Julius Rodenberg - Bilder aus dem Berliner Leben

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Julius Rodenberg nimmt uns mit auf seine Spaziergänge durch das Berlin seiner Gegenwart und Vergangenheit. Er zeigt ein Bild des Wandels, bedingt durch die Industrialisierung und Urbanisierung, die sich im 18. und 19. Jahrhundert in Berlin vollzieht. So beschreibt Rodenberg Weide- und Wiesenflächen, wo heute geschäftiges Leben tobt. In schillernden Farben und reichen Anekdoten schildert er das Berliner Leben. «Bilder aus dem Berliner Leben» ist aber auch ein literarischer Spaziergang, in dem Rodenberg wichtige Persönlichkeiten und Ereignisse Revue passieren lässt und uns in Lesekonditoreien und Cafés mitnimmt sowie Berliner Originale zum Leben erweckt.
Diese neue E-Book-Ausgabe verfügt über einen umfangreichen, neu erstellten Anmerkungsapparat und ein ausführliches Personenregister sowie ein Straßenverzeichnis, welches dazu einlädt auf den Spuren Rodenbergs durch Berlin zu wandeln.
Darüber hinaus wird diese digitale Ausgabe durch historische Aufnahmen und Bilder des modernen Berlins zur Veranschaulichung der urbanen Entwicklung und der beschriebenen Charaktere bereichert. 100% Sachbuchklassiker: vollständig, kommentiert, relevant.

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Ein andrer Zug, der meine Spaziergänge mir angenehm macht, ist, aus eigener Anschauung wahrzunehmen, wie trefflich in dieser Stadt für die heranwachsende Jugend gesorgt ist, beides, für ihren Unterricht und ihre Gesundheit. Es bedürfte ja freilich dieser Bestätigung nicht, wo die Resultate so klar vor Augen liegen und unser Schulwesen uns fast noch berühmter in der Welt gemacht hat als unser Heerwesen. Aber doch ist es etwas, das, was uns Außenstehenden meist nur ein Begriff ist, einmal leibhaftig vor Augen zu haben; und wo man hier und anderwärts in den Geschäfts- und Fabrikgegenden unsrer Stadt, zuweilen in einer recht dürftigen Umgebung, ein auffallend schönes Gebäude sieht, zumeist aus heimischem Material, Backstein und Sandstein, mit palastartiger Front, mit hohen und breiten Fenstern, mit vielem Grün entweder ringsum oder durch die Portale leuchtend von dem Hofe her, da kann man sicher sein, dass es eine Gemeindeschule ist, wie der prachtvolle Backsteinbau in der Elisabethstraße oder das imposante Häuserkarree in der Strausberger Straße, in welcher sich obendrein noch eine städtische Volksbibliothek befindet. Ja, ja – die gute, alte Zeit hatte manches, was uns dermalen abhanden gekommen; solche Schulhäuser aber hatte sie nicht. Und dann an jedem schönen Sommermorgen diese Scharen glückseliger Kinder zu sehen, bald der einen, bald der andern Schule, heute Mädchen in ihren bunten Kleidchen, morgen Knaben in ihren Turnjacken und mit Botanisierbüchsen über der Schulter, wie sie fröhlich aus den entfernteren Gegenden der Stadt durch den Tiergarten nach dem Grunewald und den Havelseen ziehen – wie sie truppweise marschieren, zwei und zwei, und ihre vierstimmigen Lieder singen, mit einem bescheidenen Mann an ihrer Spitze, der den Takt schlägt und in der Dankbarkeit und Freude seines Herzens über den herrlichen, freien Tag eine Zigarre dazu raucht ... Achtung, meine Herren! Es ist der preußische Schulmeister, der hier still und fast unbemerkt an Ihnen vorübergegangen!

Solch ein Anblick macht mich froh für den ganzen Tag, und der Gedanke daran begleitet mich bis hierher, wo wohl mancher von den kleinen Sängern seine Heimat haben mag. Sonntagsruhe herrscht in den schattigen schmalen Straßen, die sich vom Georgenkirchhof 45aus abzweigen. Sie scheinen von ihren Bewohnern verlassen. Nur hier und dort aus dem Keller herauf ist ein Mütterchen gestiegen, das mir misstrauisch nachsieht, indem ich vorübergehe. Wie gerne würd ich ihr einen guten Abend wünschen! Aber das geht nicht hier in der großen Stadt. Sie würde vielleicht meinen, dass sie es mit einem zu tun hätte, der es auf ihre Habseligkeiten abgesehen. Aus einem Fenster schaut ein sonntäglich geputztes Mädchen, aus einem andern ein hemdärmeliger Mann. Vor dem Fleischerladen sitzt die behäbige Frau Metzgerin mit einer weißen Schürze, neben ihr der wohlgenährte Herr Gemahl und ein Nachbar. Hier tönt aus einem Hause Klavierspiel, dort aus einem Hofe die Drehorgel. Sonst ist es sehr still hier, wo man am Wochentag kaum vorwärts kommt auf dem schmalen Trottoir 46. Alles scheint ins Freie geflogen.

