Markus Väth - Cooldown

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Wie können wir die Anforderungen der modernen Arbeitswelt meistern? Grundlegendes hat sich in den letzten Jahren verändert und wird sich weiter rasant ändern: Wir müssen die immer gewaltigere Informationsflut bändigen, unsere Sozialkompetenzen in Netzwerken ausbauen, unsere Zeit und unsere Ressourcen immer besser managen, unsere Mitarbeiter (und Chefs) mit Kompetenz führen und nicht zuletzt einen individuellen Sinn in unserer Arbeit erkennen.
Das sind eine Menge Aufgaben, in die die meisten von uns schlecht oder gar nicht vorbereitet hineingestoßen werden. Das in diesem Buch vorgestellte INSEL-Modell versucht, basierend auf modernen neuropsychologischen Erkenntnissen, auf fünf Dimensionen Antwort zu geben: Information, Netzwerk, Selbstmanagement, Ethik, Leadership.
Die INSEL ist weder eine Lösung für ein einzelnes Problem noch kann sie alle anstehenden Herausforderungen unserer Arbeitswelt erklären. Die INSEL ist schlicht eine Idee, wie der einzelne arbeitende Mensch sich in der Arbeitswelt von morgen zurechtfinden kann, und gibt Antworten und Impulse auf fünf zentrale Fragen: Wie gehe ich ökonomisch und effizient mit Informationen um? Wie erwerbe ich Sozialkompetenzen und baue tragfähige Netzwerke auf? Wie organisiere ich mich selbst in einer immer komplexeren Arbeitswelt? Wie erkenne und folge ich meinem moralischen Kompass? Wie kann eine moderne Führung aussehen?

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In den letzten 60 Jahren ist der Welthandel um das 30-fache gestiegen

Auch die Arbeitgeber haben das Ausmaß der tektonischen Plattenverschiebung innerhalb der Dritten Transformation noch nicht erfasst. Die unbefristete Vollzeitstelle war als Phänomen des Wirtschaftswunders – ideal für die eher langsamen, unflexiblen Märkte, die bis Ende der 90er-Jahre das Bild beherrschten. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat diese Entwicklung 2012 in einem Papier zur Entwicklung des Welthandels skizziert: »In den letzten 60 Jahren ist der Welthandel enorm gewachsen. Das Volumen globaler Warenexporte ist zwischen 1950 und 2008 real nahezu kontinuierlich um mehr als das 30-fache gestiegen […]. 2009 war im Zuge der globalen Finanzkrise ein Ausnahmejahr, die globalen Exporte sanken um 12 Prozent. 2010 konnte dieser Rückgang dann wieder kompensiert werden.« 31

Vor allem die Schwellen- und Entwicklungsländer hätten während der letzten 20 Jahre die Märkte durch ihren Export enorm dynamisiert: »Im Zeitraum 1995 – 2010 erreichten die Entwicklungsländer im Durchschnitt ein jährliches reales BIP-Wachstum von 5,5 Prozent, die Industriestaaten lediglich 2,2 Prozent. Der Anteil der Entwicklungsländer am Welt-BIP hat sich damit fast verdoppelt (von 18 auf 34 Prozent).« 32Auf diese Dynamisierung müssen auch etablierte Industrieländer wie Deutschland reagieren. Das Auf und Ab wirtschaftlicher Entwicklung erfolgt nicht nur potenziell immer extremer, sondern auch schneller. Der Wunsch der Wirtschaft nach einer »atmenden« Arbeitsmarktpolitik ist daher durchaus verständlich. Doch das bislang dominante Modell der unbefristeten Vollzeitstelle einfach aufzugeben und die Regulierung und Gestaltung schlicht unter das Dach maximaler Flexibilität zu stellen in der Hoffnung, »der Markt« werde es schon richten, ist fantasielos, naiv und für das soziale Gefüge in Deutschland gefährlich. Denn »die Märkte« regeln grundsätzlich nichts. Menschen innerhalb der Märkte regeln etwas. Und wir sollten uns schleunigst überlegen, wie wir die sozialen Ängste kanalisieren und in moderne Arbeitsformen überführen. Denn ein Zurück zur guten, alten Zeit gibt es nicht mehr.

In die Fußstapfen der unbefristeten Vollzeitstelle treten ab der Jahrhundertwende allmählich neue Arbeitsformen: Befristungen, Selbstständigkeit, Projektarbeit, Mini-Jobs und Zeitarbeit. Bereits 2007 kommt der Soziologe Ulrich Beck in seinem Buch »Schöne neue Arbeitswelt« zu dem Schluss, dass wir uns, global gesehen, mitten im Sprung von der »ersten Moderne« in die »zweite Moderne« befinden. 33Für Beck ist die erste Moderne gekennzeichnet von Vorhersagbarkeit und Sicherheit innerhalb der politischen, technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten des 20. Jahrhunderts.

Leben in der Zweiten Moderne: So viel Unvorhersehbarkeit war nie

Die zweite Moderne, der fast sein gesamtes Werk gewidmet ist, sei geprägt von immer mehr Risiko und zunehmender Komplexität, die alle Lebensbereiche durchdringe und bis dahin nicht vorhandene Unwägbarkeiten für das Schicksal des Einzelnen mit sich brächte. Beck zeichnet ein relativ düsteres Bild der ökonomischen Entwicklung, das er »Brasilianisierung der Wirtschaft« nennt: mehr Billigjobs, mehr Projektarbeit, weniger Festanstellungen, weniger berechenbare Lebensentwürfe. Um in seinem Risikobegriff zu bleiben: Die Auflösung traditioneller Arbeitsverhältnisse geht immer zulasten des Arbeitnehmers. Das unternehmerische Risiko wird demnach immer mehr vom Unternehmen weg auf die einzelnen Menschen, die »Produktivkräfte« verlagert.

