Es war unvermeidbar, dass seine kompromisslose Weltanschauung sich nicht mit Lees liberaler „Warum können wir nicht alle miteinander klarkommen?“-Philosophie vereinen lassen würde und sich ihre Wege trennen mussten. So fiel Spider-Man in die Zuständigkeit des neuen Zeichners John Romita, der Peter attraktiv werden ließ und ihm zwei „zum Sterben heiße“ Freundinnen zur Seite stellte. Wovon eine, Gwen Stacy, tatsächlich sterben musste. Sogar Tante May wurde von todgeweihter Gebrechlichkeit auf betagte Robustheit umgemodelt, womit auch der letzte Nachhall von Ditkos heruntergekommener, mondäner Authentizität zum Verstummen gebracht wurde.
Anders als die DC-Helden mit ihren totemistischen Schwachstellen gegenüber Holz oder Feuer (oder im Falle von Green Lantern, der Farbe Gelb), hatte jeder Marvel-Held eine psychologische Achilles-Ferse. Wenn sie kein tödliches persönliches Geheimnis mit sich herumschleppten, waren sie keine guten Marvel-Helden. Und sie kämpften andauernd. Superhelden hatten in den Dreißigern gegen die Ungerechtigkeit gekämpft, sie kämpften gegen Hitler in den Vierzigern und bekamen es anschließend, in den Fünfzigern, mit Monstern und Aliens zu tun. Die Marvel-Figuren der Sechziger bekämpften sich gegenseitig in epischen Auseinandersetzungen, fighteten gegen Bösewichte wie Doctor Doom, Magneto, Galactus, Doctor Octopus und den Green Goblin, welche alle mit Persönlichkeiten und zusätzlichen charakterlichen Dimensionen ausgerüstet waren. Was sie zu mehr machte als den üblichen Despoten, Schurken und Verrückten. Ein ermutigter Lee versuchte sich an den erhöhten Rhythmen der jambischen Pentameter und fand einen Weg, eine pseudo-shakespearische Stimme zu rekreieren, so dass Peter Parker von einer Schuld angetrieben wurde, neben der Hamlet wie ein Taugenichts aussah.
Direkt aus einem meiner Schmierhefte nun die Details eines feinen Tages eines Siebenjährigen inmitten des Summers of Love, meine ersten aufgezeichneten Eindrücke von einem Marvel-Comic: „Ich habe einen Drachen und einen Magneten. Ich habe auch dicke Comic-Hefte. Ich habe einen mit zwei Leuten. Eine heißt Wonderful Wasp und der andere heißt Giant Man. Sie kämpfen gegen jemanden mit dem Namen Human Top.“
Und trotzdem gab es etwas, das mir an den Marvel-Superhelden missfiel. Ihre Charaktere wirkten durchgehend wütend und verstört und mich nervten die Geschichten, in denen sich die Helden untereinader zankten. Spider-Mans stressiges Leben war eine Spur zu erwachsen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde mein Vater zum Pazifisten. Er und meine Mutter hatten sich darauf verständigt, dass ich nach den „Prinzipien der Gewaltlosigkeit“ erzogen werden sollte, was bedeutete, dass Pistolen und Kriegsspielzeug oder Uniformen missbilligt wurden. Sie gingen mir nicht ab, und mir gefiel es sogar, mich als Pazifisten zu bezeichnen, weil ich fand, dass es mich anders und interessant machte. Als die Pfadfinder bei uns an der Tür standen, um neue Mitglieder zu rekrutieren, fixierte ich stolzen Blickes ihren Anführer und ließ ihn wissen: „Ich weigere mich, in irgendeine paramilitärische Organisation einzutreten, und das gilt auch für die Pfadfinder.“
Mir gefielen meine Helden, wenn sie auftauchten und ohne großen Aufwand die Dinge in Ordnung brachten, ohne dass sich auch nur das kleinste Hindernis zwischen ihnen und ihrem Erfolg breitmachte. Ich wollte, dass alle Kriege vorbei wären, damit wir das Geld endlich für Raumschiffe und Kolonien auf dem Mars ausgeben konnten.
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