Johannes Schopp - Eltern Stärken. Die Dialogische Haltung in Seminar und Beratung

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Eltern Stärken. Die Dialogische Haltung in Seminar und Beratung: краткое содержание, описание и аннотация

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Das zunächst für die Elternbildung konzipierte «Dialogische Konzept» wurde 2005 erstmalig veröffentlicht. Die sich daraus entwickelnde Kraft wirkt spürbar in die angrenzenden gesellschaftlichen Felder hinein. Zentraler Gedanke des Autors: Ob Kindertageseinrichtung, Schule, Gesundheitswesen, Behörden, Rechtswesen, Vereine – das System, in dem um Beziehung und Bildung, Gesundheit und Potenzialentfaltung gerungen wird, braucht statt der wertenden und belehrenden eine Dialogische Kultur. Eine Kultur, die es schafft, dass Erwachsene untereinander und auch Erwachsene und Kinder sich gleichwürdig begegnen, sich bedingungslos schätzen und respektieren. Eine Kultur, die Bildung als Persönlichkeitsbildung versteht.

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[38] Fragen können neben dem Dialogischen auch einen manipulativen Charakter haben (vgl. Gilsdorf 2004, S. 300). Ein Dialogischer Begleiter muss sich immer wieder dessen bewusst sein, dass die von ihm gestellten Fragen nicht nur der Informationsgewinnung dienen, sondern gleichzeitig auch Information schaffen. „In jeder Frage versteckt sich nämlich eine implizite Aussage, die die gewohnte Art, wie […] die Dinge gesehen werden, potenziell verstören kann“ (v. Schlippe u. Schweitzer 1996, S. 137).

Im Dialog achte ich darauf, dass die Fragen möglichst so formuliert sind, dass sie den Teil ihrer Beziehung zu ihren Kindern erkunden, den die Eltern als „gelungen“ bezeichnen, wie z. B.: „Nehme ich mein Kind wahr, in dem, wie es ist, und was es ausmacht?“ oder „Was schätze ich an meinem Kind besonders?“ (Letztgenannte Frage steht auf einem Plakat geschrieben, das an der Wand hängt.) Immer wieder bin ich über die unterschiedlichen, manchmal verlegenen Reaktionen auf diese simple Frage erstaunt. Würde ich danach fragen, was ihnen missfällt oder was ihnen auf die Nerven geht, wüssten viele Teilnehmer ad hoc eine Menge aufzuzählen. Durch die Botschaft, die in der positiven Frageperspektive steckt, werden die Eltern daran erinnert, einmal anders, mit der wohlwollenden „Goldenen Brille“ auf ihre Kinder zu blicken.

Fragen schärfen auch das Bewusstsein dafür, dass niemand sonst mir die Verantwortung dafür abnehmen kann, dass ich selbst auf meine Fragen auch meine Antworten finden muss. Der Wissenszuwachs findet zwar durch den Gruppenprozess statt, wird jedoch ganz individuell und sehr unterschiedlich wahrgenommen. Dadurch wird plausibel, dass das Wissen keine Allgemeingültigkeit für alle besitzen kann. Die Wirkungen einer Frage sind individuell sehr unterschiedlich. Je nachdem, wo die Eltern erreicht werden, beschäftigen sie sich weit über den Seminarabend hinaus mit den Impulsen, die durch die Fragen ausgelöst wurden.

[39] Von der Defizit- zur Ressourcenorientierung

Wie gelingt es, den Blick auf positive Aspekte des eigenen Lebens zu richten, anstatt immer auf das nicht Funktionierende, auf die Katastrophen, auf das Chaos? Zahlreiche Eltern vergessen in der Sorge um ihre Kinder ganz, deren Fähigkeiten und Anstrengungen zu würdigen.

„Eine problemorientierte Sicht ist mehr vergangenheitsorientiert – eine lösungsorientierte Sicht ist eher zukunftsorientiert.“

Winfried Palmowski Der Blick auf die Stärken orientiert sich an den Erkenntnissen des Medizinsoziologen und Stressforschers Aaron Antonovsky, der seit Mitte des letzten Jahrhunderts die „Ursprünge der Gesundheit“ untersuchte (vgl. Antonovsky 1997, S. 17). Unter dem Begriff „Salutogenese“ (Salus, lat.: Unverletztheit, Heil, Glück; Genese: griech.: Entstehung) hat er den Paradigmenwechsel hin zur ganzheitlichen Gesundheitsförderung entscheidend mit geprägt. Die salutogenetischen Fragestellungen lauten: Was stärkt uns? Was schützt uns? Was hält Menschen trotz vieler potenzieller gesundheitsgefährdender Einflüsse körperlich, emotional und sozial gesund?

Im Gegensatz dazu, sagt er, steht die heute immer noch vorherrschende Denk- und Handlungsprämisse der pathogenetischen Sichtweise (Pathos, griech.: Leid, Leiden, Leidenschaft). Diese fragt vorrangig danach, warum jemand krank, auffällig, süchtig oder gewalttätig wird, mit dem Ziel, die endgültig wirksame Strategie zu finden, mit der zukünftige Störungen möglichst vermieden werden können. Antonovsky benutzt zur Erklärung seines Ansatzes folgende Metapher: „Die pathogenetische Herangehensweise möchte Menschen mit hohem Aufwand aus einem reißenden Fluss retten, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wie sie da hineingeraten sind und warum sie nicht besser schwimmen können“ (Bengel u.a. 2000, S. 24f.).

