Robert Rauh - Fontanes Kriegsgefangenschaft

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Es war Fontanes gefährlichste Reise. Der Schriftsteller und Journalist wurde im Herbst 1870 bei seiner Recherche über den Deutsch-Französischen Krieg als preußischer Spion verhaftet und musste fürchten, von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt zu werden. Dass er letztlich freikam, verdankte er dem diplomatischen Ränkespiel, in das auch Bismarck verwickelt war.
Gabriele Radecke und Robert Rauh erzählen den spektakulären Fall aus zwei Perspektiven: Fontanes dramatische Odyssee durch Frankreichs Festungen und die verzweifelten Rettungsbemühungen seiner Freunde in Berlin. Dabei nehmen sie den Leser nicht nur mit zu den Originalschauplätzen, sondern decken anhand unbekannter Notizen, Briefe und Dokumente auf, was Fontane in seinem autobiografischen Buch «Kriegsgefangen» verschweigt.
"Die Fontane-Experten Gabriele Radecke und Robert Rauh schöpfen aus dem Vollen. Und erwecken in ihren Büchern Fontane zu neuem Leben."
der tagesspiegel

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Ungeachtet dessen gilt es im Kontext der Verhaftung gleich mit einer zweiten Legende aufzuräumen. In nahezu allen Veröffentlichungen über Fontanes Kriegsgefangenschaft wird behauptet, der Dichter sei von Franctireurs festgenommen worden. Das Buch Kriegsgefangen enthält dazu widersprüchliche Hinweise: Zum einen schreibt Fontane (in einem anderen inhaltlichen Zusammenhang), dass er von einer Franctireurschaft verhaftet wurde.[23] Zum anderen ist bei der konkreten Schilderung seiner Festnahme nur von einer Gruppe von Acht bis zwölf Männern die Rede. Und im Gasthaus, wohin ihn die Männer brachten, wurde ihm kein Franctireur-Anführer gefährlich, sondern der betrunkene Maire [Bürgermeister].[24] Übereinstimmend in beiden Textstellen ist dagegen, dass ihn im Wirtshaus Franctireurs vor den Insulten [Beschimpfungen] des Dorfpöbels gerettet hatten .[25] Wer hat Fontane nun verhaftet: die Dorfbewohner von Domrémy ( Dorfpöbel ) oder die Franctireurs? Eine Antwort gibt sein handgeschriebener Lebenslauf, den er für den französischen Innenminister in Vorbereitung auf seine Freilassung verfassen musste. Demnach haben ihn keine Franctireurs verhaftet, sondern: Landleute .[26] Fontane hat diesen Aspekt seiner Festnahme später nicht aufgeklärt. Wie so einiges andere auch nicht. Für die Folgen seiner Festnahme und angesichts der Lebensgefahr, in der er nun schwebte, war es allerdings nicht entscheidend.

Für die erzählerische Darstellung der Verhaftung jedoch konstruierte er eine Szene, die einfach zu schön ist, um wahr zu sein. Wie heißt es doch über die letzte Viertelstunde seiner romantischen Reise: alles war Poesie .

FURCHTBARE ÄNGSTEIn Gewahrsam

Nächtliche Attacke

Seit gestern bin ich ein Gefangener , schrieb Fontane am 6. Oktober 1870 an seine Frau. In Domremy, eben in voller Jean d’Arc-Bewunderung, wurde ich verhaftet . Man habe ihn für einen verkappten preußischen Officier gehalten.[1] Den Brief verfasste er in Langres, als er die erste schlimme Nacht bereits hinter sich hatte. Nach seiner Verhaftung in Domrémy, erzählt Fontane in Kriegsgefangen, war er zunächst nach Neufchâteau gebracht worden, wo er Monsieur Cialandri vorgeführt wurde. Der Souspräfekt bedauerte, Fontane unter den gegebenen Umständen nicht ohne weiteres in Freiheit setzen zu können . Und erklärte ihm, der Capitaine der Gendarmerie, nach dem er bereits geschickt habe, werde das Weitere veranlassen . Alles in allem, vermutete Fontane, schien die Situation nicht hoffnungslos .

Dass er sich geirrt hatte, zeigte der Auftritt des Capitaine. Der Offizier nahm den Bericht des Souspräfekten entgegen, warf dann und wann ein kurzes Wort ein und blickte, scharf musternd, mit seinen dunklen Augen zu Fontane herüber . Der hielt dem Blick des Capitaine stand, weil er sich nicht provozieren lassen wollte, weil er sich unschuldig fühlte und weil er davon überzeugt war, dass man durch Sichkleinmachen noch nie das Herz eines Feindes erobert hat .

Schließlich wandte sich der Capitaine mit einigen Fragen an Fontane, der erneut entschieden verneinte, ein officier prussien zu sein. Aber es gelang ihm nicht, den französischen Offizier von seiner Unschuld zu überzeugen, geschweige sein Herz zu erobern. Fontane wurde wieder abgeführt – diesmal direkt in das Gefängnis der Stadt , ein weitschichtiges Gebäude , wo ihn der Capitaine zunächst in die Wohnung des Greffier [Gerichtsschreibers] von Neufchâteau brachte. Als der Greffier sich erhob und ihnen entgegenschritt, war Fontane wie vom Donner getroffen . Vor ihm stand das leibhaftige Ebenbild seines Vaters, der vor drei Jahren, fast um dieselbe Stunde , verstorben war. Hier sah er ihn wieder, frisch, lebensvoll, hoch aufgewachsen, mit breiten Schultern und großen Augen, im Auge jene Mischung von Strenge und Gutmütigkeit, wie sie ihm eigentümlich gewesen war . Bevor Fontane über die Sinnestäuschung nachdenken konnte, wurden letzte Zweifel beseitigt, in welcher Lage er sich befand. Der Capitaine übergab ihn dem Gerichtsschreiber, der den wohlklingenden Namen Mr. Palazot führte , verbeugte sich mit einem Anflug von Ironie und ließ ihn mit seinem Hüter allein. Fontane war jetzt Gefangener .

