Iva Prochazkova - Die Residentur

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Der Tod eines unbequemen Journalisten unmittelbar vor der Europawahl steht am Beginn einer dramatischen Geschichte, die sich im Verlauf einer Woche abspielt. Št.pán Chytil, ein Ministerialbeamter mit großen Ambitionen, verbirgt hinter der Fassade von geradezu langweiliger Anständigkeit das Geheimnis seines Lebens. Dank der Unterstützung einflussreicher Akteure ist er sehr weit aufgestiegen. Ein Scheitern wäre schicksalhaft. Um jeden Preis versucht er den Absturz zu verhindern. Korruption, Mord, zweifelhafte Finanzierung des Wahlkampfs, schmutzige Praktiken der Geheimdienste – jedes Mittel ist ihm recht. Doch die Umstände deuten auf eine bittere Niederlage hin. Denn einen gefährlichen Gegner hat Chytil nicht nur in seinem kompromisslosen Sohn, sondern auch sein eigenes Gewissen könnte ihn zu Fall bringen.

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„Sie hat mich gefragt, ob ich was von Martin und Richard weiß, und ich hab Nein gesagt. Sie wollte wissen, wo ich sie zuletzt gesehen hab, da hab ich gesagt, am Freitag in der Schule. Sie hat mich gefragt, ob sie sich normal benommen haben, da hab ich Nein gesagt.“

„Nein?“

„Ich hab gesagt, dass sie so durchgeknallt gewesen sind wie immer. Eine andere Antwort wär ihr verdächtig vorgekommen.“

Da musste sie ihm recht geben. Adam war nicht umsonst der Sohn eines Juristen, er hatte das raffinierte Argumentieren in den Genen. „Und dann?“

„Direkt danach hat sich Richards Mutter gemeldet. Dieselben Fragen, dieselben Antworten. Hat sie dich auch angerufen?“

Veronika nickte. Noch jetzt schämte sie sich beim Gedanken an ihr Ausweichmanöver, aber sie hätte nichts anderes tun können. Wenn sie Richards Mutter am Telefon nicht weggedrückt hätte, dann hätte sie sich bestimmt verquatscht, und das durfte sie sich nicht erlauben.

„Adam, wir müssen jetzt da durch! Es ist total wichtig, dass keiner was weiß, bis wir von den Jungs Bescheid kriegen.“ Sie packte ihn an den Schultern und sah ihm mit ihrem Kobrablick in die Augen. Den hatte sie vorm Spiegel geübt und wusste, dass er funktionierte. Er gehörte zu den wichtigen Elementen ihres bisher nicht allzu reichhaltigen schauspielerischen Arsenals. Oft benutzte sie die Kobra auch im Alltag, wenn sie etwas erreichen musste. „Das ist dir doch hoffentlich klar?“

Er wandte den Blick ab.

„Veronika, was denkst du über mich? Aber ehrlich.“

„Ich wusste von Anfang an, dass das nix für dich ist. Du bist … Du hast …“ Sie kam ins Stocken. Sie wollte sein Selbstbewusstsein nicht noch weiter untergraben.

„Die Hosen voll? Deiner Meinung nach hab ich einfach Schiss.“

„Du hast Angst, jemandem wehzutun.“

Sie hatte ihn sichtlich überrascht. Eine Weile schwieg er nachdenklich, dann fragte er: „Und Richard hat keine Angst? Auf bestimmte Weise tut er schließlich auch dir weh, oder?“

„Du kennst doch Richard. Er kann keine Kompromisse machen“, sagte sie und wusste, dass ihr genau diese Eigenschaft an ihm am meisten imponierte, obwohl sie nicht gerade positiv war. Ein Kompromiss war ein Zugeständnis. Und Zugeständnisse zu machen, bedeutete für Richard nicht, jemandem entgegenzukommen, sondern von der Wahrheit abzuweichen. Dazu war er nicht in der Lage. Er hielt die Wahrheit nicht für etwas, wozu man Alternativen schaffen konnte, er behandelte sie als Tatsache. Wer sie abstritt, war seiner Meinung nach entweder ein Lügner oder ein Idiot.

„Auch wenn er wollte, er kann sich nicht anders verhalten“, erläuterte sie. „Eigentlich ist für ihn alles ganz einfach.“

Aus heiterem Himmel tauchte hinter Adams Rücken Richards Mutter auf, sie war durch die Tür aus dem Foyer in den Flur gekommen. Veronika zuckte innerlich zusammen.

„Die Chytilová“, flüsterte sie.

„Wo?“ Adam wollte sich umdrehen, aber Veronika zerrte ihn hastig um die Ecke.

„Verdrück dich, aber hintenrum, damit sie dich nicht sieht.“

Sie brachte ihn an der Maske und am Technikerkabuff vorbei zum Hinterausgang und überlegte dabei, ob sie schnell genug reagiert hatte. Es wäre nicht gut, wenn Alena sie mit Adam zusammen gesehen hätte. Sie würde das in einen Zusammenhang mit Richards Verschwinden bringen und nur umso stärkeren Druck auf Veronika ausüben.

