Nicole Müller - Patrick Hohmann - Der Bio-Baumwollpionier

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Patrick Hohmann - Der Bio-Baumwollpionier: краткое содержание, описание и аннотация

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Wie ist es möglich, den Bauern und Näherinnen in Indien, Tansania oder Bangladesch faire Preise zu bezahlen, die Natur zu schützen und zugleich nachhaltig zu produzieren? Der Schweizer Baumwoll-Visionär Patrick Hohmann hat es allen Widrigkeiten zum Trotz gewagt.
Kaum ein anderer Stoff ist so eng verknüpft mit den negativen Seiten der Globalisierung und des Kapitalismus wie die Baumwolle. Der Stoff, den wir auf der Haut tragen, ruiniert ganze Volkswirtschaften und zerstört die Natur. Hohmann, der lange Jahre im konventionellen Baumwollhandel tätig war, wollte dies nicht länger hinnehmen. Denn, so seine Überzeugung: «Es kann nicht sein, dass ein Bauer aus Indien mein T-Shirt subventioniert.»
Hohmann gründete die bio-Re® Stiftung, die Bio-Baumwoll-Anbauprojekte in Indien und Tansania als Eigentümerin führt und mit rund 6000 Biobauern zusammenarbeitet. Der Zweck der Stiftung ist die Förderung des Biolandbaus als nachhaltige Lebensgrundlage von Bauernfamilien. Sie unterstützt den Infrastrukturaufbau in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Existenzsicherung und fördert die Partizipation der Bauerngemeinschaften mit menschenrechtsbasiertem Ansatz. Heute zählt das von Hohmann gegründete Unternehmen Remei AG zu den Pionieren der Bio-Baumwolle. Das vorliegende Buch erzählt Hohmanns beeindruckende Geschichte.

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Es gehört zu den bitteren Ironien der Baumwollbranche, dass die Umweltsünden Hand in Hand gehen mit einer zunehmenden Verarmung der Menschen, die die Baumwolle anbauen. So muss China, der größte Baumwollproduzent der Welt, immer wieder gigantische Mengen an Baumwolle aufkaufen und horten, um die eigenen Produzenten per Staatsintervention zu schützen. Die Baumwolle wird dem Markt entzogen und künstlich verknappt, um den Preis stabil zu halten. Auch die USA verzerren mit ihrer Subventionspolitik den Markt. Bis 2014 erhielten die amerikanischen Baumwoll-Farmer mehr Subventionen, als der Verkauf des Rohstoffes einbrachte. Als Brasilien die USA wegen dieser Handelsverstöße einklagte, mussten die Vereinigten Staaten von Amerika 300 Millionen Dollar Buße bezahlen und die Subventionen an ihre Farmer in Texas, Georgia, Arkansas, Mississippi und Kalifornien streichen. Wirklich verändert hat sich aber nichts. Die Baumwoll-Farmer werden weiterhin staatlich unterstützt mit Defizitgarantien, mit Entschädigungen, die als Unterstützung für Hurrikan-Opfer getarnt sind, und mit massiv vergünstigten Ernteausfall-Versicherungen. Dabei ist es nicht etwa so, dass die amerikanischen Baumwoll-Bauern besonders begütert wären. Viele von ihnen kommen nur mit einem Zweitverdienst über die Runden, mit einem Job irgendwo in der Stadt. Sie sind ebenfalls Opfer eines Marktes, bei dem es zu keiner echten Preisbildung mehr kommt. Manche von ihnen würden gern aus der Baumwolle aussteigen, haben sich aber mit einem Maschinenpark verschuldet, der nur für die Baumwollernte zu gebrauchen ist. Eine Maschine, die die Baumwolle mechanisch erntet, kostet schnell einmal 750000 Dollar – zugleich erlauben Monokulturen wenig Flexibilität. Hinzu kommt, dass die Baumwoll-Farmer Angestellte auf der Gehaltsliste stehen haben, Menschen, für die sie sich verantwortlich fühlen. Abgesehen davon muss es eine deprimierende Erfahrung sein, ständig am Tropf der Steuerzahler zu hängen und ein Produkt herzustellen, das keinen wirklichen Gewinn abwirft.

Es gibt aktuell keine genauen Zahlen, wie viel der insgesamt angebauten Menge an Baumwolle transgen ist. Je nach Quelle wird ihr Anteil mit 64–81% beziffert.2 Zwischen 51 Millionen Tonnen und 65 Millionen Tonnen Rohbaumwolle jährlich sind folglich transgen. Das heißt, dass das Erbmaterial der Baumwollpflanze mit einem Protein manipuliert wurde, das die klassischen Baumwoll-Schädlinge tötet bzw. töten sollte. Falls Sie nicht ganz bewusst ein Kleidungsstück aus Bio-Baumwolle gekauft haben, dann tragen Sie gerade jetzt, wenn Sie diese Zeilen lesen, ein Kleidungsstück aus genmanipulierter Baumwolle. Die Erfahrung zeigt, dass in den ersten drei, vier Jahren die Ernte von genmanipulierten, hybriden Pflanzen tatsächlich üppiger ausfällt und der Verbrauch von Pestiziden zurückgeht. Nach dieser Frist jedoch entwickeln die Schädlinge Resistenzen, und das bedeutet schärfere Pestizide in noch höheren Dosen, noch mehr Genmanipulation, erneut aggressivere Pestizide etc. Genmanipuliertes Saatgut ist außerdem patentiert. Nicht zuletzt ist der Samen, der aus einer genmanipulierten Pflanze entsteht, nur eingeschränkt keimfähig. Die Idee dahinter: Der Bauer muss jedes Jahr frisches Saatgut kaufen und spült so den Großkonzernen Geld in die Kasse. Swissaid schätzt, dass drei Agrarkonzerne inzwischen rund zwei Drittel des gesamten Baumwoll-Saatgutes besitzen. Das ist nicht nur eine gefährliche Einschränkung der Bio-Diversität, sondern eine existenzielle Bedrohung für die Bauern.

