Sagan - In einem Monat, in einem Jahr

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In einem Monat, in einem Jahr: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein melancholischer Liebesreigen im Paris der 50er Jahre von Frankreichs Grande Dame der Literatur. Ein großes Buch über das kleine Glück.
Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.

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»Hör auf, du bist verrückt, ich bin doch gerade erst gekommen.« Aber sie war bereits davon überzeugt. Sie glaubte leicht, dass man verrückt nach ihr war, ohne dass sie daraus übrigens eine besondere Eitelkeit schöpfte.

»So etwas gibt es nur in Romanen, aber dieser junge Mann ist aus einem Roman«, sagte Bernard. »Er kommt aus der Provinz, um in Paris zu leben, er hat noch nie geliebt und bekennt es voller Verzweiflung. Aber er wird diese Verzweiflung gegen eine andere eintauschen. Er wird durch unsere schöne Béatrice leiden.«

»Erzähl mir lieber von X«, sagte Béatrice. »Ist er Päderast?«

»Béatrice, du hast zuviel Fantasie«, sagte Bernard.

»Das nicht«, sagte Béatrice, »aber ich verstehe mich sehr schlecht mit Päderasten. Sie sind mir lästig, ich mag nur gesunde, normale Menschen.«

»Ich kenne keine Päderasten«, sagte Nicole.

»Das macht nichts«, sagte Bernard, »übrigens sind hier gleich drei …«

Aber er brach plötzlich ab. Josée war gekommen, sie stand in der Tür, lachte mit Alain und warf dabei einen Blick in den Salon. Sie sah müde aus und hatte einen schwarzen Fleck auf der Wange. Sie sah ihn nicht. Bernard empfand einen dumpfen Schmerz.

»Josée, wohin warst du verschwunden?«, rief Béatrice, und Josée drehte sich um, sah sie, kam auf sie zu und lächelte kaum.

Sie sah erschöpft aus und glücklich zugleich. Mit fünfundzwanzig hatte sie noch immer etwas von einer leicht verwilderten Halbwüchsigen; darin glich sie Bernard.

Er stand auf:

»Ich glaube nicht, dass Sie meine Frau kennen«, sagte er, »Josée Saint-Gilles.«

Josée lächelte und zuckte; nicht mit der Wimper. Sie küsste Béatrice und setzte sich. Bernard blieb vor ihnen stehen, trat von einem Bein aufs andere und dachte immer nur: Wo kommt sie her? Was hat sie in den letzten zehn Tagen gemacht? Wenn sie nur kein Geld hätte!

»Ich war zehn Tage auf dem Lande«, sagte sie. »Alles war rotgold.«

»Sie sehen müde aus«, sagte Bernard.

»Ich würde gern aufs Land fahren«, sagte Nicole. Sie blickte Josée voller Sympathie an, sie war der erste Mensch, der sie nicht einschüchterte. Josée flößte nur dann Angst ein, wenn man sie gut kannte; dann hatte ihre Liebenswürdigkeit etwas Tödliches.

»Sind Sie gern auf dem Lande?«, sagte Josée.

Da haben wir es, dachte Bernard voller Wut, jetzt wird sie sich mit Nicole beschäftigen und liebenswürdig mit ihr plaudern. Sind Sie gern auf dem Land? Arme Nicole, sie sieht schon eine Freundin in ihr. Er ging zur Hausbar, entschlossen, sich zu betrinken.

Nicole folgte ihm mit den Augen, und Josée empfand bei diesem Blick eine Mischung aus Ärger und Mitleid. Bernard hatte anfangs eine gewisse Neugierde in ihr erweckt, aber sehr schnell hatte sich gezeigt, dass er ihr zu ähnlich war, zu unbeständig, um sich an ihn zu binden. Und anscheinend ging es ihm genauso. Sie versuchte, auf Nicole einzugehen, aber sie langweilte sich. Sie war müde, und alle diese Menschen erschienen ihr wie leblose Schatten. Die Woche auf dem Land war sehr lang gewesen, sie hatte das Gefühl, als kehre sie von einer weiten Reise in das Land der Sinnlosigkeit zurück.

»… und da ich niemanden kenne, der ein Auto hat«, sagte Nicole, »kann ich nie hinausfahren und im Wald spazieren gehen.«

Sie brach ab und sagte brüsk:

»Übrigens auch niemanden, der kein Auto hat.«

Die Bitterkeit dieser Worte bestürzte Josée.

»Sind Sie einsam?«

Aber schon verbesserte sich Nicole aufgeregt:

»Nein, nein, ich habe das nur so ins Blaue hinein gesagt, und – ich habe die Maligrasse sehr gern.«

Josée zögerte einen Moment. Noch vor drei Jahren hätte sie sie ausgefragt, hätte versucht, ihr zu helfen. Aber sie war müde. Sie hatte sich satt, sie hatte ihr Leben satt. Was bedeuteten dieser brutale Bursche und dieser Salon? Sie wusste auch schon, dass es nicht mehr darum ging, eine Antwort zu finden, sondern darum, zu warten, dass die Frage verstummte.

