Mariam Irene Tazi-Preve - Das Versagen der Kleinfamilie

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Die Autorin geht vom Leiden an den kleinfamilialen Verhältnissen aus und fragt: Kann das Liebespaar wirklich die Basis einer ganzen Gesellschaftsordnung sein? Sie legt die historischen und ideologischen Ursachen des Dilemmas der Kleinfamilie dar statt einem «individuellen Verschulden» nachzugehen und fordert ein radikales Umdenken des Privaten. Dabei greift sie alle relevanten Themen pointiert und fachkundig auf: das Drama der Mutterschaft, die neue Vaterschaftsdebatte und die Vereinbarkeitsfrage. Sie analysiert die Politik und deren Interesse an der «kleinsten Zelle des Staates» und zeigt auf, wie das Wirtschaftssystem die Kleinfamilie für sich nutzt und sie an die Grenzen der Belastbarkeit bringt. Als Schlussfolgerung aus den (Miss-)Verhältnissen des herrschenden Familienideals zeigt die Autorin Alternativen auf, die andere Gesellschaften uns bereits vorleben. – Bei der Kleinfamilie ist nicht Normalität am Werk, sondern eine willkürliche Norm – Viele Mütter sind einem Mutterideal verpflichtet, dem sie nie entsprechen können, kurzum sie sind in der «Mutterfalle» – Viele Männer würden ja gerne Elternzeit nehmen, die Arbeitswelt lässt es aber nicht zu – Die Bereiche Arbeitswelt und Familie sollen angeblich miteinander kompatibel sein, sind es aber in Wahrheit nicht – die «Vereinbarkeitslüge» – Aber: Es gibt Alternativen zur Überforderung von Müttern, Vätern und Kinder

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Mariam Irene Tazi-Preve

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.

Alle Rechte vorbehalten

© 2018 Verlag Barbara Budrich, Opladen, Berlin & Toronto

www.budrich-verlag.de

ISBN 978-3-8474-2196-2 (Paperback)

elSBN 978-3-8474-1244-1 (eBook - PDF)

eISBN 978-3-8474-1264-9 (eBook - EPUB)

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Umschlaggestaltung: Bettina Lehfeldt, Kleinmachnow – www.lehfeldtgraphic.de

Titelbildnachweis: www.istock.com

Lektorat: Dr. Andrea Lassalle, Berlin

Das Leiden an der Liebe bis in alle Trostlosigkeit.

Erika Pluhar

Die Familie ist die kleinste terroristische Einheit.

Pier Paolo Pasolini

Inhalt

Vom Leiden an der Kleinfamilie. Eine Einführung

Was hat die Liebe damit zu tun. Grundbegriffe und Theorie

Kapitel 1 Die Mutterfalle

Kapitel 2 Politik und Familie. Die kleinste Zelle des Staates und das Tabu der Gewalt

Kapitel 3 Die Vereinbarkeitslüge

Kapitel 4 Die Wirtschaft mit der Familie

Kapitel 5 „Neue“ oder „alte“ Väter?

Kapitel 6 Die Sache mit der Sexualität

Kapitel 7 Familie als matrilineare Verhältnisse

Kapitel 8 Warum versagt das System Kleinfamilie wirklich?

Und was sollen wir jetzt tun, fragen meine Freundinnen und Freunde

Nachwort. Mein Familienname. Vom Exil durch Patrilinearität

Danksagung

Literatur

[9] Vom Leiden an der Kleinfamilie. Eine Einführung

Rufen wir uns den österreichischen Autor Thomas Bernhard und die Geschichten seiner Kindheit in Erinnerung. Wütend und schmerzvoll kommt in ihnen die Demütigung der unehelichen Geburt hoch, die Würdelosigkeit, in der er aufwachsen musste, und die Scham, die die Mutter zeitlebens verfolgte. Der Vater bestritt die Vaterschaft, obwohl der Sohn sein Ebenbild war.

Die Aufarbeitung der eigenen Kindheit und Jugend ist oft Stoff literarischen Erzählens. Bei den Tagen Deutschsprachiger Literatur in Klagenfurt gab es 2012 eine große Zahl von Texten, die Familiengeschichten erzählten. Interessant, befand die Jury, aber gesellschaftspolitisch wenig relevant. „Die Familie als Ort von Neurosen“, kommentierte eine Jurorin die mal mehr, mal weniger tragischen Geschichten und sprach damit aus, was Therapeuten und Therapeutinnen hinlänglich bekannt ist. Dem Glauben an die Kleinfamilie als Ideal privater Lebensführung tut dies jedoch keinen Abbruch.

Befasst man sich mit Mutter- und Vaterschaft und der Forschung zur Privatheit, so ist es unvermeidlich, die Nöte und das Leid wahrzunehmen, die Menschen in der gegenwärtigen Familienkonstellation erleben oder in ihrer Kindheit erfahren haben. Dieses Leid äußert sich in westlichen Gesellschaften in Depressionen, Aggressionen und Suchtverhalten. Die ungestillte Sehnsucht verlagert sich nach außen, in die Arbeitswelt und den Konsum, wo die Bedürfnisse nach Anerkennung und Ganzheit befriedigt werden sollen.

