Cara Schweitzer - Schrankenlose Freiheit für Hannah Höch

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Schrankenlose Freiheit für Hannah Höch: краткое содержание, описание и аннотация

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Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs formiert sich in Berlin die Dada-Bewegung. Hannah Höch ist eine der wenigen Frauen in diesem illustren Mannerclub. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gelten ihre Werke als «entartet». Ihre engsten Freunde verlassen das Land. Die Kriegsjahre verbringt sie zurückgezogen in ihrem Garten am Rand von Berlin. Ihr Haus wird zum geheimen Archiv einer verfemten Avantgarde. Die Biografie thematisiert die dramatischen Umstände ihrer Ehe mit dem 21 Jahre jüngeren Kurt Heinz Matthies. 1938 wird er verhaftet, und für die ehemals so vorsichtige Künstlerin beginnt der Kampf um seine Freilassung. AUTORENPORTRÄT Cara Schweitzer, Jahrgang 1973, studierte in Berlin und Rom Kunstgeschichte und evangelische Theologie und schrieb ihre Magisterarbeit über Kandinskys Künstlerbuch «Klänge». Von 2005 bis 2007 wissenschaftliche Assistentin am Kunstmuseum Stuttgart. Sie veröffentlichte Essays und Kurztexte zur Kunst der 1910er- und 1920er-Jahre sowie zur zeitgenössischen Kunst. «Schrankenlose Freiheit für Hannah Höch» ist ihr erstes Buch.

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Hausmanns finanzielle Lage ist angespannt. Seinen Lebensunterhalt und den der Tochter verdient die Ehefrau durch das Erteilen von Geigenunterricht. Wenn sie ihn nicht gerade mit Birnen und Äpfeln aus dem elterlichen Garten in Gotha versorgt, leiht auch Hannah Höch ihm gelegentlich Geld. Sporadisch verkauft er Illustrationen. Seinem Stolz tut der Zustand keinen Abbruch. Zu einer Ausstellungsbeteiligung bei Walden, die für Hausmann hätte lukrativ und karrierefördernd sein können, kommt es nicht. Was nicht nur an dem Galeristen liegt, sondern vor allem an Hausmann. Er weigert sich, im Rahmen einer Gruppenausstellung mit »diesen Jünglingen Hans Richter und Georg Schrimpf« sowie dem späteren Bauhausmeister Johannes Itten und Hannah Höchs Schulfreundin, der Malerin Maria Uhden, auszustellen. 27

Ende September 1915 kehrt die Künstlerin nach Berlin zurück. An ihre Schwester Margarete schreibt sie: »Wir sind nun fest entschlossen durch und zusammen zu halten und sind dadurch nach soviel Zweifel, Kummer und Quälereien ruhiger geworden. Es gibt nur noch ein Vorwärts nun.« 28Zumindest bis zum Ende des Jahres 1915 hält die hoffnungsvolle Stimmung zwischen Hannah Höch und Raoul Hausmann an. Ihre Geschwister werden Hannah Höch bei zukünftigen Konflikten mit ihm immer wieder Unterstützung bieten.

Über Raoul Hausmann lernt Hannah Höch Salomon Friedlaender und Johannes Baader, den einstigen Grabmalsarchitekten aus Stuttgart, kennen. Die drei Männer planen eine neue Zeitung, »Die Erde«. 29Friedlaender verfasst einen umfangreichen Artikel über Wahrnehmungstheorie. Auf dem geplanten Titelblatt formulieren die Beteiligten die utopische Zielrichtung des Journals, als »Vorschau auf das verheissene und vorbereitete Gedicht der Neuen Erde«. Die Zeitschrift wird nie erscheinen. Das im Anfangsstadium stecken gebliebene Projekt ist der Auftakt für weitere gemeinsame Aktivitäten. 30