Nun auf einmal erscheint im Hintergrund eine dichte Masse Grüns; es ist der »Hain«, wie sie in dieser Gegend den Friedrichshain nennen. Immer deutlicher tritt er hervor, man kann die Baumkronen schon unterscheiden, wie sie sich eine neben und über der andern wölben. Aber ich halte darauf, wie ein rechter Berliner »Cockney« 47, wenn der Ausdruck erlaubt ist, meinem Ziele nicht auf Nebenwegen zu nahen. Wenn der Berliner vor das Landsberger Tor gehen will, so geht er durch die Landsberger Straße; das ist schon sein halbes Vergnügen. Und sie kann sich auch wohl sehen lassen, diese Straße mit ihren großen und ihren kleinen Häusern, wie sie grade durcheinander gewürfelt sind. Das Grün ist verschwunden, aber dafür haben wir diese malerischen Perspektiven, die ich liebe und selbst in diesen langen, als nüchtern verschrienen Berliner Straßen finde, wenn Licht und Schatten wechseln, wenn Seitenstraßen sich öffnen, in denen das anmutige Spiel sich fortsetzt; wenn hier unter dem Torbogen eines alten Wirtshauses ein Frachtwagen gesehen wird, mit weißem Leinen bespannt, und dort ein lattenumzäunter Hof erscheint, wie eine Meierei mit Ackerwagen und Ackergerät, mit Stallungen und Kühen, ein märkisches Idyll, wie Schmidt von Werneuchen es nicht besser hätte singen können und noch dazu vielleicht an der identischen Stelle, wo der vorhinnigen Exzellenz, des Generalfeldmarschall Derfflingers, verfrorener Weinberg lag!

Allein ich kann die Bemerkung nicht unterdrücken, dass man in dieser Gegend der Stadt für bürgerliche Meriten 48weit mehr Anerkennung und Dankbarkeit besaß als für die militärischen. Von dem alten Haudegen, der am Landsberger Tor von seinen gewonnenen Schlachten ausruhte, erzählt hier keine Straße mehr. Dagegen verewigt der Büschingplatz und die Büschingstraße den Namen des hochverdienten Mannes, der siebenundzwanzig Jahre lang Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster 49war und durch seine klassische »Erdbeschreibung« 50den Grund zu der neueren wissenschaftlichen Behandlung der Geographie gelegt hat. Hier in der damals ländlichen Gegend besaß er ein Gartenhaus, und in seinem eigenen Garten ward er bestattet. Erst im Jahre 1873 bei dem Durchbruch der Landwehrstraße durch die Gollnowstraße wurden der Garten, das Gartenhaus und das Grab beseitigt und die Gebeine Büschings und der Seinigen nach dem Kirchhof der Georgengemeinde 51vor dem Landsberger Tor getragen, wo sie seitdem an bevorzugter Stelle ruhen. Die Litzmannsgasse heißt nach einem angesehenen berlinischen Bürgermeister dieses Namens, die Waßmannsstraße nach einem Zimmermann, der einen Gartenfleck seines Grundstücks, und die Gollnowstraße nach einem Stadtverordneten, der seine Scheune dem gemeinen Besten opferte. Wenn man dankbar zu jener Zeit war, so war man auch bescheiden: Für eine Scheune hatte man die Unsterblichkeit! Unsere Stadtverordneten haben es nicht mehr so billig.

