Menschen, die Geschichte machten

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Aus dem Zeitalter der Antike sind in Europa zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten hervorgegangen, deren Wirkung zu deren Lebzeiten und darüber hinaus, nicht nur auf historischer, sondern auch auf emotionaler und symbolischer Ebene eine große Zahl von Menschen beschäftigte und bewegte. In diesem Band wird den Schlüsselfiguren der Antike und ihrer besonderen, Jahrhunderte übergreifenden, Ausstrahlungskraft auf die Menschen nachgegangen. Einige s/w-Abbildungen runden die Darstellungen ab.

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Der RAUB DER SABINERINNEN zählt zu den Mythen, die modernes Empfinden an die Ferne und Fremdheit der Antike erinnern können. Von Frauenraub und Vergewaltigung würden neuere Zeiten nicht leicht freiwillig in der eigenen Gründungsgeschichte erzählen. Der Mythos, so Susanne Gödde , spielt historisch vor dem Hintergrund der langwierigen Auseinandersetzungen der Römer mit ihren sabinischen Nachbarn, die letztlich in der Niederwerfung und Integration der Sabiner endeten. Die geschilderte Gewaltanwendung ist aber auch ein Kulturen übergreifendes Muster vieler Gründungsmythen. Bereits die augusteische Zeit fühlte dann das Bedürfnis, die moralisch irritierenden Züge der Geschichte zu entschärfen. Der Frauenraub wurde durch die Macht der Not legitimiert, die Anwendung von Gewalt unter Förmlichkeiten von Recht und Ehrfurcht verborgen. Auch hob man hervor, wie rasch die Geraubten zu vorbildlichen römischen Matronen erwuchsen. Die Pointierung auf Hochzeit und Ehe legte nun aber ein Muster frei, das möglicherweise schon bei der Entstehung des Mythos eine Rolle gespielt hat: in der Tradition griechischer Mythen und Riten erscheint jede Hochzeit als ein erzwungener und erlittener Übergang der Braut von der Herkunftsfamilie ins Haus des Ehemannes. Unter eine noch ganz andere Perspektive rückt Ovid die Geschichte in seiner Liebeskunst: Angst und Flucht erhöhen für den verfolgenden Mann noch die Schönheit der Frau, und der Widerstand steigert die Lust an der Überwindung. So gewinnt derselbe Mythos seine Faszination selbst in zeitlicher Nachbarschaft aus höchst unterschiedlichen Motiven.

CAESARS Größe hat nicht nur seine Zeitgenossen überwältigt, sondern die Erinnerung an seine Figur über zwei Jahrtausende bis heute beherrscht und – abgesehen allenfalls von Alexander und Napoleon – den Ruhm aller anderen großen Feldherrn bei weitem überstrahlt. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Sein Sieg im Bürgerkrieg bereitete die Epoche des römischen Kaiserreichs vor, ja der Titel ‚Kaiser‘ ist aus seinem Namen entstanden. Dass Augustus sich auf ihn berief, flocht Caesar als einen Gründerheros in die Geschichte des Christentums. Aber auch: der klassische Stil seiner Kriegserinnerungen eröffnete für ungezählte Schülergenerationen den Weg in die lateinische Sprache. Hans Jürgen Tschiedel sucht den Grund der einzigartigen Wirkung noch an anderer Stelle: in Caesars Persönlichkeit. Caesar war nicht nur ein überragender Feldherr und ein hinreißender Redner, sondern auch Literat und Dichter, Geschichtsschreiber und Philologe, Astronom und Propagandist von jeweils professionellem Format. Dieses Spektrum der Begabungen verbindet sich mit ungeheurer Energie und Konzentration, Willenskraft und Selbstgewissheit zu einer „Persönlichkeit, die menschliches Maß zu übersteigen scheint.“ Dazu treten enorme Widersprüche des Charakters, von der Rezeption verschärft in Divinisierung wie in Dämonisierung. Alles zusammen ergibt das Bild eines Menschseins, „das die Möglichkeiten irdischer Existenz bis zum Extrem – im Guten wie im Bösen – auslotet, das gleichsam exemplarisch vor Augen stellt, zu was der Mensch fähig ist, was er sein kann.“ Was hier also zum ersten Mal zur Schlüsselfigur der Imagination erhoben wird, ist die ins Grandiose getriebene Komplexität menschlicher Persönlichkeit.

