Herbert Lackner - Rückkehr in die fremde Heimat

Здесь есть возможность читать онлайн «Herbert Lackner - Rückkehr in die fremde Heimat» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Rückkehr in die fremde Heimat: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Rückkehr in die fremde Heimat»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Nur ein Teil der 440.000 vor den Nazis aus Deutschland und Österreich Geflüchteten kehrt nach 1945 zurück. Willkommen sind sie nicht immer.
In diesem Buch geht es um die Rückkehr in Länder, die sich oft hartnäckig weigern, ihre jüngere Geschichte aufzuarbeiten. Es geht um Willy Brandt, Thomas Mann, Robert Stolz, Bruno Kreisky, Alma Mahler-Werfel, Bertolt Brecht und viele andere.
Es ist der dritte Teil von Herbert Lackners Kulturgeschichte-Trilogie. Bereits erschienen: «Als die Nacht sich senkte. Europas Dichter und Denker am Vorabend von Faschismus und NS-Barbarei» und «Die Flucht der Dichter und Denker. Wie Europas Künstler und Wissenschaftler den Nazis entkamen.»

Rückkehr in die fremde Heimat — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Rückkehr in die fremde Heimat», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ganz oben auf der Liste der aus Südfrankreich zu schleusenden Autoren, die Varian Fry von Thomas Mann mitgegeben wurde, stand der Journalist Konrad Heiden. Heiden galt in Nazi-Deutschland als Staatsfeind Nummer eins. Er hatte vor 1933 den atemberaubenden Aufstieg der NSDAP in der „Frankfurter Zeitung“ kritisch dokumentiert und 1936 in der Schweiz die erste fundierte Hitler-Biografie veröffentlicht. Darin verfolgte er die Spuren der Familie des „Führers“ ins niederösterreichische Waldviertel. Hitler hatte seine Herkunft stets verschleiert und sogar Dörfer schleifen lassen, in denen seine Vorfahren lebten. Er hasste Konrad Heiden, nach ihm fahndete die Gestapo in ganz Frankreich. Auch er schlug sich mit Hilfe Varian Frys nach Lissabon durch und querte auf der „Nea Hellas“ den Atlantik.

Jetzt, als der große Krieg zu Ende geht, sind diese Geflüchteten mit großen Namen also seit mindestens fünf Jahren in den USA. In New York und Los Angeles haben sie deutschsprachige Künstlerkolonien gegründet. Den ganz Großen fehlt es an nichts. Erich Maria Remarque etwa scheffelt reichlich Tantiemen aus seinem ins Englische übersetzten Roman „Im Westen nichts Neues“ und hat eine Affäre mit der schon Anfang der 1930er-Jahre nach Hollywood ausgewanderten Marlene Dietrich. Der maskuline 44-Jährige gefällt auch Alma Mahler-Werfel. „Ich habe eine große Freundschaft und Saufgenossenschaft mit Remarque gefunden“ , schreibt sie an ihren Kumpel, den Schriftsteller Carl Zuckmayer, der mit seiner Frau eine kleine Farm in Vermont gemietet hat. Remarque sieht Alma etwas distanzierter: „Ein wildes, blondes Weib, gewalttätig, saufend. Hat bereits Gustav Mahler unter die Erde gebracht. Sie pfiff Werfel wie einem Hund, er kam auch.“

Thomas Mann, ihr Retter, feiert am 6. Juni 1944, dem ersten Tag der Invasion der Alliierten in der Normandie, seinen 69. Geburtstag. Er hält das für eine Fügung des Schicksals. „Eigentümliches Zusammentreffen“ , schreibt er in sein Tagebuch und führt die Liste der Geschenke an, die ihm seine Frau Katia gemacht hat: „Armstuhl fürs Schlafzimmer, Schlafrock, Platten, Ledernützlichkeiten, Seife, Süßigkeiten.“

