Julia Ulrike Mack - Menschenbilder

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Im 19. Jahrhundert gehörten die Missionswerke der verschiedenen protestantischen Kirchen und Freikirchen sowie der römisch-katholischen Kirche zu den wichtigen Exponenten des Kulturaustausches: Sie konstruierten im Spannungsfeld von Christentum und den Religionen der «heidnischen» Welt ihre Selbst- und Fremdbilder. Julia Ulrike Mack untersucht in ihrer Studie die stereotypen und theologisch-anthropologischen Vorstellungen von «dem Menschen» in den Publikationen der Basler Mission und setzt sie in Beziehung zu den philosophischen und theologischen Diskursen dieser Zeit. Sie bietet damit historisch und theologisch interessierten Lesern einen innovativen Zugang zu einem bislang wenig bearbeiteten Thema der neuzeitlichen Kirchen-, Missions- und Mediengeschichte, das durchaus aktuell ist – wenn man sich etwa die Bedeutung stereotyper Islambilder und ihrer politischen Instrumentalisierung in europäischen Ländern heute vor Augen hält.

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Der herrschaftsferne Missionstyp Herrnhuts, mit seiner Christologie, dem überkonfessionellen Ansatz und dem nichtklerikalen Missionarsideal wurde von den Begründern der baptistischen, independistischen und methodistischen Missionsgesellschaften des späten 18. Jahrhunderts übernommen, sogar in den Original Rules der anglikanischen Church Missionary Society sind Spuren davon erkennbar.124

Aagaards Unterscheidung von ‹überkonfessionell-konfessionell› und Wellenreuthers Modell der herrschaftsfernen bzw. herrschaftsnahen Mission weisen viele Übereinstimmungen auf. Dennoch sind sie nicht deckungsgleich. Aagard weist zu Recht auf die hohe Bedeutung hin, welche die Frage nach Konfession und Bekenntnis ab den 1830er Jahren bzw. ihre Ablehnung durch Pietismus und Erweckung in der Zeit davor für die Missionsgesellschaften hatte. Er zeigt einen zentralen Punkt auf, der erklärt, wie es zur Etablierung von so unterschiedlichen Missionsgesellschaften kam. Wie man an der Entstehung der Glaubensmissionen sehen kann, wurde die Frage nach dem rechten Verhältnis von Institution und individuellem Glauben auch noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts diskutiert und neu beantwortet. Wellenreuther erweitert diesen Ansatz noch um einen politischen, obrigkeitlichen Aspekt, der bei der Gründung und Arbeit einer Mission immer auch eine Rolle spielte. Dies kann man in prominenter Weise an den Kolonialmissionen, aber auch an der Basler Missionsgesellschaft sehen.125 Wellenreuther betont zudem die kontinuierliche Linie, die sich von Halle und Herrnhut zu den Gesellschaften des 19. Jahrhunderts ziehen lassen.

Die Ansätze ergänzen einander und bieten damit ein Raster, das eine genaue Untersuchung der einzelnen Missionsgesellschaften natürlich nicht ersetzt, aber eine differenzierte Wahrnehmung der auf den ersten Blick so |55| unübersichtlichen Vielfalt an Gesellschaften im ‹Missionsjahrhundert› ermöglicht.

Im Folgenden werden zwei weitere unterschiedliche Versuche der Typisierung von Missionsgesellschaften vorgestellt, ihre Wurzeln im 18. Jahrhundert untersucht und ihre Entwicklung und Aufnahme bei den Missionsgesellschaften im 19. Jahrhundert verfolgt. Dies ermöglicht wiederum die Einordnung der Basler Missionsgesellschaften in die theologiegeschichtliche Landschaft des 19. Jahrhunderts, was in einem letzten Schritt gezeigt werden soll.

3.2.3.1. Überkonfessionelle Missionsgesellschaften

Die überkonfessionell126 ausgerichteten Missionsgesellschaften des ersten Drittels des 19. Jahrhunderts standen in direkter Verbindung zu Pietismus bzw. zur Erweckungsbewegung. Dabei lassen sich die von Gäbler beschriebenen Motive der Erweckung auf die von der Erweckung beeinflussten Missionsgesellschaften übertragen. Vor allem das eschatologische Motiv spielte bei der Gründung dieser Missionsgesellschaften eine wichtige Rolle. Der Zustand der bestehenden Kirchen wurde häufig als schlecht, als im Niedergang begriffen erfahren. Zentral war die persönliche, individuelle Bekehrung und Gotteserfahrung, die man den ‹armen Heiden auf dem Missionsfeld› vermitteln wollte. Dies geschah mittels der zentralen Sozialform dieser Zeit, der Gesellschaft, d.h. dem freien Zusammenschluss von mündigen Christinnen und Christen. Mit der Erweckungsbewegung teilten diese Missionsgesellschaften auch das biblizistische Motiv. Nicht die lutherischen oder reformierten Bekenntnisse oder Katechismen standen im Vordergrund, sondern die Bibel als die Richtschnur für die Missionsarbeit. Inwieweit die Missionare eine besondere Ausbildung bräuchten bzw. ob die wissenschaftliche Bildung die Herzensbildung gefährden könnte, war deshalb auch ein häufig anzutreffender Streitpunkt. So berichtete das Vorstandsmitglied Sarasin nach einer Inspektionsreise in Württemberg dem Basler Komitee: «Im Lande ließen sich hin |56| und wieder folgende Klagen und Wünsche vernehmen: Die Brüder sind nicht einfach genug […].»127

Auch das universalistische Motiv treffen wir hier an: Nationale oder (innerprotestantisch-)konfessionelle Barrieren spielten keine Rolle. Die Kontakte mit anderen europäischen Missionsgesellschaften, vor allem der englischen, waren eng. Biblizismus und Universalismus waren für die überkonfessionelle Ausrichtung dieser Gesellschaft von entscheidender Bedeutung.

