Gundolf S. Freyermuth - Das war's. Letzte Worte mit Charles Bukowski

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Das war's. Letzte Worte mit Charles Bukowski: краткое содержание, описание и аннотация

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Am Tag vor Charles Bukowskis letztem Geburtstag führte Gundolf S. Freyermuth mit dem deutsch-amerikanischen Kultautor ein intensives, siebenstündiges Gespräch. Es sollte das letzte Interview werden, das Bukowski gab, bevor er im März 1994 in Los Angeles starb.
Die beiden Autoren sprachen über Bukowskis ungewöhnliche Karriere, die ihn aus dem Pennerleben unter die Hollywoodstars führte, über das Handwerk des Schreibens, über Schriftstellerkollegen wie William S. Burroughs und Norman Mailer, über Ruhm und Geld und natürlich auch über den Tod.
Michael Montfort, Bukowskis Freund und Lieblingsfotograf, nahm dabei die letzten Bilder auf, die von dem großen "dirty old man existieren.
Freyermuths von Sympathie geprägte Erinnerungen an Bukowski führen uns eine abenteuerliche Existenz vor Augen, die sich selbst zum Testfall bestimmte, indem sie am eigenen Leib die Sehnsüchte und Laster unserer Epoche erprobte. Reportage und Reflexion verbindend, untersucht das Buch den "Mythos Bukowski, die Gründe für den einmaligen Aufstieg des Dichters zu einer deutsch-amerikanischen Kultfigur.

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“Klar”, nicke ich. “Andererseits ist das nicht so wichtig. Ich erfinde die Zitate sowieso.”

“Gut”, sagt Bukowski, “dann bin ich beruhigt. Aber paß auf, für den Fall, daß dir nichts einfallen sollte, erzähl ich dir jetzt eine Geschichte, wie das mit dem Schreiben ist ...” Mit einer müden Handbewegung wischt er die Fliege beiseite, die über seinen altersfleckigen Handrücken kroch. “Vor Jahren hockte ich total pleite in so einer Bretterbude in Atlanta. Ich hatte nicht mal eine Schreibmaschine, und ich hatte Hunger. Auf dem Boden zwischen einem Haufen alter Zeitungen hab’ ich ‘nen Bleistiftstummel gefunden. Mit dem kritzelte ich auf die weißen Ränder der alten Zeitungen. Anderes Papier hatte ich nicht. Ich wußte genau, daß kein Mensch je eine Zeile davon lesen würde. Aber ich mußte es trotzdem tun. Automatisch, zwanghaft, wie eine Spinne ihr Netz webt. Verstehst du das? Ich bin ein geborener Schreiber. Ich kann dagegen nichts machen. Außer eben zu schreiben. Und dann geht’s mir besser.”

“Weißt du noch, was du damals geschrieben hast?”

“In der Bretterbude? Um Gottes willen! Nicht ein Wort ...”

“Ich kannte einen Schriftsteller, der hatte 1940 auf der Flucht vor den Nazis in einem französischen Lager gesessen”, erzähle ich, “und da schrieb er seine Gedichte wie du mit einem Bleistiftstummel auf Papierfetzen. Und ein halbes Jahrhundert später, als er fast neunzig und altersblind war und die geretteten Texte archiviert wurden, da konnte niemand mehr die Schrift lesen ...”

“Da siehst du’s”, sagt Charles Bukowski, “hat keinen Sinn, so Zeugs aufzuheben ...”

“Die Geschichte geht weiter: Der alte Mann, er hieß Hans Sahl, wußte jede Zeile auswendig. ‘Was man mit einem Bleistiftstummel geschrieben hat auf einem Block, für den man im Lager zwei Zigaretten tauschen mußte’, hat er gesagt, ‘das vergißt man nicht.’”

“Gut”, sagt Bukowski und lächelt kein bißchen. “Ich meine, der war gut dran. Ich vergesse alles, was ich schreibe.”

“Ist das nicht der Grund, warum wir was aufschreiben?”

“Yeah. Es fällt einem leichter, es abzuhaken. Die Leute fragen mich immer nach irgendwelchen Sätzen in meinen Büchern. Ich sage: ‘Was? Hab’ ich das geschrieben?’ Meiner Meinung nach ist es das beste, du reinigst deinen Kopf von dem alten Kram, so daß du die neuen Sachen schreiben kannst. Es ist, wie ein neues Leben zu beginnen ...”

Charles Bukowski rutscht unruhig auf dem Gartenstuhl hin und her und schiebt seinen Strohhut, der ihn vor der kalifornischen Sonne schützt, tiefer ins Gesicht.

“War’s das endlich?”

“Ich frage mich, wie oft ich dich das fragen lasse, bevor ich ja sage ...”

“Yeah. Das frage ich mich auch ...” Bukowski lacht gutmütig: “Also gut, was jetzt? Hemingway?”

“Noch nicht. Der ist die letzte Zuflucht. Falls mir nichts mehr einfällt.”

“Naja”, sagt Bukowski, “da haben wir wenigstens was, worauf wir uns freuen können.”

VII

Mischwesen aus Mann und Buch.

- Bukowski, der Mythos -

“Wenn ich über Hemingway schreibe, mache ich das meistens aus Verarschung”, sagte Charles Bukowski 1993, “aber ich schulde ihm vermutlich mehr, als mir lieb ist und als ich zugeben kann.”

