Wolfgang Pohrt - Brothers in Crime

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Ausgehend von Horkheimer, demzufolge die gesellschaftliche Herrschaft «aus ihrem eigenen ökonomischen Prinzip heraus in die Gangsterherrschaft» übergeht, beschreibt Pohrt die allgemeine Entwicklungstendenz. «Wer an der Spitze steht, steht auch mit einem Beim im Knast.» Heute oft mit beiden. Top-Manager wie Uli Hoeneß und Thomas Middelhoff, deren Gesetzesverstöße öffentlich verharmlost werden, sind nur zwei aktuelle Beispiele. Jugendbanden und Russen-Mafia vervollständigen das Bild, und es vergeht kein Tag, an dem die organisierten Verbrecher nicht vor dem organisierten Verbrechen warnen. Statt noch einmal über die hinlänglich bekannten Machenschaften der herrschenden Klassen sich zu verbreiten, unternimmt Pohrt den Versuch, die Bedingungen zu bestimmen, unter denen sich auflöst, was Gesellschaft war, und an deren Stelle ein System von Cliquen und Banden tritt.

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Statt außerhalb der Gesellschaft zu stehen, sind die neuen Banden ein Teil von ihr – schlecht für die Gesellschaft, aber eine Katastrophe für Bonnie and Clyde. Sie haben keine Chance, wenn jeder sich mit den Verhältnissen arrangieren muss, weil die Bandenreviere nicht mehr Jagdgebieten gleichen, wo der Mensch umherstreifen und wildern kann, ohne dass er vorher infiltriert und organisiert. Wie die Machtsphären, welche die Hegemonialstaaten um sich herum installierten, waren die Bandenreviere nun Gebietskartelle. Die Unterwelt hatte dort Regeln des Zusammenlebens festzulegen und deren Einhaltung zu überwachen. Wo der Staat aufhörte und die kriminelle Vereinigung anfing, war für das ungeschulte Auge kaum noch zu erkennen.

Schwer zu klären war auch die Urheberschaft. Nach herkömmlicher Vorstellung ist die Bande eine Vereinigung, die auf Entschlüssen und Plänen beruht. Ihre Unternehmungen bedürfen des bösen Willens identifizierbarer Subjekte und der Verabredung solcher Subjekte zur schlimmen Tat. Sich beteiligen heißt, eine Entscheidung zu treffen. Man kündigt dann den Gesellschaftsvertrag, dem keiner ausdrücklich zustimmen muss, weil die Zustimmung durch Schweigen als Normalfall gilt.

Nun aber kehrte sich dies Verhältnis um, weil es in den großen Städten Gebiete gab, wo die Bandenbildung zum Normalfall wurde. Die Banden der Zwanziger Jahre waren in der großen Überzahl mehr gesellschaftliches Naturprodukt als Konstrukt, weniger organisiert als organisch. Sie schienen der Naturzustand des gesellschaftlichen Lebens der Menschen zu sein, dessen temporäre Aussetzung einer besonderen Willensanstrengung bedarf.

»Formal society is always more or less conscious of the end for which it exists, and the organization through which this end is achieved is always more or less a product of design«, schrieb Robert E. Park im Vorwort zu Thrashers großer Banden-Studie.

Unter einem Verband, der sich seines Zwecks bewusst ist, und der nun ausgetüftelte Mittel einsetzt, um diesen Zweck zu erreichen, hätte man sich früher eine Räuberbande vorgestellt: Leute beschließen, gemeinsam Tresore zu knacken, und gemäß diesem Ziel werden Manpower, Know-how und Logistik beschafft. Gesellschaft hingegen, hätte man ferner gedacht, bedarf keines bewussten Zwecks. Sie ist lebensnotwendig und geht daher aller bewussten Zwecksetzung voraus.

Bei Robert E. Park aber sind nun die Banden das, was früher Gesellschaft war. Sie entstehen einfach, ohne Absicht und Zutun, ohne dass jemand sät und pflegt, eben wie Unkraut am Straßenrand: »But gangs grow like weeds, without consciousness of their aims, and without administrative machinery to achieve them. They are, in fact, so spontaneous in their origin, and so little conscious of the purposes for which they exist, that one is tempted to think of them as predetermined, foreordained, and ›instinctive‹, and so, quite independent of the environment in which they ordinarily are found.« (Thrasher 1947:ix, f.)