Hannah Höch ist bestrebt, finanziell soweit es möglich ist, von ihren Eltern unabhängig zu werden. Beim Ullstein Verlag, einem der größten Zeitungshäuser in Deutschland, der seine Produktionsabläufe nach amerikanischem Vorbild optimiert hat, nimmt sie Anfang 1916 für drei Tage in der Woche eine Stelle als Illustratorin für Handarbeitshefte an. Medien aus dem Ullstein Verlag repräsentierten den Geschmack weiter Bevölkerungsschichten und waren entsprechend populär aufgezogen. »In der ›Praktischen‹ erscheinen jetzt öfter mal liebliche Richelieu-Kleider etc. von mir und in der ›Dame‹ bemalte Kästen und so. Ich habe auch noch einen Nachmittagsnebenverdienst, indem ich durch Orlik, bei einer Frau von Kardorff, seidene Stoffe für Lampenschirmzwecke und so mit Blumen, Schmetterlingen etc. bemale«, schreibt Hannah Höch über ihre neue Tätigkeit an ihre Schwester Grete. 31Für den Ullstein Verlag wird die Künstlerin zehn Jahre tätig sein, bis sie 1926 zu Til Brugman nach Holland zieht. Die Arbeit im Verlag ermöglicht ihr ein regelmäßiges Einkommen. Mit einigen ihrer Kolleginnen bei Ullstein wird Hannah Höch ein lange Freundschaft verbinden. Sie entwirft nicht nur für den Ullstein Verlag, sondern auch Schnittmuster für die Fachzeitschrift »Stickerei- und Spitzen-Rundschau«, die von der Verlagsanstalt Alexander Koch in Darmstadt herausgegeben wird. 32Bereits ihre ersten dekorativen Entwürfe stehen in Zusammenhang mit künstlerischen Arbeiten. Sie demonstrieren ihre Auseinandersetzung mit zeitgenössischen expressiven und abstrakten Strömungen in der bildenden Kunst. Im September 1918 wird die Verbindung noch ersichtlicher, wenn Hannah Höch Forderungen nach Erneuerung in der bildenden Kunst in ihre theoretischen Texte über neue Formen handarbeitlichen Arbeitens überträgt. In einem Artikel in der »Stickerei- und Spitzen-Rundschau« appelliert sie an die Kunstgewerblerinnen: »[...] modernste Frauen, ihr, die ihr geistig zu arbeiten glaubt, [...] wenigstens i-h-r müsst wissen, dass ihr mit euren Stickereien eure Zeit dokumentiert.« 33Auch Höchs spätere Fotomontagen demonstrieren ihre Auseinandersetzung mit ornamentalen Strukturen in Stoff- und Strickmustern. Sie wird mehrfach Fragmente von Schnittmustern oder Motive von geklöppelten Spitzen in ihren Fotomontagen verarbeiten. Das Verhältnis von Linie und Fläche und die Auseinandersetzung mit Farbwirkungen bestimmen Höchs analytisches Herangehen an die Wirkung ornamentaler Oberflächen. In seinem 1911 erschienenen Buch »Über das Geistige in der Kunst« beschrieb Wassily Kandinsky die Entstehung abstrakter Malerei, indem er die gesetzlichen Beziehungen zwischen linearen und flächigen Strukturen, die Tiefenwirkung und die symbolischen Bedeutungen von Farben und Formen darstellte. Seine im »Geistigen in der Kunst« formulierten theoretischen Überlegungen fließen auch in das 1913 im Piper Verlag erschienene Künstlerbuch »Klänge« ein, das Hannah Höch von Raoul Hausmann im Juli 1918 geschenkt bekam. 34Für das Buch entwarf Kandinsky über einen längeren Zeitraum hinweg Farb-Holzschnitte, schwarz-weiße Vignetten, und verfasste zahlreiche Gedichte, in denen er seine Ideen zur synästhetischen Wahrnehmung verarbeitet. Wortklang, Illustrationen und die poetischen Sprachbilder sind vielfach assoziativ aufeinander bezogen und erzeugen im Raum des Buches ein dicht ineinander verwobenes Netz von Bedeutungsebenen, die Kandinsky als Klänge beschreibt. Nicht nur das Künstlerbuch ist ein Beleg dafür, dass sich Hannah Höch intensiv mit Kandinsky befasste, auch in ihren Überlegungen zum Verhältnis von Ornament und Abstraktion tauchen Ansätze aus seinen Schriften auf.