Theologisch wurden die überkonfessionellen Missionsgesellschaften von Schleiermacher beeinflusst und gestärkt. Auch er stand in der Tradition der Herrnhuter Mission. Jedoch weist seine Wirkungsgeschichte nach seinem Tod 1834 über die überkonfessionelle Mission hinaus.128

In ihrer Publizistik unterschieden sich die überkonfessionellen nicht sehr von den konfessionellen Missionsgesellschaften. Auffallend ist die offensichtliche Publikationsfreudigkeit der Gesellschaften. Alle gaben eine Zeitschrift heraus, die einen Gesamtüberblick über die eigene Missionsarbeit und die Geschehnisse in der Mission insgesamt gab: Das Basler Missions-Magazin und der Heidenbote, die Missionsberichte der Berliner Mission, die Goßnersche Biene auf dem Missionsfelde, der Chronicle der London Missionary Society, das Monatsblatt und die Missionsnachrichten der Norddeutschen Missionsgesellschaft, das Barmer Missionsblatt, der Glaubensbote der Pilgermission und die Berichte der Rheinischen Missionsgesellschaft.129 Zudem veröffentlichten sie periodische Blätter, die sich an bestimmte Interessenten wandten oder ein bestimmtes Thema zum Inhalt hatten: Einige Zeitschriften konzentrierten sich auf ein bestimmtes Missionsgebiet, z.B. die Goldküste130, oder ein bestimmtes Missionsobjekt wie |57| Frauen131, Israel132, Knaben oder Industrie133. Abgesehen von der Goßner- und der Pilgermission boten die überkonfessionellen Missionsgesellschaften auch Zeitschriften speziell für die weibliche Leserschaft134, daneben gab es Blätter für Kinder135 und bestimmte Gruppen wie Pfarrer, Kollektenvereine, Missionare und Konfirmanden.136 Die Basler Missionsgesellschaft bot dabei das breiteste Sortiment. Jeder Lebensbereich, jede Altersgruppe, jeder Stand und jedes mögliche Interesse an Mission wurde mit einer eigenen Zeitschrift oder einem Rundbrief bedacht. Die Pilgermission und die Goßner Mission hielten sich mit weiteren Veröffentlichungen neben der einen Haupt-Zeitschrift zurück, sie standen deutlich in der Traditionslinie der Glaubensmissionen.

Bei der großen Anzahl an regelmäßig erscheinenden Schriften muss man zwischen offiziellen und internen Blättern unterscheiden. Interne Veröffentlichungen wie Korrespondenz-Blätter und Kollektenberichte waren für die Angehörigen der ‹Missions-Gemeinde› gedacht. Sie schufen ein Gefühl der Identifikation und Zugehörigkeit zur jeweiligen Missionsgesellschaft, legten Rechenschaft über die geleistete Arbeit und über die Verwendung der gespendeten Gelder ab. Die internen Schriften waren meist nicht sehr aufwändig gestaltet und kurz gehalten. Die offiziellen Schriften warben auch in ihrer Aufmachung für die Sache der Mission. Hier gab es Einführungen in Kulturen und Gebräuche in den Missionsgebieten samt Illustrationen, so dass bereits für die Mission gewonnene Unterstützerinnen und Unterstützer ihr Wissen vertiefen, aber auch mögliche Interessenten für ideelle oder praktische Unterstützung gewonnen werden konnten. Zudem hatten die offiziellen Schriften ein apologetisches Interesse.137 |58|

3.2.3.2. Konfessionelle Missionsgesellschaften

Durch das Aufkommen eines restaurativen neulutherischen Konfessio­nalismus in den 1830er Jahren wandelte sich die anfängliche Ablehnung der Kirchen in ein Interesse an eigenen Missionsgesellschaften und es kam zu einer Annäherung von Kirche und Mission. Die konfessionellen Missions­gesellschaften gingen davon aus, dass nur mit dem eigenen Bekenntnis wirkliche Missionsarbeit betrieben werden konnte. Dies führte zur Übertragung der konfessionellen Eigenheiten auf die Gemeinden im Missionsgebiet. Der Anspruch der Exklusivität verursachte Spannungen mit den bestehenden ­Missionsgesellschaften, was – wie im Fall der Norddeutschen Missionsgesellschaft – sogar bis zur Spaltung führen konnte. Die konfessionellen Missions­gesellschaften variierten im Grad ihrer Konfessionalität und kirchlichen Anbindung: Hatte die Leipziger Missionsgesellschaft und ihr Vordenker Karl Graul den Anspruch, mit seiner Missionsgesellschaft die gesamte lutherischen Kirche zu vertreten, so konnte man die Breklumer Mission und ihren Gründer Christian Jensen lutherisch-pietistisch nennen, interessiert an «persönlicher Glaubensfrömmigkeit und nicht an Konfessionalismus oder akademischem Diskurs».138

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