Birgit Schmid - In jeder Beziehung

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In ihren Kolumnen ist der Titel Programm: Birgit Schmid befragt, beobachtet, durchleuchtet, analysiert Beziehungen – insbesondere zwischen Liebespaaren und überhaupt Frauen und Männern, aber auch zwischen Eltern und Kind, Freunden oder von Mensch zu Tier. Wie viel Mal Küssen am Tag ist das Minimum? Soll Kater Fritz im Ehebett schlafen? Was entgegnet man befreundeten Eltern, die sich nicht mehr vorstellen können, was man als kinderloses Paar bei einem Glas Wein diskutiert? Ist es nicht unehrlich, bei der Hochzeit die Ehe als Rundumglück hochzustilisieren? Soll man als erwachsene Person das Weihnachtstheater bei den Eltern dem Hausfrieden zuliebe mitmachen und wieder zum Kind werden? Soll man das blaue Kleid behalten, das man das letzte Mal vor fünfzehn Jahren trug?
Birgit Schmid denkt über Kosenamen nach oder welchen Einfluss der Beruf bei der Liebeswahl hat. Sie geht in den Supermarkt, um das Ernährungs- und Einkaufsverhalten von Paaren zu studieren. Sie philosophiert über den Satz «Ich fühle mich wieder so lebendig», den häufigsten, wenn jemand eine Affäre beginnt. Sie hält eine ehrliche Rede auf Brautpaare, schreibt einen Brief an die Männer ihres Lebens oder gibt eine Anleitung zum Davonlaufen.
Bei der Lektüre der 84 Kolumnen geht es einem wie der Autorin in «Mein Sommer als Sozia»: Man sitzt auf dem Rücksitz des Motorrads, ist mittendrin in der Szene, hellwach, und sieht immer wieder Dinge, die man sonst nicht sehen würde.

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Auch das habe ich von ihnen gelernt.

MEINE FREIE

ARZTWAHL

In jeder Beziehung - изображение 16

Als Kind kam nur einer infrage: ein Arzt. Ich wollte einen Arzt heiraten. Und wo lernte ich einen solchen am ehesten kennen? Im Spital. Also wollte ich Krankenschwester werden. Da ich diese Pläne lesend vornahm und darob nicht mehr ansprechbar war, hielt mich schon das davon ab, tatsächlich eine medizinische Fachangestellte zu werden, wie die korrekte Bezeichnung heute lautet. Die Traumverbindung wurde mir in den Jugendbüchern »Susanne Barden« vorgeführt, drei dicke Romanbände, in denen die Titelheldin sich zur Krankenschwester ausbilden lässt, Dr. Barry kennenlernt und heiratet.

Wie sehr die Träumerei von kulturellen Vorstellungen geprägt war, was einen Mann ausmacht (entscheidungsfreudig, zupackend) und wie eine Frau zu sein hat (fürsorglich, kümmernd), weiß ich nicht. Ich las das einfach gern. Und muss jedes Mal daran denken, wenn Umfragen gemacht werden über die Berufe, die beim andern Geschlecht gut ankommen, wie gerade eben wieder.

Die Partnervermittlung Elitepartner hat ermittelt und herausgefunden: 42 Prozent der Frauen finden Ärzte attraktiv. Die Männer wählten an zweiter Stelle mit 37 Prozent Krankenschwestern. Noch besser gefallen 45 Prozent von ihnen aber Ärztinnen. Das ist eine gute Nachricht, da eine Folge der Emanzipation: Neben Medizinern stehen nun auch Medizinerinnen auf dem nach Berufen sortierten Begehren an erster Stelle. Bei männlichen Vorlieben folgen Wissenschaftlerin, Künstlerin, Lehrerin, Architektin. Frauen zählen weiter Handwerker, Architekt, Polizist, Geschäftsführer zu den anziehendsten Berufen. Eher ungern lassen sich Frauen wie Männer mit einem Steuerberater und einer Politikerin ein.

Es ist ja eine der ersten Fragen, wenn man jemanden kennenlernt: Was arbeitest du? Meist trägt das bei zum Bild, das man sich von jemandem macht, steigert dessen Attraktivität oder dämpft das Interesse. Man assoziiert mit Berufen gewisse Charaktereigenschaften und bewertet so die Begehrlichkeit des Inhabers. Ein Ingenieur schaut dafür, dass die Wände gerade stehen, das Dach trägt und die Brücken halten. So einer ist gewissenhaft und vertrauenswürdig. Eine Lehrerin kann einem die Welt erklären, sie gilt als geduldig und verständnisvoll. Ein Arzt, der Retter. Eine Ärztin, mitfühlend.

Seien wir ehrlich: Wir definieren uns auch über das berufliche Ansehen des andern. Die Beruf-Liebeswahl ist ein Bekenntnis zum Elitären. Man wünscht sich jemanden an der Seite, der etwas darstellt, dessen Tage mit Sinn gefüllt sind. Will mit Stolz ihren Beruf nennen in einer Runde. Schlimm zu merken, da schämt sich eine für die Arbeit des Partners. Auch will man verstehen, was der andere macht, was bei heutigen Berufsbezeichnungen nicht immer einfach ist. Er ist Telematiker – und jetzt?

Damit soll nicht gesagt sein, dass sich unterschiedliche Berufe nicht ergänzen können. Und doch kann ein intellektuelles Gefälle beide einsam machen. Sich abends nicht von der Arbeit erzählen, weil die Neugier fehlt oder das Verständnis. Das Problem stellt sich bei den vielen Paaren nicht, die sich nach wie vor über die Arbeit kennenlernen. Da ist es dann eher wichtig, nicht ständig das Büro durchzunehmen.

