Sagan - In einem Monat, in einem Jahr
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Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.
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»Ich verstehe nicht, warum Bernard immer ohne seine Frau kommt«, sagte er. »Man kann nicht leugnen, dass Josée im Augenblick sehr verführerisch ist.«
»Béatrice auch«, sagte Fanny mit einem Lachen.
Alain lachte mit ihr. Seine Bewunderung für Béatrice war für ihn und seine Frau immer ein Anlass zum Scherzen. Und sie konnte nicht wissen, welche Qual dieser Scherz für ihn geworden war. Jeden Montag, nach ihrem – wie sie ihn im Spaß nannten – »Montagsempfang«, ging er fiebernd zu Bett! Béatrice war schön und ungestüm; wenn er an sie dachte, drängten sich ihm diese beiden Eigenschaftsworte auf, und er konnte sie sich endlos wiederholen. »Schön und ungestüm«: Béatrice, die ihr schwermütiges, tragisches Gesicht verbarg, wenn sie lachte, weil Lachen ihr nicht stand, Béatrice, die voll Zorn von ihrem Beruf redete, weil sie noch keinen Erfolg hatte, Béatrice, die ein wenig törichte, wie Fanny sagte. Töricht, ja, sie war ein wenig töricht, aber mit Poesie. Alain arbeitete seit zwanzig Jahren in einem Verlag, er war schlecht bezahlt, kultiviert und seiner Frau sehr verbunden. Wie hatte »der Scherz Béatrice« zu diesem ungeheuren Gewicht werden können, unter dessen Last er sich jeden Morgen erheben musste, zu diesem Gewicht, das er Tag für Tag, bis zum Montag, mit sich herumschleppte? Denn am Montag kam Béatrice zu dem reizenden alten Ehepaar, zu Fanny und ihm, und er spielte seine Rolle als zarter, geistvoller und zerstreuter Fünfziger. Er liebte Béatrice.
»Béatrice hofft, in dem nächsten Stück von X eine kleine Rolle zu bekommen«, sagte Fanny. »Reichten die Sandwiches?«
Um ihren Montagsempfang zu sichern, mussten die Maligrasse finanzielle Gewaltakte vollbringen. Als Whisky Mode wurde, bedeutete das für sie eine Katastrophe.
»Ich glaube«, sagte Alain. Er blieb auf dem Bettrand sitzen, seine Hände hingen zwischen den mageren Knien herab. Fanny betrachtete ihn voller Zärtlichkeit und Mitleid.
»Dein kleiner Vetter aus der Normandie kommt morgen«, sagte sie. »Ich hoffe, dass er ein reines Herz hat, eine große Seele, und dass Josée sich in ihn verliebt.«
»Josée verliebt sich in niemanden«, sagte Alain. »Vielleicht könnten wir versuchen, zu schlafen?«
Er nahm das Tablett von den Knien seiner Frau, küsste sie auf die Stirn, auf die Wange und legte sich wieder hin. Er fror trotz der Zentralheizung. Er war ein alter Mann, der fror. Und die ganze Literatur nützte ihm nichts.
*
»In einem Monat, in einem Jahr,
wie werden wir leiden!
Herr, dass so viele Meere mich von Euch scheiden!
Dass der Tag beginne, der Tag wieder gehe
Und Titus gleichwohl Bérénice nicht sehe.«
Béatrice stand im Morgenrock vor dem Spiegel und betrachtete sich. Die Verse fielen aus ihrem Munde wie Blumen aus Stein (»Wo habe ich das nur gelesen?«), und sie fühlte, wie unendliche Traurigkeit sie überkam. Zugleich mit einem gesunden Zorn. Schon fünf Jahre lang rezitierte sie Bérénice; erst für ihren Ex-Gatten und seit Kurzem für ihren Spiegel. Sie hätte gern vor diesem dunklen, schäumenden Meer, dem Zuschauerraum eines Theaters, gestanden, nur um zu sagen: »Madame, es ist angerichtet«, wenn es wirklich nichts anderes für sie geben sollte.
»Dafür würde ich alles tun«, sagte sie zu ihrem Spiegelbild, und das Spiegelbild lächelte ihr zu.
*
Der Cousin aus der Normandie aber, der junge Edouard Maligrasse, bestieg eben den Zug, der ihn in die Hauptstadt bringen sollte.
