Konzeptsachverhalte zu Veranstaltungengab es in der Vergangenheit als Werbe-Event im Einkaufscenter, als Pokerturnier in einem Luxushotel, als After Game Party, als Schlagerparty, als Abitur-Party in einer Festscheune, als Bierfest auf dem Markt, als Sommerstadtfest auf dem Marktplatz, als After Turnier Party, als Kunsthandwerksausstellung auf der Wiese sowie als Großveranstaltung im Rhein-Main-Gebiet. Bei den Unternehmenskonzeptenwaren eine Werkstatt mit Handel für Oldtimer, ein Kiosk, eine Zahnarztpraxis, eine Einrichtung für Flüchtlinge, eine Ferienwohnungsanlage an der Ostsee, ein Bürokomplex einer Versicherung, eine externe Lagerhalle, ein Genforschungsunternehmen, ein Arzneimittelherstellungsbetrieb sowie eine Werkstatt mit Lagerplatz, die kurz vor dem Abriss stand und gesichert werden sollte, zu bearbeiten. Unter der Konzeptart Projektesind Aufgabenstellungen zu verstehen, wie zum Beispiel das Outsourcing des Werkschutzes und der Werkfeuerwehr eines Chemieunternehmens oder die Minimierung von Arbeitsausfallzeiten durch Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes bzw. ein Projekt zum Qualitätsmanagement in Verbindung mit Kosten für Bekleidung.
Für zwei Elektromärktewaren ebenso Konzepte zu erstellen, wie für zwei Einzelhandelsfachgeschäfte. An Baustellengab es den Umbau eines Hotels in Luxuswohnungen sowie die Absicherung einer Großbaustelle. Als Absicherung von Privatgrundstücken waren zwei private Wohnobjektezu begutachten. Konzepte für ein Kreiskrankenhaus, eine Parkplatzfläche, eine Transportbegleitungfür Schaltschränke waren ebenso zu erstellen, wie eine Schießanlageeiner Firma für Jagdwaffen. Des Weiteren gab es zwei Konzeptsachverhalte mit Hotels.
Auf die Verschriftlichung des Konzeptes ist später einzugehen, jedoch soll bereits hier erwähnt werden, dass es dazu unterschiedliche Interpretationen gibt. Grundsätzlich werden aber, durch die Darstellung in der bereits erwähnten Reihenfolge, die Erwartungen der Prüfer erfüllt.
Es stellt sich die Frage, wie die vorgeschriebene Zeitvon eineinhalb Stunden im Verhältnis zu den Wichtungen zu planen ist. Aufgrund vermutlicher Anfangsschwierigkeiten und des breiten Spektrums der Prüfungsinhalte war der Rahmen der Bewertung und der damit verbundene Zeitansatz großen Schwankungen unterworfen. Die Konzepte mit den größten Abweichungen, es handelt sich dabei um die ersten vier Konzepte aus den Jahren 2010 bis 2012, werden daher in der Betrachtung nicht berücksichtigt. Der Aufbauder dem Prüfungsteilnehmer am Tag der Prüfung übergeben Unterlagen ist wie folgt:
Bezeichnung |
Inhalt |
Umfang |
Aufgabenbogen |
Zwei Konzepte |
Je 3–4 Seiten DIN A4 |
Je ein Sachverhalt |
Je 15–21 Sätze |
Je eine Aufgabenstellung |
Je 2–3 Aufgaben |
Werte/Kosten/weitere Informationen |
Je 7–35 Werte |
Objektsskizze |
1 Seite DIN A4 |
Konzeptbogen (Durchschreibesatz – seit Winterprüfung 2018/19) |
Daten des Prüflings |
Zwei Zeilen |
Bearbeitungshinweise |
10 Punkte |
Schreibpapier |
7 Seiten DIN A4 |
Notizpapier |
4 Seiten DIN A4 |
Darstellung 5:Inhalt und Umfang der Prüfungskonzepte |
Grundsätzlich sollten die Prüflinge, bevor sie eine Auswahl treffen, beide Konzeptideen und die Aufgabenstellung komplett durchlesen. Ausgenommen davon sind Situationen, bei denen sie sich entweder unmittelbar mit einem Konzept identifizieren oder das andere Konzept von vornherein ausschließen können.
