Rolf Lyssy - Swiss Paradise

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"Das Lächerlichste auf der Welt: Hörer abheben, Nummer wählen, warten, bis sich am anderen Ende der Leitung eine Stimme meldet. Es ging nicht. Es ging einfach nicht."
Unvermittelt, an einem Tag wie jeder andere, muß Rolf Lyssy, der Generationen mit seiner Komödie «Die Schweizermacher» zum Lachen gebracht hatte, erkennen, daß nichts mehr funktioniert in seinem Leben. Er befindet sich in einer schweren Depression.
Der Meister der hellen Ironie und der lächelnden Kritik beginnt nach seiner Krankheit eine Reise in sein Innerstes, die ihn von der Emigration seiner jüdischen Großeltern aus Osteuropa nach Frankfurt und schließlich in die Schweiz führt. Aus Aufzeichnungen, die ihm die Mutter hinterlassen hat, erfährt er, daß seine schweizerische Geburt ihr Überleben bedeutete – während den Großeltern und den anderen Verwandten der rettende Paß verwehrt blieb. Sie wurden deportiert und ermordet.
Das vorliegende Buch ist Rolf Lyssys literarische Verarbeitung seiner Depression, seiner Regisseurenlaufbahn und der Geschichte seiner Vorfahren.
Pressestimmen
"Ein berührendes und mutiges Buch …" Urs Widmer
"Mit ›Swiss Paradise‹ ist Lyssy ein vielschichtiges Buch gelungen." Die Zeit

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*

Meine Rückkehr fiel in zweierlei Hinsicht auf ein bedeutungsvolles Datum. Es war der 13. März 1998, ein Freitag, notabene. Und es war der Tag der Premiere von Fredi M.s neuem Spielfilm Vollmond. Über zwölf Jahre waren vergangen, seit er mit seinem Höhenfeuer große Erfolge feiern konnte. Uns verband eine jahrzehntelange Freundschaft und ich wollte die Uraufführung seines neuen Werks unter keinen Umständen verpassen. Am Vormittag war ich in Zürich gelandet und Dominique hatte mich abgeholt. Ich fühlte mich nicht gut. Während des Flugs hatte ich nur kurze Zeit geschlafen und ich hoffte, während der Filmvorführung nicht einzunicken. Tagsüber erledigte ich das Nötigste und war sehr gespannt auf den Abend. Dominique begleitete mich, doch schon beim Eintreffen im Kino fühlte ich mich inmitten der vielen Gäste auf eigenartige Weise wie entrückt. Ich nahm zwar alle und alles wahr, gleichzeitig hatte ich den Eindruck, als ob ich gar nicht dazugehörte, als ob unsichtbare Wände zwischen mir und den Menschen bestehen würden. Dieses Gefühl verstärkte sich während der Vorführung zunehmend und beunruhigte mich so stark, daß ich kaum in der Lage war, der Handlung zu folgen. Die Geschichte, die Schauspieler, die stimmungsvollen Bilder lösten null Emotionen in mir aus. Ich blickte zwar mit offenen Augen auf die Leinwand, hörte Stimmen, Geräusche und Musik, aber das alles zusammen bewirkte absolut nichts in mir. Und gleichzeitig war ich von einer bohrenden Wachheit, so als ob ich irgendein hochgradiges Aufputschmittel geschluckt hätte. Das änderte sich auch nicht an der anschließenden Premierenfeier in einem nahen Zunfthaus. Ich beobachtete die Leute, sah zufriedene, aber auch enttäuschte Gesichter und solche, die nichts von dem verrieten, was sie dachten. Ich wußte, daß innerhalb der Filmszene die Erwartungen an Fredis Film überaus hoch waren. Was gibt es Schwierigeres, als an einen vorangegangenen Erfolg anzuknüpfen? Ich erinnerte mich an die Premiere meines Films Kassettenliebe im Herbst 1981.