Das gleiche Denken herrscht oft auch bei Eltern vor. Aufgrund ihrer Unsicherheit vertrauen sie ihren Selbsthilfekräften wenig. Zur eigenen Beruhigung suchen sie schon bei kleinsten „Auffälligkeiten“ psychologische Beratungsstellen auf, um dort mit Hilfe von Tests Störungssymptome (wie beispielsweise Dyskalkulie, oder Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom/ADS), feststellen zu lassen.

[40] In den Seminaren schildern Mütter oder Väter oft, dass ihre Kinder nur deswegen auffällig geworden seien, weil an der betreffenden Schule oder im Wohnumfeld der Familie oder aus anderen Gründen, die außerhalb der Familie liegen, etwas nicht in Ordnung sei. Ein typisches Thema ist immer wieder: der „schlechte Einfluss“ der Clique oder die „falschen“ Freunde, die das eigene Kind vom „rechten“ Weg abbringen.

Wenn nur der Schüler, der meine Tochter zum Haschischkonsum oder zum Schule schwänzen verleitet hat, von der Schule verwiesen würde, würde sicher alles wieder anders, oder Mein Sohn wäre allein niemals darauf gekommen zu klauen,

hoffen sie. Am liebsten würden sie Maßnahmen von örtlichen Beratungsstellen, von der Schulbehörde oder von der Polizei fordern. Die sofortige Vermeidung des Problems wäre ihr größter Wunsch.

Auch hier versuche ich als Dialogbegleiter, die Elterngruppe sowohl über ihre konkreten Ängste als auch Erfahrungen im Umgang mit ähnlich gelagerten Situationen miteinander ins Gespräch zu bringen.

41 Wer kennt ähnliche Ängste bei sich oder bei Leuten die Ihnen nahe stehen - фото 3

[41] Wer kennt ähnliche Ängste bei sich oder bei Leuten, die Ihnen nahe stehen?

Ist Ihnen bekannt, wie diese Personen mit der entsprechenden Situation umgegangen sind?

Wollen Sie von anderen hören, wie sie an Ihrer Stelle handeln würden?

Gibt es jemanden hier im Raum, der so etwas noch nie erlebt hat?

Was haben Sie bisher unternommen?

Wer, glauben Sie, könnte die richtige Person sein, die Ihnen oder Ihrem Kind jetzt am besten helfen könnte?

Dieses Vorgehen entlastet gerade diejenigen Eltern, die zuvor eine konkrete Situation aus ihrem Erziehungsalltag geschildert hatten. Sie lernen dadurch, bestimmte Dinge anders einzuordnen; denn es wird offensichtlich, dass sich einerseits bestimmte „jugendtypische“ Verhaltensweisen durchaus „auswachsen“ können oder sich im Laufe der Zeit von selbst regulieren, dass wir andererseits aber auch nicht alle Macht in der Hand haben, das Verhalten unserer Kinder störungsfrei zu steuern.

„Es ist ernüchternd, dass es kein Rezept gibt, aber ich weiß jetzt, dass ich mein Kind begleiten und mit ihm im Gespräch bleiben muss.“

„Manchmal muss man wohl hoffen und darauf vertrauen, dass es gut laufen wird.“

„Wir haben die Zügel nicht in der Hand; ein Schuss Glück ist auch dabei.“

„Vom Erziehen habe ich niemals sehr viel gehalten, das heißt, ich habe stets starke Zweifel daran gehabt, ob der Mensch durch Erziehung überhaupt irgendwie geändert, verbessert werden könne.“

Hermann Hesse Dies sind drei Rückmeldungen aus Elternseminaren. Womöglich merken jene Eltern, deren brennende Probleme in der Gesprächsrunde betrachtet wurden, im Verlauf des Abends aber auch, dass sie viel zu wenig von ihrem Kind wissen, und sie hören von anderen, wie sie den Kontakt mit ihren „Halbwüchsigen“ halten bzw. wiederherstellen können. Sie sehen durch den Dialog meist eher einen Ausweg, als wenn ich als Fachreferent eine „kluge“ fachliche Antwort gegeben hätte.

Antonovsky propagiert übrigens auf keinen Fall die völlige Aufgabe der pathogenetischen Orientierung, sondern plädiert dafür, „die beiden Orientierungen als komplementär zu betrachten“ (Antonovsky 1997, S. 30). Er sieht Gesundheit und Krankheit nicht als Gegensätze, sondern als Endpunkte eines Kontinuums.

[42] krank (-)------------------------------------(+) gesund

Wir alle, sagt er, bewegen uns Zeit unseres Lebens immer zwischen diesen beiden Polen „gesund“ (+) und „krank“ (-) wie ein Seiltänzer, der immer wieder die Balance auf dem Hochseil findet, während er von der einen zur anderen Seite schwebt (Antonovsky 1997, S. 91). Der Mensch ist nicht entweder krank oder gesund, sondern er ist sowohl-als-auch krank und/oder gesund. Beides gehört also untrennbar zu unserem Leben.

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