Klaas Hendrikse
Glauben an einen Gott,
den es nicht gibt
Manifest eines atheistischen Pfarrers
Aus dem Niederländischen übertragen von Gabrielle Zangger-Derron
TVZ
Theologischer Verlag Zürich
Publiziert mit freundlicher Unterstützung der Dutch Foundation for Literature
Niederländische Originalausgabe © 2007 Klaas Hendrikse,
unter dem Titel «Geloven in een God die niet bestaat. Manifest van een atheïstische dominee» erschienen bei Nieuw Amsterdam Uitgevers
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.d-nb.deabrufbar.
Bibelzitate, wenn nichts anderes vermerkt, nach: Zürcher Bibel (2007)
© 2007 Zürcher Bibel/Theologischer Verlag Zürich
Umschlaggestaltung: Simone Ackermann, Zürich, unter Verwendung einer Foto von Mark van den Brink
ISBN 978-3-290-17663-1 (Buch)
ISBN 978-3-290-17719-5 (E-Book)
© 2013 Theologischer Verlag Zürich
www.tvz-verlag.ch
Alle Rechte vorbehalten
Vorwort zur deutschen Ausgabe Vorwort zur deutschen Ausgabe Mein erstes Buch, »Geloven in een God die niet bestaat. Manifest van een atheïstische dominee« (2007), verursachte gleich beträchtlichen Aufruhr: Monatelang wurde über das Buch und die Reaktionen darauf in Radio, Fernsehen und Zeitungen berichtet und diskutiert. Und die erste Auflage war bereits am Erscheinungstag ausverkauft. Die Meinungen waren und sind geteilt: Während die einen mich als falschen Propheten sehen, der die christliche Tradition schlechtmache und nicht in den Kirchendienst gehöre, preisen andere mich dafür, dass ich sage, was viele denken und an einer Kirche baue, in dem sich »atheistische Gläubige wohl und zu Hause fühlen können«. Auch meine Kirche, die Protestantische Kirche der Niederlande (PKN), tat sich schwer mit mir und meinem Buch. Ich hatte sozusagen kaum die Feder aus der Hand gelegt, als sich die Proteste der Kirchenleitenden bereits überstürzten, die mein Buch für nicht tolerierbar und mich für nicht mehr tragbar erklärten. 2008 leitete die PKN ein Amtsenthebungsverfahren gegen mich ein, das im Sande verlief, weil meine Gemeinden Middelburg und Zierikzee sich vorbehaltlos hinter mich stellten und sich tapfer gegen meine Entlassung wehrten. Nun liegt mein Buch in 16. Auflage und in französischer und bald auch deutscher Übersetzung vor, und die Kirchgemeinden Middelburg und Zierikzee prosperieren – nicht zuletzt dank der Aufmerksamkeit, die ich mit meinem Buch erregt habe: Viele Menschen besuchen unsere Gottesdienste, weil sie neugierig sind, wie sich der Gottesdienst eines atheistischen Pfarrers gestaltet. Bis heute erhalte ich Briefe und E-Mails von Menschen, die mir schreiben, wie sehr ihnen mein Buch geholfen habe, anders, freier glauben zu lernen, glauben zu können, ohne den Intellekt ausschalten zu müssen: »Sie haben einen Kampf in Worte gefasst, der mich seit vielen Jahren beschäftigt.« »Im Laufe der Jahre fiel es mir immer schwerer zu glauben, was in der Kirche von Gott gesagt wird. In Ihrem Buch habe ich endlich einen Pfarrer gefunden, der meine Zweifel und Fragen ernstnimmt.« Ich freue mich darüber, dass nun eine deutsche Übersetzung meines Buchs vorliegt, die es mir ermöglicht, auch mit deutschsprachigen Leserinnen und Lesern in die Diskussion darüber einzutreten, dass es Gott nicht gibt, dass Gott aber geschehen kann und mit uns geht, wenn wir uns auf den Weg wagen. Middelburg, im Oktober 2012 Klaas Hendrikse
Ein Wort über mich
Atheist und Pfarrer, geht das zusammen?
Für wen schreibe ich?