Hemingway erkundete, in der Regel als Journalist, die Orte und Charaktere seiner Bücher solange, bis sie zu einem Teil seiner Biographie geworden waren. Er und Henry Miller, der sich ein Leben lang als Forschungsreisender in Sachen Spiritualismus und Sex umtrieb, sind die beiden amerikanischen Autoren, die bei der Suche nach Bukowskis würdigeren Vorgängern am häufigsten aufgeboten werden.

“Ernest Hemingway und Henry Miller leben noch, wenn auch krank, und sie hausen in einem billigen Zimmer in East Hollywood - das kann man jedenfalls denken, wenn man diese Sammlung von sechsunddreißig Kurzgeschichten gelesen hat”, schrieb Michael F. Harper 1983 in seiner Rezension von “Hot Water Music”: “Schmutzig, obszön und gewalttätig, gleicht Bukowskis Los Angeles mehr Millers Paris als dem Hemingways, aber unser Führer durch diese Unterwelt zeigt Hemingways lakonischen Stoizismus, nicht Millers apokalyptisches Rhapsodentum.”

Wolf Wondratschek sprach vom “neuen Schreib-Weltmeister im Schwergewicht, Gewichtsklasse Hemingway”. Wilhelm Bittorf, dem “Papa Buk” vor fünfzehn Jahren segnend die Hand auf die Glatze legte, nannte ihn einen “Hinterhof-Hemingway” und deutete damit an, daß Bukowski für die Elendsviertel getan habe, was Hemingway für edlere Stadtteile und Anliegen leistete. Bukowskis Haltung und Tonfall schienen ihm zudem weniger getragen und ernst: “Was Buk produziert, ist nicht Männlichkeitswahn, sondern dessen Parodie ... Wie der Reiter der Rosinante entlarvt auch ‘Buk’ durch groteske Übertreibung, was bei seinen Vorgängern, was bei Miller und Mailer, bei Hemingway und Bogart besser kaschiert war.” Und Jörg Fauser, von dem Charles Bukowski bis heute schwört: “Der Kerl war mehr Bukowski, als ich es jemals war!” -, Fauser also fragte:

“Man nennt Sie oft in einem Atemzug mit Henry Miller?”

“So?” antwortete Bukowski. “Gut für ihn.”

Vergleiche mit anderen Autoren hat Charles Bukowskis ungewöhnliche und ungewöhnlich populäre Prosa unablässig herausgefordert; nicht zuletzt in legitimatorischer Absicht. Neben Hemingway und Miller wurde eine beachtliche Versammlung von Schreibern aufgeboten. Norman Mailer: Bukowski gleiche einem “Mailer on steroids”. Saroyan und Kerouac: “literarische Vorläufer in den Genres der Arbeiter- und Außenseiter-Literatur [seien] Autoren wie Henry Miller, William Saroyan und Jack Kerouac”. Céline: Bukowski “steht in einer Reihe mit Henry Miller und dem französischen Schriftsteller Louis-Ferdinand Céline, unsentimentalen Beobachtern der ranzigen Unterseite der guten Gesellschaft. Aber Céline wurde verrückt, und Miller verwandelte sich in einen Macho-Angeber. Bukowski ist so sachlich wie Armut; er ist zu hart und zu selbstgenügsam, um angeben zu müssen”. Hammett: “Bukowski haut seine Dialoge so trocken und hart aufs Papier wie der Boxer die Fäuste beim Training in den Punchingball. Seine schnörkellose Prosa ist eine Mischung aus Dashiell Hammett und Henry Miller ...” Dostojewski: Bukowski sei “ein exhumierter Dostojewski, der wie ein Verrückter über seine arglosen amerikanischen Brüder herfällt”. Und last not least Jack London: Bukowskis Texte, hieß es, böten “eine Mischung aus Jack Londons Aggressivität und Henry Millers Erotizismus”.

Während im deutschen Sprachbereich der Vergleich mit Hemingway an Häufigkeit alle anderen übertrifft, dominiert im amerikanischen der Verweis auf Henry Miller. Die beiden Autoren waren über Jahrzehnte hinweg kalifornische Nachbarn und korrespondierten miteinander. Bukowski schätzte Miller, fand manchen seiner Romane allerdings über Strecken langweilig. Schuld daran trugen Millers intellektuelle Aspirationen. Bukowski selbst zeigt kaum Neigung zum reflektierenden Umgang mit den abendländischen Bildungsgütern.

“Die zwei schlimmsten Orte, wo man dich hinschicken kann”, meint er, “sind das College und die Kirche. Beide fressen deine Gehirnzellen auf. Steck einen Mann ins College oder steck ihn in die Kirche, und du kannst ihn vergessen.”

Seinem Haß aufs Intellektuelle hat er als dezidierter Anti-Akademiker ebenso Lauf gelassen wie seiner Lust zur Provokation bildungsbürgerlicher Leser.

“Ich habe seit zehn Jahren kein Buch mehr gelesen”, erklärte er 1987 einem perplexen Fragesteller: “Ich kann nicht mehr lesen. Du legst es mir in die Hand, und schon fällt es heraus. Bringt mir einfach nichts. Ich mag den ‘National Enquirer’ und den ‘Herald Examiner’, und das ist es dann. Das meine ich ernst.”

Nicht wenige haben es ihm geglaubt. Er schreibe als ein “unbelehrbar Ungebildeter”, hieß es etwa in der “New York Review of Books”, “der uns wegen unserer Ansprüche auf ein höheres Sein verachtet”.

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