Benjamin Markovits - Spieltage
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«Ich werd schon vom Zusehen müde», sagte Olaf.
Währenddessen hatte jemand am anderen Ende des Feldes begonnen sich aufzuwärmen. Er trug ein T-Shirt, eine Jogginghose und weiße Socken, darüber ein Schuhwerk, das (seinem Geschlurfe nach zu urteilen) wohl Loafer waren. Loafer sind etwas, zu dem alte Basketballspieler gern greifen, wenn Rücken und Knie nicht mehr mitmachen, aber das wusste ich damals noch nicht. Ich dachte, jemand hätte von außen gesehen, dass die Tür offen ist, und würde ein bisschen üben. Er tippte den Ball ein paar Mal auf den Boden und blieb außerhalb der Dreierlinie stehen. Dann warf er, nicht scharf genug, wie ich fand, aber der Ball ging rein. Er wartete, bis der Ball zu ihm zurück hüpfte, dann schlurfte er ein paar Schritte an der Dreierlinie entlang.
Sein nächster Wurf sah irgendwie falsch aus, ging aber ebenfalls rein, und erst als er an der Freiwurflinie war, merkte ich, dass er auf die linke Hand gewechselt hatte. Wenn der Ball danebenging, lief er ihm mit schweren Schritten nach, um an die Stelle zurückzukehren, von wo aus er gerade geworfen hatte, so seelenruhig wie fest entschlossen, den Wurf zu versenken und erst dann weiterzugehen. Ich sah ihm ein paar Minuten lang zu, so gefesselt von dem Anblick, wie wir es eben sind, wenn eine private Aktion in der Öffentlichkeit stattfindet: ein Mann, der sich die Schuhe bindet oder weint; ein Junge und ein Mädchen, die Händchen halten. Dann rief uns Henkel in die Mitte des Spielfeldes, und der fremde Mann nahm widerwillig seinen Ball auf und latschte ebenfalls hin.
Erst jetzt erkannte ich ihn – er war der, der mich vom Flughafen abgeholt hatte. Nur Olaf ging zu ihm, um ihn zu begrüßen, und gab ihm einen neckischen Klaps auf sein Spielpausen-Bäuchlein. Hadnot machte eine Faust. Dann stellte ihn Henkel den neuen Spielern vor, und der fette junge Mann aus der Verwaltung holte ihn ab, damit seine Knöchel bandagiert werden konnten.
Als Bo zurückkam, trug er zwar keine Loafer und auch keine Freizeitklamotten mehr, aber viel besser sah er dadurch nicht aus. Unabhängig davon, ob ihm seine Knie noch immer Probleme machten oder nicht, hatte der Sommer auf der Couch seinem Körper nicht gutgetan. Er hatte sein Trikot nicht in die Hose gestopft, damit sein Bauch Platz hatte, und bewegte sich mit der langsamen Beharrlichkeit eines Mannes, der nach etwas sucht, das er verloren hat. Dann machten wir Technikdrills; zum ersten Mal in der Woche war Henkel gnädig mit uns. Jede Menge Jumpshots, Half-Court-Blocks, Freiwürfe. Es wurde nicht viel geredet, und alles wirkte so, als hätte es einen schlagartigen Wetterwechsel gegeben.
Olaf erzählte mir in einer Trinkpause, dass Charlie und Hadnot sich nicht riechen konnten. In der Halle gab es keine Wasserspender, daher brachten die meisten Spieler ihre eigene Flasche mit, aber wenn die leer war, musste man durch die Eingeweide der Halle wandern und sie in der Umkleide auffüllen. Olaf tat immer eine Magnesiumtablette hinein, die weiß sprudelte und nach Kalk schmeckte, und nutzte diese Pausen bis zum Anschlag aus, wobei er mich manchmal in sein langes Fernbleiben miteinbezog. Basketballer sind Arschkriecher, sagte er. Sie kriechen den Stars hinten rein (so seine Formulierung), und Charlie hätte die Bühne einen Monat lang ganz für sich allein gehabt. Jetzt, mit Hadnot auf dem Platz, stellte sich für jeden die Frage, wer denn nun eigentlich der Chef war. Wundere dich nicht, sagte er, wenn Charlie bei dir angeschleimt kommt. Olaf machte sich lustig darüber; er hatte keinerlei Respekt vor so etwas wie Teamgeist. Und er gefiel sich in seiner nörglerischen Unabhängigkeit, aber das mochte ich an ihm, auch wenn sein Vortrag unsere Freundschaft in ein merkwürdiges Licht rückte.
