Karoline von Günderrode - In die unbegrenzte Weite

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Karoline von Günderrode lebte und schrieb gegen die Konventionen ihrer Zeit. In Gedichten, Studien und Skizzen widmete sie sich, in ihrem Freiheitsdrang radikal, philosophischen, religiösen und psychologischen Fragen; ihre Briefe zeigen eine Frau zwischen Hoffnung und Enttäuschung, Sehnsucht und Verzweiflung, dem Wunsch nach Anerkennung und dem Leiden an Demütigungen. Sie war nur sechsundzwanzig Jahre alt, als sie 1806 ihrem Leben ein Ende setzte. Den Liebesverrat, den sie erfuhr, konnte sie nicht verwinden. Die Nachwelt hat mit Spekulationen, aber auch mit einfühlsamen Porträts reagiert; Christa Wolf, Hermann Hesse oder Johannes Bobrowski zollten der Dichterin Respekt. Die vorliegende Ausgabe bietet eine umfangreiche Auswahl aus dem lyrischen Werk, der literarischen Prosa und der Korrespondenz einer der faszinierendsten Persönlichkeiten der deutschen Romantik.

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Wem also der innere Sinn, das Auge des Geistes, aufgegangen ist, der sieht dem Andern unsichtbare mit ihm verbundene Dinge. Aus diesem innern Sinn sind die Religionen hervorgegangen, und so manche Apokalipsen der alten und neuen Zeit. Aus dieser Fähigkeit des innern Sinnes, Verbindungen, die andern Menschen (deren Geistesauge verschlossen ist) unsichtbar sind, wahrzunehmen, entsteht die Prophezeihung, denn sie ist nichts anders als die Gabe, die Verbindung der Gegenwart und Vergangenheit mit der Zukunft, den nothwendigen Zusammenhang der Ursachen und Wirkungen zu sehen. Prophezeihung ist Sinn für die Zukunft. Man kann die Wahrsagerkunst nicht erlernen, der Sinn für sie ist Geheimnißvoll, er entwikkelt sich auf eine geheimnißvolle Art; er offenbahrt sich oft nur wie ein schneller Blitz der dann von dunkler Nacht wieder begraben wird. Man kann Geister nicht durch Beschwörungen rufen, aber sie können sich dem Geiste offenbahren, das Empfängliche kann sie empfangen, dem innern Sinn können sie erscheinen.

Der Lehrer schwieg, und sein Zuhörer verließ ihn. Mancherlei Gedanken bewegten sein Inneres, und seine ganze Seele strebte sich das Gehörte zum Eigenthum zu machen.

Wunsch

Ja Quitos Hand, hat meine Hand berühret

Und freundlich zu den Lippen sie geführet,

An meinem Busen hat sein Haupt geruht.

Da fühlt ich tief ein liebend fromm Ergeben.

Mußt ich dich überleben, schönes Leben?

Noch Zukunft haben, da du keine hast?

Im Zeitenstrome wirst du mir erbleichen,

Stürb ich mit dir, wie bei der Sonne Neigen

Die Farben all’ in dunkler Nacht vergehn.

Der Adept

Ein Weiser, der schon viel erforschet,

Doch nie des Forschens müde war,

Gelangte einst zum Indier Lande,

Nach manchem langen Wandrungsjahr.

Die Priester dieses Landes rühmen

Sich viel geheimer Wissenschaft,

Sie wissen Seyn und Schein zu trennen,

Und kennen aller Dinge Kraft.

Zum Schüler läßt sich Valus weihen,

Verbindet sich durch einen Eid,

Geheimnißvoll, zu diesem Orden,

Wie es der Priester ihm gebeut.

Wie eitel all sein vorig Wissen;

Das siehet bald schon Valus ein,

Kannt’ er doch nie der Dinge Seele

Begnügt’ an Namen sich und Schein.

Eins sieht er nun in jeder Summe,

Sieht den Naturgeist immer neu

Und immer alt in ew’gem Wandel

Wie er in allen Formen sey.

Jetzt kann er die Natur belauschen,

Er kann ihr tiefstes Wirken schaun,

Weiß, wie die Stoffe sich vermählen

Und wie die Erden sich erbaun.

Jetzt giebt man ihm die dritte Weihe,

Ein Vorzug wen’ger Weisen nur;

Denn sie, die alles sonst durchschauten

Beherrschen jetzo die Natur.

Nachdem er dreimal so geweihet,

Hat er den großen Schritt gethan,

Der seines Lebens lange Reise

Geschieden von der Menschheit Bahn.

Viel Zeiten gehn an ihm vorüber,

Er siehet die Geschlechter fliehn,

Und bleibt allein in allem Wandel,

Indes die Dinge kommen, ziehn.

Nachdem er oft den Kreis gesehen

Den immer die Natur gemacht,

Ergreiffen Schauder seine Seele,

Denn Alles kehrt wie Tag und Nacht.

Der Neuheit Reiz ist ihm verlohren,

Er kennet was die Erde trägt.

Er findet sich allein auf Erden,

Die Menschen sind nicht sein Geschlecht.

