Richard J. Bernstein - Freud und das Vermächtnis des Moses
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Auf den ersten (und durchaus auch noch auf den zweiten oder dritten) Blick erscheint diese Erzählung als zu phantastisch, als daß man sie im Ernst für eine historische Darstellung halten könnte. Man glaubt, ein Produkt reiner Phantasie und Einbildungskraft vor sich zu haben, das jeder Fundierung durch historische Tatsachen entbehrt. Und man fragt sich ernsthaft, ob das Interessante an diesem Konstrukt vielleicht einzig und allein die Frage ist, was Freud dazu bewegt haben mochte, eine solch schockierende Geschichte zu erfinden und mit ihr seine – von Nazi-Deutschland bedrohten und verfolgten – jüdischen Mitbürger vor den Kopf zu stoßen.
Wenn auch das aus Yerushalmis Buch Zitierte zweifellos den reinen Handlungsinhalt der Geschichte wiedergibt, die Freud erzählt, so ist es dennoch nicht die Art und Weise, in der er sie erzählt. Wir haben aber genau zu verfolgen, wie und in welchem Kontext Freud die Geschichte erzählt. Zumal die ersten beiden Abhandlungen, die Freuds Buch versammelt, „Moses, ein Ägypter“ und „Wenn Moses ein Ägypter war…“, ursprünglich in der psychoanalytischen Zeitschrift Imago erschienen – zu einem Zeitpunkt, als Freud noch in Wien lebte. Die dritte, längste und wichtigste Abhandlung „Moses, sein Volk und die monotheistische Religion“, wurde erst nach Freuds Ankunft in England veröffentlicht.
Die These: Moses war ein Ägypter
„Moses, ein Ägypter“, diese kurze und nüchterne Abhandlung (acht Druckseiten in der Erstausgabe) konzentriert sich ganz auf die Frage nach der ägyptischen Herkunft Moses’. Hier ist das Problem des Monotheismus noch nicht thematisch, wenngleich Freud sagt, der Mann Moses sei „dem jüdischen Volke Befreier, Gesetzgeber und Religionsstifter“ 10gewesen. Um seine These zu untermauern, zitiert Freud zunächst jene Autoritäten (in erster Linie James H. Breasted), für die an dem ägyptischen Ursprung des Namens „Moses“ kein Zweifel besteht. Zum Problem der Etymologie des Namens bemerkt Freud: „Nun sollte man erwarten, daß irgendeiner der vielen, die den Namen Moses als ägyptisch erkannt haben, auch den Schluß gezogen oder wenigstens die Möglichkeit erwogen hätte, daß der Träger des ägyptischen Namens selbst ein Ägypter gewesen sei.“ 11Dieser Hinweis ist allerdings zu dürftig, als daß er eine schwerwiegende historische These zu stützen vermöchte, insbesondere wenn man berücksichtigt, daß die Juden während ihrer wechselvollen Geschichte immer wieder Namen angenommen haben, die jeweils den Regionen entstammten, in denen sie lebten. Hinzu kommt: Es ist die ägyptische Prinzessin, die, der biblischen Erzählung zufolge (und die ist nun einmal Primärquelle unseres Wissens über Moses), den Säugling findet und aufzieht. Es ist also nur logisch, daß ein Kind am ägyptischen Königshof einen ägyptischen Namen bekommen würde. Es stellt sich also die Frage, ob Freud tatsächlich neue Argumente für seine kontroverse These zu bieten hat. Er jedenfalls ist sich dessen sicher, schränkt aber zuvor ein, daß sein Beitrag „eine Anwendung der Psychoanalyse zum Inhalt“ habe und das aufgrund dieser Anwendung entwickelte „Argument […] gewiß nur auf jene Minderheit von Lesern Eindruck machen [wird], die mit analytischem Denken vertraut ist und dessen Ergebnisse zu schätzen weiß.“ 12
Freud eröffnet seine Diskussion mit einem Rekurs auf Otto Ranks 1909 veröffentlichtes Buch Der Mythus von der Geburt der Helden , von dem Freud sagt, es sei „damals noch unter meinem Einfluß, auf meine Anregung“ 13hin entstanden. Rank lenke unsere Aufmerksamkeit auf die „verblüffende Ähnlichkeit“ 14in der Erzählstruktur der Sagen und Dichtungen, denen eine Glorifizierung der Geburt der jeweiligen Volkshelden, Religionsstifter, Herrscherdynastien und des Ursprungs der Weltreiche und -städte gemein sei. Ranks Untersuchungen, so Freud, führen uns die Quelle und Absicht dieser Mythen vor Augen. „Ein Held ist, wer sich mutig gegen seinen Vater erhoben und ihn am Ende siegreich überwunden hat.“ 15Aus dieser verallgemeinerten Struktur der Sagen isoliert Freud eine bestimmte Anzahl wiederkehrender Wesenszüge: Die Herkunft des Helden, der als ein Kind aus aristokratischer Familie vorgestellt wird; die Schwierigkeiten, die seiner Geburt vorausgingen; die Verstoßung, Aussetzung oder Tötung des (männlichen) Kindes durch den Vater; die Rettung des Kindes durch Tiere oder einfache Leute; die Abenteuer des heranwachsenden Kindes; die Erkenntnis über seine wahre Herkunft und die Identität der leiblichen Eltern; die Rache, die es an dem Vater nimmt; und zuletzt sein Aufstieg zu Ruhm und Größe. Aus psychoanalytischer Sicht weisen solche Sagen die generelle Struktur eines „Familienromans“ auf. Sie ist die „Quelle der ganzen Dichtung“ 16.
