Gerwalt Richardson - Sklavin am Ohio

Здесь есть возможность читать онлайн «Gerwalt Richardson - Sklavin am Ohio» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Sklavin am Ohio: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Sklavin am Ohio»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Sklavin am Ohio — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Sklavin am Ohio», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

An der Kaimauer von Saint Malo hatten sich inzwischen wohl nahezu alle Einwohner der Stadt versammelt, jubelnd und ihre Hüte schwenkend. Mehrere große Ruderboote wurden jetzt vor das Schiff gespannt, um es hinter der Mole hervor auf das offene Meer hinaus zu ziehen. Dann verließen Bürgermeister und Reeder das Schiff mit den zurückrudernden Booten, die Segel der Neptune füllten sich, und die Reise begann.

Es war sehr eng unter Deck, und oben wurden sie nur kurzzeitig geduldet, damit sie der Schiffsmannschaft nicht im Weg waren. Caitlin zählte etwa siebzig Personen, die sich auf dem Zwischendeck drängten. Jeder hatte es sich zwischen seinen Habseligkeiten so bequem wie möglich gemacht. Nach einigen Tagen waren verschiedene Grüppchen entstanden, Notgemeinschaften, welche das Gepäck einzelner bewachten, damit der Besitzer unbesorgt an Deck gehen konnte, um seine Notdurft zu verrichten und frische Luft zu schnappen. Der Gestank, welcher in dem schlecht belüfteten Zwischendeck herrschte, war unbeschreiblich, doch Caitlin gewöhnte sich erstaunlich rasch an ihn. An die Blicke der Männer dagegen nicht. Caitlin wurde schmerzlich bewusst, dass sie nicht nur die einzige Frau auf dem Schiff war, die keinen Partner oder Beschützer aufweisen konnte, sondern dass sie auch insgesamt zwischen allen Gruppierungen stand. Schon bei einem der ersten Aufenthalte an Deck hatte sie daher einen Belegnagel gestohlen, einen etwa einen Fuß langen Eichenknüppel von gut anderthalb Zoll Durchmesser, mit dem an Deck die Seile der Takelage gesichert wurden. Caitlin sollte ihn bald brauchen.

In der Nacht war es nie ganz dunkel auf dem Zwischendeck, eine einzelne Laterne erzeugte ein Zwielicht, in dem die Menschen immerhin schemenhaft zu erkennen waren. Caitlin wachte jetzt auf, weil sich jemand an ihrem Kleid zu schaffen machte; eine tastende Hand war bereits unter ihren Röcken. Sie brauchte einige Augenblicke, bis sie realisiert hatte, was gerade vorging, dann packte sie den Belegnagel und schlug zu. Ein dumpfer Schmerzenslaut zeigte an, dass sie getroffen hatte, und der Mann trollte sich.

Dieses Spiel wiederholte sich von nun an mehrmals in jeder Nacht, und auch tagsüber war es ihr nicht vergönnt, die Augen zu schließen, ohne belästigt zu werden. Schon nach einigen Tagen war Caitlin am Ende ihrer Kräfte. Zum einen begannen die Kerle, sich zusammenzurotten, zum anderen schenkte niemand der anderen Passagiere den Vorgängen um sie Aufmerksamkeit, obwohl Caitlin mehrfach laut gefordert hatte, man möge sie in Ruhe lassen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie nicht mehr in der Lage sein würde, den zudringlichen Kerlen Widerstand zu leisten. Die Männer waren nicht gewalttätig, aber die andauernde und beharrliche Zudringlichkeit zermürbte Caitlin. In ihrer Not sprach sie schließlich den Quartiermeister an.

Der schüttelte nur den Kopf.

»Lass mir bloß meine Matrosen in Ruhe, du Dirne, sonst lasse ich dich in Eisen legen.«

»Wenn dort keine geilen Hurenböcke sind, die mir den Schlaf rauben, dann könnten wir da ohne weiteres ins Geschäft kommen.«

Der Quartiermeister, ein vierschrötiger Kerl mit einem ordentlichen Wanst, lachte gutmütig.

»Tut mir leid, Rotschopf, ich kann dir wirklich nicht helfen. Das Schiff ist voll beladen mit Vorräten für die Siedler, es gibt leider kein freies Fleckchen für dich, wo du geschützt wärst.

Ich kann dir nur einen Rat geben: Nimm dir den größten Rabauken und mach ihn zu deinem Liebhaber, dann hast du wenigstens vor den anderen Ruhe.«

»Danke, darauf wäre ich selbst nie gekommen!«, fauchte Caitlin ungnädig und stob davon. Sie blieb an Deck; hier unter den Augen der Mannschaft war sie sicherer als unten im Laderaum. Sie kauerte sich im Windschatten der Bordwand zusammen und schlief sofort ein.

Ein leichter Tritt in die Seite weckte sie wieder. Der Quartiermeister stand über ihr.

