Jakob Wassermann - Ulrike Woytich

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Der Antiquitätenhändler Mylius hält seine Familie in Schach. Bloß keine unnötigen Ausgaben für irgendwelchen Firlefanz. Alles duckt sich vor seinen Wutausbrüchen. Aber Christine Mylius, die stumm die tyrannische Herrschaft ihres Mannes erträgt, hat doch heimlich eine Ausnahme gemacht. Sie überrascht ihre jüngste Tochter Josephe, ihr stilles Lieblingskind, mit einer Karte für «Hoffmanns Erzählungen». Beinahe wäre alles gutgegangen, aber plötzlich bricht Feuer im Ringtheater aus. Mit Todesängsten läuft Frau Mylius zum Theater und findet ihre Tochter in den Armen einer jungen Frau. Ulrike Woytich kümmert sich rührend um das Mädchen. Auch in den nächsten Tagen kommt sie zu Besuch und wird schnell zum geschätzten Gast der Familie. Doch hinter ihrer Anteilnahme steckt ein eiskalter Plan. Unbemerkt erschleicht sie sich erst das Vertrauen und dann absolute Macht über die Familie. Bald, nach ihrem Einzug, hat sie auch den alten Mylius in der Hand. Ihr Aufstieg und der Untergang der Familie beginnen.-

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Ulrike zählte nach, langte nach ihrem Stoffbeutel und schob seelenruhig das ganze glockentönende Geld hinein.

Nun herrschte eine Weile Schweigen. Mylius setzte sich auf seinen Drehstuhl und verschränkte die Arme. Er knirschte ein wenig mit den Zähnen und fragte plötzlich, indem er sie starr ansah, ob sie ihn für einen sehr einsamen Menschen halte. Sie besann sich und bejahte, doch in einer Art, als denke sie an etwas anderes. Ob sie eine Vermutung über den Grund dieser Einsamkeit habe? Sie runzelte die Stirn und war eine Sekunde lang über den Zweck des Verhörs im unklaren, aber nur eine Sekunde lang; eine minder scharfsinnige Person hätte durch Befremdung oder zur Schau getragene tugendhafte Frostigkeit einen kaum mehr gutzumachenden Fehler begangen. Sie entschloss sich, wieder die bescheidene, gelehrige Miene zu zeigen, und lächelte aufmerksam. Mylius sagte, seine Einsamkeit rühre her von der Furcht; Furcht vor den Menschen, Furcht vor ihrem Neid, ihrer Neugier, ihrer Habsucht, ihrer Begehrlichkeit.

Er hielt inne, um den Eindruck seiner Worte zu beobachten. Ulrike sagte nichts. Die Finger der rechten Hand spielten mit dem Korallenkettchen am Gelenk der linken. Ihre Augen waren gesenkt, das Herz klopfte heftig.

Er wisse nicht, ob sie Vertrauen verdiene, fuhr er fort; wäre er überzeugt, dass er sich auf ihre Verschwiegenheit verlassen könne, Verschwiegenheit, die unbrechbar sein müsste wie Gold, so würde er ihr etwas eröffnen, was er noch keiner Menschenseele eröffnet. Sie werde also begreifen, dass es sich um ein Vertrauen höchsten Grades handle, ein erprobtes und bewiesenes; aber obschon er sie für ein ungewöhnliches Frauenzimmer halte, ungewöhnlich durch Schicksal wie durch Charakter, in dem Punkt habe er seine Bedenken, das mache ihn zaudern.

„Soll ich mich selber rühmen?“ fragte Ulrike; „hab ich ein anderes Zeugnis als mein Gesicht und meine Augen? Und wenn ichs hätte, wärs glaubwürdiger als die? Für die Welt ist der Mensch, was er scheint, aber wer die richtige Nase hat, wird dann auch nicht enttäuscht von dem, was er ist. Ich seh mir die Leute immer besser an, als sie mich ansehn, dadurch bleibt mir ein Vorteil in der Hand. Verschwiegenheit ist zuweilen ein gutes Geschäft, zuweilen ein schlechtes. Ich kann von einem schlechten erzählen. Meine erste Stellung in Brüssel war bei einer Baronin Desmarest; sie lebte mit ihrem Mann im Scheidungsprozess, und es war noch ungewiss, wem die Kinder zugesprochen würden. Die Frau hatte die geringeren Aussichten, die Kinder, zwei engelschöne Geschöpfe, die der Baron über die Massen liebte, befanden sich aber noch bei ihr. In der Angst, sie zu verlieren, fasste sie den Entschluss, sie aus dem Hause zu geben; das geschah in grosser Heimlichkeit. Sie brachte sie zu ihrer alten Amme in ein Dorf bei Rouen, und ich begleitete sie auf der Reise, war also der einzige Mensch, der den Aufenthalt der Kinder kannte. Die Baronin war eine äusserst launenhafte Dame; die Trennung von den Kindern und die Angst vor dem Gerichtsbeschluss, der dann auch wirklich zu ihren Ungunsten ausfiel, verstörte ihr Gemüt, und das gute Einvernehmen zwischen mir und ihr endete eines Tages mit einem Streit, den sie vom Zaun brach und in dessen Verlauf sie mich gröblich beleidigte. Sie hatte es darauf angelegt, dass ich Knall und Fall das Haus verlassen musste, da sie seit der Scheidung in bedrängten Umständen war und sich schämte, mir zu gestehen, dass sie mir nicht einmal mehr den Gehalt bezahlen konnte. Ich hatte keine fünf Franken im Vermögen, ein anderer Posten wollte sich nicht finden, ich führte wochenlang ein Leben zum Gotterbarmen, und es kam vor, dass ich in Tagen nicht ein Stück Brot zu essen hatte. Also Hunger, nackter blöder Hunger. Da erschien eines Morgens der Baron Desmarest bei mir; weiss der Himmel, wie er es fertig gebracht hatte, meine Wohnung zu entdecken. Er wollte mich dazu bewegen, dass ich ihm verriet, wo die Kinder hingeschafft worden waren, nach denen er seit dem gerichtlichen Spruch unablässig, aber vergeblich, gesucht hatte. Ich weigerte mich. Die erste Unterredung war nur kurz, doch er kam wieder. Er erschöpfte sich in Bitten und Argumenten, er bot mir Geld, eine beträchtliche Summe, er versprach, meine Zukunft sicher zu stellen, er weinte und tobte vor mir, ich liess mich auf nichts ein und sagte, das könne ich vor der Mutter nicht verantworten. Wie die Geschichte ausging, weiss ich nicht; es gelang mir ein paar Tage darauf, ein Unterkommen zu finden, und ich war nun doppelt froh, dass ich mich nicht verkauft hatte. Eher noch hätt ichs für die guten Worte tun können als für Geld; ich mochte nicht, vielleicht aus Eigensinn nicht, vielleicht aus esprit de corps nicht, denn die Männer haben fast immer Unrecht gegen die Frauen, auch wo das Recht auf ihrer Seite ist. Sie sehen also, schweigen kann ich; ich muss nur wissen, was auf dem Spiel steht.“

