Wolfgang Pohrt - Brothers in Crime

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Ausgehend von Horkheimer, demzufolge die gesellschaftliche Herrschaft «aus ihrem eigenen ökonomischen Prinzip heraus in die Gangsterherrschaft» übergeht, beschreibt Pohrt die allgemeine Entwicklungstendenz. «Wer an der Spitze steht, steht auch mit einem Beim im Knast.» Heute oft mit beiden. Top-Manager wie Uli Hoeneß und Thomas Middelhoff, deren Gesetzesverstöße öffentlich verharmlost werden, sind nur zwei aktuelle Beispiele. Jugendbanden und Russen-Mafia vervollständigen das Bild, und es vergeht kein Tag, an dem die organisierten Verbrecher nicht vor dem organisierten Verbrechen warnen. Statt noch einmal über die hinlänglich bekannten Machenschaften der herrschenden Klassen sich zu verbreiten, unternimmt Pohrt den Versuch, die Bedingungen zu bestimmen, unter denen sich auflöst, was Gesellschaft war, und an deren Stelle ein System von Cliquen und Banden tritt.

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Die täglichen Übungen in den Fächern Selbstverleugnung und Identifikation mit der Gruppe bleiben keinem erspart. Sie reichen von der Tupper-Party über den Nikotinverzicht bis hin zur »Dissertation an den Universitäten, durch die der Adept beweist, dass sein Denken, Fühlen und Sprechen unwiderruflich die Formen des akademischen Rackets angenommen hat« (Horkheimer Bd. 12:289). Er muss vom Paradigmenwechsel und der Moderne sprechen, vom Holocaust und von der Shoah, nicht wegen der Ideologie, die dahinter steckt, sondern weil es alle tun.

Aber zu Prüfungen gehört, dass gemogelt werden kann, und aus einem weiteren Grund sind sie unzuverlässig. Ein mit Mäusen und Ratten befasster Verhaltensforscher fasste das Ergebnis seiner langjährigen Studien im Befund zusammen: »Je präziser die Laborbedingungen kontrolliert werden, desto unberechenbarer verhalten sich die Viecher«, und für die Menschen gilt das auch. Härtetests sind eine Kalkulationsgrundlage, aber keine Garantie für die Reaktionen des Einzelnen im Ernstfall. Ob man töten kann, weiß man erst, wenn man es getan hat.

In John le Carrés Der Nachtmanager nimmt der internationale Waffenhändler deshalb an, Amerika sei es im Golfkrieg nicht um Öl, sondern um echte Erfahrungen gegangen. Seinen russischen Kumpanen erklärt er: »Ihr hattet achtzigtausend kampferprobte Offiziere in Afghanistan, wo sie die moderne, flexible Kriegsführung erproben konnten. Piloten, die echte Ziele bombardierten. Soldaten, die unter echten Beschuss gerieten. Und was hatte Bush? Abgewrackte Generäle aus Vietnam und junge Helden aus dem triumphalen Feldzug gegen Grenada, Bevölkerung drei Mann und eine Ziege. Also ist Bush in den Krieg gezogen.« (Carré 1995:438)

Welches das Kriegsziel war, Recht oder öl, Freiheit oder Sozialismus, Vaterland oder Firma, spielt keine Rolle. Für Kämpfer zählt der Sieg, nicht die Sache. Wer sich für die eine Seite erfolgreich schlägt, kann dies ebenso gut für die andere tun. Die Rackets wissen das, sie nehmen nur Überläufer, die sich bei der Konkurrenz durch Loyalität ausgezeichnet hatten: »Selbst während des offenen Konflikts der Dachorganisationen ist der einen noch das Individuum verdächtig, mit dem die andere allzu ernsthafte Schwierigkeiten hatte. Es muss über allem Zweifel stehen, dass nicht der Mangel an Anpassungsfähigkeit, sondern Umstände, die dem wesentlichen Verhältnis fernliegen, den Übertritt vom einen ins andere Lager motivieren. Willkommen war den Volskern der flüchtige Coriolan, dessen Affinität zur Herrschaft weithin leuchtete. Er war ein Mann der gentilen Rackets und hatte Feldherrenqualitäten, die stets eine Empfehlung sind.« (Horkheimer Bd. 12:289)

Solche Qualitäten machen den Ober-Guerillero aus. Wenn der Verein, mit dem er angetreten war, unterliegt, muss das nicht seinen Untergang bedeuten. Profilierte Kombattanten aus den Reihen der geschlagenen Rebellen nimmt der Machthaber mit offenen Armen auf, wenn er Unterstützung bei der Lösung ökonomischer und sozialer Probleme benötigt. Mit ihren erklärten Feinden wird die herrschende Klasse immer fertig, aber mit sich selber nicht. Sie kann von Unlust, Resignation und Zerstrittenheit befallen werden, wenn sie unmittelbar auf jene veränderten Umgebungsbedingungen reagieren muss, deren Produkt die Guerilla gewesen war.

