Radieschen von unten Radieschen von unten Marie Kastner XOXO Verlag
Hinweis Hinweis Sämtliche Personen und Begebenheiten rund um diese Geschichte sind frei erfunden. Dasselbe gilt bezüglich der beschriebenen Vorgänge in Behörden, Firmen und Organisationen. Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Menschen abseits „öffentlicher Personen“, sowie deren Handlungen, sind von der Autorin nicht beabsichtigt und wären daher rein zufällig.
Impressum Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Print-ISBN: 978-3-96752-073-6 E-Book-ISBN: 978-3-96752-573-1 Copyright (2020) XOXO Verlag Umschlaggestaltung (Collage): Ulrich Guse, Art Fine Grafic Design, Orihuela (Costa), Spanien Fotos/Grafiken: Lizenz von www.dreamstime.com Umschlagüberarbeitung durch XOXO-Veralg Hergestellt in Bremen, Germany (EU) XOXO Verlag ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH Gröpelinger Heerstr. 149 28237 Bremen
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Die Autorin
Kommissar Maders erster Mordfall in Wernigerode
Kommissar Maders zweiter Mordfall in Wernigerode
Kommissar Maders dritter Mordfall in Wernigerode
Kommissar Maders vierter Mordfall in Wernigerode
Kommissar Maders fünfter Mordfall in Wernigerode
Radieschen von unten
Marie Kastner
XOXO Verlag
Hinweis
Sämtliche Personen und Begebenheiten rund um diese Geschichte sind frei erfunden. Dasselbe gilt bezüglich der beschriebenen Vorgänge in Behörden, Firmen und Organisationen.
Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Menschen abseits „öffentlicher Personen“, sowie deren Handlungen, sind von der Autorin nicht beabsichtigt und wären daher rein zufällig.
Impressum
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.deabrufbar.
Print-ISBN: 978-3-96752-073-6
E-Book-ISBN: 978-3-96752-573-1
Copyright (2020) XOXO Verlag
Umschlaggestaltung (Collage): Ulrich Guse,
Art Fine Grafic Design, Orihuela (Costa), Spanien
Fotos/Grafiken: Lizenz von www.dreamstime.com
Umschlagüberarbeitung durch XOXO-Veralg
Hergestellt in Bremen, Germany (EU)
XOXO Verlag
ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH
Gröpelinger Heerstr. 149
28237 Bremen
Für meinen Sohn Patrick
Kapitel 1
Ich bin dann mal weg
03. Mai 2019, Berufsschule Haldensleben
»Echt, Mann. Ich schiebe inzwischen einen krassen Hass auf die Alte. Wenn die so weitermacht, leg ich sie tatsächlich eines Tages um«, knurrte Paul Zielinski. Er hockte mit seiner selbstgedrehten Kippe lässig auf einem hüfthohen Sandsteinmäuerchen, welches das Gelände des Schulzentrums zur Zufahrtsstraße abgrenzte.
Sein Gegenüber Leon Brettschneider war indes noch voll und ganz mit dem Drehen seiner Zigarette beschäftigt. Er hob nach dem Zukleben des Papers kurz das Kinn und brummte zustimmend, während er angeekelt versuchte, die bitteren Tabakkrümel in seinem Mund auszuspucken.
Fertige Zigaretten konnten sich diese beiden jungen Kerle von ihrem bescheidenen Ausbildungssalär des ersten Lehrjahrs nicht leisten. Am Ende des Geldes auf dem Konto waren jeden Monat noch zahllose Verbindlichkeiten und Wünsche übrig.
»Nee, jetzt mal im Ernst. Die macht mir jeden Tag das Leben zur Hölle, und zwar wegen nix und wieder nix. Wahrscheinlich steckt sie mitten in den Wechseljahren und lässt ihren Frust an mir aus. Wenn bei den Weibern unter der Bettdecke nicht mehr viel läuft, werden sie zickig, sagt mein Vater immer.«
Mitschüler Leon, der in einem anderen Gärtnereibetrieb arbeitete und sich dort pudelwohl fühlte, hakte interessiert nach.