Wohin die Reise geht, zeigt der Gigant IBM mit seinem Projekt »Liquid«: Künftig werden Projekte nicht mehr automatisch intern vergeben, sondern ausgeschrieben, und der einzelne Projektmitarbeiter muss sich auf der Liquid-Plattform darum erst bewerben, so jedenfalls die Idee. Bernd Bienzeisler vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) stellt ganz richtig fest, »dass hier nicht irgendein Unternehmen mal etwas Neues ausprobiert. IBM gilt seit Jahrzehnten als Vorreiter für neue, kontroverse, aber auch revolutionäre Organisationskonzepte, die nicht nur in den Hochglanzbroschüren des Managements stehen, sondern die tatsächlich praktiziert werden.« Bezüglich der Auswirkungen für die Arbeitnehmer sieht Bienzeisler große Probleme, denn »in letzter Konsequenz bedeutet ›Liquid‹ die Aufkündigung des sozialpartnerschaftlichen Modells der Arbeitsorganisation, welches darauf abzielt, Chancen und Risiken halbwegs gleichmäßig zu verteilen. Wenn die Beschäftigten sich jedoch selbst jedes Mal um Projekte aktiv bewerben müssen, ist dies kaum noch im Sinne einer abhängigen Beschäftigung zu verstehen.« 34

Ulrich Beck und Bernd Bienzeisler entwerfen das Bild einer ungewissen Zukunft. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Eine größere Flexibilität in der Gestaltung der eigenen Arbeitsleistung kann auch erfüllend sein und Freiheiten schaffen, die den Begriff auch verdienen. Es tut not, sich auch mit diesen positiven Seiten zu beschäftigen. Bislang geschieht das nämlich viel zu wenig, im Gegenteil. So nähren Mainstream-Medien wie der SPIEGEL oder das ZDF nicht selten kritiklos die Angst vor neuen Arbeitsformen wie der Selbstständigkeit. Das habe ich bereits früher an anderer Stelle kommentiert. 35

Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten zwei Dekaden stark verändert

Eine solche Haltung spiegelt das Denken der Wirtschaftswunder-Vollzeitstellen-Vollkasko-Mentalität, die wir schnellstens abschütteln sollten.

Nicht um sie durch neoliberale Religion zu ersetzen, sondern um uns tatsächlich darüber Gedanken zu machen, wie das bei uns in Deutschland denn nun aussehen soll mit den neuen Arbeitsverhältnissen. Denn die sind längst Realität:

картинка 25So explodierte die Zahl der Leiharbeitnehmer von 2000 bis 2010 von 338 000 auf 824 000 – eine Steigerung um fast 244 Prozent! 36

картинка 26Ebenfalls deutlich angestiegen ist die Zahl der Selbstständigen in freien Berufen: von 2002 bis 2012 um 64 Prozent, von 761 000 auf 1 192 000. 37

картинка 27Ende 2012 waren knapp 4,9 Millionen Menschen ausschließlich geringfügig beschäftigt (»Mini-Jobber«). Dieser Wert ist seit einigen Jahren konstant. Im Klartext: Von den 29,4 Millionen abhängig Beschäftigten in Deutschland verdienen fast 17 Prozent maximal 450 Euro im Monat. (Außen vor bleiben hier die 2,7 Millionen Beschäftigten, die einen Minijob zusätzlich zu ihrer Hauptbeschäftigung ausüben). 38

Insgesamt haben wir es also im Moment mit mindestens 6,9 Millionen Menschen zu tun, die abseits des Modells »unbefristete Vollzeitstelle« ihrer Beschäftigung nachgehen: immerhin über 16 Prozent von aktuell (Dezember 2012) 41,6 Millionen Beschäftigten in Deutschland – Tendenz steigend. Für diese Menschen müssen wir in Wirtschaft und Politik Antworten finden. Denn die unbefristete Vollzeitstelle als Arbeitsmodell wird weiter an Bedeutung verlieren.

In der Folge wird sich das unternehmerische Risiko weiter vom Arbeitgeber auf den Arbeitnehmer verlagern. Besonders krass sieht man das am Phänomen Zeitarbeit, aber auch an kleineren Maßnahmen, zum Beispiel der sogenannten »Ausgliederung«: Eine Firma gründet eine Tochtergesellschaft und überführt eigene Mitarbeiter dann in diese Tochtergesellschaft – zu schlechteren Konditionen. So geschehen beispielsweise bei der Telekom 2007 (50 000 Mitarbeiter) oder 2012 mehrfach in der Print- und Medienbranche. Das kann sinnvoll sein, auch um das Überleben des Unternehmens zu gewährleisten. Doch optimal ist das nicht. Wir müssen den Gesellschaftsvertrag zwischen Unternehmen und Arbeitenden generell neu aushandeln, was die gegenseitige Verantwortung betrifft. Mit der Vielfalt von Arbeitsformen steigt auch die Komplexität der Zusammenarbeit zwischen Mitarbeiter und Unternehmen. Mit all ihren Möglichkeiten und Gefahren.

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