Was hat dies nun mit der Behauptung zu tun, Moses sei ein Ägypter gewesen? Freud selber lenkt unser Augenmerk auf einen ganz offensichtlichen Widerspruch zwischen der beschriebenen „Logik“ des Verstoßungsmythos und dem biblischen Bericht über Moses’ Geburt. Nach der allgemeinen Erzählstruktur der Verstoßungsmythen oder „Aussetzungssagen“ ist die „wahre“ Familie des Helden adelig oder gehobenen Standes; die Eltern, die ihn vor dem Tode retten, sind hingegen einfache Leute. Moses aber, das Kind jüdischer Sklaven in Ägypten, wird von einer ägyptischen Prinzessin gerettet und so zum Mitglied einer vornehmen ägyptischen Familie. Wie erklärt sich diese Abweichung? Freud nennt ein eher schwaches Argument: „Es steht uns […] wirklich frei anzunehmen, daß irgendein später, ungeschickter Bearbeiter des Sagenstoffes sich veranlaßt fand, etwas der klassischen, den Helden auszeichnenden Aussetzungssage Ähnliches bei seinem Helden Moses unterzubringen, was wegen der besonderen Verhältnisse des Falles zu ihm nicht passen konnte.“ 17Freud scheint dies selbst zu bemerken, wenn er sagt: „Mit diesem unbefriedigenden und überdies unsicheren Ergebnis müßte sich unsere Untersuchung begnügen und hätte auch nichts zur Beantwortung der Frage geleistet, ob Moses ein Ägypter war.“ 18
Doch er beläßt es nicht bei diesem „unsicheren Ergebnis“: „Aber es gibt zur Würdigung der Aussetzungssage noch einen anderen, vielleicht hoffnungsvolleren Zugang.“ 19Denn der analytischen Interpretation zufolge sind beide Familien, die vornehme und die niedere, in Wahrheit ein- und dieselbe. Handelt der Mythos von historischen Personen, so gilt: „Die eine Familie ist die reale, in der die Person, der große Mann, wirklich geboren wurde und aufgewachsen ist; die andere ist fiktiv, vom Mythus in der Verfolgung seiner Absichten erdichtet. In der Regel fällt die reale Familie mit der niedrigen, die erdichtete mit der vornehmen zusammen.“ 20Folgte man streng dem Gang der Argumentation Freuds, dann stünde sein Schema in Übereinstimmung mit dem tatsächlichen Verlauf der biblischen Erzählung. Die wahren Eltern des Moses wären einfache Juden. Doch Freud macht eine eigentümliche und hochspekulative Wendung, indem er sagt,
„daß die erste Familie, die, aus der das Kind ausgesetzt wird, in allen Fällen, die sich verwerten lassen [Freud geht weder genauer auf diese „Fälle“ ein, noch klärt er die Kriterien der angesprochenen „Verwertung“ auf], die erfundene ist, die spätere aber, in der es aufgenommen wird und aufwächst, die wirkliche. Haben wir den Mut, diesen Satz als eine Allgemeinheit anzuerkennen, der wir auch die Mosessage unterwerfen, so erkennen wir mit einem Male klar: Moses ist ein – wahrscheinlich vornehmer – Ägypter, der durch die Sage zum Juden gemacht werden soll. Und das wäre unser Resultat!“ 21
Man ist unschlüssig, ob man diese Argumentation ernst nehmen kann – und sei es auch nur als eine Art Anwendung der Psychoanalyse. Ein ungeneigter Leser würde vielleicht sogar von einer reductio ad absurdum sprechen. Freud baut jedenfalls auf jeder Stufe seines Begründungszusammenhangs Formen unbewiesenen und spekulativen Argumentierens ein. Am Ende seiner kurzen Abhandlung wirft Freud eine Frage auf, die seinen Lesern in der Tat auf der Zunge liegt: „Wenn nicht mehr Sicherheit zu erreichen war, warum habe ich diese Untersuchung überhaupt zur Kenntnis der Öffentlichkeit gebracht?“ In der Tat: warum eigentlich? Freud gibt auch auf diese Frage nur Andeutungen, keine expliziten Hinweise auf das, was er später schließlich darlegen würde:
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