Zehn Jahre nach Oscar Cullmanns Tod - Rückblick und Ausblick

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Zehn Jahre nach dem Tod des Theologen und Ökumenikers Oscar Cullmann 1999 wurde dessen Nachlass an die Universitätsbibliothek in Basel überführt und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten geordnet und in einem Findebuch verzeichnet, liegt der Nachlass nun zur Erforschung bereit. Die 14 vorliegenden Beiträge fragen nach möglichen Forschungsaufgaben und geben zugleich Beispiele anhand ausgewählter Themen, die die Biografie, das ökumenische Modell, die Konzeption der Heilsgeschichte und unterschiedliche Kategorien des Nachlasses betreffen.
Mit Beiträgen von Matthieu Arnold, André Birmelé, Rudolf Brändle, Dietrich Braun, Karlfried Froehlich, Krzysztof Gózdz, Margarethe Hopf, Zdenek Kucera, Wolfgang Lienemann, Armin Mettler, David P. Moessner, Willy Rordorf, Martin Sallmann.

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Und natürlich stellt sich die Frage, wo genau die Schätze in der Kor­respondenz zu heben sind. Es sind die klingenden Namen der Zeit frei­lich vorhanden, die deut­schen Fachkollegen Karl Ludwig Schmidt und Rudolf Bult­mann oder die frankopho­nen Exegeten Pierre Benoît77 und Stanislas Lyonnet,78 die Dogmatiker Karl Barth, Gerhard Ebeling oder Wolfhart Pan­nenberg, |30| die frankophonen Ökumeniker Yves Congar,79 Jean Daniélou80 oder Jean Guitton81. Und selbstverständlich gibt es auch die Korrespondenz mit den Päpsten.82 Der Zugriff auf den umfangreichen Quellenbe­stand wird von den verfolgten Forschungsinteressen abhängen: ein bestimmter Zeit­abschnitt wie der Zweite Weltkrieg, eine Personengruppe, beispielsweise das Kolle­gium der Basler Theologischen Fakultät, ein konkretes Projekt, etwa die ge­meinsame Kollekte oder die Auseinandersetzungen um eine bestimmte Pu­blikation.

Im Folgenden seien lediglich zwei Beispiele zur Veranschaulichung erwähnt: Während des Zweiten Weltkriegs zeigte sich Cullmann als auf­merk­­samer Beobachter der unterschiedlichen Kulturen im Dreiländereck. 1940 schrieb er in einem Briefent­wurf an einen Freund in Clermont-Ferrand, die Schweizer seien keine Deutschen. Die Schweizer seien Schweizer mit ihren eigenen Fehlern, geprägt durch eine eigene Geschichte. Sie pflegten ein kühles Verhältnis zu den Nachbarn, verachteten und bewunderten zugleich die Deutschen. Die deutschen Kollegen hätten kaum Kontakte mit Schweizer Familien.83 1944 charakterisierte er gegenüber einem Basler, der ihn aus­drücklich danach gefragt hatte, den schweizerischen Nationalcharakter kri­tisch |31| und bat im Gegenzug den Adressaten, ihm die Fehler «bei uns» (den Franzosen) anzugeben.84

Als zweites Beispiel sei auf den Briefwechsel zwischen Cullmann und Lukas Vischer verwiesen. Vischer hatte nach Kriegsende Theologie in Basel, Göttingen sowie Strassburg studiert. Bei Cullmann promovierte er über Basilius den Grossen und verfasste während des Pfarramtes eine Habilita­tionsschrift im Fach Neues Tes­tament.85 Nach dem Pfarramt in Herblin­gen/SH (1953–1961) wurde Vischer theologi­scher Studiensekretär, später Direktor der Abteilung für Glauben und Kir­chenverfassung des Ökume­nischen Rates der Kirchen (ÖRK). Vischer war vom ÖRK als Beobachter an das Zweite Vatikanische Konzil delegiert.86 Regelmässig berichtete er dem damaligen Generalsekretär des ÖRK, Willem Visser ‘t Hooft, aus Rom. Die Berichte und Briefe liegen im Archiv des ÖRK in Genf. Sowohl Vischer als auch Visser ’t Hooft standen mit Cullmann im Briefwechsel.87 Vischers Brief­wechsel ging natürlich über das Zweite Vatikanische Konzil weit hin­aus. Auf die Publikation Einheit durch Vielfalt im Jahr 1986 schrieb Vischer einen langen Brief, den Cull­mann in der zweiten Auflage als weiterfüh­renden Bei­trag ausführlich aufnahm.88

