Romina Pleschko - Ameisenmonarchie

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In einem Wohnhaus verstricken sich die Beziehungen zwischen den BewohnerInnen: Der Gynäkologe Herb Senior steht kurz vor dem Ruhestand und ist müde geworden. Sein Sohn Herb Junior soll die Praxis übernehmen, obwohl er das weibliche Geschlecht grundsätzlich abstoßend findet, und seine Frau Magdalena wird von Tag zu Tag wortkarger, nachdem sie eine regelrechte Sucht nach Salami entwickelt hat. Am Gang, im Lift oder auch hinter verschlossenen Türen finden Begegnungen mit einem schlecht gelaunten Nationalratsabgeordneten, einer alternden Kosmetikverkäuferin und dem Mann namens Klaus statt, die eine hochexplosive Mischung aus skurrilen Ereignissen erzeugen. Scharfzüngig rechnet Romina Pleschko mit jeder ihrer Figuren ab, führt uns hinter die Fassaden der Großstadt und entwirft eine Szenerie, die zu einem Wechselspiel aus lustvollem Lachen und subtilem Schaudern einlädt. «Herb Senior verabreichte ihr also Beruhigungsmittel, untergemischt in die Fettaugen der Salami, wie einer renitenten Hauskatze. Magdalena kratzte die Fleischfaser von der Tablettenschachtel, steckte sie wieder in den Mund und schluckte.»

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Er drückte ihr die Hand und wünschte ihr alles Gute, als die Sanitäter sie auf die Krankentrage betteten. Dann händigte er ihnen die wichtigsten Papiere für das Krankenhaus aus und hielt ihnen die Praxistür auf. Die Frau hatte schweißnasse Hände gehabt, er konnte ihre Angst spüren wie einen Defibrillator gegen die Gleichförmigkeit seiner Existenz.

Herb Mazur Senior wickelte ein Zuckerl aus dem Papier, Ananasgeschmack, steckte es in den Mund und dachte daran, dass eines der Kinder bei diesem frühen Geburtstermin wohl mit Bleibeschäden zu rechnen hatte, rein statistisch betrachtet.

KARIN STAND AMKosmetikcounter im Erdgeschoß des Kaufhauses und reinigte die Tester. Jemand hatte in typischer Probierlaune Unmengen an Handcreme herausgedrückt und damit das halbe Display verschmiert, dessen Plexiglasfächer fast unmöglich zu säubern waren. Hauptsache gratis, dachte Karin und errötete leicht bei der Erinnerung an die zwei Tage, an denen sie letztes Jahr wegen eines Ganzkörperausschlages nicht hatte arbeiten können. Offiziell hatte sie sich aufgrund eines neurodermitischen Anfalls krankgemeldet, aber in Wirklichkeit wusste sie genau, dass ihre Haut allergisch auf eine Überdosis der momentan teuersten Bodylotion auf dem Markt reagiert hatte. Die Lotion war mit Algenextrakten und einer speziell gezüchteten Gerstenart angereichert, Karin war täglich mit dem Testspender auf die Personaltoilette geschlichen, hatte dort ihre Uniform ausgezogen und sich von oben bis unten eingecremt. Sie hatte gehofft, das viel beworbene Produkt würde ihre leichte Cellulite mildern, stattdessen hatte sie nach einer Woche überall rote Quaddeln entwickelt. Offenbar war die Lotion für sparsamen Gebrauch konzipiert, kein Wunder, kostete der Tiegel doch stolze 400 Euro.

Karins Mund war trocken. Die Abteilungsleitung hatte ihren Angestellten verboten, während der Arbeitszeiten zu trinken, das sehe undiszipliniert aus und sei schädigend für das dienstleistungsorientierte Image des japanischen Konzerns. Vor Kurzem hatten alle Verkäuferinnen neue Uniformen bekommen, mit kleinen roten Halstüchern, wie Stewardessen einer Airline, die Flüge zurück in die Jugend versprach. Karin mochte das Halstuch gar nicht, noch weniger als die Stützstrumpfhosen, in die sie sich jeden Morgen hineinquetschte, um nicht lange vor der Zeit die krampfadernübersäten Beine einer alten Frau zu bekommen.

Im Familienforum machte sie immer Werbung für die vielversprechendsten Produktneuheiten und freute sich, wenn der Umsatz in der ganzen Stadt merkbar anstieg. Das konnte sie gut, andere mit ihrer Begeisterung anstecken, heimlich führte sie genau datierte Listen und arbeitete an einer Statistik, die die kausalen Zusammenhänge zwischen ihren Produktbewerbungen und dem steigenden Umsatz dokumentieren sollte. Sie hatte den Ruf der Kosmetikspezialistin im Forum, auch wenn es einzelne missgünstige Stimmen gab, die außer Olivenöl und Nordwind nichts an ihre naturgegerbte Haut lassen wollten. Sich selbst zu verschönern wurde je nach Tagesverfassung als unlauterer Wettbewerb oder feministischer Rückschritt gesehen, aber Karin bezweifelte stark, dass die Olivenölabteilung nur einen Schritt weiter war als der Rest der Frauenwelt.