*

Wenn Banden sich immer und überall bilden und ihre Reviere Gebietskartellen gleichen, entsteht die verwaltete Welt. Den Ort für »Freiheit und Abenteuer«, den die Zigarettenreklame verspricht, gibt es nirgends als im Urwald. Wie unter den Lebewesen in der Natur gilt in der menschlichen Gesellschaft die Regel »Jedes Plätzchen ist vermietet und verpachtet«. Solche Verhältnisse fand Frederic Thrasher vor, als er um 1920 mit seiner großen, 1927 erschienenen Studie über Chicagoer Jugendgangs begann. Die territorialen Verhältnisse, die der Sozialforscher fand, waren so verwickelt, dass er es für nötig hielt, dem Bericht einen großformatigen, um eigene Eintragungen ergänzten Stadtplan beizufügen. Die Reviere der Banden waren darin markiert, außerdem die Wohngebiete der verschiedenen Bevölkerungsgruppen – manche besaßen mehrere Siedlungsräume, verteilt über die ganze Stadt. Eine Folge ethnisch homogener Wohngegenden ist, dass sich auch ethnisch homogene Straßenbanden Jugendlicher bilden. Von den 1.313 Gangs, die Thrasher und seine Mitarbeiter fanden, wurden 880 genau genug studiert, um Auskunft über die darin vertretenen Nationalitäten geben zu können (Thrasher 1947:191):

Nationalität absolut in Prozent
Mixed nationalities 351 39,89
Polish 148 16,82
Italian 99 11,25
Irish 75 8,52
Negro 63 7,16
American-white 45 5,11
Mixed negro-white 25 2,84
Jewish 20 2,27
Slavic 16 1,82
Bohemian 12 1,36
German 8 0,91
Swedish 7 0,79
Lithuanian 6 0,69
Miscellaneous 5 0,57
Total 880 100,00

Zusammen bilden die aneinandergrenzenden oder sich auch überschneidenden Reviere der Banden das, was Thrasher einprägsam Gangland nennt. Je nach sozialer Topographie der Stadt kann es verschiedene Formen besitzen. Chicagos Gangland zum Beispiel ist – zu Thrashers Zeit – ein bratwurstförmiges Gebilde, welches das Geschäftszentrum der Stadt von drei Seiten umschließt. Wenn man es durchquert, kommt man in die besseren Wohnviertel weiter außerhalb. Kennzeichnend für die Zwischenzone sind Gleisanlagen, Fabriken, Brauereien, Lagerhäuser, Schutthalden, Brachflächen, Abwasserkanäle, Docks, heruntergekommene, unverputzte, verschmierte, rauchgeschwärzte, oft baufällige Gebäude. Außerdem ist das Gebiet übervölkert, bis zu 50.000 Personen pro Quadratmeile werden dort gezählt. Keiner hat sich die Gegend ausgesucht, keiner will dort bleiben, die Bevölkerung ist Treibsand.

Sie lebt in einer mittelalterlichen Welt, denn Gangland mit seinem komplizierten Tribalismus ist eher feudal aufgebaut als modern und städtisch.

Von hier aus herrschen die Gangleader wie die alten Barone. Sie wachen darüber, dass die Konkurrenz draußen bleibt, sie sind aber ihrerseits stets bereit, ins Gebiet von Rivalen einzudringen. Dort werden Beute oder Gefangene gemacht, oder man unternimmt eine Strafexpedition, bei welcher der Schaden des Gegners mehr zählt als der eigene Gewinn.

Längere Unterbrechungen kennt dies Treiben nicht, weder die Polizei noch andere Ordnungsinstanzen können es kontrollieren oder unterbinden. Die Gewalt und die Anarchie, die in Gangland herrschen, vermitteln den Eindruck von einer Sphäre, die weit jenseits der zivilisierten Gesellschaft liegt: »In some respects these regions of conflict are like a frontier; in others, like a ›no man's land‹, lawless, godless, wild.« (Thrasher 1947:6)

Gesetzlos, gottlos, wild – welche Kinoreklame könnte verheißungsvoller klingen, und die Namen sprechen für sich. North Side j ungles . West Side wilderness. South Side badlands sind die Großräume, innerhalb derer wiederum viele kleinere Bezirke ihr Eigenleben führen. Einer heißt zum Beispiel Grand Canyon, weil das Aufeinanderstoßen von extremem Reichtum an der Gold Cost und extremer Armut in Hobohemia tiefe soziale Zerklüftung bewirkt. Ein anderer ist Little Sicily, wo die Jugendlichen im Bandenkrieg alte Bräuche pflegen, hauptsächlich den der Blutrache. Der hohe Body-Count hat einem Teil dieser Gegend den Namen Little Hell oder auch Death Corner eingetragen. Slave market ist die Anlaufstelle für Neueinwanderer, weil hier die Arbeitsvermittlungsbüros konzentriert sind. Manche Gangs geben sich Namen, die gut zu ihrem äußeren Erscheinungsbild passen. Die Night Riders sehen aus, als wenn sie nie ans Licht kämen, es sind die blassen, blutarmen Kinder aus Familien, die sich keine richtige Wohnung leisten können, sondern nur ein Zimmer.

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