Dominierte in Caesar, aller Ambivalenzen unerachtet, das bewundernswert Große, begann KLEOPATRA ihren Weg durch die europäische Imagination als Figur des fremdartig Anderen. Ihre Geschichte, so Manfred Clauss , wurde von ihren siegreichen römischen Feinden geschrieben. Diese aber wollten den Bürgerkrieg vergessen machen. So verwandelten sie die Schlacht bei Actium in die welthistorische Entscheidung zwischen Rom und dem Orient. Kleopatra wird als „fatale Monstrum“ gezeichnet, als Unheils Dämon, der der römischen Ordnung mit Untergang droht. Die herrschbegierige Frau, umgeben von Eunuchen, steht gegen den zur Herrschaft berufenen Mann, die schöne Verführerin des willenlosen Antonius gegen die Selbstdisziplin des Octavian, das Fremde gegen das Vertraute, der Osten gegen den Westen. Die gräulichen Tiergötter Ägyptens erheben sich gegen die Lichtgestalten der griechisch-römischen Götter. In der römischen Propaganda erwächst Kleopatra rasch zu einem „Traumbild männlicher Obsessionen“. Ihre Geilheit sprengt jede Vorstellung. Ihre Verschwendungssucht kennt keinen Vergleich in der Weltgeschichte. Ihre Grausamkeit lässt sie auf offenem Markt mit ausgesuchten Todesarten experimentieren. Die Männerphantasien von der Hure, die zahllose Freier erst verführt und dann ermordet, konnten auch durch die femmes fatales neuzeitlicher Jahrhunderte nicht mehr überboten werden. Von Kleopatra erzählen sie wenig, von den Römern aber verraten sie mehr, als diese sich träumen ließen.

Als ein „fatale Monstrum“ ist auch NERO in die Erinnerung eingegangen: als Muttermörder, als Christenverfolger, als angeblicher Brandstifter, der im Angesicht des brennenden Rom sein Epos vom brennenden Troja vorgetragen habe. Jürgen Meilitz lenkt die Aufmerksamkeit dagegen auf das Künstlertum des Kaisers. Die antiken Quellen behandeln das Thema mit Vorsicht – nach den aristokratischen Konventionen war offensichtlich hochpeinlich, was hier geschah. Nero scheint über eine beträchtliche künstlerische Begabung verfugt zu haben. Dass er sie als Kaiser offen auslebte, mag zunächst ein jugendlicher Protest gegen das Ethos von Stand und Familie gewesen sein, das derlei strikt in den diskreten Kreis des Privaten verbannte. Manches spricht aber dafür, dass er darin bald auch politische Potentiale erkannte. Der Kaiser, der im öffentlichen Theater als Dichter, Sänger und Schauspieler auftrat, provozierte damit nicht nur den „Anstand“ der Oberschicht, er verbündete sich demonstrativ mit der Unterschicht: ein wichtiger Gewinn an Macht. Dass er dies durch die bewusste mediale Inszenierung eines Selbst-Bildes tat – der Kaiser als Künstler –, brachte freilich seine eigenen Ambivalenzen mit sich. Auf der einen Seite näherte er seine Inszenierungen dem Leben an: seine Maske trug seine eigenen, realistischen Züge; zu den berühmtesten Rollen des Muttermörders Nero gehörte die des Muttermörders Orest. Auf der anderen Seite imitierte er in seinem kaiserlichen Handeln die Kunst: ein Todesurteil etwa ließ er nach dem Drehbuch eines seiner Lieblingsstücke vollstrecken. Am Ende scheint er darüber den Blick für die Realität verloren zu haben. So wurde er gestürzt: das vielleicht bezeichnende Ende einer ungewöhnlichen Episode der Mediengeschichte.

Die Geburt eines Mythos untersucht Pedro Barceló an CONSTANTIN DEM GROSSEN. Die Figur dieses Kaisers gewinnt ihre Schlüsselqualität aus einem einzigen narrativen Kern: Am Vorabend seiner Schlacht um Rom wird ihm in einer Vision das Kreuz Christi als Zeichen des Sieges offenbart. Er unterstellt seine Truppen diesem Zeichen und kann, trotz hoffnungsloser Ausgangslage, den Gegner überwinden. Es ist der entscheidende Schritt auf dem überraschend kurzen Weg des Christentums von einer verfolgten Religion zur Staatsreligion. Nun haben auch frühere Kaiser Visionen gehabt; ja es war ihres Amtes, sich sozusagen als Kommunikationskanal zwischen Göttern und Menschen offenzuhalten. Dem Constantin war zuvor bereits einmal Apollo erschienen. Neu war die außerordentliche Not, in der ihm die christliche Offenbarung widerfuhr. Entsprechend beeindruckt mag er sich gezeigt haben, als das Verheißene eintrat. Neu war auch, dass der aus römischer Sicht randständige, geächtete Christengott einem Kaiser erschien; das mag den Eindruck ebenfalls verstärkt haben. Jedenfalls brauchten die christlichen Priester nur wenige Jahre, um den Kaiser vom streng monotheistischen Anspruch des neuen Gottes zu überzeugen. Dass den Christen diese Wendung ihres Geschicks als ein Wunder erschien, würde einleuchten; es gibt dazu jedoch keine zeitnahen Quellen. Erst viel später werden christliche Ausarbeitungen dieses narrativen Kerns greifbar: in der Legende von Constantins Taufe durch Papst Silvester in der Lateranbasilika und in der Behauptung einer „constantinischen Schenkung“, der zufolge dem Papst die Herrschaft über Rom und das weströmische Reich übertragen worden sei. Als Constantin „der Große“ tritt der Kaiser damit vor die Erinnerung: als der Urheber einer Zeitenwende.

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