Ameisenmonarchie - изображение 4

MAGDALENAS ERSTER IMPULSwar, sich zuerst wieder in einen nüchternen Zustand zu versetzen, die gewohnte Nahrungszufuhr einzustellen und die Salami zurück in den Kühlschrank zu packen, nachdem sie das heruntergeschnittene Wurststück mit Erfolg auf verdächtige Manipulationen geprüft hatte. Sie warf es in den Mistkübel und bedeckte es zur Sicherheit mit einer Schicht zerknüllter Küchenrolle. Ein klarer Kopf denkt am besten, dachte Magdalena und fragte sich, aus welcher Werbung sie diese stumpfe Weisheit extrahiert hatte. Ihre Finger presste sie zu Fäusten zusammen, um das aufkommende Zittern zu bekämpfen.

Sie verbrachte den Tag wie so oft vor dem Fernseher, zupfte sich hin und wieder eine schwarze Feder vom Kragen des Morgenmantels, die sie unangenehm in den Hals stach, und bemühte sich, die aufsteigende Unruhe zu unterdrücken, als sich die letzten Schleier von ihrer Wahrnehmung verzogen. Sie hörte die Autos unten auf der Straße, das laute Aufheulen der Sportwagen, wenn die Ampeln auf Grün schalteten, sie zuckte zusammen, als ein Flugzeug ihr für eine halbe Sekunde das Tageslicht raubte, während es am Dachfenster vorbeiflog. Magdalena war noch nie aufgefallen, wie oft Einsatzfahrzeuge mit eingeschalteten Sirenen an ihrem Wohnhaus vorbeifuhren, als wäre die ganze Stadt durchgehend in Nöten.

Die Reflexionen ihres Fernsehers begannen sie zu stören, blickte sie doch immer häufiger in ihr eigenes starres Antlitz anstatt in harmonisch gecastete Familienleben. Ihr Spiegelbild störte das gewohnt behagliche Programm, es wollte ihr einfach nicht gelingen, die ersehnten klaren Gedanken zu fassen, die folgenden Stunden schmierten sich völlig ereignislos hinein in ihre jüngste Vergangenheit, und plötzlich bemerkte sie neben sich die Kontur ihres Mannes, der offenbar eben nachhause gekommen war, ungehalten vor dem Sofa mit den Füßen scharrte und mit seinen Fingern den obersten Knopf des Polohemds öffnete. Magdalena lächelte ihn an, überraschenderweise auch heute nicht unaufrichtiger als sonst, dazu zwang sie sich, während sie seit Langem einmal wieder eingehend sein Gesicht studierte, in dem der obsessive Schweinefleischgenuss der letzten Jahrzehnte eine weit verästelte Landkarte an roten Äderchen hinterlassen hatte.

»Was bestellen wir heute zu essen, ich hätte Lust auf Paniertes«, sagte dieser Mann, der Beruhigungsmittel in Salamis einarbeitete, und ließ sich neben sie auf das Sofa fallen. Seine laute Stimme schmerzte sie in den Ohren, und sein Gewicht drückte die Sitzfläche so nach unten, dass sie zu ihm zu rutschen drohte.

»Wollen wir Schnitzel bestellen«, fragte er und Magdalena zuckte mit den Schultern. Ihr Kopf dröhnte und sie fand es erschreckend, dass ihr der Gedanke kam, zum Kühlschrank zu gehen und ein bescheidenes Stück von der Salami zu essen. Ein klitzekleines Stück würde wahrscheinlich gar keinen Unterschied machen, aber Magdalena wusste sich zu beherrschen.

DER MANN NAMENSKlaus sah immer, bevor er die Wohnung verließ, exakt fünf Minuten lang durch seinen Türspion, in der Hoffnung, Karin von gegenüber im Stiegenhaus anzutreffen. Meistens hatte er kein Glück, aber wenn doch, dann erlitt er einen kurzen Schock, bevor er schwungvoll die Tür aufriss und einen lauten, auf die Tageszeit abgestimmten Gruß aussprach. Diesen kurzen Schock konnte er etwas abmildern, indem er Karin nicht beim Nachhausekommen, sondern beim Verlassen der Wohnung erwischte. Denn das konnte man einige Sekunden vorab voraussagen anhand der durch ihre Pumps verursachten Erschütterungen, die den grünen Plastikkranz leicht zum Zittern brachten, der seit Weihnachten seine LED-Lichter an ihrer Wohnungstür absterben ließ, und konnte sich mental auf die Begegnung vorbereiten. Der Mann namens Klaus mochte alles an Karin, ihre rotblonden Haare genauso wie die starken Sommersprossen, die sich über ihren ganzen Körper verteilten, zumindest malte er sich das (in seinen Tagträumen) so aus. Sie hatte sich damals bei ihrem Einzug persönlich bei ihm vorgestellt, was ihn beeindruckt hatte, denn den Rest der Hausbewohner kannte er nur vom Sehen, da war niemand an näherer Bekanntschaft interessiert.

Leider war der Kontakt danach eingeschlafen, nur einmal hatte sie ihn noch in ihre neu eingerichtete Wohnung zum Kaffeetrinken eingeladen. Er wollte lieber Pfefferminztee, sie hatte keinen vorrätig, die Unterhaltung verlief schleppend und wurde immer wieder durch ihre vorlaute kleine Tochter Helene gestört.

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