Ich stehe vor dem Abschluss sehr weitgehender Verpflichtungen, die meine absolute Objektivität und völlige Parteilosigkeit dem Schauspielhaus gegenüber bedingen.
In Düsseldorf hat er die Schauspielschülerin Irene Mermet (Bühnenname: Irena Alda) kennengelernt. Das Mädchen ist 1893 in Köln geboren. Sie ist die Adoptivtochter des Kaufmanns Fritz Mermet, hat 1913/14 der frei-sozialistischen Siedlungsgemeinde (Volkslandbund) angehört. Sie hat dann für kurze Zeit eine Schauspielschule besucht, die sie mit 450 Mark Schulden verlässt. Mit ihr zusammen reist Marut nach München, um dort einen Kleinverlag für anarchistisch-pazifistische Schriften zu eröffnen, der Irene Mermets Namen trägt, während er ab September 1917 damit beginnt, die Zeitschrift Der Ziegelbrenner herauszugeben. Schon die Notiz im Impressum verrät etwas von der rabiat-anarchistischen Nonkonformität dieses Blattes. Sie ist zugleich auch ein bissiger Tadel über gewisse damals wie heute übliche Unarten im Pressewesen:
bringt in seinen, in zwangloser Folge erscheinenden Heften
Aufsätze über:
Politik, Handelspolitik, Volkswirtschaft, Staatsphilosophie, Soziologie;
ferner:
schöngeistige Beiträge, Buchbesprechungen, Theaterberichte und Randbemerkungen zu Streit- und Tagesfragen.
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Preis des einzelnen Heftes: 40 Pfg.
Preis für 6 aufeinanderfolgende Hefte unter Streifband: 2.- M.,
für 12 Hefte: 3.60.
Je nach Umfang oder Herstellungskosten kann der Preis des einzelnen Heftes zuweilen auch höher oder geringer sein. Die vorauszahlenden Bezieher kommen hierbei nicht zu kurz.
Geschäftsstelle des Verlags:
München 23, Clemensstrasse.
Postscheck-Konto: 8550 Amt München.
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Zur Beachtung:Bücher, die dem Herausgeber, der Schriftleitung oder den Mitarbeitern des »Ziegelbrenner« wichtig genug erscheinen, um besprochen oder empfohlen zu werden, kauft der Verlag der Zeitschrift an. Deshalb wird die Zusendung von Büchern, sogenannten Rezensions-Exemplaren, höflichst verbeten. Waschzettel kommen dahin, wohin sie gehören; aufgenommen werden sie jedenfalls nicht.
Ebenso höflichst und ebenso bestimmt verbittet sich die Schrittleitung das Zusenden von Freikarten für Theater-Vorstellungen, Konzerte, Vorträge, Kino-Eröffnungen, Fest-Essen, Empfangs-Feierlichkeiten und Denkmals-Enthüllungen. Was hiervon wichtig ist, weiß die Schriftleitung selbst. Sie bedarf darum keiner Mithilfe, die sie, wie die Umstände nun einmal liegen, als Beleidigung auffassen würde. Die Vertreter dieser Zeitschrift legen gar keinen Wert darauf, in der ersten Parkett-Reihe gesehen zu werden und fühlen sich, wenn die Sache wirklich wichtig ist, notwendigenfalls auf einem Galerie-Stehplatz genau ebenso wohl.
Die vielleicht damit verknüpften Unbequemlichkeiten werden reichlich wettgemacht dadurch, für Bücher und Freikarten nicht Danke schön sagen zu müssen und statt dessen das Urteil unabhängiger zu erhalten.
In diesem Sinne wünschen Schriftleitung und Verlag alles aufgefasst zu wissen, was ähnlichen Zwecken und Absichten dient. Ausdrücklich sei das auch denen gesagt, die in dieser Zeitschrift zu inserieren gedenken. In dieser Zeitschrift erscheinende Inserate sollen dem Leser dienen, nicht dem, der das Inserat bezahlt. Aus diesem Grunde behalten sich Schriftleitung und Verlag das Recht vor, jedes eingehende Inserat ohne Angabe von Gründen abzulehnen. Eine Zensur auszuüben, maßt sich die Schriftleitung damit durchaus nicht an, weil dem, der inserieren will, ja unzählige andere Gelegenheiten, seine vollen Wünsche erfüllt zu sehen, zur Verfügung stehen.
Es scheint, dass mehr wohl nicht gesagt zu werden braucht, um Jedem zu zeigen, was gemeint ist und wie es gemeint ist.
Verlag: Der Ziegelbrenner.
Wenn es diesen Begriff damals schon gegeben hätte – »alternative Zeitschrift« wäre eine zutreffende Bezeichnung für den Ziegelbrenner gewesen. Der Name der Zeitschrift wird viel später Anlass zu Spekulationen. Ist es ein Zufall, dass der Mann, der mit großer Wahrscheinlichkeit Maruts Vater war, den Beruf eines Ziegelei-Arbeiters ausgeübt hat?
Café Altamira: von Cortés zu Kaiser Maximilian
Ich betrachte den mexikanischen Indianer und den mexikanischen Proletarier, der zu fünfundneunzig Prozent Indianer ist, als meinen Herzensbruder.
B. Traven in einem Brief vom 18. Okt. 1927
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