Jakob Wassermann - Ulrike Woytich

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Der Antiquitätenhändler Mylius hält seine Familie in Schach. Bloß keine unnötigen Ausgaben für irgendwelchen Firlefanz. Alles duckt sich vor seinen Wutausbrüchen. Aber Christine Mylius, die stumm die tyrannische Herrschaft ihres Mannes erträgt, hat doch heimlich eine Ausnahme gemacht. Sie überrascht ihre jüngste Tochter Josephe, ihr stilles Lieblingskind, mit einer Karte für «Hoffmanns Erzählungen». Beinahe wäre alles gutgegangen, aber plötzlich bricht Feuer im Ringtheater aus. Mit Todesängsten läuft Frau Mylius zum Theater und findet ihre Tochter in den Armen einer jungen Frau. Ulrike Woytich kümmert sich rührend um das Mädchen. Auch in den nächsten Tagen kommt sie zu Besuch und wird schnell zum geschätzten Gast der Familie. Doch hinter ihrer Anteilnahme steckt ein eiskalter Plan. Unbemerkt erschleicht sie sich erst das Vertrauen und dann absolute Macht über die Familie. Bald, nach ihrem Einzug, hat sie auch den alten Mylius in der Hand. Ihr Aufstieg und der Untergang der Familie beginnen.-

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Aber Ulrike schien weiteren Erörterungen abgeneigt; sie wünschte dem Greis mit einem kleinen Knix gute Nacht und verliess schnell die Stube. Ihr genügte sein verzweifeltes Schnappen nach der Angel; sie wusste, dass sie den aufgeregt zappelnden Fisch fangen würde. Geld; Hexenwort; es brauchte nur ausgesprochen zu werden, und die armen Menschlein wurden rabiat, die Unerbittlichsten, die Prinzipienfestesten. Kein Charakter war so umpanzert, dass er gegen die giftig-süsse Trunkenheit gefeit war. Verächtliche Welt; leicht durchschaubare.

Kaum hatte sie sich in der kalten und zugigen Dachkammer entkleidet, als sie vorsichtiges Pantoffelschlurfen auf der steinernen Stiege vernahm. Sie lauschte, lachte in sich hinein, schlüpfte eidechsenflink ins Bett und zog die Wolldecke bis ans Kinn. Der Hofrat schlich an ihre Tür. Er hüstelte, krabbelte ein wenig mit den Fingern, dann wisperte er ihren Namen. „Wer da?“ fragte sie grob. Er näherte den Mund der Türfuge und sagte, dreissigtausend könne er nicht aufbringen, beim besten Willen nicht; wenn er alles zusammenscharre, was er besitze, kämen zwölftausend heraus; zwölftausend könne er gegen einwandfreie Sicherstellung geben, das genüge ja für den Anfang, später werde man sehen. Ulrike antwortete, es sei zu wenig, und blies die Kerze aus. Sie solle sichs noch einmal überlegen, krächzte er. Da entgegnete sie höhnisch, sie wisse ein einfaches Mittel für ihn, sich Geld zu verschaffen; er möge die Guarnerigeige verpfänden; eins zum andern, das reiche dann. Er stiess einen leisen Fluch aus, und die Schritte schlurften wieder treppabwärts.

Ulrike hatte ihre guten Gründe, den Hofrat als Darlehensgeber zu gewinnen. Vor allem erwog sie dabei sein hohes Alter; starb er, fiel das Geld an sie und ihre Geschwister. Ferner mangelte es ihr an Beziehungen zu den Kreisen, die sich mit derlei Geschäften befassten; fand sie auch den Weg zu ihnen, so war zu befürchten, dass unangebrachter Eifer und beflissene Recherchen ihre Absichten durchkreuzten.

Als sie am andern Morgen hinunterkam, eröffnete ihr die Smirczinska anklagend, der Hofrat sei krank und liege im Bett. „Was fehlt Ihnen, Onkel?“ erkundigte sie sich, an das altmodische Bett tretend, das in einem tiefen Alkoven stand, mit einem Himmel aus verschossener blassgelber Seide.

Er schwieg böse. In der Nacht gegen vier Uhr war er aufgewacht, und sogleich hatte es begonnen, das Grauenhafte. Von Zeit zu Zeit überfiel ihn die Angst vor dem Tod wie purpurner, klebriger Wahnsinn. So schlimm wie heute war es nie gewesen. Der Tod war in seiner widerlichsten Gestalt erschienen, laut brüllend. Je mehr die Dämmerung heranrückte, je deutlicher sah er ihn: einen nackten, haarigen, fettglänzenden, zähnefletschenden Unhold.

Was willst du von mir? keuchte der Hofrat; da sind andere; da ist der Mylius mit seinen neun Millionen, ein nahrhafter Bissen; was bin dagegen ich? Der Unhold turnte auf den unteren Bettrand und feixte. Seine proletarischen Manieren regten dem Hofrat die Galle auf. Warum darf das sein? haderte der Hofrat, warum ist das gestattet? neun Millionen! Ihn lässt du ungeschoren im Genuss seiner Millionen und mich molestierst du, mich, der keinen Tag von seinem Leben entbehren kann? Der Unhold schüttelte sich vor Schadenfreude. Von Wut und störrischer Bangigkeit erfüllt, begann der Hofrat zu betteln: wenn du mich noch ein paar Jährchen in Ruhe lässt, verschaff ich dir den Mylius; ich und die Ulrike, wir bringen ihn zur Strecke, es soll dein Schade nicht sein, ich bezahle dich mit gemünztem Gold dafür; auch musst du mir gehorchen; ich bin die Obrigkeit, bin kaiserlicher Beamter; so lang ich in Amt und Würden sass, war ich stets dein heimlicher Parteigänger; wirst dich noch erinnern, dass ich dir zu mancher unerwarteten Zubusse verhelfen habe. Dies schien dem Burschen einzuleuchten; er glotzte eine Weile und verflüchtigte sich in den bleigrauen Februarmorgen.