„Komm nicht mehr zu mir“, sagte sie, bevor sie Adam ins Treppenhaus ließ. „Und bis es nicht raus ist, erzähl nirgends was rum.“

„Wann willst du denn die Briefe abschicken?“

„Wenn Richard mir Bescheid gibt.“

„Hat er dich heute nicht angerufen?“

„Nein.“

„Nein?“ Adams Miene verriet Misstrauen.

„Warum soll ich dich anlügen?“

„Weil du mir nicht mehr glaubst.“ Er verzog das Gesicht und fügte selbstgeißlerisch hinzu: „Hast ja recht, Schissern kann man nicht glauben. Wahrscheinlich würde ich das genauso machen, wenn ich an deiner Stelle wäre.“

Veronika schwieg. Er tat ihr leid, aber gleichzeitig konnte sie sich nicht gegen ihren Widerwillen wehren. Ihre innere Kompassnadel navigierte sie seit jeher zu stolzen, selbstbewussten und aufrechten Männern. Sie liebte das Drama, sie liebte das Pathos – im Leben und auf der Bühne. Wenn ihr Vater seine Stimme auf dem Zwerchfell abstützte und „E lucevan le stelle“ sang, lief es ihr kalt den Rücken runter und vor Erregung bohrte sie sich die Fingernägel in die Handflächen. Als Richard am Tag vor seiner Abreise zwei Ringe gekauft hatte, hatten sie sie sich gegenseitig auf den Finger geschoben und anschließend schweigend miteinander geschlafen, das war stärker gewesen als jedes Versprechen, das sie sich hätten geben können. Worte hätten alles nur banalisiert und verwaschen. Ohne hatte Veronika viel genauer gewusst, wie Richard zumute gewesen war. Auch wie Adam jetzt zumute war, konnte sie sich vorstellen. Und wie morgen. Sie wollte nicht in seiner Haut stecken. Er drehte sich um und stieg schweigend die Stufen hinunter.

„Was soll ich mit deinem Brief machen?“, rief sie ihm hinterher.

„Ins Klo schmeißen“, antwortete er, ohne sich umzudrehen.

„Wird erledigt“, sagte sie. „Und du mach lieber krank. Vielleicht lassen sie dich dann in Ruhe.“

Sie schloss die Tür. Die Uhr an der Wand zeigte halb neun. Bis zum Anfang vom dritten Akt waren es noch zehn Minuten. Zu lange, um sich vor Richards Mutter zu verstecken. Auch wenn sie’s geschafft hätte, würde sie nach der Vorstellung draußen auf sie warten, und dort würde ihr Veronika noch schlechter entkommen können. Nein, lieber wollte sie die Unterhaltung jetzt gleich hinter sich bringen.

Ihre Blicke trafen sich, als sie um die nächste Ecke bog.

„Ahoj Alena!“, spielte sie die Überraschte. „Kommst du zu mir?“

Es wurmte sie, dass Richards Mutter nicht dem Klischee der bösen Schwiegermutter entsprach. Dann wäre das Lügen einfacher. Nein, sie war nett und konnte Veronika offensichtlich gut leiden. Vor Kurzem hatten sie sich bei den Chytils in der Küche aufs Du geeinigt. Sie hatten angestoßen, sich ein Küsschen gegeben, ein Gläschen Fernet gekippt (etwas anderes war nicht zur Hand gewesen), Veronika hatte sich dabei verschluckt und ihre Bluse eingesaut. Gemeinsam hatten sie die Flecken im Geschirrspülbecken ausgewaschen und dabei gelacht wie die Verrückten. Jetzt lag in Alenas Gesicht kein Molekül von Lachen. Sie saugte sich mit einem flehentlichen Blick an Veronikas Augen fest.

„Wo ist Richard?“

„Ich weiß es nicht.“

„Habt ihr euch gestritten?“

Veronika schüttelte entschieden den Kopf.

„Getrennt?“

„Nein, alles in Ordnung.“

Alena starrte sie ungläubig an. „In Ordnung?“

„Ich schwör’s. Wir haben uns nicht gestritten und auch nicht getrennt.“

„Erzähl keine Märchen. Wenn zwischen euch alles in Ordnung wär, dann würd er dir doch was sagen. Dann wär er nicht so heimlich verschwunden wie … wie so ’n Halbstarker.“

„Ich verdrück mich auch manchmal für ’ne Weile und sag niemand was. Ist doch ganz normal.“

„Das ist nicht normal, so benimmt man sich nicht zueinander.“ In Alenas Augen glitzerten Tränen. Veronika schaute schnell woandershin. Beim Gedanken daran, was für ein Schock das für sie wäre, wenn die Bombe platzen würde, bekam sie einen flauen Magen. Sie spürte tiefes Mitgefühl. Über das Unglück, das Alena vor Jahren zugestoßen war, wusste sie natürlich Bescheid. Richard sagte, dass er sich kein bisschen an seine Schwester erinnern könne, als sie gestorben war, sei er noch viel zu klein gewesen; aber dass er immer brav sein musste, damit seine Mutter nicht traurig war, das war fest in seinen Erinnerungen verankert. Sein Vater muss es ihm andauernd wieder gesagt haben. Die Vorstellung, wie der kleine Richard sich um jeden Preis bemühte, artig zu sein, während seine Mutter in Verzweiflung versank, deprimierte Veronika.

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