Axel Gora - Die Versuchung des Elias Holl
Здесь есть возможность читать онлайн «Axel Gora - Die Versuchung des Elias Holl» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Die Versuchung des Elias Holl
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Die Versuchung des Elias Holl: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Versuchung des Elias Holl»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Die Versuchung des Elias Holl — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Versuchung des Elias Holl», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Als er nach vielen Sätzen mit seiner Einleitung zufrieden schien, nahm er sein Glas und prostete erneut allen zu.
»Bei der letzten Sitzung vor drei Tagen«, sprach er, »hat der Rat den einhelligen Entschluss verabschiedet, das alte Rathaus noch im Sommer abzureißen und ein neues zu bauen.«
Remboldts Worte wurden von heftigem Knöchelklopfen auf den Tisch begleitet. Remboldt rollte ein Pergament aus, zeigte es in die Runde und kommentierte die darauf befindliche Zeichnung. Es war ein Entwurf von Elias. Er zeigte den neuen Perlachturm. Recht ansehnlich, doch nicht wirklich etwas Besonderes. Man habe in punkto Glockenproblem und dessen Lösung schon alles im Geheimen Rat ausführlich diskutiert, fuhr Remboldt fort, weswegen er hier nur kurz darauf eingehen werde. Er verlor ein paar Sätze über die Aufstockung, für die gänzlich der Stadtwerkmeister verantwortlich zeichne, um zum eigentlichen Thema der Sitzung zu gelangen: Man habe sich hier und heute getroffen, um über den Modus operandi bei der Entwurfserstellung des neuen Augsburger Rathauses übereinzukommen. Damit meine er nicht irgendeinen Allerweltsentwurf, sondern einen wahrhaft großen, ja einen geradezu heroischen. Das neue Rathaus müsse das alte nicht nur übertreffen – was im Übrigen bei dem alten Kasten, so ehrbar er sei, keine Kunst wäre – sondern alle Rathäuser im ganzen Heiligen Römischen Reich! Die Mienen der Anwesenden spiegelten selten gesehenen Ernst. Remboldt trank einen Schluck und fuhr fort. Mit dem allseits bekannten und hochgeschätzten Stadtwerkmeister Elias Holl und dem Freskanten Matthias Kager, einem Kenner der welschen Kunst, wie er vor Jahren mit seinen Loggiamodellen eindrucksvoll unter Beweis gestellt habe, verfüge die Stadt über zwei herausragende Sachverständige, die wie niemand anders sonst befähigt seien, einen solchen Entwurf zu kreieren. Matthias merkte auf. Er sollte tatsächlich das neue Rathaus entwerfen. Es kribbelte in ihm. Die Worte Remboldts hallten nach. Er versuchte, den Überschwang der Gefühle zu zügeln. Garb reichte ihm die Hand herüber und sprach ihm flüsternd seine Gratulation aus. Matthias antwortete nur halbherzig, er sah hinüber zu Elias. Der schaute ihn gar nicht an, sondern stierte zu Remboldt. Selten hatte Matthias ihn mit solch starrem Blick gesehen.
Remboldt erhob sich.
»Werte Herren Architekten. Der Rat ersucht Euch, die ersten Entwürfe bis zum achtundzwanzigsten Tag dieses Monats einzureichen. Wir gehen davon aus, dass die alten Entwürfe gut aufbewahrt wurden. Die räumlichen Gegebenheiten des Perlachplatzes haben sich nicht geändert, es kann also auf die gleichen Maßvorgaben zurückgegriffen werden.«
Nach Remboldt sprach Welser noch einige erläuternde Worte. Er betonte, dass sehr wohl und unverkennbar welsche Manier in die Entwürfe einfließen sollte, man aber auf ein eigenes Augsburger Stadtgesicht zu achten habe. Er wünsche sich eine fruchtende Kooperation zwischen den beiden Architekten und dem Rat. Mit Gottes Willen sei nicht nur der Stadt und seinen Vätern, sondern auch allen seinen Bürgern und künftigen Gästen ein Rathaus beschieden, wie es kein zweites im Reich anzutreffen sei.
Man erhob noch einmal gemeinsam die Gläser und Remboldt schloss die Sitzung. Die Ratsmitglieder gratulierten einander und wünschten den beiden Architekten viel Inspiration und gute Ideen.
Elias selbst blieb wortlos und konnte sich nur ein Nicken abringen. Auch als Matthias und er sich die Hand reichten, schwieg er.
Bis auf Elias und Remboldt verließen alle den Saal. Unten vor dem Rathaus löste sich die Gruppe auf, die Mitglieder verließen einzeln oder zu mehreren den Platz. Es blieben nur mehr Marx Welser, Anton Garb und Matthias.
