Axel Gora - Die Versuchung des Elias Holl

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Augsburg 1614. Der Baumeister Elias Holl erhält den Auftrag seines Lebens – er soll ein neues, epochales Rathaus entwerfen. Der Zenit seiner Karriere, doch droht die Aufgabe sein Verhängnis zu werden: Elias muss sich nicht nur Intrigen erwehren, auch die Liebe zu Lia, einem blutjungen Mädchen, dessen Vergangenheit ein erschütterndes Geheimnis birgt, zieht ihn immer stärker in den Sog von Eros, Angst und Lüge …

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Remboldt nahm mal diese, mal jene Skizze in die Hand, wiegte den Kopf, kratzte sich am Hals, wiegte den Kopf. Ich stand neben ihm, erwartungsvoll.

»Und?«

»Hm, … ich will Euch nicht zu nahe treten, Holl, aber … wie soll ich sagen?«

»Ich bin ganz Ohr!«

»Nun, … Ihr wisst, um was es geht. Wir wollten Großes schaffen.«

»Gewiss! Das hab ich wohl verstanden. Ich bin weder tumb noch taub.«

»Das hatte ich nie behauptet, nur …«

»Ist es Euch nicht gewagt genug? Zu sehr am Alten hängend?«

»Ja! Ja, Ihr sagt es! Es ist … verzeiht mir, wenn ich’s so offen … es ist … langweilig.«

»Langweilig? Was meint Ihr damit?«

Ich riss ihm die Entwürfe aus der Hand. »Meint Ihr einfallslos? Unschöpferisch? Oder alltäglich? Meint Ihr gar banal?«

»Holl! Meine Güte! Seid doch nicht gleich beleidigt! Sie sind … na ja, nicht schlecht, Eure Entwürfe. Aber dafür, dass Ihr Euch die ganze Nacht um die Ohren geschlagen habt …«

»Ja? Was?«

»… hätte ich etwas anderes von Euch erwartet. Warum habt Ihr nicht etwas mehr gemacht?«

»›Etwas mehr‹? Was soll das heißen, ›etwas mehr‹? Vielleicht könnt Ihr Euch ein wenig präziser …?«

Remboldt sah mich streng an. Ich hatte ihn an seinem zweiten wunden Punkt getroffen; so wie man sein Mitgefühl nicht überfordern durfte, durfte man seine Wortwahl nicht abwerten. Es war Zeit, mit dem Unfug aufzuhören.

»Werter Remboldt, Ihr habt recht gesprochen! Ganz und gar recht!«

Remboldt merkte auf.

»Ein elender Stümper wäre ich, hätte ich nichts anderes als das da zuwege gebracht, ein Nichtskönner und Lump, der mit Schimpf und Schande davongejagt gehört!«

Remboldt schürzte die Lippen, ich breitete die gut armlange Visierung aus.

»Seht her! So hab ich’s mir gedacht: Ein Oktogon, mit dorischen Säulen. Mit Zwiebelkuppel, goldenem Knopf und ganz oben die Stadtgöttin Circe!«

Remboldt stand auf und beugte sich über die Visierung. Er stellte die Talglichter noch näher heran und nickte. Es schien mir ein bestätigendes Nicken. Nachdem er eine gute Weile lang die Visierung studiert hatte und sich erneut am haarlosen Hinterkopf gekratzt, setzte er sich wieder in seinen Stuhl und sah mich mit altväterlicher Strenge an.

»Holl, Ihr verdammter Hurenbock!«

Ich schluckte. Solche Worte hatte er mir gegenüber noch nie geäußert.

»Verzeihung?«

Er blinzelte, seine Lippen verzogen sich zu einem Schmunzeln, die Stimme kam gelassen. »Ihr habt mich genarrt.«

Jetzt wiegte ich den Kopf. »Ja, ich geb’s zu. Gönnt mir den kleinen Spaß; quasi als kleine Entschädigung dafür, dass ich die ganze Nacht daran geackert habe. Doch jetzt im Ernst, was sagt Ihr?«

Remboldt erhob sich, strich sich über den Pelzbesatz seines Talars, ging ein paar Schritte durch die Stube und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, so wie es Höschel meistens tat, wenn er mir in der Bibliothek einen Vortrag hielt.

»Holl, Ihr seid ein fähiger Mann! Ihr habt Großes geschaffen! Ihr seid ein wahrer Schöpfergeist!«

Ich wuchs.

»Ihr habt das Werk Eures Vaters nicht nur ehrenvoll vertreten und weitergeführt, …«

Ich wuchs mit jedem Wort seines Lobes. Schultern und Kinn nahm ich nach hinten, die Brust schob ich nach vorn.

»… Ihr seid weit über sein Können hinausgewachsen!«

Meine Haltung schwoll zu aristokratischen Ausmaßen an. Der schwere und edle Lehnstuhl, in dem ich Platz genommen hatte, schien durch meine erhabene Präsenz zu einem schäbigen kleinen Küchenstuhl geschwunden, die windigen Lehnen, auf denen meine herrschenden Hände ruhten, drohten unter meinem raschen Anwachsen wie dünne Holzleisten zusammenzubrechen.

