, Granatäpfel, Apfelsinen, Zitronen usw. Es gibt fast das ganze Jahr über Früchte. Im April reifen die Kirschen, Disteln, die sie Artischocken nennen, und andere Früchte; im Mai verschiedene Arten von Äpfeln und Birnen; schon bald im Juni bis zum November Trauben verschiedener Art. Ende Oktober, als wir dort waren, sahen wir noch viele Trauben an den Weinstöcken hängen. An den Stellen der Ebene, die von der Sonne verwöhnt werden, reifen die Früchte sehr schnell. Aber auch in den Bergtälern und an schattigen, etwas kühlen Orten, wo es immer Tau gibt, wachsen Früchte, jedoch ein bisschen später2.

In einer schönen Ebene am Fuß der Berge gibt es Gärten fast zu Tausenden sowie liebliche Plätzchen, die alle durch Kanäle bewässert werden. Es sind Gärten, wie ich wiederhole, voll mit Häusern und Türmen, die während des Sommers bewohnt werden; wenn du sie zusammen von ferne siehst, glaubst du, eine sehr große und phantastische Stadt zu sehen. Hauptsächlich nach Nordwesten, etwa eine große Meile oder etwas mehr entfernt, sahen wir diese Gärten, es gibt nichts Bewundernswerteres. Den SarazenenSarazenen (Mauren/Muslime) gefallen die Gärten sehr, und sie sind so geschickt, wenn sie sie anlegen und bewässern, dass man sich nichts Besseres vorstellen kann. Es ist außerdem ein Volk, das sich mit wenig begnügt und größtenteils von den Früchten lebt, die ihnen das ganze Jahr hindurch nicht fehlen. Sie trinken keinen Wein, bereiten jedoch große Mengen an Rosinen, die sie „bautzas“3 nennen. Für ihr Vieh wie für Pferde und Esel finden sie leicht Weiden. GranadaGranada, Ort hat auch hohe Berge, Ebenen und Täler, die wegen des Wassermangels nicht bewässert und nicht von Menschen bewohnt werden können. Dort grasen unendlich viele Viehherden: Ziegen, Schafe, sehr große und dicke Ochsen. In den Bergen gibt es auch unglaublich viele Hirsche, Bären, Damwild, Kaninchen und hauptsächlich Wildschweine. Das Fleisch des Hirsches ist äußerst günstig. Auch ist man über so viele Rebhühner sehr erstaunt. Es sind große Rebhühner mit roten Schnäbeln und Krallen. Als wir durch die Berge von VeraVera de Levante, Ort nach AlmeríaAlmería, Ort ritten, scheuchten wir in einer Stunde 4 oder sechs Schwärme von Rebhühnern auf. In Vera kauften wir eines für 5 Denare, von denen fünfzig einen rheinischen Gulden ausmachen, in Granada kann man hingegen vierzig für einen Dukaten kaufen, weil es dort so viele Esser gibt4. Auch wachsen viele Zwergpalmen5, deren Strunk schon im Oktober, wenn sie jung sind, ausgeschnitten werden kann und mit Salz eine milde Speise liefert.

Von den höchsten Bergen fließen durch zwei Täler, in deren Mitte der Berg der AlhambraGranada, OrtAlhambra liegt, zwei ziemlich große Flüsse und einige andere kleinere durch andere Täler; mit ihrem Wasser wird ganz GranadaGranada, Ort durch ein phantastisch ausgeklügeltes System von Wasserläufen bewässert6. Der größte Teil der Ebene wird sehr gut mit Wasser versorgt. Schließlich vereinigen sich diese Flüsse nach 8 Meilen in einem Tal der bewehrten Stadt LojaLoja, Fluß, dort ist die Grenze Granadas gegen Westen mit der Provinz von KastilienKastilien, L., die AndalusienAndalusien, L. heißt. Sie werden vom Fluss GuadalquivirGuadalquivir (Betis), Fluß aufgenommen7. Oh, wie fruchtbar ist das Land an aller Art von Früchten, mit denen jedermann sein Leben bestreiten kann! Die Ebene ist ebenso voll von kleinen Orten, die wir villae nennen; dort widmen sich SarazenenSarazenen (Mauren/Muslime) der Bearbeitung des Landes.

Über die Größe der Stadt

Die Stadt GranadaGranada, Ort hat 7 Hügel und Berge mit den entsprechenden Tälern, die alle bewohnt sind. Der Hang gegenüber der AlhambraGranada, OrtAlhambra ist jedoch der größte. Südlich der Alhambra gibt es am Fuße eines Berges eine andere Stadt, die sie AntequeruelaGranada, OrtAntequeruela1 nennen; diese erbauten vor etwa 80 Jahren nach Granada gekommene Flüchtlinge, nachdem die sarazenische Stadt AntequeraAntequera, Ort von Christen erobert worden war. Auch in der Umgebung der Ebene gibt es viele Berge. Gegen Norden liegt AlfakarAlfakar, Ort, eine weitere Stadt außerhalb der alten Mauern der eigentlichen Stadt Granada. Dort sind die Straßen so eng und schmal, dass die Häuser sich weitgehend im oberen Teil berühren. Meist kann ein Esel einem anderen Esel nicht ausweichen, außer in den wichtigeren und bekannteren Straßen, die vielleicht eine Breite von 4 oder 5 Ellen haben, so dass ein Pferd ein anderes vorbeilassen kann. Man kann es kaum glauben: Die Häuser der SarazenenSarazenen (Mauren/Muslime) sind größtenteils ausgesprochen klein mit winzigen Räumen, die außen schmutzig, innen aber sehr sauber sind. Fast alle besitzen Wasserzuläufe und Zisternen. Sie haben in der Regel zwei Wasserkanäle, einen für das klare Trinkwasser, einen anderen, um Schmutz, Kot usw. abzutransportieren. Die Sarazenen verstehen sich perfekt darauf, so zu bauen. In allen Straßen gibt es offene Kanäle für das Abwasser, so dass jedes Haus, falls es wegen der schlechten Lage keine Leitung besitzen sollte, während der Nacht alle Abfälle in diese Kanäle werfen kann. Kloaken gibt es nicht im Übermaß, aber die Menschen sind sehr sauber.

Im Gebiet der Christen ist ein Haus 4 oder 5mal so groß wie bei den SarazenenSarazenen (Mauren/Muslime). Innen sind sie so verwinkelt und verschachtelt, dass man sich in Schwalbennestern wähnt. Das ist wohl der Grund dafür, dass man sagt, in GranadaGranada, Ort gebe es mehr als hunderttausend Häuser; dies glaube ich gern2. Die Geschäfte und Häuser werden mit schmalen Holzflügeln geschlossen sowie mit hölzernen Schlössern und Stiften, wie man es in Ägypten und AfrikaAfrika, L. zu tun pflegt. Alle Sarazenen stimmen untereinander nicht nur in den Gebräuchen des Ritus überein, sondern ebenso in Lebensgewohnheiten, bei Verwendung von Gerätschaften, in der Art ihrer Häuser und anderen Dingen. Der König FerdinandFerdinand II., Kg. von Aragón (1479–1516) hat schon bestimmt, dass viele Straßen verbreitert und Verkaufshäuser erbaut werden sollten, dabei mussten einige Häuser abgerissen werden3.

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