Jürgen Roth - Die Poesie des Biers 2

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Bei Jürgen Roth wird man nachgerade zum Bierbuchtrinker, ohne jemals einen zur Beschwernis werdenden Textkater davonzutragen, hingegen ein euphorisch stimmender Wörterschwips unter keinen Umständen ausbleibt, und ob der wahrlich wundervielfältigen Bierlobpreisungen der ein oder andere Griff ins Spezialitätenregal nicht ausbleibt, worauf denn die Hochstimmung von Hopfen und Malz glorios begleitet und unterfüttert wird. Schon mancher bekennende Weintrinker hat nach Roths Bierpoesielektüre seine jahrzehntealten Vorräte traubenvergorener Trophäen jäh in den Ausguss gekippt, um hernach nur noch dem Hopfensud zu huldigen und den lieben Mann im Mond einen guten Gott sein zu lassen. So oder ähnlich! Nach «Bier! Das Lexikon», «Bier! Das neue Lexikon», «Bier! Die CD», «Die Poesie des Biers» und der schon fast unverschämt überbordend erweiterten 2. Auflage derselbigen Poesie des Biers, kommt nun schlicht und ergreifend «Die Poesie des Biers 2» mit ausschließlich neu gebrauten Texten.
Jürgen Roth, 1968 geboren, studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Tübingen und an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, wo er später auch promovierte. Heute lebt Jürgen Roth als freier Schriftsteller in Frankfurt am Main und veröffentlicht regelmäßig sprachkritische Beiträge in den Zeitschriften konkret, taz, Titanic und anderen Publikationen. Ein Schwerpunkte seiner schriftstellerischen Tätigkeit ist das Bier. So schrieb er mit Michael Rudolf «Bier. Das Lexikon» sowie alleine «Bier. Das neue Lexikon» (beide Reclam Leipzig) und «Die Poesie des Biers» (Oktober Verlag). Derzeit ist Jürgen Roth Deutschlands bekanntester Biertester.

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Und wie er das macht, das ist ein Wunder, das bewundert werden soll. Nein, muß.

Die sieben heiligen Schlucke

»Trink es mit den Augen!« Fergal Murray, Braumeister im Stammhaus von Guinness in Dublin, hebt das Glas und nimmt einen Schluck. Dann setzt er es behutsam auf dem rötlich schimmernden Holztresen ab und sagt: »Weiche Textur. Es ist die weiche Textur.«

Die weiche Textur. Die sei es. Das sei es, was die Biertrinker der Welt, unabhängig davon, welchen Alkoholgehalt das Guinness habe (in Afrika trumpft es, da die Leute nach »Impact« verlangten, mit acht Prozent auf), an jenem Stout schätzen, das die Gemeinde seiner Verehrer seit mehr als zweihundertfünfzig Jahren zum Schwärmen bringe, auch deshalb, weil man, ergänzt Murray, an Geschmacksmoden keinerlei Konzessionen mache. Brauer, bleib bei deiner Rezeptur, und Murray erläutert, es sei ihm sogar ausdrücklich untersagt, mit anderen als den glänzend bewährten Geschmackstönungen zu experimentieren.

Das Guinness ist eine Weiterentwicklung des klassischen englischen Porters, eines dunklen, röstmalzigen Vollbieres, und dennoch ist Guinness eine urirische Angelegenheit. Sein Erfinder, besser: sein Schöpfer, Arthur Guinness, wird adoriert wie eine Art Nationalheiliger. Das zumindest suggerieren die öffentliche und die mit einem gewissermaßen unaufdringlichen Aplomb unterbreitete Meinung des Unternehmens, das nach wie vor in Dublins ältestem Arbeiterviertel produziert, in den Liberties, westlich des Cathedral Districts.