Nachdem er Uhr und Geld und kleines Perlmuttermesser, das gerade ausgereicht haben würde, einen Maikäfer zu ermorden, bei ihm deponiert hatte, stellte Monsieur Palazot die üblichen Fragen und machte sich Notizen . Dann wurde Fontane zu Tisch gebeten und entkam der immer lebhafter werdenden Debatte gegen neun Uhr , als ihn eine völlige Erschöpfung überfiel und er bat, in sein Zimmer geführt zu werden. Er glaubte, wirklich Zimmer gesagt zu haben. Tatsächlich trug es die Inschrift »chaot« – Gefängnis. Als ihm der übliche Gefängnisapparatder Schemel, der Wasserkrug, das eiserne Bett – gewahr wurde, musste er lächeln und sprach vor sich hin: alles echt . Das Ganze hatte zudem nichts Abschreckendes. Die Wände waren weiß, die Laken sauber, durch das breite Gitterfenster fiel das Mondlicht . Aber der Fakt blieb: Fontanes Exkursion ins Jeanne-d’Arc-Land endete in einer Zelle. Er war, wie Fontanes Freund Hermann Freiherr von Wangenheim schrieb, »aus dem romantischen Land, das er durchwanderte, in die Wirklichkeit« gefallen.[2]

An Schlaf war nicht zu denken. In der Nacht jagte unter dem Fußboden geschwaderartig und mit stampfendem Gepolter die Kavallerie. Jeden Augenblick musste Fontane fürchten, dass sie sein Bett mit Sturm nehmen würden . Es waren Ratten. Nie habe er diese Tiere mit solcher Frechheit sich gebärden sehen; sie waren überall, zupften und zerrten an den Decken . Und ließen sich durch sein Husten und Zurufen nicht im geringsten stören . Fontane flüchtete auf das breite Fensterbrett. Aber das höllische Getier ließ nicht von ihm ab. Die Ratten drängten sich an den Schemel , den Fontane als eine Art Treppenstufe vor das Fenster geschoben hatte , und versuchten, diesen zu erklettern . Schließlich gaben sie auf. Um vier Uhr wurde es still , um fünf dämmerte es und um sieben erschien Mr. Palazot , der für Fontanes Schlaflosigkeit lediglich ein müdes Lächeln übrighatte.[3] Im Notizbuch vermerkt Fontane nur kurz und knapp: Furchtbare Nacht .[4]

Furchtbare Nacht Fontanes nachträgliche Einträge über den Beginn seiner - фото 16

Furchtbare Nacht: Fontanes nachträgliche Einträge über den Beginn seiner Gefangenschaft Anfang Oktober 1870, Notizbuch D6

Feindlich gesinnte Bevölkerung

Es blieb furchtbar. Obwohl Monsieur Palazot es seinem Gefangenen am Morgen des 6. Oktober ermöglichen wollte, den Schlaf nachzuholen, blieb zum Ausruhen keine Zeit. Gegen neun Uhr, erzählt Fontane in Kriegsgefangen , kamen drei Gendarmen, um ihn nach der Festung Langres, zum Brigadegeneral zu bringen. Der Transport wurde zu einer Tortur. Weil der Bahnhof an der entgegengesetzten Seite der Stadt lag, musste Fontane – eskortiert von den Gendarmen – also die Hauptstraße der ganzen Länge nach passieren . Nachdem sich schon am Abend vorher die Nachricht seiner Verhaftung in allen Schichten der Bevölkerung verbreitet hatte, lief der Gefangene durch ein Spalier von Schaulustigen: Es war eine Art Volksfest . In Langres, wo er vier Stunden später eintraf, entwickelte sich der Marsch zum Gefängnis – das sich zu Fontanes Leidwesen auch hier am äußersten Stadtrand befand – zu einem Spießrutenlauf durch eine feindlich gesinnte Bevölkerung . Ein Phänomen, das Fontane in den nächsten Wochen auch an allen anderen Orten begleitete und das von anderen Kriegsgefangenen bestätigt wird. Adolf Genzel, ein Sergeant aus Halberstadt, berichtet in seinen Erinnerungen von der »außer Rand und Band geratenen« Bevölkerung, die in den Städten »johlend und schreiend, schimpfend und fluchend« die Gefangenentransporte vom Bahnhof zum Gefängnis begleitete. »Frauenzimmer kamen dicht an uns heran, spuckten nach uns und hielten mir drohend ihre kleinen Fäuste vor das Gesicht.« Und vor einem Gefängnis in Moulins, wo auch Fontane später Station machen wird, schien »das Geschrei und das Verlangen, uns die Köpfe abzuschlagen«, kein Ende zu nehmen.[5]

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