Mylius nickte mehrmals düster versonnen. „Freilich,“ murmelte er, „um Bagatellen verlohnt sich kein Eid. Auch besteh ich nicht auf einem Eid. Ein Handschlag ist oft besser und bindet stärker. Was auf dem Spiel steht? Weiss nicht. Ich weiss bloss, dass mich die Last zu drücken anfängt. Das Netz wird eng; der Fäden sind zu viele. Bisweilen verlangt mich nach einem Menschen, zu dem ich sagen kann: da und da haperts, was soll geschehen? da und da hab ich meine liebe Not, ich tue das und das, ists gut so? Der oder die Betreffende brauchte nicht zu antworten. Nötig ist, dass er hört und versteht. Haben Sie draussen im Laden die marmorne Grabstele gesehn? Es soll der römische Kaiser Septimius Severus sein, behaupten die Archäologen. Vor den postier ich mich manchmal hin und red ihn an. Frag ihn zum Beispiel, ob ich den Anbau zu dem Haus auf der Rossauerlände dazukaufen soll; ob die Sägemühle bei Mönchskirchen nicht mehr Nutzen abwerfen würde, wenn man das Stauwerk höher legte; ob es geraten ist, den Duborczinschen Wald zur Hälfte schlagen zu lassen; bricht Krieg aus, ist der ganze verloren. Wenn ich nachts aufwache, stürmen die Gedanken wie ein Rudel Wölfe auf mich ein. Der Verwalter auf dem Landskroner Gut scheint kein ehrlicher Mann zu sein; ein anderer, unter dessen Namen der Gleichenberger Meierhof gekauft worden ist, fordert Provision über die Gebühr und man muss ihm den Standpunkt klar machen; statt für fünfzehntausend Pfund englische Konsols hätte man vielleicht nur für zehntausend kaufen und für den übrigen Betrag afrikanische Minenpapiere anschaffen sollen, die jetzt soviel versprechen; der Verkauf der Petroleumaktien war übereilt, sie steigen sicher noch im Kurs; so muss man alles mit sich selber abmachen. Wen sollte man einweihen? Die Frau? die würde mit den Ohren von allen ihren Kindern hören, und bin ich nicht jetzt schon der Rabenvater, der seine Familie darben lässt, weil er kein Gefühl für sie hat? Sie selber haben mirs ja eben an den Kopf geworfen. Aber die mag ich nicht zu Mitwissern haben, die von mir zehren wollen. Was ich aufgerichtet habe, ist für künftige Zeiten aufgerichtet, es ist mein, verstehen Sie? ausschliesslich mein. Da gibt es keine Blutsbande, keine väterliche Schwäche, keine sentimentalen Rücksichten, das lass ich mir nicht wegdisputieren, sie haben zu leben, sie haben ein Dach überm Kopf, das andere ist mein. Aber nehmen wir an, ein Mensch gräbt im Dunkeln, im Innern der Erde fördert er gigantische Schätze und ist sich dessen bewusst; trotz dieses Bewusstseins kommt es wie Geistesverwirrung über ihn und er verliert den Massstab, den Blick, er wünscht, dass ein Strahl Licht auf sein Getanes fällt, dass einer, den er achtet und der ihn nicht erkennt, die Meinung über den einsamen Wühler gründlich ändern muss und zur Einsicht kommt: der alte Mylius, aufgepasst, ist kein Stück Dreck am Weg, das man mit dem eleganten Fussspitzchen beiseite schleudern kann; ihr täuscht euch, ein Block ist er, ein Berg ist er, ein Gebirg ist er, aufgepasst, sonst rennt ihr euch die Schädel ein. Sehen Sie, das ist mein Fall. Neun Millionen Gulden hab ich mir errungen, errungen, so darf ichs wohl nennen; und Sie, mein liebenswürdiges Kind, halten mich für einen Bettler, dem man achtundvierzig Gulden fünfzig Kreuzer mitleidig borgen muss.“

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