Wir unterstellen Furgal Murray nicht, daß er schnöde werbliche Interessen verfolgt, wenn er uns zum Toast auffordert: »Gedenkt dieses Mannes! Gedenkt Arthur Guinness’! Nicht des Bieres! Welch ein Genie! Welch ein Genie!« Wir sind artig und nehmen den zweiten Schluck. »So schmeckt ein jahrhundertelang gewachsenes Erbe«, betont Murray noch einmal, und er hat ja recht. Erbe hin oder her, es schmeckt, quirlig, leicht sämig, solide im Körper, feinfühlig und gleichwohl stark bittergehopft, auf den Aromahopfen zur Abrundung kann man getrost verzichten. Es schmeckt bereits zur Mittagszeit, und zwar vorzüglich, zweifelsohne – was wir allerdings schon vorher wußten.

Ein Guinness zu trinken ist ein gesamtsensorisches Erlebnis, ein komplexer Akt der Perzeption, versucht uns Murray zu vermitteln. Man müsse sehen , was ein Guinness ausmache, »ein Guinness-Trinker trinkt zuerst mit dem Auge, denn ein Guinness ist ein Kunstwerk«. Der Erschaffung des Kunstwerkes durch das Zapfen sei daher ein gerüttelt Maß an Aufmerksamkeit zu schenken. Man befolge also geflissentlich folgende sechs Schritte: 1) Das saubere Glas konzentriert beäugen. 2) Das Glas mit vier Fingern und dem Daumen umklammern. 3) Das Glas im Fünfundvierzig-Grad- Winkel unter den Zapfhahn halten und bis zum Rand füllen. 4) Das Glas absetzen, zwei Minuten nicht berühren und »dabei beobachten, wie das Bier zum Leben erweckt wird«, wie sich der cremige Schaum durch die erwachenden und aufsteigenden Bläschen zu bilden und zu stabilisieren beginnt. 5) Kurz bis zur Oberkante nachzapfen. 6) Glas auf den Tresen stellen.

Und schließlich, 7): trinken – unbedingt in gerader Körperhaltung, den Ellbogen fünfundvierzig Grad abgewinkelt. Andernfalls entrate der Ritus des Trinkens der Würde und des Stolzes. Im übrigen, beendet Fergal Murray seinen Vortrag, werde ein Glas Guinness in exakt sieben gleichen Zügen geleert, was sich hinterher an sieben gleichmäßig angeordneten Schaumringen ablesen lassen müsse.

Mit diesen unantastbaren Regeln im Gepäck machen wir uns auf die Suche nach geeigneten Stätten, um dem Ritual der sieben heiligen Schlucke zu frönen. In der Grafton Street, Dublins Haupteinkaufsstraße, die den Park St. Stephen’s Green und das Trinity College an der Nassau Street verbindet, säumen Bettler und Immigranten, die mit Piktogrammen auf Pappdeckeln auf Fastfood- und Kleidungsläden hinweisen, die herausgeputzten Häuserzeilen. Ja, »überall herrscht tiefe Depression« (Spiegel ), aus dem »keltischen Tiger« Irland ist, man hört es – obschon jüngst irgendwer Signale der Besserung wahrgenommen haben will – unablässig, eine »getretene Katze« (Spiegel) geworden, »täglich macht eine Kneipe in Irland dicht« (taz) , die »Konsumphantasien« (Le Monde diplomatique) sind passé, heute laufe man wieder durch das altbekannte »Armenhaus« (taz) .

Wir biegen von der Grafton Street rechts ab in die Duke Street. Linker Hand blitzen goldene Lettern auf einer schwarzen Fassadenvertäfelung: The Duke . Einmal, ein einziges Mal über Dublin schreiben, ohne James Joyce zu erwähnen? Eher denken wir bei der Sahara an Orangenbäume.

Joyce kehrte regelmäßig im Duke ein, einem großräumigen Pub mit zahlreichen Sitznischen und weitgeschwungenen Tresen. Vom Trinity College brauchte er zu Fuß zwei Minuten hierher. Es ist halb eins, wir trinken unser erstes public Pint Guinness. Es kostet 4,70. Irland ist das teuerste Land der Eurozone. Das verstehe einer.