Fast die ganze zweite Stunde ging Henkel mit uns die Offensivstrategien durch. Infolgedessen war das Training insgesamt so entspannt, dass ich später das Duschen auslassen und gleich an die frische Luft konnte. Es war ein klarer Spätsommertag, so klar wie im Herbst, nur ein paar Grad wärmer, und mit der Sporthalle ging es mir manchmal so wie früher mit der Schule: Sie war ein Fenster, aus dem ich mich hinausbeugte. Deshalb sank meine Stimmung, als Charlie mich bei den Fahrradständern einholte. « Young man », sagte er, « young man , ich würde dich gern zum Essen einladen; mir scheint, du könntest das gebrauchen.» Ich sah Darmstadt mit seinen beiden Freunden weggehen – sechs Hände in sechs Hosentaschen, drei gesenkte Köpfe – und war für einen kurzen Moment neidisch.
7
Charlie führte mich zu seiner Wohnung. Die Sporthalle stand im neueren Teil der Stadt: viel wuchtige Sechzigerjahre-Architektur, Gebäude also, wie sie ein Kind entwerfen würde, nachdem es sein erstes Lineal geschenkt bekommen hat. Rechteckig und quietschbunt. Die neuen Straßen mit Kopfsteinpflaster gingen in alte Straßen mit Kopfsteinpflaster über, je näher wir dem Fluss kamen. Das Gericht und das Theater, direkt am Wasser, waren vom Stil her auch eher einfach gehalten, aber bei Weitem eleganter; hier kam der deutsche Sinn für Ordnung voll zur Geltung.
Landshut erlebte seine Blüte im sechzehnten Jahrhundert, als irgendein bayrischer Prinz die Stadt zu seiner Residenz machte. Es wurde zur Marktgemeinde, in die alle umliegenden Hügel ihre Erträge schütteten. Durch die Isar war die Stadt mit München und dem restlichen Deutschland verbunden, und auch jetzt noch war sie von kaufmännischem Stolz und Wohlstand geprägt, der nur zum Teil vom Tourismus abhing. Stündlich kamen Züge aus München an, und Oktoberfestbesucher überschwemmten die Stadt. Aber auch abseits der Wiesn-Zeit war sie für Amerikaner und Briten so attraktiv, dass entlang der Hauptstraße ein paar kitschige Biergärten betrieben wurden. Neben einem davon wohnte Charlie, im obersten Stockwerk eines zusammengesackten, mittelalterlichen Bürgerhauses, dessen Treppen so schmal waren, dass ich sie nur gebückt und mit den Händen auf den Stufen vor mir erklimmen konnte.
«Seit wann wohnst du hier?», fragte ich, als wir oben ankamen. Die Wohnung war schöner und größer als von mir vermutet, aber praktisch unmöbliert. In einer Ecke des Wohnzimmers stand ein Sessel, direkt gegenüber eines dieser billigen Rollteile aus Holz, auf die man einen Fernseher und einen Videorekorder stellen kann. Ansonsten gab es keine Sitzgelegenheit, nur die zwei Barhocker bei der Anrichte, die Küche und Wohnzimmer voneinander trennte. Dort an der Wand lehnten ein paar Kochbücher aus der Learn to cook -Reihe (italienisch, thailändisch, französisch etc.). Am anderen Ende des Wohnzimmers zeigten französische Fenster auf einen langen, schmalen Balkon voller Blumentöpfe.
«Ich wohne hier nicht, ich arbeite hier», sagte er. Sein Ton war der gleiche, den er auch auf dem Basketballfeld verwendete, wo sein Motto lautete: immer korrekt. Dann fügte er leicht verlegen hinzu: «Seit vier Jahren oder so.»
Wir aßen auf dem Balkon. Charlie hatte das Gericht bereits vor dem Training zubereitet: Nudelsalat mit Chili, Soja und Fisch. Er bot mir ein Bier an, ein einheimisches Pils, das ich annahm, aber kaum zum Mund führte; er nuckelte den ganzen Nachmittag über an seinem. Beim Essen zeigte er mir Fotos von dem Haus, das er außerhalb von Chicago baute. Dort « wohne» er, sagte Charlie, und immer zwischen den Spielzeiten würde er mit ein paar Kumpels daran weiterbauen. Er sei quasi auf Baustellen groß geworden, denn sein Vater habe in der Baubranche gearbeitet. Jetzt gerade würde sein Dad im hinteren Teil des Gartens das Fundament für einen Tennisplatz ausheben.
«Dort kannst du dich zur Ruhe setzen», sagte ich, «wenn du fünfunddreißig bist.»
Er meinte, da werde er wohl länger warten müssen. Sein wahres Gesicht war unter den rauen Aknenarben kaum zu erkennen, dahinter lag so einiges im Verborgenen, wie mir schien. Er sagte: «Ich schätze, du bist nicht länger dabei als ein, zwei Jahre. Du hast andere Pläne.»
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