»Nur, Holl, … hier … es tut mir aufrichtig Leid, aber … hier …«

Er schüttelte den Kopf, wie ich Remboldt ihn selten hatte schütteln sehen, was mich ganz kribbelig machte. Herrgott nochmal, Remboldt, kommt auf den Punkt!

»… habt Ihr … kläglich … versagt!«

»Aber …«

»Hörte ich vorhin nicht von Euch selbst, Heintz und Kager seien bei den Loggiaentwürfen über das Ziel hinausgeschossen? Sind deren Entwürfe nicht von allen – bis auf ein paar Träumer – im Rat abgelehnt worden?«

Die Brust fiel mir ein.

»Das gleiche wird Euch hiermit passieren! Es ist viel zu pompös!«

Das Kinn rutschte nach vorn, die Schultern sackten herab. Remboldts Worte trafen mich wie Faustschläge in die Magengrube, dennoch gab ich Widerstand.

»Pompös? Was in aller Welt soll da pompös sein? Die Verzierungen sind schlicht und wohlproportioniert! Ich habe beim Wertachbrucker Tor und bei Sankt Anna nichts anderes getan. Ihr findet dort ebenfalls ein Oktogon mit Kapitellen, Pilastern und …«

»Holl! Wir wollen Ehrfurcht wecken und nicht Spöttern mit einem muselmanisch anmutenden Gebetsturm die Hand reichen! Ihr werft mich aus dem Bett mitten in der Nacht, um mir so etwas zu präsentieren? Das soll die Lösung sein? Ein freistehender Turm von dieser Höhe, ohne ein starkes Schiff an das er sich anlehnen kann, wie bei den Kathedralen?«

»Aber im Welschland findet Ihr viele solcher freistehenden Türme. Sie heißen dort Campanile und bis jetzt …«

»Ich bin des Welschen mächtig! Ich kenne das Wort für Glockenturm.«

»… ist noch keiner umgekippt oder zusammengebrochen!«

»Als ob ausgerechnet Ihr das wüsstet. Glaubt Ihr, wenn sich so ein Trauerspiel ereignete, man es Euch sogleich zugetragen hätte? Kommt da ein Vöglein geflogen und pfeift es Euch?«

Ich schrumpfte mit jedem Wort seines Tadels und versuchte dennoch weiter Widerstand zu leisten.

»Nachrichten aus dem Welschland erreichen uns per Kurier in drei Tagen. Sollte ein Turm einstürzen, sind wir Architekten es, die es als erste erfahren.«

»Das mag sein oder auch nicht! Hier geht es einzig um Euren Größenwahn und was Missliches daraus erwachsen ist! Schmeißt Euren Entwurf ins Feuer! Er ist lächerlich. Wir wollen heroische Präsenz und nicht welsche Verspieltheit! In welchem Anflug von Kindslaune habt Ihr das zusammengeschustert?«

Ich war zum Gnomus geschrumpft. Ein bucklig Männlein, mit Augenringen und Struwelhaar, gezeichnet von einer am Reißbrett durchkämpften Nacht, geschmäht vom obersten Ratsherrn, saß da, verloren in einem riesigen Thron, die kleinen Fingerchen weißgekrampft in die Lehnen, weit wie Haussparren, und verzog die Lippen zu einem einzigen Strich. Remboldt stand vor mir; ein Riese mit Glutschlieren in den kürbisgroßen Augen und einem geifernden Maul, die Zähne gefletscht – ganz wie früher der Vater, der mich als kleiner Bub auf der Baustelle zusammengestaucht hatte. Wir sahen uns an. Zwei Blicke – ein eisiger, ein verstörter – schossen aufeinander zu, trafen sich mitten im Raum, verschlangen einander und lösten sich auf. Schweigen, durchwoben vom Prasseln und Knacken des Ofenfeuers, lag wie dichter Tüll über uns. Das Atmen fiel mir schwer.

»Hahaha! Zu köstlich! Einfach zu köstlich! Holl, Ihr solltet Euch sehen!« Remboldt klatschte sich auf die Schenkel, seine Augen blitzten. »Euer Anblick … Mir fehlen die Worte!«

Augenblicklich richtete ich mich auf.

»Ich verstehe nicht.«

»Holl! Ich hab’s Euch heimgezahlt! Und nicht schlecht, wie es scheint. Das kommt davon, wenn man den guten alten Remboldt narrt.«

Er ging auf mich zu, räusperte sich und nahm Haltung an. »Verzeiht mir die kleine Komödie, aber es musste sein. Ich hoffe, Ihr gönnt mir ebenfalls die Revanche?«

Ich nickte, noch immer betreten.

In bester Landsknechtsmanier klopfte Remboldt mir auf die Schulter. »Jetzt sind wir quitt, Holl. Reicht mir die Hand!«

Ich stand auf und nahm die seinige entgegen. Beherzt griff er zu. »Und jetzt mal ohne Schmarrn: Herzlichen Glückwunsch! Euer Entwurf ist perfekt! Damit krieg ich alle im Rat.«

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