Mascha Dabić - Dolmetschen in der Psychotherapie

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Dolmetschen in der Psychotherapie: краткое содержание, описание и аннотация

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In der dolmetscherunterstützten Psychotherapie herrscht ein prekäres Gleichgewicht, an dessen Aufrechterhaltung Dolmetscher:innen maßgeblich beteiligt sind. Alle Formen der Psychotherapie sind stark an Sprache gebunden. Die Schwierigkeit, sich in einer fremden Sprache zu verständigen, wird durch die Problematik verschärft, über traumatische Erlebnisse zu sprechen. Die Dynamiken innerhalb der Triade Psychotherapeut:in – Dolmetscher:in – Klient:in sind u.a. von Gratwanderungen, Oszillationen und Annäherungen charakterisiert. Dabei werden die Dolmetscher:innen mitunter mit divergierenden Erwartungshaltungen konfrontiert.

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Nur das Erstgespräch (also das Aufnahmegespräch) in einem Traumabehandlungszentrum folgt einem bestimmten Schema: Da werden routinemäßig die persönlichen Daten abgefragt, es wird festgehalten, durch welche Einrichtung die KlientIn zur Psychotherapie zugewiesen wurde, es wird geklärt, welche Symptomatik besteht und ob und welche Behandlung bereits in Anspruch genommen wurde. Nach Abwicklung des Erstgesprächs findet eine Zuweisung zu einer PsychotherapeutIn statt (meist nach einer Wartezeit, die einige Monate dauern kann), und ab diesem Zeitpunkt beginnt die eigentliche psychotherapeutische Arbeit – unter Ausschluss jeglicher Öffentlichkeit und mit dem einzigen Ziel, eine Annäherung an die persönliche Geschichte der KlientIn zu ermöglichen. Das heißt, ein Gespräch ist nicht dann zu Ende, wenn die notwendigen Informationen ausgetauscht wurden und das weitere Vorgehen geklärt ist, wie dies bei Beratungsgesprächen (z. B. Sozial- und Rechtsberatung) der Fall ist, sondern es ist so, dass eine KlientIn, die einen Psychotherapieplatz zuerkannt bekommen hat, jede Woche eine Stunde Gesprächszeit zur Verfügung gestellt bekommt, die sie auf ihre ganz individuelle Art und Weise nützen kann.

Therapien können sich über Jahre erstrecken. Damit die Erreichung der explizit oder implizit definierten Therapieziele (siehe 3.3.1) gelingen kann, ist es notwendig, dass eine Beziehung zwischen der PsychotherapeutIn und der KlientIn entstehen kann. Am Aufbau dieser Beziehung ist die DolmetscherIn maßgeblich beteiligt – sei es durch aktive Teilnahme, sei es durch bewusste Zurückhaltung – und ist außerdem im Idealfall ein integrierter, kontinuierlicher Bestandteil dieser Beziehung.

In der Landschaft des Community Interpreting (Behörden, medizinische und soziale Einrichtungen, Gerichte etc.) nimmt die psychotherapeutische Behandlung eine Sonderrolle ein, insofern als es nicht darum geht, ein bestimmtes „Ziel“ zu erreichen, im Sinne einer Bestätigung oder Erlangung einer konkreten Berechtigung, sondern das eigentliche Ziel der Psychotherapie ist die psychotherapeutische Arbeit selbst: eine auf freiwilliger Basis erfolgende Auseinandersetzung mit den eigenen Erinnerungen und Emotionen. Zwar können psychotherapeutische Gutachten im Asylverfahren ein gewisses Gewicht erlangen, aber im Prinzip dient eine Psychotherapie keinem bestimmten Zweck, der sich im Asylverfahren in einem bürokratischen Sinne „verwerten“ ließe. Für die DolmetscherInnen geht diese Erkenntnis mit der Anforderung einher, bereit zu sein, sich auf die spezifische, psychotherapeutische Kommunikation einzulassen, Teil des Beziehungsgeflechts zu sein, Übertragungen und Gegenübertragungen in der Triade ausgesetzt zu sein und diese zu reflektieren (sei es mit Hilfe der jeweiligen PsychotherapeutIn, sei es im Rahmen der Supervision) und aktiv auf das eigene psychische Wohlbefinden zu achten.

4.2.2 Überlegungen zur Ethik

Kadrić (2016) thematisiert Haltungen und Werte im Zusammenhang mit dem Dolmetschen und hebt die Wahrung der Menschenwürde hervor, als einen Wert, dem DolmetscherInnen, indem sie einen „Dienst am Menschen“ verrichten, verpflichtet sind. In Situationen, in denen sich moralische Dilemmata manifestieren, müssen DolmetscherInnen den Menschen, mit dem und für den sie sprechen, berücksichtigen. Menschenwürde als ein zentraler Begriff bedeutet auch eine didaktische Herausforderung, und zwar im Sinne einer emanzipatorischen Didaktik, die das (Dialog)Dolmetschen folgendermaßen definiert:

(…) ein Tätigkeitsfeld, in dem emanzipatorisches Handeln besonders effektiv ausprobiert werden kann – neben der Textarbeit und Entdeckung sprachlicher und kultureller Differenzen können soziale Konventionssysteme, Machtdifferenzen und beeinflussende Konzepte analysiert werden, der Umgang mit ihnen reflektiert und Alternativen ausprobiert werden. Und überall dort, wo es um tief menschliche Themen geht, ist die Wahrung der Würde zentral. Es geht beim Lernen weniger um Wissen, nicht einmal um exakt definierbare Verhaltensregeln, sondern um eine Haltung, die hinter der Berufsausübung stehen soll. Die Haltung selbst ist freilich ein Gebot, das sich aus moralischen und rechtlichen Prinzipien ableiten lässt. (Kadrić 2016: 111)

Im Kontext der Psychotherapie ist der Begriff der Würde des Menschen von zentraler Bedeutung.

Berufskodizes resultieren aus dem Bestreben und dem Wunsch sicherzustellen, dass die Verbandsmitglieder sich an bestimmte Normen halten und ihren Beruf mit einer verantwortungsbewussten Einstellung ausführen (siehe die Auseinandersetzung mit dem Verhaltenskodex des Internationalen Konferenzdolmetscherverbandes AIIC; Kadrić et al 2005: 17ff.). Von hohen Standards innerhalb einer Berufsgruppe profitieren alle Beteiligten, bzw. gilt im Umkehrschluss, dass eine Missachtung solcher Standards einen Imageschaden des Berufsstands zu Folge haben kann.

Soweit die Theorie. In der Praxis sind DolmetscherInnen häufig auf sich allein gestellt und müssen die Erfahrung machen, dass die formulierten Normen sich mit den realen Situationen, denen sie ausgesetzt sind, in die sie oft „hineingeworfen“ sind, nicht decken und sich daraus keine Handlungsanweisungen ableiten lassen.

Ozolins weist darauf hin, dass in Situationen, in denen nichtprofessionelle DolmetscherInnen zum Einsatz kommen, sich die Frage nach der ethischen Verantwortung stellt: Ist eine LaiendolmetscherIn verpflichtet, sich an den Berufskodizes zu orientieren und professionelle Verantwortung zu übernehmen? Es ist möglich, dass eine LaiendolmetscherIn sich ihrer ethischen Verantwortung gar nicht bewusst ist. In einem solchen Fall ist die Person, die den Arbeitsauftrag an die LaiendolmetscherIn vergeben hat, die eigentliche Trägerin der ethischen Verantwortung, auch wenn er/sie wenig Vorstellung von den Implikationen dieser Entscheidung hat, weil er/sie über mangelhaftes Wissen über die Anforderungen an das Dolmetschen verfügt (2015: 319).

Bahadır diskutiert berufsethische Aspekte im Spannungsfeld zwischen Verantwortung und Freiheit und plädiert dafür, situativ notwendige Grenzüberschreitungen (z. B. aus der Rolle fallen, mehrere Rollen auf einmal spielen wollen oder müssen) als „Kratzer auf der Oberfläche der professionellen Identität und Handlungsweise des Dolmetschers“ (2007: 214) zu betrachten und diese Kratzer nicht etwa zu ignorieren oder wegzupolieren, sondern sich im Gegenteil aktiv damit auseinanderzusetzen:

Eben diese Kratzer gilt es zu vertiefen (…) Kratzer bedeuten, dass man Schmerz verspürt und dadurch sich selbst intensiver wahrnimmt. Sein Tun wahrnehmen, in jeder Situation von neuem und als neu, bedeutet wiederum, dass Leitsätze, aufgestellt durch die institutionalisierte Form einer Tätigkeit (z. B. durch Berufsverbände) nicht mehr als immer und überall leitend, sondern als ‚Leitungsangebot‘ angesehen werden können. (Bahadır: 2007: 214).

Die Dolmetschtätigkeit bringt oft „eine besondere Art des Völlig-auf-sich-selbst-gestellt-Seins, eine Art Einsamkeit und In-eine-Situation-Geworfensein mit sich“ (2007: 216). Somit sollte die Fähigkeit, sich mit sich selbst auseinander zu setzen, als hilfreich angesehen werden. Bahadır ortet jedoch stattdessen eher ein Bedürfnis nach Eskapismus und Reduktionismus im Hinblick auf Selbstreflexion. Die Fähigkeit, Ereignisse während des Dolmetschens schnell und effektiv zu verarbeiten, würde somit als professionell distanziert bewertet.

Im psychotherapeutischen Setting sind DolmetscherInnen mit Inhalten konfrontiert, von denen sie sich auch berühren lassen (müssen), und von denen sie sich auf welche Weise auch immer abgrenzen müssen. Abgrenzung bedeutet jedoch nicht, einer Auseinandersetzung mit diesen Inhalten aus dem Weg zu gehen, sondern es bedeutet vielmehr, einen (individuellen) Weg zu finden, mit ihnen konstruktiv umzugehen, auch und gerade durch den Versuch, die Frage „Was haben diese Inhalte mit mir persönlich zu tun?“ für sich selbst zu beantworten.

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