Dann braucht man hoch belastbares, hochmotiviertes Personal, wie eine herrschende Clique es aus eigener Kraft in Friedenszeiten nicht hervorbringt. Ihre Leute wissen stets den Machtapparat hinter sich, es fehlt ihnen die Einsamkeit, die Verzweiflung, die Todesverachtung, die Entschlossenheit, bis zum Letzten zu gehen, die Bereitschaft zum Spiel »Alles oder nichts«. Wer im Dienst des Establishments stand, musste den Einsatz als Routine-Job mit erhöhtem Berufsrisiko betrachten, nur die Guérilleros kämpften im Bewusstsein »Sieg oder Tod«. Solche Leute bieten sich in der Krise als Retter an.

»Früher kämpfte er mit der Maschinenpistole gegen die Bourgeoisie«, rühmte die FAZ vom 26.7.96 einen dieser neuen Helden, »heute mit dem Währungsfonds gegen die Inflation. Früher verfolgte er Kapitalisten, heute hoffen sie auf ihn. Der Mann, der einst mit spektakulären Gefängnisausbrüchen von sich reden machte, residiert heute als Minister im Zentrum von Caracas. Seit Venezuelas Präsident Caldera Mitte März Teodore Petkoffzum Planungsminister ernannte, bestimmt der ehemalige Guérillero die Wirtschaftspolitik des Landes.« »Trotz dieses ›dubiosen‹ Hintergrundes«, fährt die Zeitung bewundernd fort, »ist der Minister mit dem maskulinen Charme des gestandenen Untergrundkriegers für viele Venezolaner einer der wenigen glaubwürdigen Politiker ihres Landes, ein ›autentico‹ «.

Ein anderer »autentico«, Andreas Baader, starb zu früh. Lebte er noch, hätte er eine Aufgabe vor sich. Vielleicht wäre der RAF-Kämpfer heute der richtige Mann, mit altem Eifer und neuen Überzeugungen dem Land die nötige Blut–, Schweiß- und Tränenkur zu verpassen, die von der amtierenden Regierung zerredet wird. 5Es scheint das Schicksal der Revolutionäre im Spätkapitalismus zu sein, dass sie im günstigsten Fall nach oben kommen, raus aber nie.

Reviere

Kurz vor Jajce, berichtete vom Balkan die FAZ (am 14.9. 1996), verlaufe das, »was im Jargon der Friedensstifter Inter-Entity Boundary Line heißt, abgekürzt IEBL. Diese innere Demarkationslinie zwischen Republika Srpska und Föderation ist mehr als tausend Kilometer lang. Dem Buchstaben des Friedensvertrages zufolge ist die IEBL nicht mehr als die unsichtbare Linie zwischen zwei Verwaltungsbezirken und darf von den örtlichen Polizeien nicht überwacht werden. In Wirklichkeit wagt sich kaum ein Kroate oder Bosniake auf serbisches Gebiet und kaum ein Serbe in die Föderation.«

Aber nicht wegen der Gefahr allein, denn das Risiko hatten die Menschen in Jugoslawien gesucht, statt es zu meiden, andernfalls hätten sie keine Sezessionskriege und Bürgerkriege geführt. Ihr Elend besteht darin, dass nunmehr hinter der Grenze kein Neuland ist, sondern noch einmal dasselbe. Das Kämpfen, ihr Hauptspaß, macht keine Freude mehr, weil der Eroberer sich wie der Hamster im Tretrad fühlen muss, der unentwegt »no place to run, no place to hide« murmeln würde, wenn er sprechen könnte. Denn alle Wege führen dorthin, wo er herkam. Er bleibt in Bosnien, und wie Bosnien ist die Welt.

Mit Grenzen hatte sich einmal die Vorstellung verbunden, dass »hinter den Bergen bei den sieben Zwergen« eine andere Welt beginne. Dort, so die Hoffnung, würde man eine Art von Schönheit finden, wie sie selbst die Schönen und die Reichen in dieser Welt nicht besitzen können, weil sie durch Härte und Gemeinheit verunstaltet sind. Dergleichen Hirngespinste setzten voraus, dass in der wirklichen Welt noch Gebiete existieren, wo die Ideen vor der Überprüfung durch den verifizierenden Verstand geschützt sind.

Die unbekannten, unzugänglichen Länder aber gehören der Vergangenheit an, seit alle weißen Flecken auf der Landkarte verschwanden. Auf provozierende Art erinnert daran die Cola-Reklame. Durch ihre Präsenz noch im tiefsten Elend macht die Weltmarke dem Zuschauer ihre Botschaft glaubhaft, welche heißt: »Ich erwische dich überall, du entkommst mir nie und nirgends.«

Nur der Ostblock gab sich verschlossen, undurchsichtig. Er zog die Aggression auf sich, in welche der vergebliche Wunsch nach einer Zuflucht umgeschlagen war. Aber die Ablehnung blieb ambivalent, wie in solchen Fällen immer, und es klang ein sehnsüchtiges Verlangen nach dem Land »hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen« mit, wenn es abschätzig und angewidert hieß »hinter dem Eisernen Vorhang«. Der war nur keiner, wie man inzwischen weiß. Die Mauer entpuppte sich als Schleier, und als der fiel, lag dahinter die One World. Heute beginnt und endet an der Demarkationslinie daher nichts. Fast sehnt man sich zurück nach dem gehässigen »Geht doch nach drüben«, welches früher die Empfehlung der Passanten an die Demonstranten war. Die Deportationsdrohung klingt wie eine Verheißung, seit es kein drüben mehr gibt.

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