ZWEITES KAPITEL
Bernard erhob sich zum zehnten Mal an diesem Morgen von seinem Stuhl, ging zum Fenster und lehnte sich hinaus. Er konnte nicht mehr. Schreiben demütigte ihn. Das, was er schrieb, demütigte ihn. Als er die letzten Seiten noch einmal durchlas, überkam ihn ein unerträgliches Gefühl der Zwecklosigkeit. Da stand nichts von dem, was er sagen wollte, nichts von dem, was er manchmal als wesentlich zu erkennen glaubte. Bernard verdiente sich sein Leben mit Kritiken für Zeitschriften und mit Lektoraten für ein paar Zeitungen und für den Verlag, in dem Alain arbeitete. Er hatte vor drei Jahren einen Roman veröffentlicht, den die Kritik als »farblos, mit gewissen psychologischen Qualitäten« bezeichnet hatte. Er wünschte sich zwei Dinge: einen guten Roman zu schreiben und, seit Kurzem, Josée. Jedoch die Worte ließen ihn weiterhin im Stich, und Josée war verschwunden. Manchmal packte sie plötzlich irgendeine Neigung für ein Land oder für einen Burschen – wofür, wusste man nie genau –, und sowohl das Vermögen ihres Vaters als auch ihr Charme erlaubten ihr eine umgehende Befriedigung ihrer Launen.
»Geht’s nicht?«
Nicole war hinter ihn getreten. Er hatte sie gebeten, ihn arbeiten zu lassen, aber unter dem Vorwand, dass sie ihn nur vormittags sehe, kam sie ununterbrochen in sein Arbeitszimmer, sie konnte nicht anders. Er wusste es, begriff aber nicht, dass sie ihn sehen musste, um leben zu können, dass sie ihn, nach drei Jahren, täglich mehr liebte – es erschien ihm fast ungeheuerlich. Denn sie zog ihn nicht mehr an. Nur an das Bild, das er von sich selber aus der Zeit ihrer Liebe in Erinnerung hatte, dachte er gern und an die merkwürdige Entschlossenheit, sie zu heiraten. Entschlossenheit bei ihm, der seither nie mehr irgendeinen festen Entschluss hatte fassen können!
»Nein, es geht überhaupt nicht. So, wie ich die Sache anfange, besteht auch wenig Aussicht, dass es je gehen wird.«
»O doch, ich bin überzeugt davon.«
Dieser zärtliche Optimismus in Bezug auf seine Person reizte ihn mehr als alles andere. Wenn Josée das gesagt hätte oder Alain, hätte es ihm vielleicht ein gewisses Selbstvertrauen gegeben. Aber Josée verstand nichts von Büchern, wie sie selber zugab, und Alain ermutigte ihn zwar, tat aber sehr keusch mit der Literatur. »Das Wesentliche ist das, was man nachher sieht«, sagte er. Was sollte das um alles in der Welt heißen? Bernard tat, als ob er es verstünde. Aber dieses ganze Gefasel ärgerte ihn. »Schreiben bedeutet ein Blatt Papier, einen Federhalter und den Schatten einer Idee für den Beginn«, sagte Fanny. Er hatte Fanny sehr gern. Er hatte sie alle sehr gern. Er liebte niemanden. Josée reizte ihn. Er musste sie haben. Das war alles. Genug, um sich umzubringen.
Nicole war immer da. Sie machte Ordnung, sie verbrachte ihre Zeit damit, die sehr kleine Wohnung, in der er sie den ganzen Tag allein ließ, aufzuräumen. Sie kannte weder Paris noch die Literatur; beide erweckten in ihr Bewunderung und Schaudern. Ihr einziger Schlüssel zu all diesen Dingen war Bernard, und er entglitt ihr. Er war intelligenter als sie und anziehender. Man bemühte sich um ihn. Und sie konnte gegenwärtig keine Kinder bekommen. Sie kannte nur Rouen und die Apotheke ihres Vaters. Bernard hatte ihr das einmal gesagt, und dann hatte er sie angefleht, ihm zu verzeihen. In solchen Augenblicken war er schwach wie ein Kind, den Tränen nahe. Aber seine überlegten Grausamkeiten waren ihr lieber als die große, tägliche Grausamkeit, wenn er nach dem Mittagessen fortging, sie zerstreut küsste und erst sehr spät wieder nach Hause kam. Bernard und seine Ruhelosigkeit waren für sie immer ein erstaunliches Geschenk gewesen. Man heiratet keine Geschenke. Sie konnte ihm deshalb nicht böse sein.
Er blickte sie an. Sie war recht hübsch, recht traurig.
»Willst du heute Abend mit mir zu den Maligrasse gehen?«, sagte er weich.
»Ja, gern«, sagte sie.
Auf einmal sah sie glücklich aus, und Bernard wurde von Reue gepackt, aber es war eine so alte, so abgenützte Reue, dass sie nie lange anhielt. Und er riskierte ja auch nichts damit, sie mitzunehmen, Josée würde nicht da sein. Josée hätte ihn nicht beachtet, wenn er mit seiner Frau gekommen wäre. Oder aber sie hätte nur mit Nicole gesprochen. Sie täuschte gern Gutmütigkeit vor, ohne zu wissen, dass dies überflüssig war.
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