Impressum
© 1976/2019 Pabel-Moewig Verlag KG,
Pabel ebook, Rastatt.
eISBN: 978-3-95439-997-0
Internet: www.vpm.deund E-Mail: info@vpm.de
Nr. 561
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 562
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 563
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 564
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 565
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 566
Seewölfe Nr. 566
Nr. 567
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 568
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 569
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 570
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 571
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 572
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Nr. 573
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 574
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 575
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 576
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Nr. 577
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 578
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 579
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 580
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Oktober 1597, Schwarzes Meer, Westküste.
Der neue Tag begann mit Sonne, auch im Herzen der Arwenacks. Immerhin hatte ihnen die vergangene Nacht ein neues Schiffchen beschert. Allerdings hatten ihre Fäuste kräftig dabei mitgeholfen. So alte Salzbuckel wie sie ließen sich nicht anstänkern, schon gar nicht von russischen Rabauken.
Deren zweimastige Dubas segelten sie reinen Herzens. Sie hatten sie beileibe nicht gestohlen. Gott bewahre! Das wäre nicht schicklich gewesen. Nein, sie hatten nur einen Tausch vorgenommen. Ehrlich, Sir!
Na ja, die neue Dubas war größer als die alte, die sie im Hafen von Varna zurückgelassen hatten. Aber das durfte man nicht so eng sehen. Sie hätten ihre alte Dubas ja auch versenken können, nicht wahr? Dann hätten diese Igors, Iwans und Pjotrs – oder wie sie hießen – gar nichts mehr gehabt und auf ihren Daumen lutschen können.
Außerdem war deren Crew kleiner als die der Arwenacks. Mit einer kleineren Dubas kamen die viel besser zurecht als mit der großen, die wiederum genau richtig für die Arwenacks war.
Als Muselmann hätte Hasard jetzt gesagt: Allah ist groß und weise und gerecht. Er gibt jedem, was ihm gehört, nicht mehr und auch nicht weniger – das kleine Schiff der kleinen Crew und das große Schiff der großen Crew. Die Russen hatten es zwar nicht mit Allah, die Arwenacks auch nicht – die ganz im Gegenteil –, aber die Anrainer des Schwarzes Meers waren solche und solche, das hatten die Arwenacks schon spitzgekriegt.
Mit Allahs Weisheiten hätte sich Hasard bei den Russen kaum entschuldigen können. Die wären vermutlich noch rabiater geworden. Aber als er so an diesem Morgen achtern auf der Dubas stand, die bis vor wenigen Stunden noch diesen wüsten Rabauken gehört hatte, da ging ihm einiges durch den Kopf – eben solche Fragen an das Gewissen, ob man hier nicht ein bißchen geschummelt hatte.
Aber wer schummelte nicht?
Diese russischen Rabauken hatten eh nicht gezeigt, daß ihnen die Milch der frommen Denkungsart ein willkommenes Getränk war. Die nicht! Die hielten es weder mit Allah noch mit dem Schöpfer des Himmels und der Erde.
So grübelte der Kapitän der Arwenacks achtern auf der ehemals russischen Dubas über gewisse Eigentumsveränderungen zugunsten des einen und zum Nachteil des anderen, aber im ganzen gesehen hatte er auch Sonne im Herzen. Da war im übrigen der feine Wind aus Nordosten, der die Dubas südwärts trieb, entlang der bulgarischen Küste. Ob dieser Kurs in das Mittelmeer führte?
Zwei von den Arwenacks hatten keine Sonne im Herzen, nämlich der Kutscher und Mac Pellew. Zwar hatten die sich auch über das größere Schiffchen gefreut, allerdings in der Erwartung, bei Übernahme auf eine gut bestückte Proviantlast zu stoßen – was auch einer der Gründe gewesen war, dieses Schiffchen hoppzunehmen.
Irrtum!
Mac und der Kutscher stellten nach gründlicher Besichtigung der Proviantlast fest, daß die Kerle zwar ein unheimlich scharfes Gesöff, einen klaren Branntwein, an Bord hatten – da waren noch vier Fässer voll –, doch dieser Rachenputzer ersetzte ihrer Meinung nach keineswegs das, was zum Füllen des Magens gehörte.
Also: in der Proviantlast herrschte eine ziemliche Ebbe. Was sich dort an miesen Resten in Säcken und Truhen befand, war auch nicht angetan, die beiden Kombüsenmänner jubeln zu lassen, ganz abgesehen davon, daß Kakerlaken-Geschwader nach Freibeutermanier Ernte hielten.
Nun hatten diese beiden, für die Verpflegung der Arwenacks verantwortlichen Männer bei ihrer Proviantbesichtigung allerdings die erwähnten vier Fässer geprüft, weil es ja hätte sein können, daß sie Essig oder schlichtes Wasser oder vielleicht Wein enthielten. Insofern taten sie ihre Pflicht.
Mac Pellew tat seine Pflicht mehr als der Kutscher, der angesichts von Branntwein immer etwas zimperlich wurde. Aber wie gesagt, sie überprüften die Inhalte der vier Fässer.
Dem ausgekochten Mac Pellew war bereits beim ersten Faß klar, daß sie auf etwas ganz Scharfes gestoßen waren – und daß die drei anderen Fässer Gleiches enthalten mußten. Denn die standen beieinander und glichen sich wie ein Ei dem anderen.
Der Kutscher wiederum war viel zu nervös, um Gleichheit festzustellen. Er sagte immer nur „Jaja“, wenn Mac darauf hinwies, man müsse auch noch das andere Faß anzapfen, um es zu prüfen. Während der Kutscher also Kisten, Truhen und Säcke auslotete, ließ Mac aus dem jeweiligen Faß klaren starken Branntwein in eine Muck gluckern, randvoll, versteht sich. Und wenn der Kutscher gebeugt über einer Kiste stand, kippte sich Mac den Inhalt der Muck hinter die Binde. Wenn sich der Kutscher zu ihm umdrehte, war Mac am Zapfen, um mit ihm „gemeinsam“ den Inhalt des neuen Fasses zu probieren. Der Kutscher kostete von dem Zeug – es handelte sich um hochprozentigen Wodka – ein Fingerhütchen voll. Den Rest gurgelte Mac weg.
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