»Wenn Sie wollen, hole ich Sie ab, wenn ich das nächste Mal spazieren gehe«, sagte sie einfach.

Bernard hatte erreicht, was er wollte: Er war leicht betrunken und fand großen Gefallen an der Konversation des jungen Maligrasse, die ihn, da sie sich nur um ein einziges Thema drehte, eigentlich hätte langweilen müssen:

»Sie sagen also, dass sie Béatrice heißt? Sie spielt Theater, aber wo? Ich gehe morgen hin. Sehen Sie, es ist sehr wichtig für mich, sie gut kennenzulernen. Ich habe ein Stück geschrieben, und ich glaube, sie würde sich sehr gut für die Hauptrolle eignen.«

Edouard Maligrasse sprach voller Eifer. Bernard begann zu lachen:

»Sie haben kein Stück geschrieben. Sie sind nur drauf und dran, sich in Béatrice zu verlieben. Lieber Freund, Sie werden zu leiden haben. Béatrice ist reizend, aber sie ist der personifizierte Ehrgeiz.«

»Bernard, reden Sie nicht schlecht über Béatrice, sie betet Sie heute Abend an«, schaltete sich Fanny ein. »Und außerdem möchte ich gern, dass Sie sich die Musik dieses Jungen anhören.«

Sie zeigte auf einen jungen Mann, der sich am Klavier zu schaffen machte. Bernard begab sich zu Josée und ließ sich zu ihren Füßen nieder, er fühlte sich gelöst, das Leben schien sehr einfach. Er würde zu Josée sagen: Meine liebe Josée, es ist sehr lästig, aber ich liebe Sie, und das wäre zweifellos die Wahrheit. Plötzlich erinnerte er sich an die Art, wie sie den Arm um seinen Hals gelegt hatte, als er sie das erste Mal in der Bibliothek ihrer Wohnung geküsst hatte, an diese Art, sich in seine Arme zu schmiegen – und das Blut strömte in sein Herz zurück. Sie würde es nicht fertigbringen, ihn nicht zu lieben.

Der Pianist spielte sehr schöne Musik, sehr zarte, so schien es ihm, mit einer leichten Melodie, die immer wiederkehrte, eine in sich versunkene Musik. Bernard erkannte plötzlich, was er schreiben müsste, was er erklären müsste: Diese Melodie war die Josée aller Männer, ihre Jugend und ihr schwermütigstes Sehnen. Das ist es, dachte er hingerissen, diese kleine Melodie! Aha! Proust, aber Proust gibt’s eben; und letzten Endes habe ich nichts mit Proust zu tun. Er nahm Josées Hand, aber sie entzog sie ihm. Nicole blickte ihn an, und er lächelte ihr zu, weil er sie gern hatte.

*

Edouard Maligrasse war ein junger Mann mit reinem Herzen. Er verwechselte Liebe nicht mit Eitelkeit, er hatte nur den einen Ehrgeiz, Leidenschaften zu haben. Nach einem sehr eingeschränkten Leben in Caen kam er nach Paris als ein Eroberer ohne Waffen, er wünschte sich weder Erfolg noch einen Sportwagen, noch dass ihn irgendjemand besonders willkommen hieß. Sein Vater hatte ihm einen bescheidenen Posten bei einem Versicherungsmakler verschafft, der ihn seit einer Woche vollauf befriedigte. Er liebte die Plattformen der Autobusse, die Kaffeebars und das Lächeln, das ihm die Frauen schenkten, weil er etwas Unwiderstehliches hatte. Dies lag nicht an seiner Treuherzigkeit, sondern an einer grenzenlosen Bereitschaft.

Béatrice erregte eine unmittelbare Leidenschaft in ihm und vor allem ein heftiges Verlangen, das seine frühere Geliebte, die Frau des Notars von Caen, nie in ihm erweckt hatte. Zudem war sie geschmückt mit dem ganzen Glanz der Ungezwungenheit, der Eleganz, des Theaters und nicht zuletzt des Ehrgeizes in diesen Salon getreten. Einer Empfindung, die er bewunderte, ohne sie verstehen zu können. Aber der Tag würde kommen, an dem Béatrice den Kopf zurückneigen und zu ihm sagen würde: »Du bist mir wichtiger als meine Karriere«, und er würde sein Gesicht in den schwarzen Haaren verbergen, diese tragische Maske küssen und sie zum Verstummen bringen. Das waren seine Gedanken, während er seine Limonade trank und der junge Mann Klavier spielte. Bernard gefiel ihm: Er hatte das glühende, sarkastische Wesen der Pariser Journalisten, die er aus der Lektüre von Balzac kannte.

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