Robert Heymann - Die Narrentour der Liebe

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Johannes, genannt Jean, ist Pierrot und Drahtseilkünstler im Zirkus auf der Münchner Theresienwiese. Dort arbeitet auch die junge, hübsche Choristin Mie. «Eines Tages aber begab es sich, daß Mie von ihrem dem Trunk ergebenen Vater aus dem Hause gejagt wurde und allein in den Straßen Münchens herumirrte, ohne ein Obdach zu finden.» Da trifft sie zufällig auf Johannes. «›Aber du kannst doch nicht die Nacht hier außen bleiben!‹ Sie schwieg. Er atmete schwer. Sie wußte nicht, wie es kam, daß er ihr plötzlich viel jünger erschien als sonst. ›Willst du zu mir heraufkommen?‹ Sie nickte. Sie dachte nichts dabei …» Es beginnt ein langer Narrentanz der Liebe, mal zärtlich, mal heftig, mal innig, mal aufbrausend, ein Tanz des Glücks und des Leides, dem auch Trennung und Tragik nicht erspart bleibt. Mit «Der Narrentanz der Liebe» hat Robert Heymann seinen wohl am meisten zu Herzen gehenden, anrührendsten Liebesroman geschrieben.-

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Der Herausgeber der vier radikalen Zeitschriften war so mit seinen Artikeln beschäftigt, dass er nur zerstreut auf die Vorschläge Valliers hörte. Er lehnte halb ab, versprach aber, sich Mie anzusehen.

Er arbeitete gerade an einem Werk, das Vorbilder wie Mie suchte. So kam er abends in das Kabaret der „Sieben Tantenmörder“, hörte Mie, schrieb in derselben Nacht ein Chanson und sandte es dem Kapellmeister, der es augenblicklich komponierte. Direktor Vallier las es und sagte: „In einem Vierteljahr werde ich das bestgehende Theater Münchens leiten.“

Es gab sich, dass Mie seine Geliebte wurde. Vallier hatte erst vor kurzem eine bittere Erfahrung machen müssen, denn Lola Lolette, ein früheres Dienstmädchen, aus dem er eine Varietégrösss gemacht, war mit einem simplen Schauspieler durchgegangen. Der äusserliche Unterschied zwischen Lola Lolette und Mie war zu gross, als dass Vallier ohne weiteres in Mie hätte verliebt sein können. Lola war gross, breitbrüstig und blond, hingebend und lieblich gewesen. Mie war knabenhaft, wechselnd in ihren Gebärden und Stimmungen, schlank und schmal und voll verhaltener Gluten. Ihre Beweglichkeit äusserte sich fast nur in ihren Beinen. Es war, als habe sich ihr Charakter auf diese Beine kapriziert, und diese waren vielleicht das einzige, was Direktor Vallier Lola vergessen liess und ihm die Illusion ermöglichte, Mie zu lieben. Dass er sie so schnell an sich gezogen, war Berechnung. Mie sollte an ihn gefesselt sein, denn Mie musste erst die Schule der Liebe durchmachen, ehe sie in der Kunst biegsam und empfänglich genug war, um Valliers künstlerische Inspirationen, die wirklich stilvoll waren, weil er sie in ihren Anfängen den Berufensten abgelauscht, zu erfassen.

Mie also war die Geliebte des Direktors. Das fiel nicht weiter auf, denn es war so Tradition. Nur zeigte sich, dass Mie stärker als dieser Mann war, der auf Frauen ihres Schlages einen ungewöhnlichen Einfluss ausübte. Sie beherrschte auf dem Felde der Liebe ihren Lehrmeister bald vollkommen, und Vallier, der durch alle möglichen Kunstmittel das Interesse des Publikums an Mie wachgehalten hatte, konnte daran gehen, den grossen Schlager aufs Programm zu setzen, das Chanson, das der Herausgeber des „Eselspiegels“ geschrieben hatte:

„Rasse.“

Ehe Vallier dieses Gassenlied, auf das er alle Hoffnungen seiner Existenz setzte, herausbrachte, vertauschte er das kleine und schlecht renommierte Lokal am Karlstor mit einem Raum, der ihm von vornherein die ernste Kritik der Presse sicherte. Er richtete sich ein bunt ausgestattetes Lokal in der Tonhalle ein, jenem breit ausladenden Eckgebäude in der Türkenstrasse, das der um das Münchner Musikleben so verdiente und so schnöde abgedankte Dr. Keim begründet hat.

Die Zeitungen nahmen von der äusseren Wandlung befriedigt Notiz. Ein Gastspiel Yvette Gilberts gab dem Unternehmen französisches Signum. Die Elf Scharfrichter waren an ihren künstlerischen Inspirationen gescheitert, und schon gingen einige der ehemals so erbitterten Feinde zu der Fahne des Siegers in das „Intime Theater“ über, wie das neue Unternehmen sich von jetzt an nannte.

Die ersten Proben von „Rasse“ waren selbst für die Mitglieder ein Ereignis. Wie Direktor Vallier immer neue Nuancen aus Mies Beinen formte, wie er ihre natürliche Begabung bis zur letzten Ausdrucksfähigkeit erschöpfte, das war ein Kunststück für sich, das ihm an dem späteren Erfolg Mies den Hauptanteil sicherte.

