Winfried Thamm
Harras
Alles wird böse
© 2015
1. Auflage Juni 2015
© 2015 OCM GmbH, Dortmund
Gestaltung, Satz und Herstellung:
OCM GmbH, Dortmund
Verlag:
OCM GmbH, Dortmund, www.ocm-gmbh.de
ISBN 978-3-942672-35-1
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Umfeld der Protagonisten
Prolog Prolog Henning Wennemann zog sich an, packte seine Tasche und ging vorsichtig, auf Krücken, auf den Flur. Das Laufen fiel ihm immer noch schwer. Seine Beine schmerzten. Im Besucherraum, wo er auf seine Frau Helen warten wollte, sprach ihn ein Pfleger an, die Klinik habe aus Holland seine Segelhose nachgeschickt bekommen, leider völlig zerschnitten. Ob er sie trotzdem mitnehmen wolle. Er bejahte, bekam eine Plastiktüte ausgehändigt, nahm den Hosenfetzen heraus und durchsuchte die Taschen. Aus einer zog er eine zerknitterte und aufgequollene Visitenkarte heraus: Anastasia Wirkunowa Berliner Straße 6 45123 Essen Telefon: 0201 – 73 72 71 E-Mail: stasia@t-online.de Plötzlich wurden seine Knie weich. Er setzte sich und starrte auf die Karte. Dann ließ er sie in seiner Hosentasche verschwinden. In diesem Augenblick betrat Helen den Raum. „Henning, ich bin so glücklich, dass du endlich nach Hause kommst.“ Sie hielten einander und küssten sich. Es sah sehr innig aus. „Wo ist Karl? Wollte er mich nicht abholen?“, fragte er sie. „Doch, eigentlich ja, aber ... es ist ... frag nicht. Dich erwartet eine Überraschung, okay?“, erklärte sie freudig. „Da bin ich aber gespannt“, antwortete er gut gelaunt. Sie verließen die Klinik, nicht ohne sich von der Stationsschwester Sabine, dem Pfleger Heinrich und dem behandelnden Arzt Dr. Dassler zu verabschieden und sich ausdrücklich zu bedanken. Sie setzten sich in den Passat Kombi und fuhren nach Hause. Auf dem Weg schauten sie sich immer wieder an und lächelten sich zu, wechselten jedoch kaum ein Wort. Henning brannte die Visitenkarte ein Loch in den Oberschenkel. Helen parkte vor dem Haus, nicht in der Garage, zu eng für ihn und seine Krücken. Sie gingen auf die Haustür zu. „Du wirst staunen, Henning!“, strahlte sie und schloss die Haustür auf. Karl kam den Flur entlanggelaufen. Henning ließ die Krücken fallen. Sein Sohn sprang ihm in die Arme, er konnte ihn halten ohne zu fallen und drückte ihn fest an sich. „Papa, ich bin so froh, dass du wieder da bist!“, sagte Karl freudestrahlend. „Ach Karl, ich auch. Nichts habe ich mir mehr gewünscht.“ Henning war ehrlich gerührt. „Und jetzt die Überraschung!“, sagte Helen hinter ihm. „Rate mal, wer da ist?“ „Keine Ahnung. Dein Vater?“, war seine Antwort auf dem Weg zum Wohnzimmer. Seine Frau überholte ihn und stand in stolzer Haltung neben dem Sofa. „Schau, dein Freund Harras. Ich habe ihn eingeladen. Und er hat seine Freundin mitgebracht. Darf ich vorstellen: Henning, mein Mann! Anna, Harras Freundin.“ Auf seiner Couch saßen: Harras und Stasia
Teil I – Alles wird gut Teil I Alles wird gut „Freundschaft ist wie Heimat“ Kurt Tucholsky
Kapitel 1 – Misslungene Überraschung
Kapitel 2 – Der erste Tag zu Hause
Kapitel 3 – Mails
Kapitel 4 – Wiedersehen mit seiner Crew
Kapitel 5 – Ein klärendes Gespräch
Kapitel 6 – Mails
Kapitel 7 – Erstes Wiedersehen mit Stasia
Kapitel 8 – Streit um eine Geschäftsidee
Kapitel 9 – Mails
Kapitel 10 – Ein vertrauliches Gespräch