*

Auch damals, drei Jahre nach dem überwältigenden Erfolg von Die Schweizermacher, waren die Erwartungen in bezug auf meinen nächsten Film mindestens so gigantisch. Um so mehr als Emil ein weiteres Mal in einer Hauptrolle zu sehen war. Ich weiß bis heute nicht, mit welchem Film ich diesen Erwartungen gerecht geworden wäre. Ich sehe die Gesichter von damals noch vor mir, freundliches, aber auch mitleidvolles Lächeln, tröstende Worte von Freunden, die ihre Enttäuschung trotz allem Bemühen nicht ganz verbergen konnten. Und dann die andern, denen die Häme, die Schadenfreude, die arrogante Genugtuung aus allen Poren schoß. Und das zählte doppelt, denn gleichentags, nach der morgendlichen Pressevorführung, hatte ich den Filmjournalisten Rede und Antwort gestanden und dabei sozusagen meine eigene ›Hinrichtung‹ erlebt. Kassettenliebe, eine Komödie zum Thema Partnerwahl mittels Video, wurde von der Kritikerzunft gnadenlos verrissen, war in den Kinos aber trotzdem ein großer Publikumserfolg. Ich hätte eigentlich zufrieden sein können. War es aber nicht. Meine Kränkung über die Art und Weise, wie die Kritiker mit meinem Film umgesprungen waren, hatte einen tieferen Grund. Es war mein eigenes gebrochenes Verhältnis zu Kassettenliebe. Innerhalb von zwei Jahren hatte ich sieben Drehbuchfassungen geschrieben, bis schließlich Produzent und Hauptdarsteller ihr Einverständnis zur Realisierung gaben. Ich war mir nicht sicher, ob die letzte Fassung wirklich die bestmögliche von allen war, aber als den Dreharbeiten dank der gesicherten Finanzierung nichts mehr im Wege stand, schob ich meine Bedenken zur Seite und war froh, den Film machen zu können. Später wurde mir bewußt, daß die dritte Drehbuchversion die richtige gewesen wäre. Aber im Nachhinein ist man bekanntlich immer klüger. Vielleicht hätte ich ja vieles, was von der Kritik moniert wurde, akzeptieren können, aber die – wie ich damals empfand – respektlose Abqualifizierung meiner und unserer Arbeit bewirkte in mir Trotz, gleichzeitig machten sich aber massive Zweifel, Lustlosigkeit und Resignation in mir breit. Waren das etwa die ersten Warnsignale einer Störung in meinem Seelenleben, die sich siebzehn Jahre später zum Vollbrand entwickeln sollte? Jedenfalls war ich nach dem unbeschreiblichen Höhenflug, den Die Schweizermacher uns allen, die wir daran beteiligt gewesen waren, beschert hatte, hart und schmerzvoll wieder auf dem Boden helvetischer Filmrealität gelandet. Damals wie heute bringe ich es nicht fertig, Kritiken über meine Filme einfach zu ignorieren, wenn sie unberechtigt sind. Ich war und bin zu neugierig, um nicht wissen zu wollen, wie meine Arbeit rezipiert wird. Aber im geheimen bewundere ich Filmkollegen und andere Künstler, die sich einen Teufel um die Kritiker scheren. George Steiner hat es in seinem Buch Von realer Gegenwart provozierend, aber durchaus vernunftvoll vorgeschlagen: »Ich stelle mir eine gegen-platonische Republik vor, aus der die Rezensenten und Kritiker verbannt wurden; eine Republik für Schriftsteller und Leser.« Oder eben für Filmer und Zuschauer. Und an anderer Stelle schreibt Steiner, daß die kompetentesten Kritiker die Künstler selber sind. Wie recht er hat. Leider haben viele Künstler Mühe damit, scheuen Kritik der Kollegen – nicht das Lob – und überlassen die kritische Auseinandersetzung mit ihrem Werk lieber den Rezensenten als vermeintlich objektiven Begutachtern.

*

Ich war nicht in der Lage, mir ein Urteil über Fredis Film zu bilden. Mein Verstand hatte sich bereits von meinen Gefühlen und meiner Seele abgespalten. Irgendwie spürte ich aber doch, daß er sich in einer ähnlichen Situation wie ich im November 1981 befand, und hoffte für ihn, daß er es besser verkraften würde als ich. Reden konnte ich nicht darüber. Zu sehr war ich absorbiert vom eigenen Seelenstreß. Beim Abschied umarmte ich ihn und drückte ihm meine Anerkennung für seine Arbeit aus. Dominique brachte mich gegen zwei Uhr morgens nach Hause. Ich empfand nicht die geringste Spur von Müdigkeit und war doch – bis auf die zwei Stunden, die ich im Flugzeug geschlafen hatte – seit fast vierzig Stunden wach. Eine ungeheure Angst, nicht mehr schlafen zu können, kroch in mir hoch. In der ersten Nacht schrieb ich das noch dem Jetlag zu, als ich jedoch auch die folgenden zwei Nächte wach im Bett lag, mit zunehmendem Herzklopfen, während sich in meinem Kopf die Gedanken immer schneller zu drehen begannen, beschlich mich ein unheimliches Angstgefühl, das sich zunehmend in Panik verwandelte. Irgendwas mußte doch in meinem Hirn passiert sein. Kopfschmerzen hatte ich keine, aber ich hatte das Gefühl, als ob meine Hirnchemie völlig außer Rand und Band geraten sei. Wenn Panik die Steigerung von Angst war, was würde wohl die Steigerung von Panik sein?

Ich merkte im Laufe der nächsten Tage, wie ich mir zunehmend abhanden kam, entfremdet, immer stärker abgeschnitten vom Leben um mich herum. Es war, als ob ich ständig über die eigene Schulter schauen und jede Sekunde von neuem über mich selbst erschrecken würde. Ich konnte einfach nicht aufhören zu grübeln. Eine ärztliche Konsultation war unumgänglich. Jürg A., ein enger Freund, beruflich mit Depressionen unterschiedlichster Art bestens vertraut, vermittelte mir einen Psychiater, der bereit war, mich notfallmäßig zu behandeln, denn zu einem Notfall hatte sich mein Zustand mittlerweile zweifellos entwickelt. Bei der ersten Konsultation heulte ich wie ein kleines Kind und brachte kaum ein Wort über die Lippen. Es sollte für viele Monate das letzte Mal gewesen sein, daß ich in der Lage war, einem Gefühl Ausdruck zu geben, auch wenn es sich um ein schmerzliches und doch irgendwie wohltuendes Weinen handelte. Die Diagnose von Dr. K. lautete auf schwere Depression. Das Wort kannte ich, im landläufigen Sinn. Man sagt es rasch einmal, wenn jemand niedergeschlagen und verstimmt ist. Ich war doch nur enttäuscht, verzweifelt, traurig, weil ein Film, der mir viel bedeutet hätte, nicht zustande gekommen war, aber nicht depressiv! Und schon gar nicht suizidgefährdet! Wenn das nun eine Depression sein sollte, okay, in Gottes Namen, dann würde sie so schnell, wie sie aufgetaucht war, wieder verschwinden. Wenn nicht in ein paar Tagen, dann sicher in ein, zwei Wochen.

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