IV. Thematischer Zugang: Ökumene

Thematisch von hervorragendem Interesse ist sicher der gesamte Be­reich der Ökumene. Zum Zweiten Vatikanischen Konzil sprudeln die Quel­len |32| reichlich.89 Reizvoll und noch weitgehend ungeklärt ist die Rolle, die Cull­­mann als Beobachter des Konzils auf Einladung des Sekretariats für die Ein­heit der Christen ausfüllte.90 Welche Beziehungen hatte Cullmann zu den anderen Beobachtern, den Experten, den Konzilsvätern und zu den übrigen Teilnehmern des Konzils? Auf welche Weise und mit welchen Impulsen nahm er Einfluss? Wie gestaltete er seine Berichte und wie orchestrierte er seine öffentlichen Auftritte? Gibt es während der vier Sessionen Verschie­bungen der Akzente? Und in diesem Zusammenhang sind sicherlich auch die Kontakte zu den zwei Konzilspäpsten zu situieren.

Zugleich dürften die verschiedenen Aspekte von Cullmanns ökume­nischer Kon­zeption sowie deren Tragfähigkeiten weiterhin ein wichtiges Thema bleiben.91 Cull­mann hatte sich bekanntlich vor allem auf die soge­nannte grosse Ökumene kon­zentriert. In der erwähnten Reaktion auf die Publikation Einheit durch Vielfalt hatte Lukas Vischer darauf hingewiesen, dass die Spaltungen im Protestantismus weniger «Charismen» als vielmehr ein Missbrauch der «Vielfalt» seien. Der Protestantismus müsse daher diese Entstellungen bekämpfen. Cullmann stimmte mit Vischer überein, wollte die Anregungen ausdrücklich aufnehmen und berücksichtigte Vischers Ein­wurf in der zweiten Auflage von 1990. Überall dort, wo die Absonderungen nicht zur bereichernden Vielfalt beitrügen, sei der Zusammenschluss innerhalb des Protestan­tismus geboten.92 Aber was heisst das im Einzelnen? Wie beurteilte Cullmann die Leuenberger Konkordie von 1973? Hat er sich überhaupt zur Gemeinschaft evangeli­scher Kirchen Europas (GEKE) geäussert?

Im Folgenden verweise ich auf drei konkrete ökumenische Initiativen Cullmanns, die eine vertiefte Untersuchung verdienten. Mit Blick auf die Kollekte, die Paulus in den Gemeinden für Jerusalem sammelte (1Kor 16,1–4; Gal 2,10), schlug Cullmann in einem Vortrag, den er anlässlich der ökume­nischen Weltgebetswoche für die Einheit der Christen am 21. Januar 1957 in Zürich hielt, eine gegenseitige Kollekte der Protestanten und der Katholiken |33| vor.93 Diese praktische Solidarität sollte ein Zeichen der Einheit der getrennten christlichen Kirchen in Christus sein.94 In der Korrespondenz finden sich zahlreiche Reaktionen auf diese Initiative. 1958 veröf­fentlichte Cullmann eine Broschüre unter dem Titel Katholiken und Protestanten. Ein Vorschlag zur Verwirklichung christlicher Solidarität, in dem er seinen Vorschlag ausführte.95 Die Publikation erschien im gleichen Jahr auch in französischer Spra­che.96 Wie er es gewohnt war, liess er die Publikation vielen Persönlich­keiten zukom­men.97 Viele der Adressaten haben mit Briefen oder Buch­bespre­chungen geantwor­tet.98 Die Resonanz war enorm. Das von Karl­fried Froehlich detailliert verzeichnete Material aus den Jahren 1957 bis 1963 um­fasst mehrere hundert Korrespondenzstü­cke. An dieser Initiative lässt sich exemplarisch zeigen, wie Cullmann vorging, eine Idee vorbereitete, das Pro­jekt vernetzt kommunizierte und schliesslich auf unter­schiedlichen Wegen verfocht. Auch das dialogische Motiv wird sichtbar. Cullmann suchte das Ge­spräch und nahm Zustimmung und Ablehnung auf. Sorgfältig führte er darüber Buch, wo seine Initiative aufgenommen und umgesetzt wurde.99