Das Glas schmiegt sich in die Hand. Vier Finger und der Daumen halten es im Klammergriff. Das Auge, das mittrinken soll, schaut den seidigsten Bierschaum aller Zeiten. Das Ohr vernimmt ein saumleises Bitzeln. Die Nase erhascht die noble Bittere. Die Zunge gibt sich den weichen Wirbeln des rubinroten Zaubertranks hin. Gottgefällig rinnt der ruhmreiche Rotz den Hals hinunter.

Der Geist eines Getränks, er offenbart sich, wer hätte es gedacht, im Trinken, jedoch zudem im Blick, im Rückblick darauf, was man gerade getan hat. Ein angetrunkenes Glas Guinness, das vor einem thront, erfüllt einen mit majestätischer Zufriedenheit, und es fordert stumm: Komm, weiter geht’s, aber mit der Ruhe!

»Enjoy Guinness sensibly«, ermahnt uns ein Schriftzug auf der Markise unter dem Markenlogo mit der Harfe, das Dublin beherrscht wie die Gier die Wall Street. Sensibly, logisch, genieße mit Verstand, nicht mit Gefühl. Ralf Sotscheck, seit 1985 Irland-Korrespondent der taz , gibt in seinem Dublin-Buch Die blaue Tür mit der Nummer sieben (Wien 2009) preis, man müsse im Pub nur den Zeigefinger heben, dann erhalte man in kürzester Zeit ein Guinness. Sotscheck weiter: »Weicht die Qualität des Guinness auch nur eine Nuance vom hohen Anspruch der Trinker beiderlei Geschlechts ab, so nimmt der Wirt das Pint anstandslos zurück – selbst wenn das Glas schon fast leer ist, weil die halbe Kneipe davon probiert und dem Gebräu Ungenießbarkeit bescheinigt hat.«

Die halbe Kneipe besteht jetzt aus uns und einer Mittfünfzigerin, einer irischen Fremdsprachenlehrerin. Zu beanstanden ist nichts. Im Gegenteil. »Großartiges Zeug!« prostet sie uns zu. »Es macht dich sachte betrunken. Die Krise? Vergiß sie! Wir haben Guinness!«

Kürzlich war zu lesen, die irische Regierung appelliere mal wieder an die Bevölkerung, sich durch Eigeninitiative aus dem Sumpf zu ziehen. Und bei einer solchen Gelegenheit erinnert man bevorzugt an das Jahr 1959, als Guinness aus Anlaß des zweihundertsten Geburtstages eine berühmt gewordene Werbekampagne lancierte: Auf dem Atlantik ließen die PR-Strategen 150.000 Guinness-Flaschen über Bord gehen. In jedem Gebinde steckten eine Botschaft des »Büros von Neptun« und eine Bastelanleitung, mit deren Hilfe sich die Flasche zu einer Schreibtischlampe umbauen ließ. Noch heute tauchen die Guinness-Leuchten rund um den Erdball auf, und Premierminister Enda Kenny verweist gerne auf diese Geschichte. Sie soll den Iren vor Augen führen, daß man »Unternehmergeist, Kreativität und Erfindungsreichtum« entwickeln müsse.

Ja, Guinness und die Werbung. Die Qualität der »samtschwarzen Muttermilch der Iren« (Guinness) allein dürfte nicht sicherstellen, daß täglich weltweit zirka zehn Millionen der in fünfzig Ländern gebrauten Pints über die Tresen wandern. Als »legendär« werden die Werbeaktionen eines Unternehmens bezeichnet, das längst nicht mehr irisch ist und zu dem in London ansässigen Getränkekonzern Diageo gehört, der den Globus auch mit Tausenden von Schnapsmarken beglückt.

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