Gudbergur Bergsson - Vater, Mutter und der Zauber der Kindheit

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Mamas Knopfdose ist nicht nur voller Knöpfe, sondern etwas ganz besonders. Denn an jedem einzelnen Knopf hängt eine Geschichte. Gudbergur Bergsson erinnert sich in seinem Roman an seine eigene Kindheit in einem isländischen Fischerdorf. Er erinnert sich an seinen Vater, der mit seinen eigenen Händen – und nur mit seinen Händen – ein Haus baute. An seine Mutter, die mit einem Märchen im Sinn aus dem Leben schied. Daran wie es ist, jemanden zu erschrecken und selbst erschreckt zu werden. An den Duft der Sonne. An die Heimat. An das Zuhause. Dabei geht es nicht allein um die Erinnerungen des Autors, sondern vielmehr auch um allgemeine Erinnerungen, die sich mit den Kindheitserlebnissen der meisten Menschen decken. AUTORENPORTRÄT Gudbergur Bergsson wurde 1932 geboren und ist ein isländischer Lehrer und Schriftsteller. Er lebte viele Jahre in Spanien. Sein erstes Buch erschien 1966. Seitdem veröffentliche Bergsson mehr als 20 Novellen, Kinderbücher, Autobiographien und mehr. Zudem schrieb er Artikel über Literatur und Kunst für Zeitungen und Magazine.

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– Ach, ich weiß selbst besser, wo es liegt, und hol’s mir lieber selber, sagte er, wenn wir uns Mühe gaben, das richtige Stück Holz zu finden und es ihm anzureichen, damit er schneller vorankam.

Wenn wir mit unserem Bemühen fortfuhren, schob er uns schweigend zur Seite, sachte, aber bestimmt und mit der Handkante voran, so daß wir begriffen: »Kommt mir nicht zu nahe, faßt nichts an! Das ist meine Arbeit.«

Er brauchte keine Handlanger, konnte alles allein bewältigen. Außer ihm sollte es am Ende niemanden geben, dem etwas zu danken war oder der sagen konnte: »Na ja, ich habe ja auch meinen Teil dazu beigetragen.« In allem, was er tat, achtete er peinlich genau auf sein alleiniges Urheberrecht. Solange er mit etwas beschäftigt war, ging seine Arbeit außer ihn niemanden etwas an; andererseits interessierte ihn das fertige Ergebnis kaum mehr, sobald es in die Hände derer übergeben war, in deren Auftrag er die ganze Zeit gearbeitet hatte. Was die Leute dann davon hielten, war ihm egal. Er hatte sein Bestes getan.

Etwa Ähnliches findet sich leicht bei Künstlern. Auch sie sondern sich ab, beschäftigen sich nur mit ihren eigenen Werken und wissen, daß kein anderer sie für sie vollbringen kann. So stehen und fallen sie allein mit ihren eigenen Fähigkeiten und Werken, und so sind Künstler stets allein, doch nie einsam. Sie brauchen keine Hilfe oder sind nicht auf die gleiche Weise auf Unterstützung angewiesen wie andere soziale Wesen.

Meine Mutter hielt sich gewöhnlich mit dem Essen abseits und wartete. Sicher stand sie irgendwo im Windschatten und fürchtete, der Fisch könne kalt werden oder das Fett stocken, bevor es dem Herrn Gemahl beliebte, langsam und sorgsam das Werkzeug aus der Hand zu legen, sich die Hände abzuwischen und sich mit dem Besteck, das in einer alten Farbdose aufbewahrt wurde, ans Essen zu machen. Es war ihm in der Kindheit beigebracht worden, auch wenn einmal kaum Messer und Löffel vorhanden wären und gleich, wo er sich gerade befände, müsse er doch jederzeit so sauber zu Tisch gehen und mit derart tadellosen Manieren essen und kauen, als säße er an der Tafel des Königs in dessen Schloß und man servierte ihm einen zarten Jungvogel auf einem goldenen Teller.

Auch wenn sie es sich nicht immer verkneifen konnte, bewirkte es nicht das geringste, wenn Mutter einmal sagte:

– Willst du denn nicht essen, bevor alles kalt wird und das Fett stockt?

Das brachte überhaupt nichts. Er ging stur nach seinem eigenen Kopf. Was den Umgang mit anderen betraf, war sie auf ihre Art ebenso eigenbrötlerisch wie er. Aufgewachsen in der Einsamkeit des Hochlands, war sie sich selbst genug. Daher haben wir, ihre Kinder, alle unser Erbteil mitbekommen, was das Bedürfnis nach Alleinsein angeht. Einmal war es eine der markantesten Eigenschaften von Menschen, die an der Küste oder auf dem Lande, aber nicht in größeren Siedlungen aufwuchsen, die es in diesem bevölkerungsarmen Land ohnehin kaum gab. Es entging niemandem und war leicht zu sehen, daß dies Menschen waren, von denen jeder für sich stand, in keinem anderen Schutz als dem, der sich bei ein paar Felsen finden läßt.

– Die beste Gesellschaft finde ich in meiner Arbeit, sagte mein Vater manchmal.