Worüber unterhält man sich in Almas Mahler-Werfels Salon, den Thomas Mann so regelmäßig besuchte? Über Hitler? Über den Krieg? Über das Europa nach dem Krieg? Manns Tagebuch, in dem er stets penibel Gesprächspartner und Gesprächsthemen festhält, lässt anderes vermuten: Hier sitzen Bewohner des Elfenbeinturms zusammen. „Zum Abendessen bei Werfels. Über Nietzsche und das Mitleid, das er erregt. Begegnung mit Schönberg und Strawinsky in Aussicht genommen“ , notiert Mann im Mai 1943. Drei Monate später ist er wieder zu Gast: „Zum Abendessen zu Werfels mit Strawinsky. Viel mit Strawinsky über Schönberg.“ Und wieder einige Monate später: „Abendessen bei Werfels mit Bruno Walter und Schönberg. Viel mit diesem. Champagner.“

Thomas Mann erwähnt in seinen Tagebucheintragungen über die Feste bei Alma Mahler-Werfel kaum je Diskussionen über die Ereignisse in Europa. Es ist die Stunde der Schöngeister. Manchmal kommt auch Theodor Adorno vorbei und spielt Klavier. Der Frankfurter Soziologe und Philosoph war 1941 mit seinem philosophischen Alter Ego Max Horkheimer aus New York ins klimatisch angenehmere Kalifornien übersiedelt. Hier verfassen sie nun ihr Hauptwerk „Dialektik der Aufklärung“, in dem sie angesichts der nationalsozialistischen Barbarei grundsätzliche Kritik an der europäischen Aufklärung üben, deren Fortschrittsoptimismus obsolet geworden sei.

Thomas Mann verfolgt genauer als alle anderen die Ereignisse in Europa. Fast jede seiner Tagebuch-Eintragungen, die stets mit Klagen über Krankheiten aller Art beginnen, endet mit einer Notiz über die Vorgänge in Europa : „Die Russen vor Minsk“ , trägt er im Juni 1944 freudig ein. „Entsetzliche Zunahme des Juden-Massacres in Europa“ wenig später. „Fürchterliches Bombardement von Nürnberg“ , notiert er einige Wochen danach fast erleichtert.

Seit 1941 nimmt Thomas Mann in Los Angeles Reden auf Schallplatten auf, die nach New York geflogen und von dort telefonisch nach London übertragen werden. Die BBC strahlt sie per Langwelle weit ins europäische Festland hinein. Bereits im Februar 1942 spricht Mann von der „ Tötung von nicht weniger als elftausend polnischen Juden mit Giftgas“ , die in „luftdicht verschlossene Wagen gesteckt und binnen einer Viertelstunde in Leichen verwandelt werden“ . Man habe aus erster Hand „die Beschreibung des ganzen Vorganges, der Schreie und Gebete der Opfer und des gutmütigen Gelächters der SS-Hottentotten, die den Spaß zur Ausführung brachten.“

In Almas Salon bringt Thomas Mann so Schreckliches nicht zur Sprache.

Aber bei Weitem nicht alle auf ihrer Flucht an die Küste Kaliforniens gespülten Dichter und Denker leben den Luxus, den sich die erfolgreichen Emigranten leisten können. Viele der nun verarmten Flüchtlinge waren in Europa ebenfalls große Stars, aber ihre Bücher wurden nicht übersetzt, also gibt es jetzt keine Tantiemen. In Nazi-Deutschland wurden ihre Arbeiten aus den Buchhandlungen geholt und öffentlich verbrannt, ihre Konten sind gesperrt.

Präsident Franklin D. Roosevelt hat den Studiobossen in Hollywood zehn auf ein Jahr befristete Arbeitsplätze für geflüchtete und bedürftige europäische Autoren abgerungen. Monatslohn: 100 Dollar, nach heutiger Kaufkraft etwa 1800 Euro.

