Tom Buk-Swienty - Feuer und Blut

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`Ich hatte eine Farm in Afrika´ , ließ uns Tania Blixen wissen. Ihr Vater Wilhelm Dinesen (1845 – 1895), Offizier, Politiker, Landbesitzer und Schriftsteller, hatte ihr den Ausbruch aus der Enge der großbürgerlichen dänischen Welt vorgemacht: Er war in ganz Europa und Amerika zu Hause. Aufgewachsen auf einem dänischen Herrenhof und erzogen in der Aristokratie Kopenhagens, zieht Dinesen 1864 im Deutsch-Dänischen Krieg mit achtzehn Jahren als jüngster dänischer Offizier in die Schlacht von Düppel. Wenige Jahre später meldet er sich im Deutsch-Französischen Krieg zur französischen Armee und erlebt 1870/71 die Niederlage des französischen Heeres und dessen spektakuläre Flucht in die Schweiz. Nur wenige Wochen später wird Dinesen Augenzeuge des Aufstiegs und blutigen Falls der Pariser Kommune. `Feuer und Blut´ ist der erste Teil der zweibändigen Dinesen-Biografie, geschrieben von Dänemarks aktuell angesagtestem Sachbuchautor.-

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Während der Festlichkeiten und bei jedwedem gesellschaftlichen Treffen wurde großer Wert auf Manieren und Etikette gelegt, auf die Kunst, eine geistreiche und lebendige Konversation über Kunst, Literatur, Poesie und aktuelle Innen- und Außenpolitik zu führen, und darauf, qualifizierte Bewertungen des servierten Weins zu äußern. Gespräche über Literatur und Kunst fanden allerdings meist unter den Frauen statt. Bei den Männern ging es vorwiegend um Jagd, Fischerei, Pferdezucht, Kriegswesen und Politik, und gleichzeitig diskutierte man besorgt darüber, wie sich Rinderpest und Kartoffelkäfer am besten bekämpfen ließen.

Der Literatur und Geschichtsschreibung späterer Zeiten zufolge zeichnet sich die Konversation der Aristokratie durch leere und oberflächliche Phrasen aus, der Umgangston und die Formen werden als dekadenter Manierismus bezeichnet. Häufig wurde dieses Bild als direktes oder indirektes Geschütz im Kampf des Bürgertums für die Demokratie und die Abschaffung der Standesprivilegien – und später im Klassenkampf der Linken – benutzt.

Doch dieses Bild ist stark überzeichnet und größtenteils unkorrekt. Das in Privatbesitz befindliche Gutsbesitzerarchiv von Frijsenborg, wo Wilhelm Dinesens Onkel und Tante, Lehnsgraf C.E. Frijs und Lehnsgräfin Thyra Frijs, zu einem großen Teil des Jahres wohnten, zeugt jedenfalls von einer anderen Geschichte. Thyra Frijs hat in ihren Papieren ausführliche Beschreibungen der aktuellen Themen der damaligen Zeit auf dem Gebiet der Kunst, Philosophie, Literatur, Musik und Politik hinterlassen, dazu dicke, laufend aktualisierte Fotoalben mit Bildern der größten dänischen und internationalen Künstler und Politiker – vom dänischen Komponisten J.O.E. Hornemann über den deutschen Philosophen G.W.F. Hegel bis hin zum französischen Kaiser Napoleon III. Es wurde von Standesangehörigen einfach erwartet, dass man im Rahmen seiner Bildung all diese Persönlichkeiten kannte, dass man geistvoll über sie sprechen und zu ihren Werken oder ihrem politischen Kurs Stellung nehmen konnte.

In vielerlei Hinsicht erinnerten Familien wie die Dinesens, Haffners, Ahlefeldts und Frijs bei Gesellschaften und Zusammenkünften an die fiktive jüdische Patrizierfamilie Salomon, die Henrik Pontoppidan in seinem Roman Lykke-Per (»Glückspeter«) beschrieben hat. Der bettelarme Per, Sohn eines strengen, sich selbst verleugnenden und moralisierenden Pfarrers, kommt mit einem gemischten Gefühl aus Abscheu und Verlegenheit zu der Patrizierfamilie zu Besuch. Aber schnell entdeckt Lykke-Per, dass er unter ungewöhnlich gebildeten Menschen ist. Pontoppidan beschreibt Pers Erkenntnis, wie Reichtum auch den Charakter des Menschen beeinflussen kann, folgendermaßen:

»Bisher hatte er nach Bauernart das Geld nahezu als eine Waffe betrachtet, mit der man sich – halb meuchelmörderisch – im Daseinskampf behauptete. Jetzt wurden ihm die Augen geöffnet, welche Bedeutung gesicherte Lebensbedingungen auch für das gesunde geistige Wachstum eines Menschen haben konnten, für eine ruhige und freie Entfaltung des Charakters.«

Ein Element davon – Raum für die freie Entfaltung des Charakters – fand sich jedenfalls im Heim der Familie Dinesen und in den aristokratischen Häusern, in denen diese sich bewegte. Von Wilhelm und seinen Geschwistern wurde alles aufgesaugt. Sie lernten gute Manieren und Konversationsformen und konnten – nicht zuletzt dank der vielen Privatlehrer – bei gesellschaftlichen Anlässen mit vernünftigen und einsichtigen Äußerungen zur Konversation beitragen.

