Lester Bangs - Psychotische Reaktionen und heiße Luft

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Lester Bangs ist 'die' große Rock-Kritiker-Legende in Amerika. Geboren 1948, arbeitete er ab 1971 fünf Jahre lang beim Rockmagazin Creem und beeinflusste mit seinem neuen subjektiven Stil eine ganze Generation junger Autoren. Bangs ging 1976 als freier Journalist nach New York, schrieb u.a. für den Rolling Stone und gründete die Rockgruppe «Lester Bangs and the Delinquents». In seinen Reportagen, Kritiken, Glossen und Fragmenten entdeckt er in «Wild Thing» von den Troggs eine Art unkontrolliertes Lebensmanifest für die Zukunft. Er bewundert Richard Hell, analysiert den Mythos von Elvis, reektiert sein schwieriges Verhältnis zu Lou Reed, begleitet die Clash auf Tour, schreibt über Iggy Pop and the Stooges, David Bowie, Kraftwerk, PIL u.a. Mit seinen gnadenlos subjektiven Urteilen und vehementen Verurteilungen, Beleidigungen und großen Lobeshymnen war er der Gonzo-Autor des Rock-Journalismus, der wie kein anderer um die Faszination und Anziehungskraft der neuen Musik wusste. Lester Bangs starb am 30. April 1982 an einer Tablettenunverträglichkeit.

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Cales Geschichte mag stimmen oder nicht, aber die Fakten sind hier ohnehin nicht allzu hilfreich. Fakt: Van Morrison war zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig Jahre alt, als er diese Platte aufnahm; das ist Lebzeiten her. Astral Weeks hat nichts mit Fakten, sondern mit Wahrheiten zu tun. Sofern sich Astral Weeks überhaupt kategorisieren lässt, handelt es sich um eine Platte über Menschen, die vom Leben zugedröhnt sind, vollständig überwältigt, eingezwängt in ihrer Haut, ihrem Alter, ihrem Selbst, gelähmt von dem ungeheuren Ausmaß dessen, was sie in einem Moment der Vision begreifen können. Eine kostbare und eine furchtbare Gabe zugleich, geboren aus einer grausamen Wahrheit, denn was sie sehen, ist von unendlicher Schönheit und zugleich unendlich entsetzlich: die unbegrenzte menschliche Fähigkeit, je nach Laune zu erschaffen oder zu zerstören. Es hat weder etwas mit fernöstlicher Mystik noch mit psychedelischer Vision jenseits des Smaragds zu tun noch mit der Baudelaireschen Wahrnehmung der Schönheit des Abschaums oder der Groteske. Worauf es hinausläuft, ist vielleicht für einen Augenblick das Wissen um das Wunder des Lebens, mit seiner unvermeidlichen Begleiterscheinung, ein kurzer, Schwindel erregender Blick auf das Ausmaß der möglichen zu erleidenden Verletzungen und auf das Ausmaß der Verletzungen, die man zufügt.

Eingeklemmt zwischen Verzückung und Seelenqual, fragt man sich, ob es sich nicht um dasselbe handeln könnte oder ob die beiden nicht in enger Beziehung zueinander stehen. In »T.B. Sheets«, seiner letzten, dieser Platte vorangegangenen Erzählung, sah Van Morrison ein Mädchen, das er liebte, an Tuberkulose sterben. Der Song war klaustrophobisch, erstickend, übermächtige »innuendos, inadequacies, foreign bodies«.

Viele Leute konnten nichts damit anfangen, Greil Marcus hat es als Schrott bezeichnet, aber ich glaube, es hat bei ihm einen Nerv getroffen. Wie dem auch sei, der Punkt ist, dass gewisse Teile von Astral Weeks wie »Madame George« und »Cyprus Avenue« den Schmerz in »T.B. Sheets« aufgreifen und die Welt darin versenken. Denn der Schmerz, eine geliebte Person an einer grausamen Krankheit sterben zu sehen, mag schrecklich sein, aber er ist zumindest verstehbar, auf gewisse Weise messbar, und er führt irgendwo hin, denn es gibt einen Prozess: Krankheit, Verfall, Tod, Trauer, emotionale Besserung. Aber der schaurig-schöne Horror von »Madame George« und »Cyprus Avenue« besteht genau darin, dass die Leute in diesen Songs nicht sterben, wir sehen das Leben in voller Blüte und das Leiden dieser Menschen, das ist keine Krankheit, sondern ihre Natur, es sei denn, Natur ist eine Krankheit.

Ein Mann sitzt im Auto auf einer mit Bäumen gesäumten Straße und beobachtet, rettungslos verliebt, wie ein vierzehnjähriges Mädchen von der Schule nach Hause läuft. Ich habe mich mit Freunden schon fast geprügelt, weil ich darauf beharre, dass sich viele der frühen Werke Van Morrisons mit dem sich geradezu zwanghaft wiederholendem Thema der Pädophilie beschäftigen. Hier haben wir etwas, das unmittelbar und genau dies ist und doch weit darüber hinausgeht. Er liebt sie. Deswegen ist er hilflos. Zitternd. Paralysiert. Rasend. Hoffnungslos. Die Natur macht sich über ihn lustig. So wie sich nur die Natur über die Natur lustig machen kann. Oder ist Liebe in erster Linie natürlich? Egal. Am Ende des Songs erreicht er eine Art halluzinogene Ekstase; die Musik schmerzt und schmachtet in den letzten Zügen. Das ist der höchste Schmerz, zum Zuschauer verdammt zu sein. Und vielleicht gar nicht so weit weg von »T.B. Sheets«, außer dass es romantisch irgendwie einfacher ist, da zu sitzen und zuzusehen, wie jemand, den man liebt, stirbt, als jemanden in der Blüte seiner Jugend und Gesundheit zu sehen und zu wissen, dass man ihn nie nie haben kann, dass man noch nicht mal mit ihm reden kann.