Geleert hat er des Lebens Becher

Und lebet immer, immer fort.

Er kann dem Meere nicht entsteigen

Und hat gelandet doch im Port.

Weh’ dem! ruft er: der auf dem Gipfel

Des Daseyns also stille steht.

Nicht Ew’ges kann der Mensch ertragen,

Und wohl ihm, wenn er auch vergeht.

Ein apokaliptisches Fragment

1. Ich stand auf einem hohen Fels im Mittelmeer, und vor mir war der Ost, und hinter mir der West, und der Wind ruhte auf der See.

2. Da sank die Sonne, und kaum war sie verhüllt im Niedergang, so stieg im Aufgang das Morgenroth wieder empor, und Morgen, Mittag, Abend und Nacht, jagten sich, in schwindelnder Eile, um den Bogen des Himmels.

3. Erstaunt sah ich sie sich drehen in wilden Kreisen; mein Puls floh nicht schneller, meine Gedanken bewegten sich nicht rascher, und die Zeit in mir gieng den gewohnten Gang, indes sie ausser mir, sich nach neuem Gesetz bewegte.

4. Ich wollte mich hinstürzen in das Morgenroth, oder mich tauchen in die Schatten der Nacht, um mit in ihre Eile gezogen zu werden, und nicht so langsam zu leben; da ich sie aber immer betrachtete, ward ich sehr müde und entschlief.

5. Da sah ich ein weites Meer vor mir, das von keinem Ufer umgeben war, weder im Ost noch Süd noch West, noch Nord: kein Windstoß bewegte die Wellen, aber die unermeßliche See bewegte sich doch in ihren Tiefen, wie von innern Gährungen bewegt.

6. Und mancherlei Gestalten stiegen herauf, aus dem Schoos des tiefen Meeres, und Nebel stiegen empor und wurden Wolken, und die Wolken senkten sich, und berührten in zuckenden Blitzen die gebährenden Wogen.

7. Und immer mannichfaltigere Gestalten entstiegen der Tiefe, aber mich ergriffen Schwindel und eine sonderbare Bangigkeit, meine Gedanken wurden hie hin und dort hin getrieben, wie eine Fackel vom Sturmwind, bis meine Erinnerung erlosch.

8. Da ich aber wieder erwachte, und von mir zu wissen anfieng, wußte ich nicht, wie lange ich geschlafen hatte, ob es Jahrhunderte oder Minuten waren; denn ob ich gleich dumpfe und verworrene Träume gehabt hatte, so war mir doch nichts begegnet, was mich an die Zeit erinnert hätte.

9. Aber es war ein dunkles Gefühl in mir, als habe ich geruht im Schoose dieses Meeres und sey ihm entstiegen, wie die andern Gestalten. Und ich schien mir ein Tropfen Thau, und bewegte mich lustig hin und wieder in der Luft, und freute mich, daß die Sonne sich in mir spiegle, und die Sterne mich beschauten.

10. Ich ließ mich von den Lüften in raschen Zügen dahin tragen, ich gesellte mich zum Abendroth, und zu des Regenbogens siebenfarbigen Tropfen, ich reihte mich mit meinen Gespielen um den Mond wenn er sich bergen wollte, und begleitete seine Bahn.

11. Die Vergangenheit war mir dahin! ich gehörte nur der Gegenwart. Aber eine Sehnsucht war in mir, die ihren Gegenstand nicht kannte, ich suchte immer, aber jedes Gefundene war nicht das Gesuchte, und sehnend trieb ich mich umher im Unendlichen.

12. Einst ward ich gewahr, daß alle die Wesen, die aus dem Meere gestiegen waren, wieder zu ihm zurückkehrten, und sich in wechselnden Formen wieder erzeugten. Mich befremdete diese Erscheinung; denn ich hatte von keinem Ende gewußt. Da dachte ich, meine Sehnsucht sey auch, zurück zu kehren, zu der Quelle des Lebens.

13. Und da ich dies dachte, und fast lebendiger fühlte, als all mein Bewußtseyn, ward plötzlich mein Gemüth wie mit betäubenden Nebeln umgeben. Aber sie schwanden bald, ich schien mir nicht mehr ich, und doch mehr als sonst ich, meine Gränzen konnte ich nicht mehr finden, mein Bewußtseyn hatte sie überschritten, es war größer, anders, und doch fühlte ich mich in ihm.

14. Erlöset war ich von den engen Schranken meines Wesens, und kein einzler Tropfen mehr, ich war allem wiedergegeben, und alles gehörte mir an, ich dachte, ich fühlte, wogte im Meer, glänzte in der Sonne, kreiste mit den Sternen; ich fühlte mich in allem, und genos alles in mir.

15. Drum, wer Ohren hat zu hören, der höre! Es ist nicht zwei, nicht drei, nicht tausende, es ist Eins und alles; es ist nicht Körper und Geist geschieden, daß das eine der Zeit, das andere der Ewigkeit angehöre, es ist Eins, gehört sich selbst, und ist Zeit und Ewigkeit zugleich, und sichtbar, und unsichtbar, bleibend im Wandel, ein unendliches Leben.

Der Trauernde und die Elfen

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