Die Tonwerte des Bildes optimieren
Da beim Beispielbild die automatische Tonwertkorrektur nicht klappen konnte, müssen die Optimierungen manuell vorgenommen werden. Dazu benötigen Sie die Optionen in der Grundeinstellungen -Palette.
1Sie können die Anpassung der Werte beispielsweise vornehmen, indem Sie bei einer der Optionen den Mauszeiger über den Wert rechts neben dem Eintrag ❺ halten. Drücken Sie dann die linke Maustaste, können Sie den Wert durch Ziehen des Mauszeigers verändern.
2Alternativ dazu können Sie auch den Schieberegler ❹ ziehen und damit den Wert verändern.
3Wenn Sie ganz präzise vorgehen wollen, können Sie den Eintrag auch anklicken. Geben Sie im Eingabefeld, das damit erscheint, den gewünschten neuen Wert ❻ ein.
Wie Sie ein Bild verändern, hängt natürlich ganz von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Ich habe folgende Werte angepasst:
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Die Belichtung wurde um 0,3 erhöht, damit das Bild etwas heller wird. Damit kommt vor allem das Gesicht des linken Musikers besser zur Geltung. |
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Den Kontrast habe ich auf + 10 eingestellt, um die Brillanz des Fotos etwas zu verbessern. |
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Die hellen Bereiche im Bild, die sogenannten Lichter, wurden mit –40 deutlich abgedunkelt – das wirkt sich auf das Gesicht des mittleren Musikers positiv aus. |
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Um den dunklen Hintergrund noch dunkler erscheinen zu lassen, wurden die Tiefen auf den Maximalwert –100 eingestellt. So treten die Musiker besser hervor. |
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Damit die Farben leuchtender werden, habe ich den Dynamik -Wert auf + 20 eingestellt und zusätzlich den Sättigung -Wert auf + 10 erhöht. |
Mit diesen Anpassungen entsteht das folgende Zwischenstadium. Das Foto wirkt etwas brillanter als das Ausgangsbild.
Bilder schärfen
Im letzten Arbeitsschritt soll das Bild geschärft werden. Es ist nicht so, dass das Ausgangsbild »unscharf« wäre – es kann aber dennoch verbessert werden. Dass Digitalfotos stets etwas nachgeschärft werden sollten, ist übrigens völlig normal. Klappen Sie die Grundeinstellungen -Palette zu und die Details -Palette ❶ auf – dort sind die Optionen zum Schärfen des Bildes untergebracht.
1Um die Auswirkungen des Schärfens gut erkennen zu können, sollten Sie die 1:1-Darstellung nutzen. Sie erreichen sie beispielsweise, indem Sie auf das Vorschaubild klicken.
2Schieben Sie anschließend mit gedrückter linker Maustaste den Bildausschnitt zu einer aussagekräftigen Position – beispielsweise zum Auge des Musikers ❷. Dort ist die passende Schärfe wichtig.
3Stellen Sie die Werte zum Schärfen ein. Hier sind meist einige Versuche nötig, um einen natürlichen Eindruck zu erhalten. Zu starke Schärfungen wirken sich nämlich negativ auf das Bild aus.
4Im Beispiel habe ich einen Betrag von 50 eingestellt. Der Radius -Wert, mit dem bestimmt wird, ab welcher Breite einer Kante die Schärfung einsetzt, wurde auf 1,0 eingestellt. Mit dem Details -Wert – der auf 25 eingestellt wurde – legen Sie fest, wie viele kontrastarme Details in die Schärfung einbezogen werden sollen.
Rauschen reduzieren
Das Foto wurde mit einem höheren ISO-Wert (ISO 1600) aufgenommen. Bei Digitalfotos ist es so, dass bei höheren ISO-Werten ein Bildrauschen entsteht, das sich negativ auf das Foto auswirken kann. Bei einfacheren Kompaktkameras wirkt sich das Rauschen sehr viel stärker aus als bei hochwertigen Spiegelreflexkameras. Dieses Bildrauschen mögen viele Fotografen nicht. Lightroom bietet Optionen an, um das Bildrauschen zu verbessern, wobei man erwähnen muss, dass es sich nicht vollständig entfernen lässt und dass das Bild außerdem ein wenig unschärfer erscheint.
1Die Rauschreduzierung -Option ❶ ist ebenfalls in der Details -Palette untergebracht. Sie ist allerdings zunächst nur am unteren Rand des Arbeitsbereichs zu sehen. Scrollen Sie daher mit dem Scrollbalken ❷ so weit nach unten, dass die Optionen zu sehen sind.
2Da man das Rauschen am ehesten in den dunklen Bildpartien beurteilen kann, sollten Sie den Bildausschnitt zu einem dunklen Bildteil ❸ schieben – wie zum Beispiel auf das dunkle Hemd des mittleren Musikers. Die Einstellungen, die angewendet wurden, können Sie hier ❹ ablesen.
3Wenn Sie sich übrigens eine Vorher-nachher-Ansicht ansehen wollen: Oben links sehen Sie in fast allen Paletten einen kleinen Schalter ❺. Klicken Sie ihn an, werden die vorgenommenen Einstellungen deaktiviert. Sie wirken sich also nicht mehr auf das Bild aus. Aktivieren Sie die Einstellungen erneut, sind die zuvor eingestellten Werte wieder vorhanden.
4Es gibt aber auch eine »echte« Vorher-nachher-Ansicht, bei der beide Bilder nebeneinander angezeigt werden. Sie erreichen den Modus über das Menü Ansicht/Vorher/nachher ❻.
5Wählen Sie im Untermenü aus, ob die Bilder neben- oder untereinander angezeigt werden sollen. So sehen Sie nachfolgend in der linken Bildhälfte die Vorher- ❾ und in der rechten Bildhälfte die Nachher-Ansicht ❿. Alternativ dazu können Sie das Bild »teilen« ❼.
6Wenn Sie etwas mehr Platz für die beiden Ansichten benötigen, können Sie mit den Pfeilen ❽ die beiden Palettenfensterreihen zuklappen. Wird der Mauszeiger dann über einen der Pfeile gehalten, werden die Palettenfenster sichtbar und Sie können Funktionen auswählen.
Bildeffekte anwenden
Links neben dem Arbeitsbereich befindet sich noch eine besonders erwähnenswerte Palette, die ich Ihnen kurz vorstellen möchte. Die sogenannten Vorgaben sind in einer eigenen Palette untergebracht. Dabei handelt es sich sozusagen um vorgefertigte Einstellungen, die Sie auch selbst erstellen könnten, wenn Sie die entsprechenden Werte in den Paletten rechts neben dem Arbeitsbereich einstellen würden. Da Lightroom eine große Anzahl solcher Vorgaben von Haus aus anbietet, sparen Sie einige Arbeitszeit.
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