Kein schwieriges Buch
Kein christliches Buch
Er und Sie
Eine Entschuldigung im Voraus
Ein Wort zum Inhalt
1. Gott gibt es nicht – Womit Atheisten recht und womit sie nicht recht haben
Zur Frage, ob es Gott gibt oder nicht
Blasphemie: Tun, als gäbe es Gott
Über Atheismus
Es gibt Atheisten und Atheisten
Agnostiker und Etwasisten
Was Atheisten über Gott sagen
Das atheistische Gottesbild
Das atheistische (Un-)Glaubensbekenntnis
Was Atheisten über den Glauben sagen
Die Bibel: «Im Anfang» ist nicht «der Anfang»
Der Anfang – das 13. Jahrhundert vor Christus
Ehjeh ascher ehjeh: «Geht, und ich gehe mit euch.»
«Im Anfang» – das 6. Jahrhundert vor Christus
Wenn – dann: Wenn es einen Gott gibt …, dann ist es der unsrige!
Nach dem Anfang
Monotheismus
Gott der Allmächtige
Wissenschaft
Die Entwicklung der Wissenschaften – ein kurzer Überblick über vier Jahrhunderte
Segnungen
Grenzen
Glaube und Wissenschaft beissen einander nicht
Schöpfung und Evolution: göttliche Äpfel und wissenschaftliche Birnen
Intelligent design
2. Glauben nach dem Komma
Glaube und glauben
Es geht nicht um das Wort «Gott»
Vom Geschehnis zur Erfahrung
Erwachsene Abhängigkeit
Ein Rucksack voller Erfahrung
Vom Substantiv «Glaube» zum Verb «glauben»
Vertrauen
Glauben als Entscheidung?
An Gott glauben
Dein Wort «Gott» sagt nichts über Gott
Gott als unsere eigene Geschichte
Biblische Geschichten
Gott als «was mit Menschen mitzieht»
Gott geschieht
Gott in den Menschen?
Gott zwischen den Menschen?
Gott ohne Menschen?
Gott als Antwort
3. Atheist und Pfarrer: Wie geht das?
Noch einmal einige Worte über mich
Über Gott sprechen – Einbildung
Negative Theologie
Der «Etwasismus»
Sprechen in Bildern
Gott spricht – Bildsprache
Offenbarung
Ein persönlicher Gott ist keine Person
Zu Gott sprechen – beten
Fürbittegebet
«Erhörung»
«Unservater»
Gott und Tod
4. Hat die Kirche noch eine Zukunft?
Ein Rundgang in der und um die Kirche
Nach innen
Von innen nach aussen
Zurück nach innen
Im Gespräch mit Atheisten
Die christliche Tradition
The morning after
Gütertrennung
Die Kirche als Café-Restaurant
Worte des Dankes
Fussnoten
Seitenverzeichnis
Dieser Gott, den wir benennen, den wir uns präzis und plastisch vorstellen, dessen Existenz wir problemlos bejahen, ist kein Gott, sondern ein Abgott …
Cornelis Verhoeven, Rondom de leegte
Vorwort zur deutschen Ausgabe
Mein erstes Buch, »Geloven in een God die niet bestaat. Manifest van een atheïstische dominee« (2007), verursachte gleich beträchtlichen Aufruhr: Monatelang wurde über das Buch und die Reaktionen darauf in Radio, Fernsehen und Zeitungen berichtet und diskutiert. Und die erste Auflage war bereits am Erscheinungstag ausverkauft.
Die Meinungen waren und sind geteilt: Während die einen mich als falschen Propheten sehen, der die christliche Tradition schlechtmache und nicht in den Kirchendienst gehöre, preisen andere mich dafür, dass ich sage, was viele denken und an einer Kirche baue, in dem sich »atheistische Gläubige wohl und zu Hause fühlen können«.
Auch meine Kirche, die Protestantische Kirche der Niederlande (PKN), tat sich schwer mit mir und meinem Buch. Ich hatte sozusagen kaum die Feder aus der Hand gelegt, als sich die Proteste der Kirchenleitenden bereits überstürzten, die mein Buch für nicht tolerierbar und mich für nicht mehr tragbar erklärten.
2008 leitete die PKN ein Amtsenthebungsverfahren gegen mich ein, das im Sande verlief, weil meine Gemeinden Middelburg und Zierikzee sich vorbehaltlos hinter mich stellten und sich tapfer gegen meine Entlassung wehrten.
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