Marx Welser wandte sich Matthias zu. »Na, Meister Kager, damit habt Ihr nicht gerechnet, hm? Ihr seht, Eure Leistung wird nicht nur wahrgenommen, sie wird auch honoriert. Wir sind sehr auf Eure Entwürfe gespannt.«
Garb blinzelte gegen das Sonnenlicht, das über dem Rathausdach hervorschien. »Endlich Sonne!« Er wandte sich Matthias zu: »Und, Kager, was Euren Auftrag angeht … wir Handelsleute sagen schon immer: Konkurrenz belebt das Geschäft. Ist schon recht, wenn nicht immer nur dem Holl alles zugeschanzt wird.«
Inzwischen erschienen Remboldt und Elias vor der Tür. Remboldt sah in die kleine Runde, verabschiedete sich mit erhobener Hand und ging in Richtung Weinmarkt. Elias stand allein und sah auf den Boden. Matthias ging auf ihn zu.
»Ich soll Dir und Rosina schöne Grüße von Ibia ausrichten. Sie fragt, wie es ihr geht«, log er. Es war allerdings nur eine halbe Lüge – die Frage hatte Ibia ja gestern tatsächlich gestellt, nur der Gruß war von ihm vorgeschoben. Erst nach wenigen Augenblicken antwortete Elias gedämpft.
»Wir suchen ein Kindermädchen.«
Die Antwort war unzulänglich, doch Matthias wusste, jetzt war nicht Zeit und Ort, darauf einzugehen. Garb und Marx Welser kamen dazu. Als Marx Welser erwähnte, Remboldt habe ein paar dezente Äußerungen hinsichtlich Rosina gemacht, erzählte Elias über ihren schlechten Zustand. Die ersten Worte holperten ihm über die Lippen, doch dann sprach er in einem monotonen Fluss. Er sprach, anders als sonst, langsam und leise, und er erzählte unerwartet viel, wohl mehr als die Umstehenden gewünscht hätten. Er klagte sein Leid und es schien ihm einerlei, ob man ihn bemitleidete oder nicht.
»Ich werde mich für Euch umhören«, versprach Marx Welser Elias und selbst Garb, der noch vor wenigen Tagen so derbe auf dem Neuen Bau gesprochen hatte, stellte ihm Hilfe in Aussicht. Bei den Geschlechtern habe jeder Kindsmägde und man wisse gute herbeizuschaffen. Morgen schon, spätestens übermorgen, habe er eine im Hause, versprach ihm Anton.
»Das ist sehr ehrbar von Euch, aber das kann ich nicht annehmen. Ich finde schon selber eine. Es ist ja nicht so, als ob ich niemanden kennte.«
Anton wiegte den Kopf. »Holl, Edelmut ziert, doch warum Hilfe abschlagen? Ihr seid kein Bittsteller, also was soll’s? Ich gebe Euch mein Ehrenwort, morgen habt Ihr eine!«
In Welsers Blick deutete Matthias Wohlwollen. Elias war ein Eigenbrötler, der seine Probleme allein lösen wollte, doch auch er kam, wie kein Mensch auf der Welt, nicht gänzlich ohne fremde Hilfe aus.
Die vier verabschiedeten sich per Handschlag und gingen in verschiedene Richtungen. Matthias ging nicht nur, er schritt wie ein Fürst – er hatte den offiziellen, vom Rat beschiedenen Auftrag erhalten, das neue Rathaus zu entwerfen. Er, der nicht einmal einen Titel wie Stadtmaler innehatte, wurde vom Rat als Architekt bezeichnet – sehr zum Leidwesen Elias’. Der Münchner Kunst- und Freskenmaler Johannes Matthias Kager war auf einmal dem großen Augsburger Stadtwerkmeister Elias Holl zum Konkurrenten geworden, wo dieser ihn bislang nur mehr als besseren Handlanger ausnutzte. Jetzt hatte sich ein nicht unwichtiges Blatt gewendet und Elias musste sehen, wie er damit umzugehen gedachte. Wo stand geschrieben, dass es alleinig an Elias war, zu entwerfen und zu konstruieren? Nur weil dieser bis jetzt alles an sich gerissen hatte und keinem, der unter ihm stand, die Chance ließ hochzukommen. Die viele Arbeit am Loggiaentwurf hatte sich also doch gelohnt. So enttäuscht er damals über die Ablehnung gewesen war, jetzt konnte er die Lorbeeren ernten. Er würde ein epochales Rathaus entwerfen, eines, das Elias vor Neid zergehen ließe. Elias würde nichts Großes, nichts Besonderes zuwege bringen. Er war ein guter Techniker, hatte sich viel angelesen und selbst beigebracht, doch was die Gestaltung anlangte, kupferte er doch schamlos alles von den großen welschen Meistern ab. Ein eigener Schöpfergeist wohnte ihm nicht inne. Joseph war gestorben, den konnte Elias nicht mehr fragen, und Welsers Worte über eine fruchtende Kooperation zwischen den Architekten war nur ein frommer Wunsch. Die reale Welt sah anders aus. Dass es Rosina so schlecht erging, dafür konnte Elias nichts, aber auch Matthias und Ibia hatten schlechte Zeiten. Nur wer solche durchzustehen imstande war, der zeigte, ob er fürs Leben taugte.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Die Versuchung des Elias Holl»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Versuchung des Elias Holl» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Die Versuchung des Elias Holl» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.