Friedrich Torberg ist unter jenen, die einen Schreibtisch in einem Filmstudio bekommen. Auch Alfred Döblin, der mit seinem 1929 erschienenen Roman „Berlin Alexanderplatz“ einen großen Erfolg gelandet hatte, bezieht ein Büro am Studiogelände von Metro-Goldwyn-Mayer.

Bald wird den Autoren klar, dass die Studios nur dem Präsidenten einen Gefallen tun wollten, aber an der Arbeit dieser verschrobenen Europäer nicht wirklich interessiert sind. „Tun tut man nichts, absolut nichts“ , schreibt Döblin an einen Freund. „Wir erledigen unsere Korrespondenz, telefonieren, lesen Zeitung, schreiben unsere eigenen Sachen – was man so in Sitzhaft tun kann. Jetzt fängt es hier langsam an zu regnen. Vielleicht entwickelt sich eine Sintflut und ertränkt die Filmindustrie samt ihrer Autoren.“

Auch der Wiener Feuilletonist Alfred Polgar – Joseph Roth bezeichnete ihn als seinen großen Sprachlehrer – hat einen Job bei MGM bekommen. Als das Jahr in den Studios vorbei ist, zieht er bittere Bilanz: „Ich bekam nicht die geringste Gelegenheit während meines Engagements, weder mich zu blamieren noch mich auszuzeichnen. Man nahm von meinem Vorhandensein kaum Notiz.“

Polgar war am Tag vor dem Nazi-Einmarsch in Österreich mit seiner Frau mit dem Nachtzug über die Schweiz nach Paris geflohen, hatte dort von milden Gaben seines Schweizer Verlegers und von Zuwendungen seiner guten Freundin Marlene Dietrich gelebt, die er 1927 bei einem Gastspiel in den Wiener Kammerspielen kennengelernt hatte.

1940 entkamen die Polgars mithilfe Varian Frys über die Pyrenäen nach Spanien und schließlich via Lissabon in die USA. Bald querten auch sie mit dem Zug den Kontinent.

Anfangs gefiel es dem Wiener Grandseigneur im amerikanischen Westen recht gut: „Hier in Californien ist es schön und warm, Land und Leute mehr als freundlich; und wenn’s in mir nicht so aussähe, wie es aussieht, ließe es sich hier angenehm leben“ , schreibt er seinem Schweizer Verleger.

Aber auf Dauer ist das kein Land für einen notorischen Kaffeehausliteraten aus Wien: „Ich sehne mich nach Gelegenheiten, irgendwo außer Haus allein eine Stunde bei einem Glas Bier, einer Tasse Café sitzen zu können. Aber diese Gelegenheiten gibt es hier nicht. Ein Restaurant, ein Caféhaus nach unserem europäischen Geschmack sind hier unbekannt“ , schreibt er wenig später. Je länger Polgar in Los Angeles lebt, desto bitterer werden seine Briefe: „Ich fühle mich grenzenlos einsam, völlig beziehungslos zu der neuen Welt, in die mich die alte vertrieben hat“ , notiert er 1941 kurz vor seinem ersten Herzinfarkt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Rückkehr in die fremde Heimat»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Rückkehr in die fremde Heimat» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Honey Bunny - Die Fremde
Honey Bunny
Arthur Schnitzler - Die Fremde
Arthur Schnitzler
Susanne Ganser - Die Fremden am Deich
Susanne Ganser
Wolfgang Kähne - Die fremde Stadt
Wolfgang Kähne
Michael Lehofer - Die fremde Gestalt
Michael Lehofer
Anne Karin Elstad - Julies fremde Heimat
Anne Karin Elstad
Petra E. Jörns - FREMDE HEIMAT
Petra E. Jörns
Herbert Bury - Russian Life To-day
Herbert Bury
Отзывы о книге «Rückkehr in die fremde Heimat»

Обсуждение, отзывы о книге «Rückkehr in die fremde Heimat» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x