Klaus Fleischer
Aus dem puren Leben gegriffen Teil 10
Schon wieder verwirrt
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Inhaltsverzeichnis
Titel Klaus Fleischer Aus dem puren Leben gegriffen Teil 10 Schon wieder verwirrt Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort Vorwort Vorwort oder auf den Punkt gebracht – einige Vorwörter. Ich habe mich wieder einmal mit meinem Zweifingeradlersuchsystem auf meine Tastatur gestürzt, etwas in den hinteren Schubladen meiner gut geordneten Gehirnwindungen (Entschuldigung, dass ich etwas müde lächeln muss) gewühlt und siehe da – ich habe etwas gefunden. Einige verwirrte Gedanken und Erinnerungen nun wieder niedergeschrieben und ich hoffe, es ist in Eurem Geschmack. Lange Rede – kurzer Sinn oder so ähnlich. Also lest Euch einfach durch und wir werden sehen, ob ich noch alle Tassen im Schränkchen habe.
Die Achillessehne
Die gesunde Lebensweise und der lange Weg dorthin
Geld macht bestimmt nicht glücklich
Mann, heule doch nicht
Rauchen oder lieber nicht?
Die lieben Untermieter
Vorurteile oder Papa kann alles
Impressum neobooks
Vorwort oder auf den Punkt gebracht – einige Vorwörter. Ich habe mich wieder einmal mit meinem Zweifingeradlersuchsystem auf meine Tastatur gestürzt, etwas in den hinteren Schubladen meiner gut geordneten Gehirnwindungen (Entschuldigung, dass ich etwas müde lächeln muss) gewühlt und siehe da – ich habe etwas gefunden. Einige verwirrte Gedanken und Erinnerungen nun wieder niedergeschrieben und ich hoffe, es ist in Eurem Geschmack. Lange Rede – kurzer Sinn oder so ähnlich. Also lest Euch einfach durch und wir werden sehen, ob ich noch alle Tassen im Schränkchen habe.
Auf einem Bürgersteig wurde vor ein paar Wochen ein Mann totgefahren. Ein Mazda Fahrer war in seinem Wagen mit 40 Stundenkilometer Geschwindigkeit aus einer Toreinfahrt herausgekommen. Nun muss ich dazu anmerken, der Fahrer hätte auch jegliche andere Automarke besitzen können, BMW, Mercedes, Opel oder Citroen (ich hoffe, ich habe jetzt genug Werbepunkte gesammelt), es hätte an der Sache an sich nichts ändern können.
Der Fußgänger war auf der Stelle tot und man kann dem verzweifelten Mazda Fahrer nicht einmal die Schuld in seine ausgetretenen Schuhe schieben, weil er an sich abstoppen wollte, aber das Brems- mit dem Gaspedal verwechselte. Das kann ja nun durchaus einmal vorkommen und ist nun wirklich kein Beinbruch.
Die ganze tragische Angelegenheit der Geschichte kennen aber leider nur die wenigsten.
Willibald Mückenbart (Name frei erfunden) war Fleischer von Beruf. Er war ein tüchtiger Arbeiter, er war mächtig stark und ein mutiger Mann. Einmal verkloppte er auch eine ganze dreiköpfige Bande Halbstarker, die sich völlig untypisch einer etwa 40jährigen betrunkenen Dame in einigermaßen unzüchtiger Weise nähern wollten. Ein anderes Mal hatte Willibald Mückenbart auch einen Wohnungsbrand in seinem Haus auf recht drakonische Weise verhindert.
Es war in einer Hochparterre-Wohnung, da brannte ein Kleiderschrank. Willibald kurz das Fenster aufgerissen und den ganzen schweren Schrank auf die Straße gekegelt, obwohl – wie es sich später herausstellte – ein Herr in dem Schrank versteckt war und er Ehemann der betreffenden treulosen Gattin das Feuer ganz bewusst angelegt hatte.