Der matte Schein der elektrischen Lampen fiel in den Zuschauerraum, wo die übrigen Mitglieder sassen: die Geliebte des Kapellmeisters, Helene Bien, eine talentierte Schauspielerin, die die unbeschränkte Freiheit ihres Lebens um den Verlust einer grossen künstlerischen Karriere erkauft hatte. Der Komiker Hirten, Jolly Jalla, die elegante, zierliche französische Liedersängerin, Else Walden, eine überschlanke Blondine mit norddeutschem Anschlag, und die grosse, wuchtige, berühmte Liane Leidner. Ihr Gang war tragödienhaft. Der wie von einem impressionistischen Bildhauer halbfertig hingeworfene Kopf war rassig und rätselhaft. Sie war Gast und in Berlin ein „Star“.

Selbst die Kolleginnen schwiegen, als Mie ihr Lied zum Vortrag brachte: diesen aufreizenden Refrain, dieses heisse Werben, dieses Schnellen nach Lust, dieses Aufsaugen der Stimmungen einer Weiberseele.

Der Direktor sprach weder von der Stimme, noch von dem Text oder der Komposition. Er legte allen Ausdruck und jeglichen Wert in Mies Beine, und er erstrebte damit in Wahrheit nur eine künstlerische Geste, denn Mie war imstande, mit einer Bewegung ihrer Glieder mehr zu sagen als mit einem ganzen Liede, mehr zu geben als mit aller stimmlichen Kunst.

Der Abend wurde ein Erfolg, der alle Erwartungen übertraf.

Nach der „Rasse“ sang Mie ein zweites Lied ihres Dichters, in dem rückschauend und vorausahnend ihr Leben in einige Verse gepresst war, die dem damals sentimentalen Geschmack entsprachen. Mie wurde unruhig und zauderte, als sie nach dem ersten Beifallssturm wieder auf die Bühne trat, um dieses Lied zum Vortrag zu bringen. In der vordersten Reihe des dichtbesetzten Theaters waren bis jetzt zwei Plätze leergeblieben, die nun besetzt wurden. Zwei Herren, die sich offenbar nicht kannten, sahen mit gespannten Augen zu Mie herauf. Der eine mit einem Ausdruck gefesselten Schmerzes, sehnsüchtig verschwiegener Erinnerungen voll, der andere mit jener Mischung von Gier und Sklavenhaftigkeit, die Mie schon zur Genüge kannte.

Aber das braune, von Jagdluft gesättigte Gesicht des Kavaliers weckte irgendeine halbvergessene Erinnerung. Während ihr Auge sich von einem magnetischen Bann gepackt, dem anderen zuwandte, kam es ihr in den Sinn:

Jener ist Lichtensteig, der Baron aus Wien.

Sein Erscheinen schmeichelte ihrer Eitelkeit. Ob er sie wohl noch erkannte? Ob er sich noch an das kleine Zirkusmädchen aus Wien erinnerte? Aber der andere ... der andere ...

Der Kapellmeister gab schon mehrmals ein geheimes Zeichen. Sie übersah es, bis der Direktor hastig einige zornige Worte zwischen den Kulissen hervorstiess.

Da setzte sie ein.

Die Mienen der Zuschauer wurden gespannt. Eine zitternde Sinnlichkeit lag in der Luft. Mies Körper wurde mit den ersten Tönen ein einziger Nerv, der zuckte und litt, jauchzte und jubelte und alle Phasen einer vom Leben erborgten Phantasie durcheilte.

Ihr Oberleib wiegle sich leise. Sie stand nun mitten auf der Bühne, die schwarzen, welligen und glänzenden Haare gelöst, in einem mohnblumenroten, engen Kleide, und zwitscherte:

Ich bin die kleine Mieze

Mieze Mausekatz.

Ich bin ein kleiner süsser

Ach, vielgeliebter Fratz!

Erst lief ich ohne Strümpfe

Und hatte keine Schuh ...

Sie trippelte mit unsicheren Kinderschritten die Rampe entlang und die Stimme schlug in einen tiefen, leicht vibrierenden Ton um:

Und bettelte und weinte

Und stahl noch nebenzu.

Sie hielt inne und streckte balancierend die Arme nach beiden Seiten aus, flüsterte mit halb verschleierter Stimme, indes ihr Blick gross und weit, von einer schreckhaften Vision ergriffen, an dem blassen, schlanken, vorgebeugten jungen Manne da unten hing, der sie förmlich einkreiste mit seinen grünen Augen:

Da lernte ich das Tanzen

In meiner grossen Not.

Auf schwankem, schwachem Seile

Verdiente ich mein Brot.

Und wohl noch was darüber,

Weil ich mich selber bot ...

Sie hielt inne. Der Blasse unten in seinem Fauteuil fuhr hoch, und es sah aus, als sei er weih geschminkt. In diesem Augenblick erkannte ihn Mie und schrie hinaus:

„Aus Not!“

Der Blasse sank in seinen Sessel zurück und liess die Arme willenlos an dem mageren, ausgemergelten Körper niedergleiten.

Mies Stimmung schlug um. Sie warf den Oberkörper vor und schlug die Arme frech übereinander.

Mit gebrochener Stimme und in einem burschikosen Jargon schleuderte sie die nächste Strophe in den Saal.

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