Michael Ermann - Träume und Träumen

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Als vor über 100 Jahren Sigmund Freuds Buch «Traumdeutung» erschien, entstand die moderne Traumkunde. Erstmals in der Kulturgeschichte wurde der Traum als individuelle Gestaltung aus dem Seelenleben begriffen. Er wurde zum Weg, auf dem das Unbewusste ergründet werden konnte. Traumdeutung war fortan ein Kernstück der psychoanalytisch begründeten Psychotherapie. Ursprünglich auf rein psychologischen Erkenntnissen aufgebaut, entwickelte sie sich zu einer umfassenden Traumwissenschaft weiter, in der psychologische und neurowissenschaftliche Ansätze zusammentreffen. Der Autor zeichnet diese Entwicklung nach. Dabei berücksichtigt er verschiedene tiefenpsychologische Richtungen und verweist auf Befunde neurowissenschaftlicher Traumforschung. Abschließend erläutert er die Besonderheiten des therapeutischen Umgangs mit niederstrukturierten Träumen, die bei schweren Persönlichkeitsstörungen und im Zustand tiefer Regression auftreten.

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Und schließlich die für die Wissenschaftler größte Provokation: Mit seinen Offenbarungen verband Freud den Anspruch der Wissenschaftlichkeit für weitreichende Spekulationen, mit denen er das Menschenbild seiner Zeit umstürzte. Indirekt forderte er damit, Subjektivität als Forschungsmethode anzuerkennen!

Freuds Traumdeutung war also nicht nur inhaltlich, sondern auch methodisch eine Provokation. Inhaltlich, indem sie den Träumer und seine Motive zum Ausgangspunkt seiner Deutungen machte, dabei verdrängte sexuelle Wünsche als Traummotive betonte – und damit das Konzept des persönlichen Unbewussten in die Traumwissenschaft einführte. Methodisch aber, indem sie die Selbstexploration zur Forschungsmethodik erhob und damit gleichsam das Subjekt als Instrument in die Forschung einführte. 12

Es ist daher kein Wunder, dass Freud mit seinen Entdeckungen Wien in helle Aufregung versetzte und zum Gespött in der psychiatrischen und neurologischen Welt wurde – einer Welt, an der er selbst sehr hing und die ihn nun zum Außenseiter machte. Über die Aufnahme, die die Traumdeutung bei ihrem Erscheinen fand, war er enttäuscht. Aber er hatte die Ablehnung, die seine Ideen erfuhren und die die Psychoanalyse fortan über weite Strecken ihrer Entwicklung begleiten sollte, bereits in dem berühmten »Traum von Irmas Injektion« vorweggenommen, dem Traum, der im Zentrum seiner Traumdeutung steht und den man als den Initialtraum der Psychoanalyse bezeichnet hat.

Der Initialtraum der Psychoanalyse

Freud träumte den »Traum von Irmas Injektion« in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1895 im Schloss Bellevue am Kahlenberg bei Wien. Er publizierte ihn in der Traumdeutung in der Form eines Traumprotokolls.

Eine große Halle – viele Gäste, die wir empfangen. – Unter ihnen I r m a, die ich sofort beiseite nehme, um gleichsam ihren Brief zu beantworten, ihr Vorwürfe zu machen, dass sie die »Lösung« noch nicht akzeptiert. Ich sage ihr: Wenn du noch Schmerzen hast, so ist es wirklich nur deine Schuld. – Sie antwortet: Wenn du wüsstest, welche Schmerzen ich jetzt habe im Hals, Magen und Leib, es schnürt mich zusammen. – Ich erschrecke und sehe sie an. Sie sieht bleich und gedunsen aus; ich denke, am Ende übersehe ich da doch etwas Organisches. Ich nehme sie zum Fenster und schaue ihr in den Hals. Dabei zeigt sie etwas Sträuben wie die Frauen, die ein künstliches Gebiss tragen. Ich denke mir, sie hat es doch nicht nötig. – Der Mund geht dann auch gut auf, und ich finde rechts einen großen Fleck, und anderwärts sehe ich an merkwürdigen, krausen Gebilden, die offenbar den Nasenmuscheln nachgebildet sind, ausgedehnte weißgraue Schorfe. – Ich rufe schnell Dr. M. hinzu, der die Untersuchung wiederholt und bestätigt … Dr. M. sieht aber ganz anders aus als sonst: er ist sehr bleich, hinkt, ist am Bart kinnlos… Mein Freund O t t o steht jetzt auch neben ihr, und Freund L e o p o l d perkutiert sie über dem Leibchen und sagt: Sie hat eine Dämpfung links unten, weist auch auf eine infiltrierte Hautpartie an der linken Schulter hin (was ich trotz des Kleides wie er spüre)… M. sagt: Kein Zweifel, es ist eine Infektion, aber es macht nichts; es wird noch Dysenterie hinzukommen und das Gift sich ausscheiden… Wir wissen auch unmittelbar, woher die Infektion rührt. Freund O t t o hat ihr unlängst, als sie sich unwohl fühlte, eine Injektion gegeben mit einem Propylpräparat, Propylen … Propionsäure … Trimethylamin (dessen Formel ich fettgedruckt vor mir sehe) … Man macht solche Injektionen nicht so leichtfertig … Wahrscheinlich war auch die Spritze nicht rein. 13

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Abb. 3: Schloss Bellevue am Kahlenberg bei Wien. Hier träumte Freud in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1895 den »Traum von Irmas Injektion«, den »Initialtraum« der Psychoanalyse (© Österreichische Nationalbibliothek).