Was folgern wir daraus? Wir wähnen uns romantisch, aber machen die Liebe sogar abhängig vom Beruf einer Person. Auch dann, wenn die Wahl zufällig scheint.

Jahre später bin ich dem Mann begegnet, er trug da gerade keinen weißen Kittel. Der Moment war wohl trotzdem entscheidend, als er mir ein leeres Terminkärtchen mit seiner Nummer gab. Und der Roman begann.

DER UMARMER WILL

JA NUR LIEB SEIN

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Dauernd wird man umarmt, ob man will oder nicht. Die Umarmung drängt sich als Begrüßungsritual auf, sogar unter Fremden kommt sie vor. Sie wird heute auch sonst bei jeder Gelegenheit durchgeführt, um nicht vorhandene Nähe zu erzeugen. Zwischen Jugendlichen und zwischen Vater und Sohn, zwischen Geschäftspartnern, Therapeut und Patient, Coiffeur und Kundin. Mal liegt Brustkorb hart an Brustkorb, mal berühren sich nur die Schultern, während man sich auf den Rücken klopft, gelegentlich kommt es schon zum Ganzkörperkontakt, als sei der Eingangsflur eine Tanzfläche.

Die Umarmung als Grußformel: Sie hatte einst den Zweck, den andern nach Waffen abzutasten. Heute macht die Geste wehrlos. Weit öffnen sich die Arme, der andere tritt zu nahe, greift um den Körper. Widerstand zu leisten oder die Geste zurückzuweisen wäre eine Demütigung und darum gesellschaftlich undenkbar. Doch ein Satz wie »Lass dich umarmen!« klingt schnell drohend, vergleichbar mit den Worten des Hundehalters, dessen Tier an einem hochspringt: »Er will ja nur spielen.« Der Umarmer will ja nur lieb sein.

Es mag sein, dass wir Überempfindlichen vieles übergriffig finden. Jemand tritt einem zu nahe, und das nicht einmal körperlich: Schon fühlt man sich belästigt. Bei der ungewollten Umarmung handelt es sich aber tatsächlich um einen Übergriff. Für Schüchterne wird diese aufgedrängte Zuneigung zur Qual. »Bear hug« nennen das die Amerikaner, bärenhafte Umarmung, tapsig, unsensibel, erdrückend.

Woher nun aber diese plötzliche Körperlichkeit, die so tut, als hätte man sie bei den Italienern und Franzosen abgeschaut? Der aber gerade das Leichte der lateinischen Kultur fehlt? Vor vierzig Jahren hat der Soziologe Richard Sennett den Begriff der »Tyrannei der Intimität« geprägt. Inzwischen hat sich diese Intimität zu einer Demokratie verbreitet, sie meint jetzt das Gegenteil von steif und förmlich. Man will sich ungezwungen geben, locker, gefühlvoll, möglichst aufrichtig und echt – gerade auch im öffentlichen Leben. Mit der Folge, dass sich durch diese »extended communication« auch die beruflichen Kontakte erwärmen, bei denen in E-Mails zum Abschied nicht nur »alles Liebe« gewünscht, sondern auch geküsst und geherzt wird, egal, wie gut man sich kennt: »xoxoxo«, »kisses & hugs«. Das Beste an dieser virtuellen Umarmerei ist, dass man sich die Leute vom Leib halten kann.

Dabei ist es eigentlich schön, umarmt zu werden. Im richtigen Moment mit den richtigen Armen von den richtigen Menschen. Dann umfängt die Umarmung wie ein Mantel. Einsame Menschen vermissen diese zärtliche Geste am meisten, noch vor dem Kuss. Denn wenn sie einvernehmlich ist, vermittelt eine Umarmung Geborgenheit, gibt Trost, nimmt den andern freundlich auf. Auch dann bleiben zwei Menschen einzigartig, sie gehen nicht ineinander auf: Um zu wissen, wie ich mich fühle, müsstest du mich sein. Aber wie David Grossman in seiner Parabel »Die Umarmung« schreibt: Eine Umarmung kann den Abstand zum andern verkleinern. Man spürt zumindest für den Moment, dass man nicht alleine ist.

Was übrigens noch schlimmer ist als die unfreiwillige körperliche Umarmung ist die geistige. Auch hier gehen die Amerikaner wieder voran und reden von »embrace«. Embrace change! Embrace your flaws! Embrace yourself! Umarme den Wandel, deine Fehler, umarme dich selbst – und dränge alle Widersprüche und Zweifel weg, die es in deinem Leben gibt. Die Umarmung als metaphorische Selbstvergewisserung, im Befehlston verordnet: Was soll daran gut sein?

Keine Umarmung ohne Nähe.

Lass mich bitte los.

DAS KOMMANDIERTE

VERGNÜGEN

In jeder Beziehung - изображение 18

Es war ein leicht gefühltes Vorhaben, ein Wochenende in den Bergen. Die Sonne schien, die Bienen summten, die Felsen ragten in den blauen Himmel. Wir wollten da hinauf und dann wieder hinunter, zwischendurch gut zu Abend essen, anderntags beizeiten wieder heim. Im Hotel angekommen, in dem es nach Aromaölen roch, wurden wir mit den Worten empfangen, sie lagen auf dem Kopfkissen auf: »Genießen Sie die Tage bei uns. Sie haben es sich verdient.« Im Bad kommandierte es zwischen Heublumenseife und Massagestein: »Lassen Sie die Seele baumeln.«

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