Kapitel 11 – Freier Zugang für Harras
Kapitel 12 – Mit Karl beim Fußball
Kapitel 13 – Dreierstreit mit Sirene
Kapitel 14 – Nachbarsfreunde und Einsamkeit
Kapitel 15 – Mails
Kapitel 16 – Männerabend
Kapitel 17 – Die Geburtstagsidee
Kapitel 18 – Die alten Freunde
Kapitel 19 – Hennings Geburtstagsfest
Kapitel 20 – Die Geburtstagsnacht
Teil II – Alles wird schlecht
Kapitel 21 – Nach dem Fest
Kapitel 22 – Mails
Kapitel 23 – „Blue Note“
Kapitel 24 – Der leere Lehrer
Kapitel 25 – Eine neue Freundschaft
Kapitel 26 – Walter wird flügge
Kapitel 27 – Freundschaft auf tönernen Füßen
Kapitel 28 – Heiligabend
Kapitel 29 – Die Silvesterparty
Kapitel 30 – Abwärts – Aufwärts
Kapitel 31 – Beziehungskarussell
Kapitel 32 – Mails
Kapitel 33 – Briefkastendesaster
Kapitel 34 – Helen zu Besuch im Himmel
Kapitel 35 – Noch ein Besuch
Kapitel 36 – Henning fällt der Himmel auf den Kopf
Teil III – Alles wird böse
Kapitel 37 – Polizei im Haus
Kapitel 38 – Mails
Kapitel 39 – Feindbilder
Kapitel 40 – Fluchthafen
Kapitel 41 – Vater, Sohn und Nachbarschaft
Kapitel 42 – Bei der Polizei
Kapitel 43 – Die Enttarnung
Kapitel 44 – Wie sich die Spreu vom Weizen trennt
Kapitel 45 – Mails
Kapitel 46 – Wenn Feinde reden
Epilog
Über den Autor
Für alle meine Freunde, alte und neue, tote und lebende, gewesene, gegenwärtige und zukünftige.
„Es ist schlimm, erst dann zu merken, dass man keine Freunde hat, wenn man Freunde nötig hat.“
Plutarch
(gr. Schriftsteller 45 – 125 n. Chr.)
Henning Wennemann zog sich an, packte seine Tasche und ging vorsichtig, auf Krücken, auf den Flur. Das Laufen fiel ihm immer noch schwer. Seine Beine schmerzten.
Im Besucherraum, wo er auf seine Frau Helen warten wollte, sprach ihn ein Pfleger an, die Klinik habe aus Holland seine Segelhose nachgeschickt bekommen, leider völlig zerschnitten. Ob er sie trotzdem mitnehmen wolle. Er bejahte, bekam eine Plastiktüte ausgehändigt, nahm den Hosenfetzen heraus und durchsuchte die Taschen. Aus einer zog er eine zerknitterte und aufgequollene Visitenkarte heraus:
Anastasia Wirkunowa
Berliner Straße 6
45123 Essen
Telefon: 0201 – 73 72 71
E-Mail: stasia@t-online.de
Plötzlich wurden seine Knie weich. Er setzte sich und starrte auf die Karte. Dann ließ er sie in seiner Hosentasche verschwinden. In diesem Augenblick betrat Helen den Raum.
„Henning, ich bin so glücklich, dass du endlich nach Hause kommst.“
Sie hielten einander und küssten sich. Es sah sehr innig aus.
„Wo ist Karl? Wollte er mich nicht abholen?“, fragte er sie.
„Doch, eigentlich ja, aber ... es ist ... frag nicht. Dich erwartet eine Überraschung, okay?“, erklärte sie freudig.
„Da bin ich aber gespannt“, antwortete er gut gelaunt.
Sie verließen die Klinik, nicht ohne sich von der Stationsschwester Sabine, dem Pfleger Heinrich und dem behandelnden Arzt Dr. Dassler zu verabschieden und sich ausdrücklich zu bedanken. Sie setzten sich in den Passat Kombi und fuhren nach Hause.
Auf dem Weg schauten sie sich immer wieder an und lächelten sich zu, wechselten jedoch kaum ein Wort.
Henning brannte die Visitenkarte ein Loch in den Oberschenkel.
Helen parkte vor dem Haus, nicht in der Garage, zu eng für ihn und seine Krücken. Sie gingen auf die Haustür zu.
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