»Womit genau ärgert dich deine Ausbildungsleiterin denn?«
Paul schnippte seine aufgerauchte Kippe weg, obwohl er ganz genau wusste, dass sowas strengstens verboten war. Die Berufsbildenden Schulen Haldensleben legten großen Wert auf ein makelloses Image, warben auf ihrer Webseite stolz mit ›modernem Lernen in altehrwürdigen Mauern‹.
Tatsächlich konnte sich dieses Schulgelände sehen lassen. Man hatte den historischen Gebäuden eines alten Zisterzienserinnenklosters zweckmäßige, aber durchaus sehr ansehnliche Komplexe hinzugefügt. Sie gruppierten sich harmonisch um einen großzügigen, mit hellen Steinfliesen gepflasterten Platz, der von jungen Laubbäumen gesäumt war.
Doch für das Schöne in seiner unmittelbaren Umgebung hatte Paul grundsätzlich keinen Blick. Er lebte überwiegend in virtuellen Welten, tobte sich dort nächtelang aus.
»Ach, das Ganze lässt sich schwer beschreiben. Es sind eigentlich unzählige kleine Gemeinheiten. Sobald ich auf diese ätzende Tante treffe, gibt es Sticheleien, Kritik oder scheele Blicke. Was immer ich mache, ist schon von vornherein verkehrt oder unzureichend. Die kann mich nicht ausstehen, das ist offensichtlich.
Weißt du, nach der Schule hatte ich erst einmal gar keinen Bock auf Ausbildung, wusste auch nicht recht, was ich werden wollte. Genaugenommen hätte ich am liebsten überhaupt keine Lehre gemacht, sondern neue PC-Games durchgespielt und Kommentare auf YouTube eingestellt. Wenn man irgendwann zu den Besten gehört und gute Sponsoren findet, lässt sich damit ein Riesenhaufen Kohle verdienen. Das weißt du ja bestimmt.
Du kannst gerne mal unter SkinnyAssPaul nachschauen, es gibt schon jede Menge Abonnenten, die ganz heiß auf aktuelle Videos von mir sind. Das Gamer-Business wäre sicher gut gelaufen und voll mein Ding gewesen, Mann. Und wenn man das schon perfekt beherrscht und sich in der Szene auskennt, wieso sollte man dazu noch was anderes lernen wollen?
Reine Zeitverschwendung, sag ich dir.
Aber nö, mein spießiger Vater bestand stur darauf, dass ich erst mal eine abgeschlossene Ausbildung in der Tasche haben müsste, bevor ich meine brotlosen Flausen durchziehe, wie er das Zocken nennt. Also überlegte ich halt widerwillig, was für mich überhaupt infrage kommen könnte. Sonst hätte mir Mister Unwissend wahrscheinlich sofort den Geldhahn zugedreht oder mir das Internet gekappt, was er schon mal getan hatte. Und womit hätte ich mir anschließend Games runterladen sollen, hä?
Okay, also musste irgendein Ausbildungsjob her.
Onkel Olli meinte dann, ich solle halt Gärtner lernen. Da wäre ich wenigstens nicht den ganzen Tag nur zwischen vier Wänden eingesperrt, sondern hätte viel im Freien zu tun. Mit Menschen müsste ich mich dabei relativ wenig abgeben, und Pflanzen würden schließlich schön brav die Fresse halten und mir nicht andauernd auf den Zeiger gehen.
Dieses Argument hatte mich schwerstens beeindruckt. Ich bin nun mal ein Einzelgänger, ertrage es nicht, wenn dauernd wer um mich rumschwirrt. Also bewarb ich mich, weil mir nichts Besseres einfiel, beim Gartencenter Findeisen in Wernigerode – und da stellte man mich prompt als Zierpflanzengärtner ein.
Wenn ich allerdings geahnt hätte, dass ich dort schon am Tag eins auf eine dermaßen nervige Schlampe treffe, hätte mich mein alter Herr kreuzweise am Arsch lecken können, und zwar mitsamt dieser verfickten Ausbildung«, zog Paul schnoddrig vom Leder.
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