Axel Gora - Die Versuchung des Elias Holl

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Augsburg 1614. Der Baumeister Elias Holl erhält den Auftrag seines Lebens – er soll ein neues, epochales Rathaus entwerfen. Der Zenit seiner Karriere, doch droht die Aufgabe sein Verhängnis zu werden: Elias muss sich nicht nur Intrigen erwehren, auch die Liebe zu Lia, einem blutjungen Mädchen, dessen Vergangenheit ein erschütterndes Geheimnis birgt, zieht ihn immer stärker in den Sog von Eros, Angst und Lüge …

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Matthias legte den Pinsel ab, rieb sich die Kniegelenke, hauchte sich in die Hände und schritt wieder zur Mitte des Ateliers, um das Fresko in seiner Ganzheit wahrzunehmen; das war der Tribut an großformatige Bildnisse, man musste in den vielen Stunden des Malens tausende Schritte hin- und hergehen, um Inaugenscheinnahme und anschließendes Fortfahren zu verbinden. Die Stimmungen der Gesichter des Figurenensembles waren ihm vortrefflich gelungen; die Fürsorge der Madonna, die Ängstlichkeit des Jesuskindes, die Erhabenheit der Heiligen Barbara und die Demut des Papstes Sixtus II., die Tiara abgesetzt, das schüttere Haupt entblößt. Nicht nur deren Physiognomie hatte er originalgetreu wiedergegeben, auch stand das Augenspiel der einzelnen Figuren der Vorlage in nichts nach; Madonna folgte dem Fingerzeig Sixtus II., während die Heilige Barbara auf die beiden Putten sah, die wiederum ihren Blick erwiderten. Stolz war er auch, die Farben aller Bildelemente selbst in kleinsten Nuancen getroffen zu haben: das elfenbeinige Sand im aus jungen Engelsköpfen bestehenden Himmel, das bernsteinerne Honiggold des päpstlichen Chormantels, das tintige Nachthimmelblau und scharlachrote Purpur des Madonnengewandes, und das moosige Waldlichtgrün des Vorhanges, der die Komposition zum oberen Rand hin geometrisch abschloss. Allein Verdruss bereiteten ihm immer noch die Faltenwürfe. Rottenhammer hatte ihn schon seinerzeit gelehrt, dass Gesichter einfach, Faltenwürfe jedoch am schwersten zu malen seien, und Recht hatte er bis heute behalten. Es half nichts; Matthias musste die ganze Kraft seines technischen Könnens in den Schlag der Falten legen und nicht eher ablassen, bis deren Ausführung dem Fresko genau den glanzvollen Rahmen schenkte, das es verdiente, aber auch brauchte, um Ehrfurcht bei seinen Betrachtern zu erwecken, die ihm nur dann weitere Gönnerschaft entgegenbrächten.

Die Zeit drängte. In sieben Tagen würde er die Enthüllung vornehmen, ein Unding, die drei Geladenen länger warten zu lassen. Er schritt zum Tisch, griff sich eine der zahlreichen Federn aus dem Becher, tunkte sie ins Tintenfass und setzte 13. März in die Einladung ein, die er noch heute abgeben würde. Somit zwang er sich, alles daran zu setzen, rechtzeitig mit der Freske fertig zu werden. Mit einem Ziehen in den Knien strebte er zurück an die Wand, nahm den Pinsel auf und machte sich an die dritte Falte von links des rechten Vorhangs.

»Matteo!« Ibia rief von draußen und trat wenige Augenblicke danach ins Atelier, den kleinen Matthias, ihren Sohn, im Arm.

»Gott, wie kalt es hier wieder ist! Man sieht jeden Atemhauch. Du wirst mich eines Tages noch unterm Malen zur Witwe machen und unseren kleinen Matteo zum Vaterlosen!«

Ibia schlug das Schultertuch übers rußschwarze Haar und drückte den Kleinen noch näher an die Brust. Schon öfters hatte Ibia Matthias vorgehalten, dass er nie einheize – der Ofen im Atelier fasste mehr Holz als der in der Wohnstube, und Scheite lagerten genügend draußen unter dem Verschlag –, doch stets vertieft in seine Arbeit, vergaß er es schlichtweg oder wollte sich nicht aus seinem schöpferischen Akt durch so etwas Banales wie heizen herausreißen lassen. Lieber fror er, als auch nur einen Moment eines kreativen Aktes – und das konnte manchmal nur ein einziger Pinselstrich sein – verlustig zu werden. Als Ibia für die Madonna seiner Replik Modell gestanden hatte – sie war das einzige lebende Modell, sonst malte er nach einer Vorlage, seinerzeit aus Rom mitgebracht –, war ihm der Ofen nur deshalb nicht erloschen, weil sie ihn immer wieder darauf hingewiesen hatte; so vertieft war er in ihr Gesicht gewesen, so verliebt in sie, die wie keine andere Frau aus dem Welschland der Sixtinischen Madonna glich. Am liebsten hätte er Madonnas braunem Haar unter dem ockerfarbenen Kopfschleier Ibias Schwarz gegeben, aber diesen Kunstfrevel zu begehen, traute er sich nicht, bei aller Liebe zur Fantasie und zu seiner Frau.

Matthias hielt inne und beobachtete, wie Ibia sich geschickt mit nur einer Hand am Ofen zu schaffen machte, während sie den Kleinen sicher mit der anderen weiter an die Brust drückte. Ihm gefielen ihre flinken Finger und ihre behänden Bewegungen; obwohl sie ihm manchmal Muße war, so war sie ihm mehr noch seine Muse. Um das Feuer zu entzünden, legte sie das in ein Tuch gehüllte Kind auf den Tisch, nahm es aber sogleich wieder in die Arme. Matthias ging auf die beiden zu und gab erst Ibia, dann seinem Söhnchen einen Kuss.