Jenseits des Büschingplatzes nimmt die Landsberger Straße einen überwiegend modernen Charakter an, es ist ihr neuestes und letztes Stück. Am Ende derselben stand noch bis vor etwa zehn Jahren das Landsberger Tor, und eine Mauer schloss sich daran, welche nicht aussah, als ob sie irgendeinem Feinde Trotz bieten könne. Das war denn auch freilich ihre Bestimmung nicht: Sie war keine Fortifikationsmauer 52wie jene aus den Zeiten der Kurfürsten und ersten Könige, sondern diente den eminent friedlichen Zwecken der Schlacht- und Mahlsteuer. Doch engte sie die Stadt ein und gab ihr ein unschönes Aussehen: Schlecht gepflasterte und auch sonst nicht zum Besten gehaltene Wege, Kommunikationen genannt, vermittelten, dicht unter der Mauer, den Verkehr der Fußgänger von Tor zu Tor. Diese Mauern und Tore sind längst gefallen, und wenn man jetzt auf den Landsberger Platz kommt, so hat man einen wirklich großstädtischen Anblick vor sich: Zu beiden Seiten ausgedehnt liegt eine prachtvolle neue Straße: die Friedenstraße – links, wo die Kommunikation am Königstor war, ihr vornehmerer Teil, mit wahrhaft herrschaftlichen Häusern an einer schönen Promenade; rechts, wo die Kommunikation am Landsberger Tor war, eine Straße, wie einer von den Pariser äußern Boulevards, in der Mitte mit Bäumen bepflanzt und so breit wie in Berlin etwa nur noch die Straße Unter den Linden. Gegenüber, wo die Sandhügel waren, rauscht und weht und lädt in seine grüne Dämmerung der Friedrichshain, zieht sich in sanfter Steigung die Landsberger Allee den Berg hinan, und welch ein Bild bunten, sonntäglichen Lebens in der Mitte! Da fahren die Pferdebahnen, da kreuzen sich die Wagen und die Omnibusse; da drängen sich die Menschenhaufen auf dem weiten, offenen Platz. Und dann wieder kann das Auge ruhen auf dem sommerlichen Grün des »Hains«, um welches von außen sich schwebende Festons 53von Rankengewächsen schlingen. Es ist die Zeit des Jasmins und des Holunders, und beide vereint senden ihren weißen Blütenschimmer und ihre vermischten Wohlgerüche, den süßen und den herben, mir entgegen. Von Blumenbeeten umgeben erhebt sich das Kriegerdenkmal, auf seinen Tafeln von Erz schimmern im Lichte der sinkenden Sonne die Namen der Braven aus diesem Distrikt, die in Frankreich gefallen, und mittendrin bin ich jetzt in dem Sonntag der feiernden Menge. Doch diese Leute sind auch am Sonntag noch bepackt und beladen. Eine Frau schleppt ein Kind, das ihr auf dem Arme eingeschlafen ist, der Mann geht hinterher mit einem Blumentopf. Der Mann in dieser Gegend wählt sich, wenn er es irgend möglich machen kann, das bessere, das heißt: das leichtere Teil. Der »Hain« wimmelt von Kindern, die sich beim Spiele vergnügen: Kinder aus dem Volk, Mädchen im Kattunkleidchen, Knaben in linnenen 54Jacken. Die Mütter haben meist ernste, schmächtige Gesichter, auf denen die Spuren der Arbeit und des Nachtwachens zu lesen sind. Sie hören früh auf, jung zu sein. Alte Frauen sitzen mit dem Strickstrumpf auf den Bänken oder im Gras unter den Bäumen. Das sind Erscheinungen, die man nicht im Tiergarten sieht. Der Friedrichshain hat nicht das Privileg der Jahrhunderte wie der Tiergarten. Dieser war ein alter, königlicher Forst und misst heute noch eine bis zwei Stunden im Umfang. Von unsren aristokratischen Quartieren begrenzt oder umgeben, gewährt er in seinem Schoße zu gewissen Stunden des Tages den Anblick der Eleganz, zu andren den der vornehmen Ruhe. Von ganz verschiedener Art ist der Friedrichshain: eine Schöpfung der Stadt, zur Säkularfeier 55der Thronbesteigung Friedrichs des Großen, dient er nicht dem Luxus, sondern allein dem Wohlergehen und der Gesundheit eines großen Teiles unserer Bevölkerung. Er trägt den Geruch des Grüns, den Sauerstoff der Waldluft in enge, dichtbewohnte Straßen. Auch unterschätze man nicht die moralische Bedeutung, welche die Nachbarschaft eines solchen Stückes Natur für den Großstädter hat. Der »Hain« ist eine Wohltat für diese Gegend und ihr Stolz. Denn obgleich von geringerer Ausdehnung als der Park im Westen, entbehrt er doch keineswegs der landschaftlichen Reize. Seine Bäume stehen in der Fülle der Kraft, und sein hügeliges Terrain bildet eine wechselnde Szenerie, wie man sie nicht bald zum zweiten Mal in Berlin hat. Gutgepflanzter Rasen gleitet sanft an den Abhängen nieder und bedeckt mit seinem hellgrünen Sammet 56weite Flächen; beständig öffnen sich neue Durchblicke, man wandert bergauf, bergab durch duftendes Gesträuch und kommt zuweilen an Stellen, so lauschig und einsam, dass man meint, das Reh müsse heraustreten an den Rand der Lichtung. Dann wieder in einer Staubwolke, welche die Sonne vergoldet, bewegen sich Hunderte kleiner Gestalten: Kinder sind es, die hier in der Mitte des Hains, um das Bronzebild unseres Königs, des großen Friedrich, den Ringelreihen tanzen, Festungen aus Sand bauen, sich haschen und entlaufen. Ehepaare und Liebespaare (denn auch diesen ist der »Hain« geheiligt) füllen die Bänke des Rondells; nicht weit davon ist ein hübsches Zelt errichtet, in welchem Milch zu haben ist, frisch von der Quelle, und auf einer Anhöhe, mit den Laubmassen und Wiesen zu seinen Füßen, steht in freier und luftiger Lage das städtische Krankenhaus 57, dessen rotes Mauerwerk weithin sichtbar ist durch das Grün, dessen stiller, weißer Hof auch die Kinder zur Ruhe mahnt, wenn sich eines von seinem Spielplatz hierher verirrt.

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