Raoul Hausmann und Hannah Höch sehen sich im Frühjahr 1916 fast täglich. Seinen sehnsüchtigen Briefen ist zu entnehmen, dass sie trotz ihrer freien Liebe auf der Einhaltung gesellschaftlicher Regeln besteht. Hausmann beklagt, dass er sich jede Nacht von ihr trennen muss: »– und ich hatte mir gewünscht, nur ein einziges Mal bei Dir schlafen zu dürfen, in Deinem Bett – [...].« 35

Im Mai geht es Hannah Höch gesundheitlich nicht gut: »Wir wollen also solange warten, bis Du wieder gesund bist. Aber ich muß Dich bitten, Sonnabend früh zu einem Arzt zu gehen. Wir müssen unbedingt Gewissheit haben, was mit Dir ist. Was Du dem Arzt sagst, schreibe ich Dir genau auf. – Bis dahin werde ich mit keinem Wort auf das Andere zurückkommen. Und wenn es Dir recht wäre, würde ich nächste Woche vielleicht verreisen. Nicht nur Du bist krank von mir, wegen mir . [...]«, schreibt ihr Hausmann. 36Wenig später haben Hannah Höch und Raoul Hausmann Gewissheit. Sie ist schwanger. Hannah Höch wird das Kind nicht bekommen. In den folgenden Briefen spricht Hausmann über seinen Schmerz, seine Schuld und sein Ringen um ihr Vertrauen. Am 16. Mai 1916 lässt Hannah Höch eine Abtreibung vornehmen. Das Datum ist lediglich aus einem späteren Brief, den Raoul Hausmann gemeinsam mit seiner Ehefrau Elfriede Hausmann-Schaeffer an Johannes Baader richtet, überliefert. 37Der gesetzlich verbotene Eingriff endete für eine große Zahl Frauen tödlich. Illegal, unter mangelhaften Hygienebedingungen und ohne Betäubungsmittel wurden Abtreibungen in Hinterhäusern vorgenommen. Kaum eine Engelmacherin besaß eine medizinische Ausbildung. Ärzte brauchten Mut, um Frauen in Not zu helfen. Ihnen drohten Gefängnisstrafen, wenn bekannt wurde, dass sie Abtreibungen durchführten. Hannah Höch und Raoul Hausmann hatten Angst. Einen Tag nach der Abtreibung schreibt Hausmann an sie: »Was ich Dir bis heute nicht sagen durfte. Jetzt liebe ich Dich. So, wie ich nie ein Weib geliebt habe. Jetzt erst! Ich habe zum erstenmal einen Weg zu mir selbst gesehen. Und damit auch zu Dir. Ja, ich war Egoist – weil ich immer in meinen Grenzen blieb. Ich konnte erst darüber fort, als ich in Angst und Sorge um Dich war. Wenn ich nur noch zur rechten Zeit für Dich zu mir kam. Wenn Du nur leben bleibst. [...]« 38

Die Künstlerin hat sich nie direkt über die Ursachen ihres Entschlusses geäußert. Aus dem weiteren Verlauf der Beziehung, der in zahlreichen Briefen dokumentiert ist, geht hervor, dass Hausmann sich von Höch ein Kind gewünscht hat. Und Hannah Höch hat später mehrfach betont, dass auch sie sich ein Kind wünschte. Die Umstände ihrer Beziehung scheinen für sie dennoch einem Kinderwunsch entgegengestanden zu haben. Trotz aller Überlegungen und Versprechungen hatte sich Hausmann bisher nicht von seiner Ehefrau getrennt, mit der er ja bereits eine Tochter hatte. Hinzu kam, dass auch Höchs Familie, vor allem ihr Vater, ein Kind unter den gegebenen Umständen nicht akzeptierte. 39

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