»Marsch, nach unten mit dir, deine Zeit ist längst um.«

Er lächelte, und Caitlin registrierte, dass sie tatsächlich einige Stunden geschlafen haben musste, es wurde bereits dunkel. Sie fühlte sich nun etwas besser, doch diese Nacht sollte die bisher schlimmste ihrer Reise werden. Gleich mehrere Kerle versuchten zur selben Zeit, sich ihrer zu bemächtigen. Caitlin drosch wild mit dem Belegnagel um sich, was die Bemühungen ihrer Verehrer jedoch nicht wesentlich zu schmälern schien. Schließlich wusste Caitlin sich nicht mehr zu helfen und schrie lauthals um Hilfe.

»Halt’s Maul, du Hure!«

»Rechtschaffene Leute wollen schlafen!«

»Bring sie endlich einer zum Schweigen, diese geile Dirne!«

Caitlin war schockiert über die Gleichgültigkeit ihrer Mitreisenden, und dann kam eine heiße Wut über sie. Hasserfüllt schlug sie jetzt mit aller Kraft nach den Köpfen der Kerle, die sie bedrängten. Es krachte schrecklich, und der eine oder andere ging zu Boden. Die Meute löste sich schließlich auf. Schwer atmend drückte sich Caitlin in eine Ecke an der Schiffswand und rollte sich zusammen.

In dieser Nacht wurde sie tatsächlich nicht mehr belästigt, doch am nächsten Morgen stand einer der Männer nicht mehr auf.

Offensichtlich hatte jedoch niemand wirkliches Interesse daran, den Vorfall aufzuklären, und gegen Abend wurde ein großes Stoffbündel ohne weitere Zeremonie über Bord geworfen.

In der nächsten Nacht schlief Caitlin immerhin weitgehend unbehelligt. Doch in der darauf folgenden nahm wieder alles seinen alten Gang, und Caitlin verzweifelte. Sie war jetzt gerade erst vierzehn Tage auf dem Schiff, und die Reise würde noch etliche Wochen dauern.

Sie fühlte sich am Ende ihrer Kräfte und wusste nicht mehr weiter.

Als sie dann wieder einmal an Deck war, kam eine der wenigen anderen Frauen auf sie zu.

»Ich bin Madeleine Renard, meine Liebe, und ich reise zusammen mit meinem Mann Albert und meinem Schwager Jean. Wir kommen aus der Stadt Amiens. Wollt Ihr Euch nicht zu uns gesellen? Ich denke, die Reise würde für Euch sicherlich angenehmer verlaufen, als wenn Ihr alleinstehend seid.«

Caitlin musterte die Frau einen Augenblick lang. Madeleine war groß und grobknochig, sie hatte ein rundes Gesicht und blondes, glattes Haar, und sie schien von einem offenen geradlinigen Wesen zu sein.

Der Schwager ist unverheiratet , dachte Caitlin; ich werde bezahlen müssen . Aber sie hatte keine Kraft mehr, sich gegen das Unvermeidliche aufzulehnen, und die Möglichkeit, die sich ihr hier bot, war sicherlich nicht schlechter als andere. Sie nickte.

»Es würde mich freuen, Eure Bekanntschaft zu machen«, sagte sie.

Madeleine nahm sie am Arm, und sie spazierten zusammen auf dem Deck auf und ab.

III

Jean Renard war bereits ein älterer Mann, etwas linkisch und zurückhaltend, aber wie sein Bruder und seine Schwägerin Madeleine war er ein Normanne, ein großer und breitschultriger, auf seine Art gut aussehender Mann. Natürlich machte er Caitlin den Hof, aber auf eine unaufdringliche Weise, die sie nicht abstieß.

Die nächsten Tage schlief Caitlin sehr viel, sie hatte einiges nachzuholen, und immer einer der drei Renards blieb bei ihr und schützte sie, meist war es Jean, der über ihren Schlaf wachte.

Den Geräuschen nach zu urteilen, schliefen Albert und Madeleine jede Nacht miteinander, doch Jean bedrängte Caitlin nicht, was sie als sehr wohltuend empfand. Doch als sie eines Nachts das bekannte, unterdrückte Stöhnen und das diskrete Rascheln von Stoff neben sich hörte, sah sie gleichzeitig Albert den Niedergang hinauflaufen, obwohl sie ihn doch gerade bei Madeleine vermutet hätte. In der nächsten Nacht rückte sie etwas näher an Jean heran und griff zu ihm hinüber.

Die weitere Reise verlief entspannter. Albert, so stellte es sich heraus, war Hutmacher in Amiens gewesen und Jean ein Schmied. Da die Geschäfte nicht gut gelaufen waren – beide Männer waren schließlich überschuldet gewesen –, hatten sie gemeinsam beschlossen, nach Neufrankreich zu gehen, um dort ihr Glück zu versuchen. Albert verstand sich auf die Verarbeitung von Fellen, welche er als Hutmacher schließlich zumindest weiterverarbeitet hatte, und Jean würde eiserne Biberfallen schmieden und instandhalten können. Tatsächlich hatten sie bereits einige noch in Frankreich hergestellte Fallen im Gepäck, welche den Grundstock für ihr weiteres Auskommen in der neuen Welt darstellen sollten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Sklavin am Ohio»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Sklavin am Ohio» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Sklavin am Ohio»

Обсуждение, отзывы о книге «Sklavin am Ohio» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x