Meine Mutter ließ kaum eine Gelegenheit auf Geburtstagen und anderen Festen aus, etwas Unpassendes vom Stapel zu lassen. Wenn die Stimmung am höchsten schlug und jedes Klatschweib von anderen zu erzählen wußte, die gleichermaßen den Halt im Leben verloren und Dutzende von Fehlgeburten erlitten hatten, und wenn die Männer lauthals Seemannsgarn von riesigen Fangerträgen und endlosen Nachtwachen an Bord zum besten gaben, konnte sie plötzlich wie aus heiterem Himmel sagen:

– Meine Welt ist mein Zuhause.

Den Leuten blieb das Wort im Hals stecken und sie verstummten mitten in der Erzählung ihrer Heldentaten. Glücklicherweise hatte sie ihr Geschenk schon überreicht und konnte sich ohne weitere Peinlichkeiten verabschieden und gehen. Wir dagegen saßen noch betreten da und bekamen mit, daß sich die anderen Gäste der Feier offenbar fühlten, als hätten sie von der einzig wahren Hausfrau eine Ohrfeige bekommen. Alle Frauen sahen aus, als hätten sie einen Spontanabort erlitten, und die Männer gafften und verstanden nicht, wie jemand so ungesellig sein konnte. Die fröhlicheren unter den Frauen faßten die Bemerkung als an ihre Adresse gerichteten Affront auf.

– Hat dieses Mensch denn gar kein Interesse an Fehlgeburten oder an der Fischerei? hieß es hier und da.

Doch bald liefen die Leute wieder zu alter Form auf, die Zahl der Fehlgeburten ging nicht zurück, ebensowenig die Erträge der Fischerei, bis endlich alle müde wurden und die Redseligkeit allmählich in Gähnen und Rülpsen unterging.

Ähnlich wie es Künstlern in ihrem Umgang mit anderen Menschen oder der Öffentlichkeit widerfährt, öffnete sich ein unsichtbarer Spalt zwischen unserem Vater und uns. Er ließ uns nur zu sich hinüber, wenn es ihm selbst paßte oder wenn er gerade bester Laune war. Meist folgten danach umgehend Verwürfe wegen unserer Untauglichkeit oder Faulheit, wir würden nichts für ihn tun, nie die Arbeiten erledigen, die er uns auftrug. Am häufigsten bekamen wir das im Herbst zu hören, wenn er von einer auswärtigen Saisonarbeit heimkehrte und sich die Ergebnisse unseres Gehorsams besah, den wir in seiner Abwesenheit hätten aufbringen sollen. Gehorsam zu sein, ohne daß die Autoritätsperson selbst anwesend sein mußte, sich also selbst Chef und Untergebener zu sein, galt als die höchste Tugend.

Sommer für Sommer bestand unsere Aufgabe darin, Steine aus dem umgegrabenen Land zu lesen und ihnen sorgfältig die Erde abzureiben als Mutterboden für das Kartoffelbeet, auf das im nächsten Frühjahr Braunalgen aufgebracht wurden.

In den ersten Tagen nach Vaters Abreise latschten wir unserer Faulheit zum Trotz aufs Feld und begannen pflichtschuldig, doch ohne große Begeisterung, Steine zu roden.

Der Regen klatschte auf Steine und Geröll, von dem der ihm eigentümliche Geruch aufstieg. Wir versuchten, so viele Steine wie möglich auszugraben, merkten aber bald, daß unter jedem Stein weitere steckten; nicht einer oder zwei, sondern doppelt so viele, wie wir ausgegraben hatten, immer mehr und immer größere Steine, ohne Ende. Das Erdreich nahm beständig ab, je tiefer wir gruben, die Erde war voller häßlicher Steine.

– Was ist das für ein Mist? fragte mein Bruder und hörte auf.

Ich machte weiter, denn ich war mein eigener Herr, ob es nun wenige oder viele Steine gab und ob mein Vater nun hinter mir stand oder weit weg war.

Am Ende glaubten wir, es sei besser, die Saatkartoffeln einfach gleich zwischen die zerbröselten Steine zu legen, als weiterhin nach Mutterboden in der Erde zu buddeln. Als wir zu diesem Resultat gekommen waren, erreichte die Faulheit beim Roden ihren Höhepunkt, und wir stellten es nach und nach ein, sonst hätten wir uns ohne Zweifel durch die Erde gegraben und am Ende unserer Tage die Fußsohlen der Chinesen gesehen, ohne mehr Erdreich als für die paar Kartoffelpflanzen zu finden, deren Ertrag kaum zur Hälfte den Blecheimer füllte, den Mutter für alles benutzte. Sie wässerte darin den Salzfisch, nahm Schwimmblasen aus, füllte Wischwasser zum Putzen hinein, sammelte darin Kartoffeln und verbrauchtes Spülwasser und weichte unsere Strümpfe darin ein.

– Ihr schafft auch überhaupt nichts und werdet einmal die größten Taugenichtse, sagte Vater, wenn er von seinen Gelegenheitsarbeiten zurückkam und zum Feld hinaufging, um zu inspizieren, was wir geleistet hatten und ob wir auch unsere Jahresmenge an Steinen ausgegraben hatten, die um den heiligen Gemüsegarten zu einer Mauer aufgeschichtet werden sollten, und um das Kartoffelbeet, für das ich mich nicht im geringsten interessieren konnte, ehe am Kartoffelkraut die blauen oder blaßrosa Blüten aufgingen.

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