Das, was von der historischen „familia“ aus römischer Zeit übriggeblieben ist, ist die Kleinfamilie, die sich als brüchig erweist. Die Idylle ist nur eine vermeintliche, sie hinterlässt in und außerhalb der Ehe alleingelassene und überforderte Mütter (Tazi-Preve 2004), in ihrer väterlichen Identität verunsicherte Väter (Tazi-Preve et al. 2007) und Kinder, die ohne das soziale Korrektiv einer Gemeinschaft aufwachsen. Die engen Eltern-Kind-Beziehungen geraten zu Traumata, wenn Kinder psychischer, physischer oder sexueller Gewalt ausgesetzt sind, die nicht nur gravierende Narben hinterlassen (Hermann 2006). Sie setzen sich auch fort, wenn diese Kinder selbst Familien gründen. SozialarbeiterInnen, Jugendämter und PsychiaterInnen sind täglich mit der Realität der Tragödie Kleinfamilie konfrontiert (z.B. Standard 8/2010).

[10] In den vergangenen Jahren habe ich zahlreiche Vorträge zum Thema Familie gehalten und eine unglaublich große Resonanz gefunden. 1Da habe ich begriffen, dass meine Rolle darin besteht, auszusprechen, was Frauen und Männer 2selbst empfinden und begriffen haben. Ich bin mehr und mehr zum Sprachrohr der an den Familienverhältnissen leidenden Generationen geworden. Auf einem Kongress wurde ich nach meinem Vortrag zum Versagen der Kleinfamilie von einer Therapeutin angesprochen, die mir empathisch schilderte, wie sehr meine Darlegungen dem entsprechen, was sie täglich mit ihren KlientInnen 3erlebt. In meinem Ansatz habe sie endlich die Erklärung für das Leiden an neurotisierten und neurotisierenden Familien gefunden.

Trotz aller Leiden bleibt das Ideal der Kleinfamilie aber stabil. Der Wunsch nach ihr steht immer noch ganz oben auf der Beliebtheitsskala und in den Lebensvorstellungen von Jugendlichen. Obwohl sich ihre Eltern immer öfter scheiden lassen oder vielleicht gerade deswegen. Sie glauben daran, dass sie es besser machen würden. Als Erklärung für die aktuelle Re-Familialisierung gilt neuerdings auch die sich verschärfende Wirtschaftslage, in der ein stabiler Rückzugsort umso bedeutsamer wird.

Und dann gibt es den normativen Diskurs, also die Diskussion darum, wie Familie angeblich zu leben sei. Er wird hauptsächlich von kirchlicher und politischer Seite geführt, besonders dann, wenn mit der Kindererziehung etwas schiefläuft. Auch Psychologinnen und Pädagoginnen appellieren in diesem Fall an die Eltern, für ein „ordentliches“ Familienklima zu sorgen.

Der Diskurs zur Familie stellt sich also so dar, als gäbe es nur zwei Blickwinkel, auf die Familie (zurück) zu schauen: in wütender Reminiszenz oder in idealisierter Verklärung.

Das Grundschema der Kleinfamilie beruht auf einer juristischen Finte der Römer. Es sollte etwas sichergestellt und amtlich besiegelt werden, das gar nicht sicher sein konnte, nämlich die Vaterschaft – während die Mutterschaft ja immer augenscheinlich war. Die Ehe begründete rechtlich die Hoheit des [11] „pater familias“ über die Früchte seines Landes, seines Haushalts und „seiner Lenden“.

Nur scheinbar unterliegt die Debatte heute keinem „Vater-Diskurs“, also dem patriarchalen Herrschaftsdogma des römischen Rechts, mehr. In den 1970er Jahren wurde überall in Europa das Familienrecht reformiert. Das patrilineare Prinzip der Trennung der Mutter-Tochter-Bindung zugunsten der ehelichen Verbindung mit einem Partner, an den von nun an – zumeist vergeblich – alle Sehnsüchte und Wünsche adressiert werden, bleibt aber bestehen. An die Stelle des Rückhalts aus der Herkunftsfamilie und der weiblichen Genealogie ist der Partnerschaftsmythos getreten. Der Mann aber erweist sich nur dann als der richtige Adressat, wenn es um die erotische Anziehung, selten aber dann, wenn es um Unterstützung für die Frau und die beständige Betreuung und Fürsorge für ihre Kinder geht.

Theoretisch begründet wurde die Struktur Vater-Mutter-Kind in der Triangulierung durch Freud. Aber selbst dieser zeigte sich pessimistisch, was das Funktionieren von Familiensystemen betrifft.

Wer überhaupt weiß, von welchen Spaltungen oft eine Familie zerklüftet wird, der kann auch als Analytiker nicht von der Wahrnehmung überrascht werden, dass die dem Kranken Nächsten mitunter weniger Interesse daran verraten, dass er gesund werde, als dass er so bleibe wie er ist. (Freud 1917, o.S.)

Freud konzediert, dass die Gesundung des/der Einzelnen das ganze System zu Fall bringen könnte. Aus seinen Schriften geht hervor, dass die Ehen der Wiener Oberschicht seinerzeit häufig der Konvention geschuldet waren. Sie wurden arrangiert, hatten wenig mit Liebe zu tun, Affären waren üblich und die Ehe in der Konvention erstarrt. Aber obwohl Freud das erkannte, hielt er doch an der Kleinfamilienstruktur als unabänderlich fest.

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