»Madame George« ist der Strudel des Albums. Wahrscheinlich eines der einfühlsamsten Musikstücke, die je gemacht wurden, es bittet uns – nein, arrangiert es –, das Elend einer, wenn ich es ganz brutal ausdrücke, liebeskranken Drag Queen mit so intensivem Gefühl zu sehen, dass wir, wenn der Sänger sie verletzt, dasselbe tun. (Morrison hat in einem Interview immerhin gesagt, dass der Song nichts mit einem Transvestiten zu tun hat, zumindest seines Wissens nicht, wie er schnell hinzufügte, aber das ist Schwachsinn.) Die Schönheit, Sensibilität, Heiligkeit des Songs liegt darin, dass ihm nichts Sensationslüsternes, Ausbeuterisches oder Geschmackloses anhaftet; so gesehen hat Van Recht, wenn er behauptet, der Song handle nicht von einer Drag Queen, genau wie meine Freunde bei der Pädophilie Recht hatten, nicht ich: er handelt von einer Person, wie alle großartigen Songs, wie alle große Literatur.

Der Schauplatz ist derselbe wie im vorangegangenen Stück, »Cyprus Avenue«, offensichtlich ein Ort, wo Leute sich gehen lassen, von Sehnsucht in selbstzerstörerische, blicklose Konfrontation mit ihrem Schicksal getrieben. Ein Elementarplatz gnadenlosen Urteils – Wind und Regen spielen in beiden Songs eine Rolle. Interessanterweise ist es auch ein Ort des noch grausameren Urteils der Kinder über Erwachsene, in beiden Fällen Objekte der Liebe, die ihren erwachsenen Möchtegern-Liebhabern absolut indifferent gegenüber stehen. Die kleinen Jungs von Madame George sind geradezu verächtlich – wie die Straßenkinder in Tennessee Williams’ Plötzlich letzten Sommer, die schließlich den homosexuellen Cousin in einem kannibalistischen Akt töten –, sie sind nur zu gerne dabei, wenn es Musik, Partys, Drinks und Hasch umsonst gibt, und spucken allzu schadenfroh auf Georges Zuneigung, wenn der Stoff ausgeht und der alles begrabende Winter nicht nur mit Wind und Regen, sondern mit Graupel, Hagel und Schnee Einzug hält.

Am merkwürdigsten erscheint jedoch, dass genau jene Charakteristika – Alter, Trunksucht, die Jungs, die sein Geld nehmen und seine Liebe wegwerfen –, die George so erbärmlich wirken lassen, etwas im Herzen des Jungen anrühren, dessen Song das ist. Offensichtlich ist der Junge nicht einfach verliebt in die Liebe, »fallen in love with love« oder etwas in der Art, sondern – was? Woran liegt es, dass tief in den verdorbensten Perversionen ein menschliches Wesen ein zweites für etwas anderes als seine Menschlichkeit lieben könnte: für seine Schwächen, Makel, letztendlich seinen Verfall? Verfall ist menschlich – das ist eine der ultimativen Botschaften, und ich meine hier keinesfalls eine Auslegung in Richtung Dekadenz. Ich meine, dass Van Morrison in diesem Song, oder was ihn auch immer inspiriert haben mag, die absolute Möglichkeit sah, menschliche Wesen auch in ihrem extremsten Elend zu lieben, und dass die damit verbundenen Folgen schrecklich sein können, weitaus schrecklicher als das bloße Sehen von Körpern, die das Alter entstellt hat, oder die scheinbare Absurdität eines Mannes, der sein Leben dem wackligen Kunstgriff verschrieben hat zu versuchen, wie eine Frau auszusehen.

Man könnte auch sagen, um die Fragen zu lieben, muss man auch die Antworten lieben, die das Ende der Liebe beschleunigen, die geliebt wird, um die schreckliche Ungleichheit menschlicher Erfahrungen zu lieben, die liebend gerne sagen, wir stehen über denen, die diese Liebe zu lieben verloren haben, die Liebe, die Freiheit bedeuten könnte, der Zug in die Freiheit, den wir nicht erreichen, lieber winken wir denjenigen generös Adieu, die Opfer ihrer selbst sind. Aber wer bestimmt, dass jemand, der sich selbst zum Opfer gemacht hat, nicht genauso viel uneingeschränktes Mitgefühl verdient, wie das ausgezehrteste Dritte-Welt-Waisenkind in der Anzeige einer New Yorker Zeitschrift? Nein, es ist besser, über ihre Leichen zu schreiten, vielleicht zollt man ihnen damit den Respekt, den sie einst verdient hätten. Da, wo ich lebe, in New York (ich will nicht mehr daraus machen, als es ist, was ziemlich schwierig ist), schreitet jeder, den ich kenne, schmerzfrei über Körper, die sehr gut tot oder im Sterben begriffen sein könnten. Und ich frage mich, welches Konzept eigentlich zum Inhalt hat, dass eine solche Handlung menschlichem Abfall den ultimativen Respekt, den er verdient, erweist.

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