Aus meiner Sicht erzählt dieser Traum vor allem von den Hoffnungen und Ängsten des Träumers bei seiner Beschäftigung mit der Psychoanalyse, die er selbst entwickelte.

Dieses Motiv klingt übrigens bereits in der Auswahl des Mottos an, unter dem er die Traumdeutung publiziert: Flectere si nequeo superos, acheronta movebo. 14 In ihm ist Freud als Hoffnungsträger mit Aeneas identifiziert und wendet sich als Gründer der jungen Wissenschaft, die das neue Jahrhundert mit einen umwälzenden Werk begrüßt, direkt an die Götter. Zugleich zeigt es aber auch in der Identifikation mit Hera und Alekto die Furcht vor den Kräften der Unterwelt und ihrem zerstörerischen Potenzial. 15

So auch im Irma-Traum. Er zeigt Freud in der Situation des Goetheschen Zauberlehrlings, der von den Kräften bedroht wird, die er herbeigerufen hat. Diese Auffassung beruht auf der Analyse und den Assoziationen, die Freud selbst in seiner Traumdeutung mitgeteilt hat, und auf meinen eigenen Ideen.

Assoziationen und Kommentare

Es beginnt mit einer großen Halle und vielen Gästen. Das ist ein würdiger Auftakt der neu entstandenen Psychoanalyse, die hier – mit dem Erscheinen der Traumdeutung – ihren großen öffentlichen Auftritt hat und dazu einen festlichen, aber auch repräsentativen Rahmen wählt. Eine »junge Wissenschaft«, wie es damals oft hieß, und ihr Schöpfer auf dem Weg zu Anerkennung, Erfolg und Ruhm!

Dann aber tritt Irma auf, eine Patientin von Freud, die wegen Schmerzen in seine Behandlung gekommen und deren Behandlung kurz vor diesem Traum ausgesetzt worden war. Sie war die erste Patientin, mit der er von Anfang an konsequent seine neue Technik der freien Assoziation betrieben hatte, der er also vorgegeben hatte, alles unzensiert auszusprechen, was ihr in den Sinn kam.

Aber die Behandlung hatte nicht das erhoffte Ergebnis: Am Abend vor dem Traum war Irmas Hausarzt, der gleichzeitig der Kinderarzt von Freuds Kindern war, zu ihm ins Haus gekommen und hatte berichtet, dass er Irma wieder gesehen hätte und dass sie noch immer – wenngleich weniger als früher – unter Schmerzen litte. Zeigen sich hier nicht schon die Zweifel an der Wirksamkeit der neuen Methode? Fürchtet Freud sich nicht davor, der Begrenztheit gelassen ins Antlitz zu schauen? Und macht er Irma deshalb – gleichsam vorauseilend – Vorwürfe?

Oder fürchtet er womöglich ganz andere Schmerzen, die er im Traum in Irmas vieldeutige Anspielung fasst: »Wenn du wüsstest …« Das klingt nach seelischem Schmerz, vielleicht nach dem Schmerz einer Übertragungsliebe, die den ganzen Menschen – »Hals, Magen und Leib« – ergreift und mit der Freud sich zu dieser Zeit auseinanderzusetzen beginnt und in der er womöglich das eigentlich Skandalöse seiner neuen Methode ahnt.

Im Traum ist Freud erschrocken. Rasch äußern sich Zweifel an seiner Methode und was sie anrichtet: »Sie sieht bleich und gedunsen aus.« Aber zugleich ist da noch ein anderer Gedanke, der ihn erschrecken lässt: Dass er eine »organische Affektation« übersehen haben könnte. In diesem Zweifel steckt seine Auseinandersetzung mit der damals etablierten Medizin, die an eine organische Verursachung von Neurosen glaubte. Man hielt damals chronisch-degenerative Veränderungen der Nerven für ihre Ursache – daher auch der Name. Freud grenzt sich mit seinem psychodynamischen Ansatz von dieser Auffassung ab, aber nicht ohne Selbstzweifel. Wird er sich gegen die Übermacht der etablierten somatischen Medizin behaupten können oder wird er kläglich scheitern?

Wenn er sie dann zum Fenster nimmt, ihr in den Hals schaut und sie dabei etwas »Sträuben« zeigt, liegt darin wiederum eine Anspielung auf das Verführerische, das für beide in der analytischen Begegnung zum Tragen kommt. Das künstliche Gebiss wirkt da vielleicht ernüchternd, andererseits weist es aber auch auf die Gefährlichkeit des Blickes in den gezähnten Schlund hin – ein Motiv, das später in der Psychoanalyse als »Vagina dentata« (gezähnte Scheide) immer wieder auftaucht und zur Metapher von Kastrationsängsten männlicher Träumer wird.

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