»Näherinnen sind unterbezahlt«, kommentiert Patrick Hohmann, »aber die Landwirtschaft ist noch unterbezahlter.« Die Bauern in armen Ländern haben keine Ersparnisse. Deshalb kaufen sie Saatgut und Pestizide auf Pump. In der Hoffnung natürlich, dass der Verkauf der Ernte genügend Geld einbringt, um die Ausgaben zu decken. Wenn etwas dazwischenkommt – ein Schädlingsbefall, schlechtes Wetter, Wasserknappheit –, schnappt die Schuldenfalle zu. Jedes Jahr berichten indische Tageszeitungen wie »Times of India« oder »The Hindu« von Suizidserien der Bauern in ländlichen Gebieten. Obwohl der Ton der Artikel durchaus mitfühlend ist, wird selten über die effektiven Hintergründe berichtet.

Ein einzelner Mensch kann gleichzeitig viel und wenig ausrichten. Wenn Patrick Hohmann irgendwo auf dem Perron eines Bahnhofes steht, ist er ein Passant unter Passanten. Ein großer, breitschultriger, freundlich wirkender Mann in Windjacke und Chinos, den Rucksack über die eine Schulter geworfen. Er hat sein halbes Berufsleben dafür eingesetzt, das Los der Bauern zu verbessern und Baumwolle mit der Natur und nicht gegen die Natur zu produzieren. Trotzdem wird das Geschäftsmodell, das er gemeinsam mit seinen Partnern in jahrelanger Arbeit entwickelt hat, immer wieder herausgefordert und angepasst. Die Produktionsabläufe der bioRe® Sustainable Cotton & Textiles sind enormen Fliehkräften und der Übermacht einer Industrie ausgesetzt, bei der die Rendite an erster Stelle steht. Dem Sog der Maximierung zu widerstehen erfordert menschliche Wärme, Mut und sehr viel Erfindungsgabe von der Art, wie sie David zum Sieg gegen Goliath verholfen hat.

Patrick Hohmann hat Verantwortung übernommen und diese Verantwortung im Bereich der Baumwolle konkretisiert. Das ist zweifellos beeindruckend, aber nur ein Teil dessen, was ihn als Zeitgenossen so inspirierend macht. Patrick Hohmann ist ein Wirtschaftskünstler. Wenn man sein Lebenswerk verfolgt, dann verblüfft vor allem die Mischung aus nüchterner Analyse, Kreativität und Rechenkünsten, knochentrockenem technischen Wissen und Experimentierlust. Er ist Buchhalter und Philosoph in einer Person. Die absolute Akzeptanz von Schwierigkeiten hat ihn als Unternehmer erfolgreich gemacht. »Es steht nirgendwo geschrieben, dass das Leben einfach sein soll. Das Leben ist immer ein bisschen Glück und ein bisschen Unglück«, so der Unternehmer. Patrick Hohmann weiß, dass das, was er erreicht hat, fragil und beweglich bleibt. In diesem Sinne besteht die eigentliche Inspiration dieses Pioniers in einer Geisteshaltung, die mit agilen, leicht beweglichen Konstellationen umzugehen versteht und angemessen auf sie reagieren kann. Kreativ und mit feinem Gefühl für die Bedürfnisse von Mensch, Natur und Tieren.

Patrick Hohmann und sein Team weigern sich, sich entmutigen zu lassen. Einem weitgehend gesichtslosen System setzen sie das Vertrauen auf den einzelnen Menschen entgegen. Die Mächtigen werden uns nicht retten, so viel ist klar. Pioniere wie Patrick Hohmann oder Filme wie »Tomorrow« und »Fair Traders« zeigen auf, dass Veränderung im Kleinen beginnt, als eine »Grass-root«-Bewegung, die andere inspirieren und begeistern kann. Das Neue entsteht fast immer an den Rändern der Gesellschaft. Es bereitet sich langsam vor, oft im Verborgenen, getragen von einzelnen Menschen, die unzufrieden sind mit den Verhältnissen und neue Wege gehen möchten. »He may be a dreamer«, könnte man über Patrick Hohmann in Abwandlung von John Lennons Song sagen. »But he is not the only one.« Mit etwas Glück und weiteren Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu tragen, kann das Neue vom Rand in die Mitte der Gesellschaft wandern, bis man eines Tages den Kopf darüber schütteln wird, was man einst für »normal« zu halten bereit war. »Eine Systemauflösung ergibt sich nur, wenn das System überflüssig geworden ist«, meinte Patrick Hohmann einmal. Das war einer von diesen Sätzen, die er so bescheiden ins Gespräch streut und die man erst hört, lange nachdem sie gesagt worden sind. Es lohnt sich, über diese Aussage nachzudenken.

Große Zeiträume mehrere Kontinente Der Weg vom Anbau der Baumwolle bis zum - фото 1

Große Zeiträume, mehrere Kontinente: Der Weg vom Anbau der Baumwolle bis zum fertigen Kleidungsstück ist beeindruckend lang und arbeitsteilig. Mit dem Anbau von Bio-Baumwolle alleine ist es nicht getan. Patrick Hohmann hat mit seiner Firma Remei und den bioRe® Stiftungen große Anstrengungen unternommen, um die gesamte Lieferkette nach folgenden Werten zu gestalten:

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