Wilhelm Dinesen hat bei diesen Zusammenkünften seinen Vater in der Rolle des großen Patriarchen erlebt. A.W. Dinesen war ein Mann von überschäumender Energie. Ein Mann mit einem dröhnenden Lachen, der herzlich und liebenswürdig war, der flirtete und als der tüchtigste Jäger in der Gesellschaft galt. Er hielt die großen Reden und trank mehrere Flaschen Wein allein, ohne dass man es ihm anmerkte. In Gesprächen wechselte er problemlos zwischen Französisch, Deutsch und Dänisch, und mit der gleichen Natürlichkeit küsste er einer Frau oder einem Fräulein die Hand und machte der Betreffenden Komplimente zu ihrem Kleid, so wie er auch seinen eigenen Standpunkt bezüglich der jüngsten diplomatischen Verwicklungen im Schwarzen Meer zwischen Frankreich, Großbritannien und Russland vertrat.

Ein regelmäßiger Anlass für festliche Tage auf Katholm hatte jedoch einen anderen, einen volkstümlichen Charakter, und zwar das jährliche Erntedankfest, bei dem Herrschaft und Bedienstete bis in den frühen Morgen hinein zusammen feierten. Der Herbstball auf Katholm fand normalerweise im September statt. Die Festlichkeiten begannen am Nachmittag mit dem »Speiseballett, für das«, laut Wilhelm Dinesen, »Kühe, Schafe und Schweine geschlachtet worden waren«. An das Speiseballett schloss sich das Tanzballett an. »Das Tanzen ist lustig«, schrieb Dinesen einmal als Erwachsener über ein Erntedankfest, das ihn aber an diejenigen in seiner Kindheit erinnerte; Feste, bei denen alle Menschen aus dem Umfeld des Herrensitzes zugegen waren, von Lars dem Kutscher über die örtliche Fischerfamilie bis hin zu dem großen Patriarchen, seiner Gemahlin und den Kindern der Herrschaft.

»Niels Klin spielt auf, er bearbeitet die Geige, schlägt mit dem Fuß dazu den Takt; seine langen Locken zeugen davon, dass er Künstler ist. Und der Tanz ist lustig. Beim Erntedankfest sind die Haushälterin, die Kammerzofe, die Melkerin, die Herrin der Burg und die Fräulein nicht einen Deut mehr wert als die Waschfrau oder die Hühnermagd. Der hemdsärmelige Kavalier mit der Tabakpfeife im Mundwinkel streckt einen Arm aus, leicht angewinkelt; eine Aufforderung, der Folge geleistet werden muss , und dann kann der Körper, sei er nun schlank oder drall, dorthinein krabbeln. Wenn der Musiker verschnauft, werden Smørrebrød herumgereicht, solide Brotscheiben, dick bestrichen mit Butter und daumendick belegt mit Aufschnitt. Der Fischer wirft lüsterne Blicke auf das Bierfass, muss aber passen; er kann nicht mehr, er ist randvoll ... Und dann gibt es Punsch. Man trinkt auf das Wohl der Herrschaft, der Familie, des Verwalters.

Aber der lütte Jørgen, der schon beim Speiseballett zu viel getrunken hat, und der gar nichts verträgt, meint, es wäre am besten, es den anderen gleichzutun, und prostet und grölt: ›Viel Geld und viele Kinder‹.

Und dann geht der Tanz wieder los, in Rauch und Staub und mit Getrampel und Gekicher, und die Geige quietscht, und die Trommel schlägt, und die Kerle schwitzen, und die Mädchen glühen vor Glück oder Unglück.«

Natürlich gab es auch Tage ohne wilde Bälle, teure Abendgesellschaften und geistreiche Gespräche. Die männlichen Aristokraten betrieben auch gern einen forcierten Anti-Intellektualismus, der sich gegen die bürgerlichen Professorentypen richtete – die Leute von der Universität, denen man mit Skepsis begegnete. Auch weil man nach eigenem Hierarchieverständnis als Jäger, Soldat und Verführer für sich einen höheren Status in Anspruch nahm als etwas so wenig Männliches – wie ein Bücherwurm.

A.W. Dinesen machte auch eine Tugend daraus, dass man in der Lebensweise und beim Essen bisweilen maßhielt, bei solchen Gelegenheiten hielt er bisweilen sogar Vorträge über den asketischen Abd el-Kader.

Die Gutsherren, insbesondere deren Familien, die Frau Gemahlin mit Kindern, Kindermädchen und Gouvernanten, waren, sofern sie sich nicht während der Wintersaison in ihren herrschaftlichen Wohnungen und Palais in der Stadt aufhielten, fast wie eine kleine Theater-Wandertruppe – sie reisten stets umher. Auf den Herrensitzen stattete man sich ständig Besuche ab, und dann kam man nicht mal eben auf eine Tasse Kaffee im heutigen Sinn vorbei. Man blieb tage-, vielleicht sogar wochenlang. Lange bevor »Urlaub« zu einem allgemein verbreiteten Phänomen wurde, praktizierte ihn der Gutsbesitzerstand mit ausgeprägter Leidenschaft. Zu Weihnachten, Ostern und über lange Zeiträume im Sommer kehrten die Söhne heim: von ihren Offiziersschulen oder aus den pulsierenden Weltstädten, in die sie als Militärattachés oder Botschaftssekretäre entsandt worden waren. Wenn sie daheim zu Besuch waren, herrschte unter den Angehörigen der Herrschaft auf dem Gut eine ganz besondere Ferienstimmung.

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