Na ja, diese Episoden werden hier ja nur aus dem einfachen Grund so plastisch geschildert, damit jeder merkt, was für ein kühner, tapferer und mutiger Geselle dieser Willibald Mückenbart war.
Aber eine Achillessehne hat ja schließlich der Gescheiteste – denken wir nur an Siegfried mit dem Blatt hintendrauf.
Also nicht das Blatt war es und auch nicht der Rücken, im Gegenteil, die Zähne machten Willibald Mückenbart quasi von Geburt an zu schaffen. Einmal beim Kinderzahnarzt, da hatten sie ihn so gepiesackt, dass der arme Willibald für sein ganzes Leben lang von Zahnärzten die dicke Knollennase voll hatte.
„Lieber leiden!“ – das war seine Devise geworden. Und viele Leute kannten den fleißigen Fleischergesellen nur mit wenigstens einer dicken Backe. Selbst auf der Polizei wollten sie ihm die Schwellung schon als besonderes Kennzeichen eintragen, gewissermaßen amtlich machen.
Manchmal, so in der Kneipe, trank der gute Willibald Mückenbart nur Schnaps, weil der so gut betäubte. Er hatte sogar mal eine Art seelischen Doktor aufgesucht, ihm die ganze Leier heruntergebetet (unter anderem wollte der seltsame Heilige auch wissen, wie oft Willibald Verkehr hätte und ob regelmäßig – das hat doch mit Zähnen im Leben nichts zu tun!) und dann hat der Seelenklempner autogenes Training verschrieben. Weil Schmerzen nur Einbildung wären, hätte der Arzt gesagt, erzählte Willibald Mückenbart allen Kollegen auf der Arbeit hinterher. Man müsste entweder gar nicht dran denken oder einfach die Zähne zusammenbeißen. Aber erst mal können! Jedenfalls half dieses autogene Training seltsamerweise erst einmal eine ganze Weile.
Dann wurde es aber immer schlimmer. Wenn Willibald mehr als zwei Backen(Wangen) in seinem Gesicht gehabt hätte, wären auch die noch geschwollen gewesen. Einmal hatte er auf seiner Arbeit im Schlachthof in der Kantine geäußert, dass er sich am liebsten aufhängen wollte. Aber da haben ihn die lieben Kollegen kameradschaftlich ganz schön zur Schnecke gemacht. Von wegen!
Am nächsten Tag schleppten sie ihn mit Gewalt zum Zahnarzt. Rechts ein lieber Kollege und links auch noch ein noch lieberer Mitarbeiter. Und so saßen sie alle drei mehr oder weniger zwangsweise, aber geduldig im Wartezimmer des Grauens, bis Willibald dann endlich drankam. Aber dann mussten die beiden Gefolgsleute doch noch schnell auf ihre Arbeit düsen.
Jetzt hatte der arme Zahnarzt aber ganz schön zu ackern. Der tapfere Fleischergeselle jammerte wie ein altes Waschweib am Spieß, so dass ihm schließlich auch noch die Arme angebunden werden mussten. Sechs Spritzen versenkte der besorgte Zahnklempner im Rachenraum von Willibald Mückenbart und holte anschließend die ersten vier totalen Ruinen aus deren Wurzelbett.
„Das wäre es dann fürs erste“, sagte der in Schweiß geratene Monteur de la Fresse freundlich zum Abschied zum immer noch gut betäubten Fleischergesellen.
Willibald Mückenbart stieg noch ganz benommen die lange Treppe vom Zahnarzt hinunter zur Straße, aber er fühlte sich irgendwie doch ein bisschen glücklich.
„Ich Rindvieh“, sagte er selbstkritisch.
„Das Vergnügen hätte ich wirklich schon zwanzig Jahre früher haben können.“ Und er dachte dankbar an seine kräftigen Kollegen vom Schlachthof.
Da kam – wie ich bereits am Anfang kurz erwähnte – der Mazda aus der Toreinfahrt gesaust.
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