»Na, mein kleiner Scheißer!«

Der Bub strahlte. Das rührte Matthias, doch er ließ sich nichts anmerken. Er wollte nicht, dass seine Frau zu oft seine weiche Seite spürte. Sie liebte ihn der anderen Seite wegen.

»Gerade war ein Bote der Stadtpfleger da. Du sollst morgen um acht im Rathaus sein, der Geheime Rat trifft sich.«

»Du meist den Großen Rat, dem gehöre ich an. Dem Geheimen Rat werde ich es zeitlebens nicht.«

»Ich habe mich nicht verhört, der Bote sprach vom Geheimen Rat. Außerdem weiß ich sehr wohl den Unterschied, du hast ihn mir oft genug erklärt.«

»Was hat er noch gesagt?«

»Der Stadtwerkmeister habe das Problem mit der Ratsglocke gelöst. Sie käme in den Perlachturm. Jetzt könne man endlich ans Werk. Das könne für dich sehr interessant sein. Alles Weitere morgen.«

Der kleine Matthias fing zu schreien an.

»Er hat Hunger. Ich gehe wieder mit ihm hinüber.«

Ibia gab Matthias einen langen Kuss, rieb ihm dabei den Hosenlatz und hauchte ihm ins Ohr: »Der kleine Matthias will ein Geschwisterchen. Also komm bald.«

Sie trat aus der Tür. Bevor sie sie schloss, mahnte sie Matthias: »Leg Holz nach! Ich brauche einen gesunden Mann.«

Matthias wusch die Pinsel aus. Was er sonst mit Hingabe machte – er liebte es, zu sehen, wie die Farbe sich von den Borsten löste und im Wasser zu Schlieren verfloss –, tat er jetzt gedankenversunken; hatte Elias es tatsächlich geschafft. Wie oft war er Matthias in den Ohren gelegen damit, dass er nicht ablassen werde, bis die Entscheidung für das neue Rathaus falle. Das Geld säße locker für den Prunk, man verfüge über genügend; in ein paar Jahren könne das vorbei sein, hatte er gesagt und dabei die Prognosen des hiesigen Kalendermachers und Astronomen Georg Henisch zitiert; der sähe nichts Gutes für die Zukunft – Krieg, Pest und Hungersnöte sollten uns mehr denn je heimsuchen. Immer wieder schicke der Herrgott Zeichen, nur würden diese entweder nicht wahrgenommen oder wenn doch, als Schwarzmalerei, gar Hysterie abgetan oder komplett missachtet werden. So in Gedanken, schabte Matthias die restliche Farbe von der Palette und strich sie in die tönernen Gefäße, die er mit Korkdeckeln verschloss. Er war in guter Stimmung; die ferne Zukunft war zu weit weg, als dass sie ihn bekümmern mochte. Ihn trieb der Gedanke an die nahe Zukunft zur Freude – es sollte sich tatsächlich anschicken, dass er morgen bei der Sitzung des Geheimen Rats zugegen sein durfte. Das war noch nie der Fall gewesen. Wenn es in Augsburg darum ging, Visierungen für Fassaden neuer Bauwerke zu zeichnen, war er bislang einzig von Elias dazu beauftragt worden. Elias hatte ihm exakt bemaßte Skizzen überreicht, die er veredeln sollte. Wenn es fein und kunstvoll sein musste, hatte sich Elias immer an ihn gewandt. Nicht, dass Elias nicht auch etwas aufs Papier brachte; aber bei ihm war es ein totes Zeichnen, angewandte Geometrie mit Zirkel und Winkelmaß, da lebte nichts. Malerei war etwas anderes.

Matthias fragte sich, warum er diesmal mit eingeladen wurde. Sollte das Erhoffte eintreten? Stand seine Ernennung zum Hofmaler an? Hatte Marx Welser das für ihn lanciert? Der Patrizier und er verstanden sich gut, beide waren überzeugte Katholiken, und nicht umsonst war Welser Taufpate bei seinem Sohn gewesen. Oder waren sie gar auf seinen Loggiaentwurf zurückgekommen? Seinen begnadeten Entwurf? Dieser war der einzige, der ganz aus seiner Feder stammte, ohne Elias’ Vorgabe. Der Loggiaentwurf war ein Meisterwerk; vom Format eines Palladios. Elias hatte sich damals gegen den Entwurf gewandt, er sei viel zu teuer, das Material zu schwierig zu bekommen, die Bauzeit würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen, der Bau sei zu welsch und passe nicht ins Stadtbild et cetera et cetera. Matthias glaubte damals, Elias sei neidisch auf ihn, da der Rat nicht einhellig für seine arg nüchternen Ideen gestimmt hatte, sondern einige Mitglieder den Loggiaentwurf befürworteten. Dabei wäre es doch Elias gewesen, der die Loggia schließlich in Stein und Marmor verwirklicht hätte. Matthias hatte nur seinen Genius aufs Papier gebracht. Bloße Zeichnungen. Was gab es dagegen zu tönen? Und jetzt? Was war jetzt geschehen? Hatten sie sich also besonnen und gedachten des genialen Schöpfers. Gut, Heintz’ hatte ihn darauf gebracht, und auch dessen Entwurf war recht ansehnlich, doch der lebte ja nun nicht mehr … Matthias, deine Zeit ist gekommen! Mit jedem weiteren Gedanken spürte er Kräfte in sich aufsteigen. Sein Loggiaentwurf für das neue Rathaus würde ihn unsterblich machen. Der Titel des Stadtmalers käme dann ganz von allein. Eine zusätzliche Gratifikation.

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