Da sah der Hofrat, dass er stärker war als der Tod, aber der überstandene Schrecken fesselte ihn noch ans Bett. Er heftete den wasserfahlen Blick auf Ulrike, und er bewunderte, beneidete dieses Stück saftstrotzender, rücksichtsloser Jugend; er fürchtete sich vor ihr und beneidete sie um den frischen Atem, das klare Auge, die junge Stimme; mit fröstelndem Verlangen tastete er in sein abgewelktes Leben hinaus. Er habe alles noch einmal bedacht, fing er an; er traue der Sache doch nicht; es sei doch zu riskant; ob sie sich an den Namen des Notars erinnere, der das Testament beglaubigt. Ulrike bejahte; sie habe sich den Namen sofort eingeprägt; der Notar Helmbauer am Tiefen Graben sei es; bei dem sich zu erkundigen, sei aber nicht nur zwecklos, da er das Amtsgeheimnis zu wahren habe, sondern auch schädlich, da er Argwohn schöpfen und gegen Mylius plaudern könne; überdies habe sie ja geschworen, ob das für nichts gelte? Larifari, polterte der Hofrat, es hätten schon grössere Herrschaften falsch geschworen. Helmbauer, fuhr er fort und legte den Finger an die Nase, den Mann müsse er kennen, freilich kenne er ihn, den Notar Helmbauer am Tiefen Graben, seit vierzig Jahren kenne er den; er werde ganz einfach hingehen und den Mann kollegial interpellieren; so und so; einer von seinen Freunden sei im Begriff, sich mit einem sicheren Mylius, Antiquitätenhändler in der Himmelpfortgasse, auf eine weitläufige Transaktion einzulassen, und er möchte Auskunft haben, ob besagter Mylius für hunderttausend Gulden gut sei.

Hiermit war Ulrike einverstanden. Auf einmal war der Alte wieder gesund. Er machte in Eile Toilette und trat in seinem bis an die Schienbeine reichenden Gehrock, der ihm das Aussehen einer von der Witterung geschwärzten Telegraphenstange verlieh, den Gang zum Notar an.

Ulrike ging ruhlos durch die drei Zimmer, unablässig spähend. Nur ein einziges Mal, vor sechs Jahren, als sie aus der Heimat gekommen, war es ihr gelungen, allein in der Wohnung zu bleiben. Auch damals hatte sie gespäht, gesucht, in alle Winkel geschaut, die Tapeten beklopft, die Schubladen geöffnet; umsonst. So war auch heute ihr Suchen umsonst.

Sehr befriedigt kehrte der Hofrat zurück. Die Kriegslist hatte Erfolg gehabt. Der Notar hatte ihn erkannt und respektvoll bekomplimentiert. Auf seine Frage hatte er gelacht und ihm, den Mund an seinem Ohr, zugeflüstert: „Gut für das Vielfache, Herr Hofrat; bitte mich nicht blosszustellen, es geschieht aus alter Freundschaft, dass ich Ihnen Auskunft gebe und unter strengster Diskretion; gut für das Vielfache, unter uns gesagt.“

Noch immer blieben Bedenken. Jedes Für und Wider wurde bis in die letzten Verästelungen pedantisch zerpflückt. Gewinnsucht und Verlustangst hielten einander die Wage. Am längsten dauerte der Streit über die Höhe der Summe. Mit weniger als zwanzigtausend Gulden wollte sich Ulrike nicht begnügen. Am dritten Abend gab der Hoftat endlich nach, ächzend und Verwünschungen ausstossend, als sei er bereits um das Geld betrogen. Seine Bedingungen waren, dass zuvor eine Zusammenkunft mit Frau Christine Mylius in deren Wohnung stattfinden und sie den Schuldschein in seiner Gegenwart unterschreiben müsse; ferner, dass die Zinsen bei Auszahlung des Kapitals abzuziehen seien.

Als man soweit war, erschien laut aufheulend die Smirczinska. Aus Vermutungen und erlauschten Brocken hatte sie sich eine ziemlich richtige Vorstellung von dem, was im Werke war, gebildet. Sie stürzte dem Hofrat zu Füssen und beschwor ihn winselnd, von dem verderblichen Vorhaben abzulassen. Angewidert von dem Melodram, bedeutete ihr Ulrike, wenn sie nicht augenblicks verschwinde, werde sie ihr erhitztes Geblüt mit einem Eimer Wasser abkühlen.

Der Hofrat schien gerührt. Er sagte jesuitisch salbungsvoll: „Lass das gute Kind. Sie hat ihre Ahnungen. Sie hat mir immer ganz zutreffend prophezeit, wenn mir ein Unglück bevorstand. Als ich im Jahre fünfundsechzig mit dem Statthaltereirat Gayling von Altheim, Gott hab ihn selig, nach Perchtoldsdorf fahren wollte, hat sie mich im letzten Moment zurückgehalten. Und was geschah? Der Statthaltereirat wurde im Wagen am hellichten Tag vom Schlage getroffen. Wie leicht hätte es sein können, dass er mich erwischt hätte, der Schlag, wie leicht! Du siehst also, liebe Nichte, die Person ist wegen ihrer Apprehensionen zu schätzen.“

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