Die Aufgabenstellungenzu den Konzepten sind in den letzten Prüfungen relativ gleichbleibend. Nachfolgend dazu zwei Beispiele:
Beispiel (1) einer Konzeptfragestellung
„Erstellen Sie für den Kunden ein schlüssiges Konzept. Stellen Sie im Konzept die zu erwartenden Kosten für die Konzeptumsetzung dar. Weisen Sie laufende Kosten als Monatswerte aus. Ermitteln Sie die monatlichen Kosten und Einmalkosten getrennt. Kosten sind als Bruttowerte anzugeben.“
Beispiel (2) einer Konzeptfragestellung
„Erstellen Sie ein schlüssiges Sicherheitskonzept für den Kunden. Erstellen Sie anhand Ihres Sicherheitskonzeptes ein Angebot (kalkuliert auf Monatsbasis/30 Tage) und geben Sie eine Kundenempfehlung.“
Der zur Verfügung stehende Zeitrahmenzur Erarbeitung des Sicherheitskonzeptes wird ebenfalls differenziert betrachtet. Derzeit stehen den Prüfungsteilnehmern 90 Minuten Gesamtbearbeitungszeit zur Verfügung. Dies ist für ein ausführliches und alle Aspekte der Sicherheit berücksichtigendes Konzept, das zudem ein Kostenangebot enthalten soll, sehr wenig Zeit. In einer Prüfungssituation zwei Konzepte zu lesen, inhaltlich zu erfassen, das Anliegen zu erkennen, zu bewerten und das zu bearbeitende Konzept schließlich auszuwählen, nimmt zudem einige Zeit in Anspruch.
Konzeptbereich/Aufgabe 90 Minuten Bearbeitungszeit |
Bisherige maximale Punktzahl |
Mittelwert Punktzahl |
Zeit für den Konzeptbereich/die Aufgabe |
Lesen von 2 Konzepten und Auswahl |
– |
– |
10–12 Minuten |
Informationssammlung |
15 |
10 |
8–10 Minuten |
Risikoanalyse |
20 |
12 |
10–12 Minuten |
Schutzziele |
15 |
10 |
7–10 Minuten |
Maßnahmen |
40 |
35 |
25–28 Minuten |
Kostenrechnung |
30 |
20 |
15–20 Minuten |
Empfehlung |
10 |
10 |
5–8 Minuten |
Darstellung 6:Übersicht zu Punkten und Zeitaufwand bei Sicherheitskonzepten |
Prüfungshinweis
Die Empfehlung des Bundesarbeitskreises der Lehrer für Schutz und Sicherheit, die Bearbeitungszeit für das Konzept von derzeit 90 Minuten auf 120 Minuten zu erweitern bleibt bestehen. Des Weiteren sollte der Begriff „Kosten-Nutzen-Analyse“ als Konzeptpunkt überdacht werden. Eine solche Analyse findet in der Regel nicht statt, sondern es erfolgt lediglich eine kalkulatorisch untersetzte Begründung der Maßnahmen und Empfehlungen aus dem Konzept.
2.2 Sicherheitsorientiertes Kundengespräch
Für das Sicherheitsorientierte Kundengesprächgibt die „Verordnung über die Berufsausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit“ folgende Vorgaben:
1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er
a) kunden- und serviceorientiert handeln und kommunizieren,
b) sein Konzept vorstellen und die Vorteile gegenüber alternativen Lösungen aufzeigen sowie
c) Sicherheitsleistungen im Team qualitätssichernd organisieren kann;
2. ausgehend von dem erstellten Konzept soll mit dem Prüfling eine Gesprächssimulation durchgeführt werden;
3. die Prüfungszeit für die Gesprächssimulation beträgt höchstens 30 Minuten.
Den Prüfungsteilnehmern gelingt i. d. R. der Nachweis der Kenntnisse zu 1. a) – c), wenn sie Kundenbedürfnisse in ihrem Konzept berücksichtigen, stets treffend und schlüssig argumentieren, sowie die entsprechenden Fachbegriffe verwenden. Des Weiteren sollte eine übersichtliche Gesamtdarstellung des Konzeptes gegeben werden; Vorteile sind herauszuarbeiten und Alternativen gegenüberzustellen. Stets sollten die rechtlichen Grundlagen Berücksichtigung finden. Persönlichkeitsprofile sind bei der Teamgestaltung ebenso zu berücksichtigen wie qualitätssichernde Maßnahmen. Gerade diese Punkte kommen bei einer Vielzahl von Prüfungen meist zu kurz und müssen anschließend hinterfragt werden.
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