Auf einem Empfang der Konzilsbeobachter während der zweiten Session regte Papst Paul VI. die Errichtung eines Forschungsinstituts an, das der gemeinsamen Erforschung der Heilsgeschichte durch alle Konfessionen gewidmet sein sollte.100 Sowohl im akademischen Rat mit ungefähr dreissig Persönlichkeiten aus der Ökumene als auch im kleineren Exekutivausschuss engagierte sich Cullmann beherzt für dieses Anliegen. In den Jahren 1967 bis 1972 wurde der Bau des Instituts für Höhere The­ologische Studien in Tantur bei Jerusalem erstellt. 1972 bis 1973 verbrachte Cull­mann nach seiner Eme­ritierung |34| das erste offizielle Studienjahr in Tantur. Der Haupt­zweck der Stiftung war eine ökumenische Arbeitsgemeinschaft von Theologen aller Bekenntnisse im Ursprungsland der Christenheit. Wissenschaftliches Lehren und Lernen, gemeinsames Leben und Feiern von Gottesdiensten gehörten zu den Grund­ideen des Projekts. Thematisch sollten die Studien der biblischen Heilsgeschichte gewidmet sein.101 In der Korrespondenz finden sich immer wieder Spuren des Engage­ments für das Projekt in Tantur. In einem Brief­fragment an Papst Paul VI. wird schon 1966 ein möglicher erster Rektor in Tantur erwogen.102 Oder Cullmann charakteri­sierte gegenüber einem Peritus das Projekt in Tantur als eine der schönsten ökumeni­schen Realitäten nach dem Konzil.103 In einem Briefentwurf dankte er Papst Paul VI. für Bücher, die aus der Vatikanischen Bibliothek an die Bibliothek in Tantur gin­gen.104 Bei Jean Kardinal Villot fragte er 1971 wegen einer Audienz beim Papst an, um unter anderem über das Institut in Tantur zu berichten.105 An die Oberin der Schwestern in Tantur schrieb er, um sich vorsichtig für eine Schwester einzusetzen, die offenbar versetzt werden sollte.106 Selbst als er sich bei Papst Johannes Paul II. vorstellte, erwähnte er in einem Briefentwurf neben seiner Freundschaft mit Papst Paul VI. das ökumenische Projekt in Tantur.107 Cullmann hat Tantur in den 1970er Jahren mehrfach besucht und dort auch unterrichtet. Allerdings war dem Projekt nicht der erhoffte Weg vergönnt. Den Rückzug der Orthodoxen von der aktiven Mitarbeit am Institut be­dauerte er ausserordentlich.108 Welche Visionen verfolgte Cullmann mit dem Projekt? Und wie beurteilte er den weiteren Fortgang des Tantur Ecumenical Institute for Theological Studies? Wie sah das Projekt strukturell und inhaltlich aus?109 Eine präzise Darstellung der Entstehung und Entwicklung der Institu­tion |35| fehlt. Auch Cullmanns Äusserungen über das Projekt sowie sein Enga­ge­ment in Tantur sind nicht untersucht.

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